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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-06-04
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1936
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- Deutsch
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Gautschfest im Bibliographischen Institut zu Leipzig Ein alter Brauch wird wieder lebendig Das Gautschen war ursprünglich ein alter Buchdruckerbrauch (der später auch von den Steindruckern übernommen wurde). Man bezeichnet damit die »feierliche Handlung«, bei der der Buchdrucker lehrling zum Gesellen geschlagen wurde. Eines schönen Tages pack ten die Gehilfen den »Täufling«^ der nichtsahnend an seinem Arbeitsplatz stand und beförderten ihn in einen inzwischen bereit gestellten Wasserbottich. Einige Wassergüsse von oben sorgten ge legentlich noch für gründlichere Anfeuchtung. Erst wenn dies, unter Leitung des Gautschmeisters, geschehen war, durfte sich der Lehrling zu 'den zünf.'gen Gesellen rechnen. Um dies zu feiern, mutzte er dann am Abend seine älteren Arbeitskameraden beim Bier frei halten, was bei den stets durstigen Buchdruckerkehlen ein teurer Spaß war. Er erhielt zum Zeichen, daß er zunftmäßig in den Ge sellenstand ausgenommen sei und als Schutz gegen ein nochmaliges Gautschen den Gautschbrief, welcher ihm übrigens oft leichter wäh rend der Wanderschaft zu einer Anstellung verhalf als das häufig gar nicht abgeforderte Lehrzeugnis. Dieser etwas rauhe, aber schöne alte Brauch war in den letzten Jahren und Jahrzehnten fast gänzlich abgekommen, und es galt ihn nun wieder neu zu erwecken. Natürlich kann dies nicht geschehen, in dem man die althergebrachte Überlieferung kritiklos übernimmt und museumshaft in die neue Zeit hineinstellt. Was lebendiger Besitz des Volkes sein soll, muß ebenso aus seinem gegenwärtigen Empfin den heraus wie aus der Tradition vergangener Jahrhunderte ge staltet sein. Aus dieser Erkenntnis wurde bei dem Gautschfest des Biblio graphischen Instituts in Leipzig bewußt der Kreis der »Täuflinge« erweitert. Aus der Enge und Heimlichkeit des einzelnen Arbeits platzes eines Buchdruckerlehrlings wurde er in die Gemeinschaft des gesamten Betriebes gestellt. Jeder, ob Buchdrucker oder Buchhändler, Buchbinder oder Setzer, wurde, wenn er seinen Gautschbrief nicht vorweisen konnte, zunftgemäß zum Gesellen geschlagen, auch wenn dies erst nachträglich geschehen mußte. So versammelte sich die ge samte Belegschaft eines Nachmittags im Hofe des Bibliographischen Instituts, und unter den überlieferten Zeremonien, unter Führung des Gautschmeisters, begann das große Gautschfest. Daß mit Wasser dabei nicht gespart wurde, zeigt das hier wiedergegebene Bild. Eine solche Erweiterung des Kreises der Täuflinge ist dazu angetan, diesen alten schönen Brauch wieder lebendig werden zu lassen. Bei dem Gautschfest des Bibliographischen Instituts zeigte es sich nämlich, daß diese Erweiterung durchaus im Sinne unseres heutigen Empfindens liegt, denn niemand der männlichen Beleg schaft wurde ausgeschlossen — niemand konnte sich ausschließen, ob Betriebsführer oder jüngster Gehilfe war gleichgültig, und indem die zunftgemäße Anerkennung des »Gcsellenstandes« allen unter den gleichen lustigen und doch zutiefst sinngemäßen Zeremonien zuteil wurde, konnte ein Schritt weiter zur lebendigen und gefestigten Be triebsgemeinschaft igetan werden. Den Abschluß des Tages bildete die feierliche Weihe mit Tränk lein, Spruch und Verteilung der Gautschbriefe, und im großen Kreise wurde, gewürzt durch allerlei lustige Darbietungen, die am Nachmittag von außen vollzogene Taufe von innen her mit gewohn ter Gründlichkeit vorgenommen. Daß ein solches Unternehmen sich größter Beliebtheit in allen Kreisen erfreut, bewies auch die rege Anteilnahme der Presse und die Übertragung einer Reportage durch den Reichssender Leipzig. Möge somit ein Anfang gemacht sein zur wirksamen Wiedererweckung dieses schönen Brauches. Fachschaft der Angestellten im Bund Reichsdeutscher Buchhändler Gau Südhannover-Braunschweig. Am 22. und 23. August findet eine Wochenendfreizeit in Holz minden unter dem voraussichtlichen Thema »Dichter, Volk und Buch handel« statt. Als Referenten haben ihre Mitwirkung zugesagt: I)r. d. c. Hans Grimm, Gerhard Schönfelder (Reichsschule, Leipzig) und Hans Köster-Königstein. Anmeldungen werden bereits jetzt entgegengenommen. Genaues Programm mit Kosten usw. wird Ende Juli bekanntgegeben. Laudien, Gaufachschaftsberater. Internationaler Verlegerkongreß Beim Internationalen Verlegerkongreß in London, der am 6. Juni beginnt, werden die Vertreter von siebzehn Ländern an wesend sein und zwar nach englischen Angaben aus Belgien 15, Dänemark 9, Deutschland 15, Finnland 2, Frankreich 25, Groß britannien 70, Holland 12, Jugoslawien 5, Kanada 4, Norwegen 4, Polen 3, Rumänien 3, Schweden 6, Schweiz 5, Spanien 12, Tschecho slowakei 9, Vereinigte Staaten 7; Italien wird nicht vertreten sein. Den Vorsitz führt der englische Verleger Stanley Unwin, Vize präsidenten sind vr. Gustav Kilpper, Generaldirektor der Deutschen Verlags-Anstalt, und Louis Hachette (Frankreich). Ein Schaufenster zum 100. Geburtstag von Adolf Krvner Julius Weises Hof-Buchhandlung in Stuttgart hat zum hundert sten Geburtstag Adolf Kröners in einem ihrer Schaufenster persön liche Erinnerungsstücke an Adolf Kröner und wesentliche Werke des Eottaschen Verlags aus der damaligen Zeit zusammengestellt. Beson ders interessante Stücke und persönliche Erinnerungen sind die Ehren doktor-Diplome der Universitäten Tübingen und München, eine Ur kunde der Kröner-Stiftung und ein Originalbrief König Ludwigs von Bayern an Adolf Kröner. Die gleiche Firma hat zur Reichstagung des Richard-Wagner- Verbandes Deutscher Frauen ein Sonderfenster mit interessanten Bildern und Dokumenten, zum Teil Leihgaben des Staatstheaters und der Hofbibliothck, veranstaltet. Reichssteuerzahlungen im Juni 1936 5. Abführung der Lohnsteuer für Lohnzahlungen in der Zeit vom 16. bis 31. Mai (bzw. vom 1. bis 31. Mai, wenn die für die Zeit vom 1. bis 15. Mai einbehaltenc Lohnsteuer weniger als RM 200 betrug) und Abgabe der Lohnsteueranmel«dungen für den Monat Mai. 5. Abführung der Bllrgersteuer für Lohnzahlungen im Monat Mai, soweit sie nicht bereits am 20. Mai abzuführen war. 10. Fälligkeit der von den Lohnsteuerpflichtigen durch Einbehalten eines Lohnteils zu erhebenden Bllrgersteuer in Höhe von einem Zwölftel des auf der Steuerkarte angeforderten BUrgersteuer- jahresbetrags, wenn der Arbeitslohn für einen Zeitraum von mehr als einer Woche gezahlt wird, bzw. von einem Vierund- zwanzigstel des Jahresbetrags, wenn der Arbeitslohn für einen Zeitraum von nicht mehr als einer Woche gezahlt wird. 10. Entrichtung der Einkommensteuervorauszahlung bzw. Körper schaftsteuervorauszahlung entsprechend dem letzten Steuerbescheid in Höhe eines Viertels des zuletzt angeforderten Jahresbetrags an Einkommen- bzw. Körperschaftsteuervorauszahlungen. 10. Voranmeldung und Vorauszahlung der Umsatzsteuer für Monats zahler auf Grund der Umsätze des ZHonats Mai. (14.) 16. Entrichtung der Werbeabgabe für Werbeeinnahmen im Mai. 20. Abführung der Lohnsteuer für Lohnzahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. Juni, wenn sie mehr als RM 200 beträgt. 20. Abführung der Bürgersteuer, wenn sie die Betriebsgemeinde an« gefordert hat für Lohnzahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. Juni und die für diese Zeit abzuführende Bürgersteuer mehr als NM 200 beträgt. 24. Fälligkeit der von den Lohnsteuerpflichtigen durch Einbehalten eines Lohnteils zu erhebenden Bürgersteuer in Höhe von einem Vierundzwanzigstel des auf der Steuerkarte angeforderten Bür- gcrsteuerjahresbetrags, wenn der Arbeitslohn für nicht mehr als eine Woche gezahlt wird. Hauptschristleitcr: vT-. Hellmuth Langenbuchcr. — Stellvertreter des Hauptschriftletters: Franz Wagner. — Verantw.Anzeigenleiter: Walter Herfurth. Leipzig Verlag: Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig Anschrift der Schristleitung u. Expedition: Leipzig 0 I. Gerichtsweg 26. Postschließ r-"h 274/75. — Druck: Ernst Hedrtch Nachf., Leipzig 6 1. Hosvital^tras-e 11a—,3. - DA. 8118/V. Davon 6655 ü. mit Angcbotene und Gesuchte Bücher. 504 *) Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig!
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