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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.08.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-08-11
- Erscheinungsdatum
- 11.08.1936
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Fenstertilel sollen ähnlich wirken wie manch geschickt gewählter Buch titel oder wie der Satz eines Plakates. Das beste Beispiel ist das Werbewort der Buchwoche 1835: »Das Buch, ein Schwert des Geistes!« Aus Buchtiteln und Plakaten ist manche Anregung für solche Werbcworte zu finden. Einige Beispiele derartiger Fenstertitel werden in dem Jahresplan selbst angemerkt werden. Wl das kann hier nur angedeutet werden. Es folgt nun ein aus führlich erläuterter Plan für das erste Jahresdrittel. Die Pläne für die übrige Zeit des Jahres müssen hier ausfallen. Ebenso ist hier natürlich nicht der Ort für Bücherkisten. Jahresplan: erstes Drittel. Januar. Noch vor Januar, gleich nach Weihnachten stellen wir ein Kalenderfenster aus. Ganz wenige der hauptsächlichsten Weih nachtsneuerscheinungen nehmen wir mit hinein. Ein Mehrgruppen fenster, in dem jedoch die Kalender den überwiegenden Raum ein nehmen. Werbewort: »Ein neues Jahr, ein neuer Kalender!», etwa in großen, ausgeschnittenen, hellfarbigen Blockschriftbuchstaben an der Rückwand. Das Fenster steht etwa bis zum 5. oder 6. Januar. In einem Fenster veranstalten wir zum 140. Geburtstag (14. Januar) der Dro ste-H ül sh o sf eine Sonderausstellung. Eine Büste der Dichterin, dazu eine Reihe von Exemplaren der Gesamt ausgabe ihrer Werke, im Vordergrund des Fensters die billigen Aus gaben ihrer Gedichte und Novellen (Jnselbändchen), der Faksimile druck der Erstausgabe ihrer Gedichte (Aschendorfs) sowie eine Reihe kleinerer Schriften über die Dichterin. Für den Januar paßt ein Fenster mit Fa ch l i t e r a t u r. Wir nehmen dazu ebenfalls hauptsächlich Neuerscheinungen, besonders die in den letzten Wochen erschienenen juristischen Kommentare und Ge- setzestcxte, einige kaufmännische Bücher zum Jahresabschluß, Steuer erklärung und Bilanz. (Mehrgruppenfenster.) Kein Werbewort. Ein Romansenster zeigt nicht nur Neuerscheinungen, son dern auch ältere Werke, dazu einige (ernsthafte) Bastelbücher für Er wachsene, ferner Spielbücher für Schach, Bridge usw. Werbewort: »Für die langen Winterabende...« Um Mitte Januar zur Reichsgründungsseier und zugleich zum 30. Januar ein Fenster: »Das Reich der Deutschen«. Werke zur Geschichte des alten Reiches, des Reiches Bismarcks und des Dritten Reiches. Das Fenster muß so gebaut werden, daß für die Zeit vom 23. bis 25. Januar drei bis vier wesentliche Bücher der HI. eingebaut werden können, die sich um ein Buch über Herbert Norkus gruppieren. (Todestag von Herbert Norkus: 24. Januar 1932). Ein Fachfenster: Wissenschaftliche Theologie, dazu religiös philosophische Werke, alle vorrätigen Bibelausgaben. Februar. Schon Ende Januar (etwa Septuagesima) muß für die katho lischen Geistlichen unserer Kundschaft ein Fenster mit neuer Fasten- predigtlileratur ausgestellt werden, gleich zu Beginn der eigentlichen Fastenzeit im Rahmen dieses Fensters And achts- schristtumzur Fastenzeit, Kreuzwegandachten usw. Weniger als im Januar ist im Februar Gelegenheit zu Fenstern, die sich der Jahreszeit anpassen. Falls die Witterung es zuläßt, stellen wir Wintersport- bücher aus. Weil ja wegen der Ferne des Gebirges kaum eine große Zahl davon vorhanden sein wird, nehmen wir Bildbücher mit Winter aufnahmen hinzu (Blaue Bücher usw.). Jetzt können wir von der Jahreszeit unabhängige Fenster ein- schieben, etwa: Volkskunde. Volksmärchen, Ausgaben der Deutschen Volksbücher, eine Reihe Bändchen aus der Deutschen Volk heit, plattdeutsche Werke der Landschaft, wissenschaftliche Werke zur Volkskunde. Werbewort: »Vom heimatlichen Leben des Volke s«. Sollte von irgendeiner Organisation der Stadt NSLB. usw.) der 17. Februar, der hundcrtzchnte Todestag Pestalozzis begangen werden, so wenden wir uns schon jetzt mit einem Pädagogi schen Fenster an die Lehrer. Es enthält sowohl eigentliche pädagogische Schriften als auch in einer geschickten, als Ganzes zu gestaltenden Anordnung möglichst alle am Ort gebrauchten Lese bogenreihen und Einzelschriften für den -Ganzheitsunter- 888 richt- an der Volksschule. Gleichzeitig geht an alle Volksschul- lehrer als Postwurssendung etwa der von der Firma Kamp/ Bochum herausgegebene Gesamtkatalog dieser Schriften für Lehr personen. Dieses Fenster ist sonst erst zwei bis drei Wochen vor Be ginn der Osterferien nötig. März. Zu den Konfirmationen, die an den Sonntagen des Monats März stattfinden, ist ein Geschenkfenster erforderlich. Es ent hält Klassikerausgaben, kunstgeschichtliche Werke, Biographien, religiöse Werke und evangelische Bibelausgaben in besseren Ausfüh rungen. Falls wir nicht zum 350. Todestag von Kaspar Olevianus, dem Verfasser des Heidelberger Katech ismus ein Sonder- fensler veranstalten, müssen wir wenigstens hier feiner gedenken. Ver schiedene Ausgaben des Heidelberger Katechismus, unter Umständen aus dem Antiquariat eine alte Ausgabe, dazu einige gebräuchliche Erklärungen. Bei einem Sonderscnster ist gute Gelegenheit für eine Gesamtausstellung evangelischer Theologie. Dem H eld en g e d en k ta g ist ein Schmuckfenster mit ganz wenigen Büchern über den Weltkrieg angemessen (unter anderem -Kriegsbriefe gefallener Studenten«, dichterisch-lyrische Gestal tungen des Kriegserlebnisses). Aus den dreißigsten Todestag des Grafen ZepPelin (8. März) wird durch Ausstellung geeigneter Werke im Schaukasten hingewicsen. Die wichtigsten Fenster des März (Ostern ist am 28.Z29. März) dienen mittelbar oder unmittelbar der Schulbuchwerbung. Ein Sprachensenster wendet sich an die Lehrerschaft der höheren Schulen und die Eltern der Schüler. Lexika, Sprachunter richtsbriefe, dazu je mehrere Exemplare der verschiedenen, in der Stadt üblichen fremdsprachlichen Lektllrereihen. Auf diese müßte durch Verzeichnisversand an die Alt- und Neuphilologen der höheren Schulen aufmerksam gemacht werden. Am Tag des Schulschlusses beginnt eine Plakatwerbung an allen Fenstern: »Alle Schulbücher bei N. N.<>! Wen, durch unseren Boten in der Stadt ausgetragenen Sendungen und Zeitschriften wird ein Flugzettel mit dem gleichen Text beigelegt. In der Woche vor Ostern wird ein Fenster für Ost e rbü ch e r veranstaltet. Dazu sind sowohl die Osterbilderbüchcr für die Kinder zu rechnen als auch die »Bücher österlichen Geistes« (Werbewort) für die Erwachsenen. Damit sind Frühlingsbücher, religiöse Oster bücher, aber auch sorgfältig in diesem Sinne ausgesuchte Romane und sonstige kleine Geschenkbücher gemeint. Gleich nach Ostern ist für die katholische Kundschaft ein Fenster mit Kommuniongeschenken nötig. April. Die Schulbuchwerbung braucht jetzt nicht mehr durch Schau fenster betrieben zu werden. Dagegen legt uns der Ostern 1937 un mittelbar auf die Feiertage folgende Semesterbeginn der Universität die Verpflichtung zu zwei Wissenschaftlichen Fenstern auf. Sie zeigen die wesentlichen Lehrbücher der Fakultäten, die zu zwei Gruppen zusammengefaßt werden. Wir stellen die Lehrbücher der theologischen und der philosophischen Fakultät in dem einen, die der Jurisprudenz und der Medizin in dem anderen Fenster zu sammen. Ein wichtiger Teil der ausgestellten Bücher sind die durch Rundfrage bei den einzelnen Dozenten festgestellten Textbücher der Seminarübungen. Sie werden mit dem Hinweis: »Zur Übung von Herrn Professor N. N.» versehen. Die hauptsächliche Werbung um die Studenten wird mit Werbe schreiben und dem Lehrbücherprospekt des jeweiligen Faches zu Be ginn des akademischen Jahres, also im Herbst, bei allen Neuimma trikulierten betrieben. Der 105. Geburtstag von Wilhelm Busch (15. April) gibt Anlaß zu einem Autorenfenster. Es enthält die verschiedenen Wilhelm-Busch-Alben, möglichst vollständig die ganze Reihe der Einzelausgaben, weiter die kleinen Jnselbändchen, besonders auch das Bändchen »Schein und Sein«, das den Humoristen von einer so ganz anderen Seite zeigt. Am 20. April, dem Geburtstag des Führers, bauen wir ein Schmuckfenster, das sein Bild zwischen Grün und Flaggentuch zeigt. Dazu eine Reihe der gebundenen Ausgabe des Buches »Mein Kampf« und ebenfalls eine Reihe der einfachen Aus gabe seiner Reden vom letzten Parteitag.
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