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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.08.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-08-11
- Erscheinungsdatum
- 11.08.1936
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19360811
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Nummer 18S, 11. August 1S8S Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Mai. Der Nationalfeiertag am I. Mai wird durch ein Schmuckfenster gefeiert, das als Thema »Deutsche Arbeit aller Stände« zeigt. Bis jetzt hat ein Fenster immer wieder zurückgestellt werden müssen, das eigentlich an den Anfang März gehört: Es enthält Gartenbücher, dazu Kleintierzucht, Siedlung, Wohnungsbau. Mehrgruppenfenster. Aerbewort: »Der Garten deiner Familie, dein unverlierbares Paradies!« Mit dem Fenster zum Muttertag, in dem wir wesentliche und nur hochwertige Frauenbücher zeigen, kann, wo es die Rücksicht auf unsere katholischen Kunden verlangt, eine Ausstellung religiöser Marienliteratur verbunden werden. In dieses Fenster gehört, wenn in irgendeins, ein großer Strauß frischer Frühlingsblumen. Der Todestag Schlageterz (28. Mai) ist Anlaß, den Kämpfen und Kämpfern der Nachkriegszeit, Bcsatzungszeit, der Separatisten- und Ruhrkämpfe ein geschichtlich-politisches Fenster zu widmen. Auch die als Roman oder Reportage gestalteten Berichte über diese Zeit können hier Platz finden. Vielleicht stellt die örtliche Parteiorgani sation die frühesten Schriften der Bewegung aus ihrem Archiv zur Verfügung. Auf Pfingsten ist sowohl in einem religiösen als auch in einem allgemeinen Fenster Rücksicht zu nehmen. Dieses wird ein Mehrgruppenfenster sein und Bildbände der Landschaft und der Naturfchönheit, dazu Wanderkarten und Führer der engeren Heimat zeigen. Während der ganzen Sommerszeit hängen wir auf einer Tafel oder in dem jetzt unbenutzten Theaterschaukasten eine Wander karte der Umgebung aus, die von den vielen Durchwandernden, aber auch von Einheimischen gern benutzt werden wird. Wenn die direkte Werbekraft und Werbewirkung auch nicht sehr groß sein wird, die Karte wird um so tiefer und selbstverständlicher an unsere Firma als Verkäuferin von Wanderkarten erinnern. Die Pläne für die folgenden Monate, die hier fehlen, sind un schwer in gleicher Weise zu gestalten. Von den vielfachen Anregungen seien nur die fortlaufend von der Werbestelle im Börsenblatt ver öffentlichten und die aus dem Umlegekalender der Firma Koehler L Volckmar genannt. Unabhängig von diesen sich mehr oder weniger eng an die Jahreszeit anschließenden Ausstellungen gibt es verschiedene Gruppen von Fenstergestaltungen, die zu beliebigen Zeiten möglich sind. An erster Stelle find es die V e rlag s s o n d er fen sie r, die unter dem Titel: »Aus der Arbeit deutscher Verleger« gehen. Sie werden bei den einzelnen Sortimentern verschieden sein, doch wird schon eine mittlere Buchhandlung deren zehn bis fünfzehn veranstalten können. Wir wählen dazu die Verlage, mit denen wir besonders eng Zusammenarbeiten und von denen wir viel beziehen. Ein solches Fenster vereinigt das gesamte, uns zugängliche Werk eines Verlegers. Dieser wird uns dabei gern behilflich sein durch Bereitstellung von Werbematerial, Plakaten, größeren Bedingtsendungen und durch leih weise Überlassung einiger besonders kennzeichnender älterer Werke feines Verlages, die jetzt vielleicht längst vergriffen sind. Auch Malern, Druckstöcke, Manuskripte und andere Teile aus dem Werdegang des Buches wird er uns auf Verlangen überlassen. Verwandt mit dieser Art sind Fenster, die eine oder mehrere der verschiedenen Sammlungen und billigen Reihen zeigen. Die Bändchen aus den umfangreicheren unter diesen Büchereien (z. B. Reclam, Jnfel, Göschen) müssen dabei wieder zu thematischen Gruppen zusammengefaßt werden, die durch ent sprechende Schildchen gekennzeichnet werden können. Auch die Fenster, die für ein größeres Lieferungswerk Vorbesteller sammeln sollen, sind eine Art Verlagsfenster, die von den Verlegern unterstützt werden. Also etwa Werbefenster für Konver sationslexika, für Werke wie das biographische »Die großen Deutschen«, für die wissenschaftlichen Handbücher der Akademischen Verlagsges. Athenaion, das Mappenwerk »Deutsche Kunst« des Angelsachsen- Verlages Bremen. Für solche Fepster werden immer bereitwilligst Werbematerial und Plakate zur Verfügung gestellt werden. Außer den Ein-Buch-Fenstern, die sich etwa für eine Neuerscheinung besonders einsetzen, sind Ein-Gruppen- Fenster möglich, die den Kunden weniger vom Inhalt als von anderer Seite her fassen, also etwa: »Das billige Buch«, »Der schöne Einband«, »2.8b RM-Bücher«, »4.80-Bücher«, »Eine halbe Stunde Nachdenken« (aktuelle Broschüren) u. ä. Schließlich sei noch eine Reihe Mehr-Gruppen- Fenster genannt, die meist zwei oder drei verwandte Themen zu- sammenfassen. Solche sind: Nordische Dichtung, Germanische Kultur und Vorgeschichte, — Stammeskunde, Familiengeschichte und Rassenkunde, — Wehrkunde, Soldatentum, — Kaufmännische Bücher, Juristische Bücher für Laien und Schreibtischhelscr wie Duden u. ä. Nachschlagewerke, — Technische Bücher, — Fliegerei, Luftfahrt, Segelsport-Bastcl-Bücher, — Die verschiedenen Fremd- sprachcnbücher, — Deutschtum in aller Welt, Grenz- und Ausland deutschtum, — Atlanten, Globen, »Kampf um den Erdraum«, — » ... um die Rohstoffgebiete«, — » ... die Schiffahrtswege« und viele andere. Bei der großen Zahl der letztgenannten Fenster muß der Leiter des Sortiments das jeweils Nützliche aus der Fülle des Möglichen nach den örtlichen Gegebenheiten auswählen, damit das errungen und gewahrt werde, was Vorbedingung und auch wieder Ziel der Werbung überhaupt ist: Fühlung mit dem Käufer. Das Buchdrama als Synthese von Drama und Theater Sehr geehrter Herr Professor Urbach, Sic haben an dieser Stelle') einen Vorstoß für das Buchdrama, für das gedruckte Drama unternommen, der nicht nur begrüßenswert ist, in dessen Verwirklichung vielmehr alle, die ehrlich an der Neu ordnung des dramatischen Schaffens Mitarbeiten, eine Notwendigkeit sehen. Präsident Or. Schlösser hat in einem grundsätzlichen Aufsatz die Forderung ausgestellt, daß man sehr wohl auch Dramen lesen kann, ja nicht bloß lesen kann, sondern sollte. Und ich selbst habe vor kurzem am Rundfunk Dramen besprochen und die Notwendigkeit, Dramen zu lesen, in der Formel »Nicht Lefedramen — Dramen lesen!« zum Ausdruck gebracht. Und es wird Freude bei allen Ver schworenen für die dramatische Dichtung herrschen, wenn immer wieder neue Stimmen laut werden, die für die Drucklegung der wertvollen Ergebnisse des zeitgenössischen dramatischen Schaffens eintreten. Über diese Freude hinaus aber fühle ich mich verpflichtet, auf einzelne Teile Ihres Aufsatzes doch näher einzugehen. Vielleicht ist Ihnen die Formulierung von den »ästhetischen Erwägungen« unbe wußt unterlaufen, doch möchte ich Sie daraus Hinweisen, daß gerade ') Siehe Börsenblatt Nr. 12V. »ästhetische Erwägungen« den Tenor Ihres Aufsatzes ausmachen, der zu einer Entfremdung, ja sogar zu der irrigen Vorstellung einer unübcrbrücklichcn Gegensätzlichkeit von Drama und Theater ausruft. Bevor ich auf Ihre Darlegungen näher eingehe, möchte ich gerne noch auf den »ästhetischen» Berechtigungsnachweis, den das Lesedrama seit etwa der Mitte des vorigen Jahrhunderts erhob, ein- gehen. Wenn Sie in den Fächern der dramatischen Literatur eines Antiquars herumschmökern, dann werden Sie finden, daß von der obengenannten Zeit bis zum Ausbruch des Krieges eine Hochflut von Drucklegungen dramatischer Werke (nicht aus Selbstkosten, son dern von Verlegern!) stattgefunden hat. Es müßte daher diese Zeit Ihren Ausführungen nach eine Blütezeit der dramatischen Dichtung gewesen sein. Haben Sie aber die Geduld (und es gehört wirklich Geduld dazu!), etwa ein Dutzend dieser »Buchdramen» durchzulesen, dann werden Sie mir zugeben müssen, daß allein der eigenbewußte »ästhetische« Standpunkt der Verfasser (oder noch schlimmer der Ver fasserinnen) die Drucklegung solcher Produkte rechtfertigt. Allerdings, ausgeführt wurden diese Werke niemals, darin ist Ihr Angriff gegen das Theater berechtigt. Aber ich bin der Anschauung (und stehe mit dieser Anschauung wohl nicht allein), daß dieses Nichtaufgeführt- werden nur zum Segen des Theaters und damit auch der dramati- 6SS
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