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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.08.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-08-11
- Erscheinungsdatum
- 11.08.1936
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- Deutsch
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bergschen Erfindung begreiflicherweise von hoher Wichtigkeit. Einem Werke wie dem Druck der zweiundvierzigzeiligen Bibel mußten lang jährig« Erfahrungen nicht nur im Typenguß, sondern auch hinsichtlich der Setzertechnik, der Druckerschwärze und anderer technischer Voraus setzungen zugrunde liegen. Der Tonatlext eignete sich durch seinen geringen Umfang und die stets sichere Absatzmöglichkeit für solche Versuche ganz besonders. — Ein weiteres Moment der Wichtigkeit der ältesten Gutenbergschen Truckdenkmäler ist in der Tatsache be gründet, daß diese ersten Typen mit einem noch wenig widerstands fähigen Metall gegossen wurden und deshalb bald im Gebrauch kleine Veränderungen erlitten. So muß für das Bemühen, aus dem Zu stand des Typenbefundes Erkenntnisse zu gewinnen und die Denk mäler untereinander zeitlich zu ordnen, jedes Bruchstück von Bedeu tung sein. Daß noch immer neue Funde solch alter Drucke gemacht werden können, darf nach dem Gesagten nicht verwundern. Es gibt wohl keine öffentliche Bibliothek, in der der gesamte alte Bestand syste matisch auf die Einbandmakulatur hin durchgesehen wäre. Für solche Arbeit fehlt meist die Zeit, zudem ist sie nicht jedermanns Sache und bliebe um ihrer selbst willen betrieben ein reizloses Unternehmen. Die neuen Karlsruher Donatfragmente dürfen infolge der Reich haltigkeit der dreibändigen Fundstelle als besonders glücklicher Fund bezeichnet werden. Aus den Vorsatzfalzen und den schmalen Heft- schnur-Unterlegungen kamen acht von den zwölf Blättern des ganzen Textes zusammen. Zwei Blatt sind nur mit den oberen sechzehn Zeilen, die übrigen jedoch vollständig oder mit geringfügigen Lücken genützt, daß bei zwei in eine größere Zahl von Streifen zerschnittenen Blättern kein einziger Buchstabe fehlt. — Auch das siebenundzwanzig- zeilige Tonatfragment des Britischen Museums, das einzige, das die neuen Karlsruher Bruchstücke an Umfang übertrifft, ist zum größten Teil aus solchen schmalen Streifen wieder zusammengesetzt worden. Die drei Folio-Bände der Badischen Landesbibliothek, die uns die kostbare Makulatur überliefert haben, gelangten durch die Säku larisation aus dem Kloster Ettenheimmünster (bei Lahr) nach Karls ruhe. Ihre älteste Heimat, für die sie auch vom Buchbinder den Ein band erhielten, war jedoch das Tominikanerinnenkloster St. Agnes in Freiiburg i. Br. Von dort fanden sie im 16. Jahrhundert den Weg nach Ettenheimmünster. Daß sich die Geschichte der Bände so klar zurückverfolgen läßt, ist für die zu erwartende wissenschaftliche Auswertung des Fundes nicht ohne Wert. Ob sich aus den mit allerlei Zeichen eifrigen Gebrauches versehenen Fragmenten selbst Spuren ihrer ursprünglichen Herkunft entnehmen lassen, muß noch dahingestellt bleiben. Freizeir der Westdeutschen Gaue in Bilstein Der Landesleiter der Reichsschrifttumskammer für den Gau Essen, F e l i x B e i e l st e i n, hat sich freundlicherweise bereit erklärt, zwei Tage an dieser Freizeit teilzunehmen. Er spricht über »Die Haltung des Schriftstellers im neuen Reich« und wird in einer Abendstunde aus seinem neuen Roman »Die große Unruhe, ein Tilman Riemen schneider-Roman«, vorlesen. Anfragen wegen der Freizeit, die vom 23.—30. August stattsindel, sind zu richten an Erich Haake, Essen, Adolf-Hitler-Straße 78. Sonderschaufenster Zu den Olympischen Spielen hat Julius Weise's Hof- buch Handlung (Inh. Paul Erps) in Stuttgart zwei Sonderfenster zusammengestellt, die mit ihren wertvollen Original- Erinnerungsstücken jeden Sportfreund begeistern. Unter anderem sind Erinnerungsplaketten, Siegermedaillen, Teilnehmerplaketten, wert volle alte Photos, Bilder und Ehrenpreise früherer Olympischer Spiele zu sehen. Sogar Lorbeerblätter und Eichenlaub aus den Kränzen eines Marathonsiegers findet man unter den ausgestellten Stücken. Es handelt sich dabei in der Hauptsache um Leihgaben von früheren Olympischen Siegern aus Stuttgart. Ganz besonders gefallen die beiden großen Übersichtstafeln, auf denen täglich die Siege eingetragen werden und die eine ausgezeichnete Orientierung über den jeweiligen Siegerstand ermöglichen. Für Schulbüchereien geeignete Bücher Heft 14 und 15 vom 20. Juli und 5. August der Zeitschrift »Deutsche Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung« (Weidmann) enthalten zwei neue, zusammen 81 Titel umfassende Listen von Büchern, die sich laut Empfehlung des Reichs- und Preußischen Ministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung zur An schaffung für Schulbüchereien (Lehrer- und Schülerbüchereien) eignen. Pflege der deutschen Sprache In einem Erlaß macht der Neichsminister des Innern allen Be hörden und Gemeinden die Pflege der deutschen Sprache im amtlichen Verkehr erneut zur Pflicht. Schon früher hat der Minister darauf hingewiesen, wie notwendig es sei, in amtlichen Kundgebungen aller Art aus guten und leichtverständlichen Ausdruck und Satzbau zu achten. Leider hätten diese Hinweise noch nicht vollen Erfolg gehabt. Immer wieder führe sprachliche Nachlässigkeit zu Wort- und Satz bildungen, die gegen die einfachsten Sprachregeln verstoßen. Vor allem seien Schachtelungen ständig zu beobachten. Derartige Miß bildungen müßten unter allen Umständen aus dem amtlichen Sprach gebrauch verschwinden. Die Ausdrucksweise der deutschen Behörden müsse vorbildlich sein. Die Sorgfalt, die der sachlichen Turcharbeit gewidmet werde, müsse auch der Sprachgestaltung zuteil werden. Der Beamte soll, wie Minister vr. Frick zum Schluß betont, seine Ge danken in die kürzeste und sprachlich beste Form kleiden. Damit werde er dazu beilragen, das Ansehen der ganzen Beamtenschaft zu heben. 702 Ab 1. September niemand mehr ohne Arbeitsbuch Die Einfllhrungszeit des Arbeitsbuches ist mit dem 31. August 1036 beendet. Durch eine Verordnung des Reichsarbeitsministers, die in diesen Tagen zu erwarten ist, wird daher bestimmt werden, daß ab 1. September 1936 kein Arbeiter oder Angestellter des arbeitsbuchpslich- tigen Personcnkreises mehr beschäftigt werden darf, der nicht im Besitz des Arbeitsbuches ist. Wer diese Vorschrift nicht beachtet, ob Unter nehmer oder Betriebsführer oder Arbeiter oder Angestellter, setzt sich der Gefahr einer Bestrafung aus. Deshalb werden Arbeiter und weise noch immer nicht das Arbeitsbuch beantragt haben, jetzt amtlich zum letzten Male aufgefordert, den Antrag beschleunigt beim zu ständigen Arbeitsamt zu stellen. Wer im Zweifel ist, ob er arbeits buchpflichtig ist, hole sich Auskunft beim Arbeitsamt. Gütliche Einigung bei unlauterem Wettbewerb Die Wirtschaftsgruppe Einzelhandel hat zusammen mit ihren Untergliederungen Richtlinien ausgearbeitet, durch die das Vorgehen bei der Verfolgung von Wettbewerbsverstößen im Einzelhandel vereinheitlicht und eine enge Zusammenarbeit zwischen den Fachgruppen, Bezirksgruppen und Zwcckvereinigungen in Wett- bewerbssragen gewährleistet wird: gleichzeitig soll eine zu starke Zen tralisierung oder Schematisierung in der Verfolgung von Wett bewerbsverstößen vermieden werden. Aus diesem Grunde ist auch die Form der »Richtlinie« gewählt morden, die also nicht ausschließt, daß im berechtigten Einzelfall auch einmal von dem hier vorgezeichneten Weg abgewichen werden kann. In allen Fällen, in denen eine Wett bewerbshandlung eines Kaufmanns als unlauter betrachtet wird, soll zunächst eine gütliche Einigung durch persönliches Ein wirken auf den Zuwiderhandelnden versucht werden. Erst dann kommen die anderen möglichen Stufen des Verfahrens in Betracht, d. h. die Anrufung der freiwilligen oder gesetzlichen Einigungsämter der In dustrie- und Handelskammern, der ordentlichen Zivilgerichte und endlich die Stellung von Strafanträgen. Erklärung In Nr. 1597 der Zeitschrift »Tke voolrseller« vom 8. Juli 1936 veröffentlicht der Herausgeber der Zeitschrift einen Artikel, in dem er schildert, daß ihn am Montag morgen nach dem Ende des Inter nationalen Vcrlegerkongresscs ein deutscher Delegierter ausgesucht habe, dem er den Namen »vr. von L.« beilegt. Diesem »vr. von L.« werden politische Äußerungen über das Dritte Reich in den Mund gelegt, zu denen dann ein späterer deutscher Besucher, Herr Z., iu durchaus gegensätzlicher Weise Stellung nimmt. Ta ich von der deutschen Delegation der einzige bin, dessen Name »vr. von . . .« lautet, gebe ich, um jeder Mißdeutung vorzubcugen, die Erklärung ab, daß ich ein Gespräch der geschilderten Art mit niemandem geführt und auch keinen Besuch bei dem Herausgeber des »vookseller« gemacht habe. Die in dem Artikel wiedergegebeuen Unterredungen dürften frei erfunden sein. vr. Hellmuth von Hase.
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