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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.06.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-06-02
- Erscheinungsdatum
- 02.06.1936
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- Deutsch
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Nummer 136, 3. Juni 1838 Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Einheitliche Papierformate und -gewichte Nach einer Anordnung der überwachungsstelle für Papier »Her- stellnng von Papiererzeugnissen in Normformaten» vom 21. April 1986, die am 1. Juni 1836 in Kraft tritt, dürsen Papiere und Kartons, die als Schreib-, Schreibmaschinen-, Schreibmaschinendurchschlag- und Abzugpapiere bziv. als Postkartenkarton sür den Geschäfts- und Be hördenschriftverkehr Verwendung finden, sowie Karteikartenkarton nur in den Normformaten der Reihe L oder in den dazu passenden Roh bogenformaten oder Rollenbreiten hergestellt werben. Außerdem dür fen diese Papiere und Kartons sowie Briefumschlagpapiere nur in be stimmten Gewichten hergestellt werden. Aktendeckelkarton darf nur im Format 324 X 458 nun oder einem Vielfachen davon heigcstellt werden. Ausgenommen sind die Papiere sür Rechenmaschinen, Buchungs maschinen oder mechanische Buchungsvorrichtungen, deren technische Einrichtung andere als Normformate der Reihe ä. erfordert, ferner bis aus weiteres die Papiere zur Herstellung von Geschäftsbüchern und bis aus weiteres die Herstellung von Karteikarten, die zur Ergänzung vor handener Karteien in anderen Normformaten bestimmt sind. Vordrucke, Drucksachen, Geschäftsberichte, Amts- und Verordnungs blätter und die laufenden amtlichen Veröffentlichungen der Behörden, der Organisationen der gewerblichen Wirtschaft und der Körperschaften des öffentlichen Rechts dürfen nur in Normsormaten der Reihe L her- gestellt werben. Soweit die lausenden amtlichen Veröffentlichungen noch nicht in Normformaten der Reihe ^ erscheinen, ist ihre Umstellung spätestens binnen zwei Jahren, vom Inkrafttreten dieser Anordnung ab gerechnet, burchzufllhren. Zur Herstellung von Schulheften dürfen nur Papiere in den Ge wichten von 78, 75, 88, 88 oder 95 g/qm verwendet werden. Lager bestände an Papier in anderen Gewichten können binnen sechs Monaten vom Inkrafttreten dieser Anordnung ab gerechnet aufgebraucht werben. Kür Notenhefte, Kunstschrifthefte, Hefte für technische Zwecke und ähnliche Hefte dürfen auch Papiere von einem höheren Gewicht als 85 A/qm verarbeitet werden. Vom 1. Oktober 1836 ab dürfen alle sür deutsche Unterrichts anstalten bestimmten Hefte, Vordrucke, Zeichenblöcke, Zeichenblockhefte, Skizzenblöcke und Skizzenbücher nur in den Normformaten der Reihe Z hergestellt werden. Vom 1. April 1987 ab dürsen diese Papiererzeugnisse nur in den Normsormaten der Reihe L in den Verkehr gebracht werden. Neue Schulbücher (Neuerscheinungen) dürsen nach dem 1. April 1937 nur in den Normsormaten der Reihe L oder der Reihe L hergestellt werden. Ausgenommen hiervon sind Atlanten und Logarithmentafeln. Ausgenommen von dieser Anordnung sind die Papiere, Kartons und Papiererzeugnifse, die nachweislich sür die Ausfuhr bestimmt sind. Zu dieser Anordnung teilt die Fachgruppe Papier der Wirtschafts- gruppe Groß-, Ein- und Ausfuhrhandel mit: »Die Anordnung der Uberwachungsstelle für Papier will für den Geschäfts- und Behörden- schristverkehr der unwirtschaftlichen Vielheit der Papiersormate und -gewichte ein Ende bereiten. Die Anordnung verbietet nicht die Ver wendung anderer Papierformate als der Din-Kormate und anderer Papiergewichte als der neu vorgeschriebenen im Geschäfts- und Be- hördenschristverkehr, sondern beschränkt sich daraus, den Papier fabriken die Herstellung der im Geschäfts- und Behörden- schristverkehr verwendeten Rohpapiere (unverarbeitetem Papier) in anderen als den Din-Formaten und den neuen bestimmten Gewichten zu verbieten. Eine Ausnahme bilden lediglich die Vordrucke und sonstigen Drucksachen der Behörden und Körperschaften des öffentlichen Rechts. In weiser Voraussicht wird hierdurch, aus lange Sicht gesehen, in der Wirtschaft und bei den Behörden die Verwendung einheitlicher Papiersormate und -gewichte herbeigeführt. Durch die Ermöglichung der Weiterverwendung der vorhandenen, nicht den neuen Normen ent sprechenden Papiersormate und -gewichte wird bas Auftreten großer wirtschaftlicher Schäden und die Entwertung der vorhandenen Vorräte an Briefbogen, Vordrucken usw. sowie der erheblichen Bestände unver arbeiteter Papiere bei den Lägern der Erzeugung, des Großhandels und des Einzelhandels verhindert. Es wird darüber hinaus in den nächsten Jahren noch möglich sein, Briefbogen und sonstiges Schriftgut in den bisher verwendeten Formaten und Gewichten aus den erwähn ten Rohpapiervorräten zu ergänzen. Die Bestimmungen über die Herstellung von Schulheften, Zeichenblöcken und Schulbüchern sind so gestellt, daß auch sie Rücksicht auf die vorhandenen Bestände nehmen. Es besteht also keinerlei Grund zu der Befürchtung, daß diese Neu- anorbnung Vorhandenes unbrauchbar machen könnte, und niemand hat Veranlassung zu übereilten Maßnahmen.« Der Schristkünstler E. R. Weiß Am 25. Mai hat der DeutscheBuchgewerbeverein zu Leipzig im Anschluß an seine Hauptversammlung eine Ausstellung eröffnet, die dem Werke von Professor E. R. Weih-Berlin ge widmet ist. Die Ausstellung, die anläßlich des 68. Geburtstages des Künstlerß von deni Schristmuseum Rudolf Blanckertz in Berlin zu- sammengkstellt worden ist, wirb ohne Zweifel auch in Leipzig, dem Mittelpunkt deutschen Buchschafsens freudig begrüßt werden, bietet sie doch Gelegenheit, einen überblick über bas reiche Werk eines der füh renden Männer deutscher Buchkunst in der Gegenwart zu gewinnen. Herr WalterHofmann, unter dessen Leitung die Ausstellung im Lichthof des Buchgewerbehauses ausgebaut worben ist, sprach zur Eröffnung einleitende Worte, mit denen er Wesen und Bedeutung der Arbeit von E. R. Weiß Umriß. Die Aufstellung der Schau selbst kann als sehr glücklich bezeichnet werden; die freie, lichte, weiträumige An ordnung läßt die Schönheit und Eigenart der einzelnen Stücke aufs wirksamste in Erscheinung treten. E. R. Weiß ist Schristkünstler nicht in dem Sinne, baß er sich ein seitig aus diesen Zweig der Buchkunst spezialisiert hätte. Seine Schrift- schöpsungen stellen vielmehr die Vollendung und Krönung seiner ge samten künstlerischen Arbeit am Buche dar. Seine Beziehungen zum Buche wurzeln zutiefst in seiner geistigen Haltung: Weiß liebt das Buch als Träger der Schrift, die wie das gesprochene Wort Ausdruck, darüber hinaus Bewahrer des Gedankens ist. Aus solcher Haltung er wächst ihm eine ganz bestimmte Ausgabensicht für sein Kunstschaffen. Er gestaltet das Buch von innen heraus, von der Erfassung des In halts her und gelangt so zu einer völligen Harmonie von Gehalt und Form. Die künstlerische Prägung der Schrift ergibt sich damit von selbst als die wesentlichste Forderung, die an den buchschaffcnden Künstler gestellt ist. Die Ausstellung spiegelt dieses Verhältnis des Künstlers zu seinem Werk getreulich wider. Die von Professor Weih geschaffenen Schriften beherrschen in zahlreichen Proben und Anwendungsbeispielen die ge samte Schau, die durch eine Auswahl aus seinen übrigen Arbeiten, Buchschmuck, Titelzeichnungen, Einbänden und Umschlägen abgerundet, einen Querschnitt durch das reiche Werk des Sechzigjährigen gewährt. 498 Beginnend mit den frühen Fraktur- und Fraktur-Kursiv-Schriften, gelangt der Beschauer zu den Weih-Antiqua-Schriften, unter denen ein Anwendungsbeispiel der halbfetten Antiqua von 1928, die Seite eines Plinius-Brieses in ihrer wundervollen Geschlossenheit ausfällt, ein Schriftbild, bas im Ausdruckscharakter an römische Halbunzialschristen gemahnt. Aus meisterhafte Leistungen, wie die noch in Arbeit befindliche Faustausgabe und die herrliche Ausgabe der Evangelien des Limited Editions Club folgt des Künstlers neueste Schriftschöpsung, die Weiß- Gotisch, deren wohl eigenwillige, aber prachtvoll deutsch anmutende Fügung in guten Beispielen erkennbar wird. Notentitel und Buch umschläge aus allen Schassensperioben zeigen, wie wenig Weiß unter der Diktatur des Zeitgeschmackes gestanden hat, vielmehr die der Zeit geläufigen Ausbrucksmittel in die strenge Etgengesetzlichkeit einzusllgen wußte, die sich in seinen Arbeiten ausprägt und über den Zeitsttl HIn- answeisend den klaren Zug einer steten und einheitlichen Entwicklung erkennen läßt. Titel und Vignetten, besonders in den großen Mappen werken der Maräes-Gesellschaft, lassen den Reichtum der Formen in Erscheinung treten, über die der Künstler verfügt, und beweisen sein Einfühlungsvermögen In die Kormensprachen der Stile anderer Zeiten und Kulturen, die er nachempfindend mit eignem Geiste erfüllt. Man schaut erlesene Kostbarkeiten, wie die »Sappho», deren griechischen Text Beiß schrieb und radierte, und wie das vom Künstler selbst geschrie bene und in allen Teilen durchkomponierte Rcisewerk »Drei Monate in Spanien». Urkunden, Diplome, Gliickwunschabressen lassen sehen, wie solche Schriftwerke festlichen Charakters mit zeitnahen Ausdrncksmit- tcln einfach, klar und doch feierlich ohne Anlehnung an abgelebtes Formengut zu gestalten sind. Moderne Schutzumschläge und Einband- tstcl aus Karton und Leinen geben eine Ahnung von der außerordent lichen Wirkung des Weitzschen Schaffens in die Breite, seinem befruch tenden Einfluß auf bas deutsche Buch und seine künstlerische Form gebung. Während sonst die Ausstellung bewußt beschränkt bleibt auf das Ausweisen der Höhepunkte im Werke des Künstlers, wird hier sein großer Anteil am gesamten Schassen der deutschen Buchkunst faßbar. Die Ausstellung bleibt bis 21. Juni geöffnet und ist bei freiem Eintritt täglich von 9 bis 16 Uhr (Sonntags 18—13 Uhr) zu be sichtigen. vr. H. Krus e.
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