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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.07.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-07-21
- Erscheinungsdatum
- 21.07.1936
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- Deutsch
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Nummer 167, 21. Juli 1V36 Bedingtverkehr und Bedingtabrechnung Von Kurt Kretzschmar, Leiter der Fachgruppe Sortiment Der Aussatz von Or. Franz Rothdeutsch im Börsenblatt vom 4. Juni 1936 rollt die Frage der Bedingtgut-Abrechnung wieder auf, die bereits im vergangenen Jahre der Gegenstand eingehender Verhandlungen zwischen der Fachgruppe Sortiment und der Arbeits gemeinschaft der wissenschaftlichen Verleger war. Die Ausführungen von vr. Rothdeutsch zeigen, daß die Wünsche für eine gewisse Ver einfachung der Abrechnung des Bcdingtgutcs im Sortiment noch recht lebendig sind, und ich muß selbst sagen, daß mir in der Zwischenzeit verschiedene Zuschriften zum gleichen Fragengebiet zugingen. Das Ergebnis der Aussprache zwischen Sortiment und Verlag im August des vergangenen Jahres dürfte allen bekannt sein. Die Bitte des Sortiments, die Herbslabrechnung allgemein fallen zu lassen, konnte der Verlag nicht erfüllen. Kapitalmangel und eigene Verpflichtungen verhinderten ihn, aus die Abrechnung im Herbst zu verzichten. Hin gegen wurden besondere Vereinbarungen von Firma zu Firma an heimgestellt, und soweit mir bekannt geworden ist, haben solche Ver einbarungen auch in einigen Fällen stattgcsundcn. Im allgemeinen hat aber der Verlag an der Durchführung der Herbstabrechnung sest- gehalten. Es ist kein Fehler, wenn das ganze Fragengebiet im Anschluß an die Ausführungen von Di. Rothdeutsch noch einmal im Börsen blatt behandelt wird. Es macht ja immerhin einen wesentlichen Be standteil des buchhändlerischen Brauchtums aus, und Verlag und Sortiment haben Interesse an jedem Versuch, der aus eine Verbesse rung der wirtschaftlichen Beziehungen hinwcist. Auch das buchhänd- lcrische Brauchtum ist dem Wandel und den Forderungen der Zeit unterworfen, und es wäre falsch, sich einer dementsprechenden Änderung zu verschließen, auch wenn sie einen schweren und ernsten Entschluß bedeutet. Die Fachleute sind sich darüber klar, daß der Bedingtverkehr eine betriebswirtschaftlich bewährte und für den Buchabsatz notwendige Einrichtung ist. Ein wesentlicher Teil des Absatzes wissenschaftlicher und Fachbücher wird mit Hilfe des Bedingtverkchrs erreicht. Der Sortimenter, der den Kundendienst über seine Ladcnräume hinaus pflegt, kommt ohne Ansichtssendungen nicht aus, und diese wiederum werden ihm hauptsächlich durch den Bcdingtverkehr ermöglicht. Auch die Lagerhaltung wird durch den Bedingtverkchr beeinflußt. Herr Or. Rothdeutsch hat es bereits gesagt, daß dem Sortimenter die Hal tung eines Festlagers im wünschenswerten Umfange nicht mehr mög lich ist, und daß er deshalb zur Vervollständigung des Lagers und zur schnellen Befriedigung der Käuferwünsche Bcdingtgut herein nimmt. Insbesondere wird das von den Sortimentern als notwendig erkannt, die den örtlichen Bedürfnissen entsprechend lausend ein Lager wissenschaftlicher Werke und Sammlungen unterhalten. Gewiß ist der Erfolg und der Nutzen aus dem Bedingtgut in den letzten Jahren zurückgegangen. Das hängt in erster Linie mit den Sparmaßnahmen zusammen, die bei den Kulturausgaben der öffent lichen und privaten Hand durchgeführt wurden, und die sich besonders beim Buchabsatz bemerkbar gemacht haben. Auch die unmittelbare Belieferung der Bedarfsstellen durch den Verleger ist nicht ohne Wirkung auf die Arbeit des Sortimenters mit dem Bedingtgut ge blieben. Das Sortiment kann darum den Bedingtverkehr um so weniger entbehren, je größer sein Risiko als Folge der Einschrän kungen geworden ist. Absatzeinbußc, Nisikostcigerung bei der Lager haltung und vergrößerte Anstrengung für die Erhaltung der Wett bewerbsfähigkeit aus dem Absatzmarkts zwingen den Sortimenter, den Bcdingtverkehr zu pflegen und auszunutzen. Diese Momente zwingen ihn jedoch nicht weniger, auch aus die Wirtschaftlichkeit Bedacht zu nehmen. Es ist daher notwendig, nach einer immer besseren Plan mäßigkeit in der Gestaltung des Bedingtverkehrs hinzustreben. Die Planmäßigkeit muß schon bei der B e d i n g t b c st el l u n g einsctzen. Jede Bedingtbestellung, die ohne Absatzerfolg bleibt, frißt am Arbcits- und Wirlschaftskapital des Sortimenters. Dieser muß die Erfolgsmöglichkcit an Hand des Bedarfs seiner Umwelt vorher genau und eingehend studieren. Zweckmäßig ist auch hier die Speziali sierung nach bestimmten Gebieten der Wissenschaft und des wirtschaft lichen Lebens. An sich wird die Spezialisierung schon vielfach durch die sichtbaren Bedürfnisse der Umwelt gegeben sein, trotzdem kann noch manches durchdacht und durchgcsührt werden. Die Spezialisie rung ist ja überhaupt eine Forderung, die nicht allein für den Be dingtverkehr gilt, sondern die für den ganzen Sortimentsbetrieb Be deutung hat. Die meisten Hochschulen sind z. B. schon längst dazu übergcgangen, die einzelnen Wissenschaftsgebiete bestimmten Sorti mentern am Ort zuzuwcisen. Diese können sich auf diese Weise ein gehender mit den ihnen übertragenen Aufgaben befassen, als dies bei einem allgemeinen und maßlosen Wcttlaus um den Absatzmarkt mög lich wäre. Dem Leistungsprinzip wird hierdurch kein Abbruch getan. Jni Gegenteil, in der Spezialisierung kann es sich frei entfallen. Das alles ist nicht neu und gilt vielcnorts schon als Selbstverständlichkeit. Ich will damit das Gesamtbild nur vervollständigen. Zur Planmäßigkeit im Bedingtverkehr gehört auch die Ver wendung besonderer Formulare für den Bestell- und Abrechnungsverkehr. Die Forderung ist auch alt, zuletzt hat sie Herr I)r. Rothdeutsch wieder ausgestellt. Nehmen wir an, für die Bedingt bestellung, Bcdingtlieferung und Bedingtabrechnung würden Formu lare von gleicher Farbe verwendet, um so alle Geschäftsvor gänge des Bedingtverkchrs sichtbar herauszuheben, so wäre ein wesent licher Schritt zur Erleichterung und Übersichtlichkeit getan. Herr vr. Rothdeutsch schlägt die grüne Farbe vor. Der Sortimenter müßte also seine Bedingtbcstellungen auf grünen Bestellformularen machen. Dem Verlag des Börsenvereins wäre es ein leichtes, neben den rosa farbigen genormten Bcstellsormularen <für feste und Vorbestellungen) auch grüne Bestellformulare für Bedingtbcstellungen hcrauszugeben. Der Farbenunterschied müßte aber auch für Bücherzettel angcwendet werden. Desgleichen müßten auch die Bestellzettelbogen im Börsen blatt dementsprechend eingerichtet werden. Die Bestellzettel für die Börsenblattanzcigcn, die Bedingtbcstellungen zulassen, müßten auf einem besonderen grünfarbigen Bogen zusammcngestcllt werden. Der Bcstellbuchsührer könnte dadurch die Bezugsart schnell erkennen. Diese Vereinheitlichung hat aber nur Wert, wenn sich auch der Verleger zu ihr bekennt. Die Bedingtrechnungen müßten also die gleiche grüne Farbe haben. Ich kann mir nicht denken, daß sich der Verleger dem verschließen wird, bietet dieses Einheitsversahren doch auch seinem Betrieb Vorteile bei den Buchungsarbeiten. Ob der von jeher geäußerte Wunsch, auch die Rcchnungsformate zu vereinheit lichen, vom Verleger erfüllt werden kann, bezweifle ich. Verleger mit Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig Buchausfuhr nach Polen und Danzig Die im Börsenblatt Nr. 16S vom 18. Juli abgedruckte Be kanntmachung über die Behandlung der Sendungen an Verbraucher in Polen hebt nicht die im Börsenblatt Nr. 88 vom 16. April veröffentlichte Bekanntmachung über die Lieferungen an Behörden, Lehranstalten und Institute auf. Leipzig, den 20. Juli 1930 vr. Heß Llnterstützungs-Verein Deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gehülfen Wir erhielten anläßlich unseres hundertjährigen Bestehens von einem in seiner Mildtätigkeit vorbildlich treuen Kollegen, der in der Veröffentlichung ungenannt bleiben will, eine weitere Spende von „M , Möge diese hochherzige Tat weitere Nachahmung finden. Berlin, Mitte Juli 1936. Der Vorstand: Friedrich Feddersen. Reinhold Borstell. Joseph Steiner. Kurt Petters. Fritz Psenningstorff jun. 846
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