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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.05.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-05-07
- Erscheinungsdatum
- 07.05.1936
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- Deutsch
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arbeiten geleistet. Der Platz für die Ausstellung ist in Halle II und in der Ehrenhalle an hervorragender Stelle gesichert. Der Berliner Buchhandel wird den Verkauf organisieren. An den Ausländer wird sich eine Broschüre, ein »kultureller Reiseführer-- wenden, mit Arbeiten von Hanns Johst, Hans Fr. Blunck, Generaldirektor Firle, vr. Westecker, Benno von Arent, Prof. vr. Korf, Prof. vr. Heybenberg, Jakob Schaffner, Gerhard Schumann u. a. m. Er erscheint in sieben Sprachen. Das schon erwähnte Plakat wird die Aufschrift tragen: »Bücher zeigen dir Deutschland», der Text wird englisch und französisch sein; als Bilder zeigt es diejenigen Kulturstätten, über die auch in dem »kulturellen Reiseführer» zu lesen sein wird. Als Beigabe sür verkaufte Bücher wird ein Exlibris hergestellt werden, das das Wappen der betreffenden Stadt zeigt, in der das Buch gekauft wurde. Besondere Aufgaben fallen dabei den be kannten deutschen Reiseorten zu. In der beschriebenen Broschüre ist eine etwa hundert Titel umfassende Auswahlliste der wichtigsten deutschen Dichterbücher, politischen und Reisebücher enthalten. Sie dient als Grundlage für eine Zusatzliste fremdsprachiger Bücher über Deutschland, weiterhin für die Schaufenstergestaltung im Jn- und Ausland, ebenso wie für geplante weitere Buchausstellungen. Im Auslande wird die Reichsbahn in ihren Werbezentralcn Werbebauten zeigen (Entwurf und Herstellung Fritz von Baltier). Dort wird auch die Werbebroschüre zur Verteilung kommen. Diese Arbeit wird unterstützt durch die Werbung der Schiffahrtslinien auf ihren Schiffen, die der Reichsbahn in den Zügen und die der deutschen Hotels. Das alles mag als erster überblick über die Vielfalt der zu leistenden Arbeiten betrachtet sein. Es mag zeigen, wie auch diese neuen Wcrbemaßnahmen aus den oben niedergelegten Grund lagen hervorgehen und sich sinngemäß einsügen in ein klar durch dachtes Werbefystem. Gehilfenprüfungen Gau Groß Berlin Wohl selten tritt das Verantwortungsgefühl des Buchhandels gegenüber dem deutschen Schrifttum, dem deutschen Volk und dem eigenen Kulturstand so lebendig und praktisch für den jungen Buch händler in Erscheinung, wie bei der Vorbereitung und Durchführung der alljährlichen Gehilfenprüfungen. Hier muß der junge Buch händler unter Beweis stellen, daß er etwas gelernt hat und weiß, was er seinem Stande schuldig ist. Hier erweist es sich, ob die Lehrfirmen bereits begriffen haben, daß sie für die junge Mannschaft in der mehr jährigen Lehrzeit zu sorgen und ihnen jenen Überblick und Einblick in die Geschäfte zu ermöglichen haben, der erst aus einem Lehrling einen vollgültigen und tüchtigen Gehilfen machen kann. Hier zeigt es sich schließlich, daß die angesehensten und vielbeschäftigten Mit glieder eines Kulturstandes keine Mühe scheuen, sich in sorgfältiger und individueller Prüfungsarbeit und Vorarbeit des jungen Menschen sachlich und persönlich annehmen, der in Zukunft im Geschäftsleben wie dem Volk der Bücherkäufer gegenüber in der Hauptsache das deutsche Schrifttum in täglicher Kleinarbeit zu repräsentieren hat. Tie am 4. und 5. April im Gau Groß-Berlin des Bundes Reichs deutscher Buchhändler durchgeführten Prüfungen stellten dieses kul turelle und ständische Wollen überzeugend unter Beweis. Es war nicht nur die wohlwollende kameradschaftliche Haltung aller Be teiligten und der lebhafte, anregende Gedankenaustausch bei der mündlichen Prüfung, aus welchem dies ins Auge sprang, sondern auch der ganze Nahmen in den Räumen namhafter Verlags- und Sorti- mentsfirmcn war dazu angetan, diese Stunden mit dem Leben und der Gesinnung eines echten berufsständischen Wollens zu erfüllen. Von 82 Lehrlingen bestanden 27 Vcrlagslehrlinge und 52 Sortiments lehrlinge, darunter einer mit dem seltenen Prädikat »ausgezeichnet«. — Tie Firmen Nrban L Schwarzenberg, Klasing L Co., die Nico- laische Buchhandlung, das Albrecht Türer-Haus und Speyer L Peters hatten ihre Räume, ihre Geschäftsorgane und ihr Lager für die Prüfungsausschüsse zur Verfügung gestellt, in denen sich namhafte Persönlichkeiten des Berliner Buchhandels zusammengefunden hatten. Die Prüfung selbst erstreckte sich in mündlicher und schriftlicher Form auf alle Gebiete der buchhändlerischen Arbeit, und zwar größten teils in engster Anlehnung an praktische Vorgänge des täglichen Lebens. Aber auch die Buchtechnik, die Schrifttumskunde, Vcrlags- kundc und die weltanschaulich-organisatorische Seite des buchhändle rischen Standes wurden eingehend berücksichtigt. Die Stärken und Schwächen der heutigen buchhändlcrischen Ausbildung, die dabei zu tage traten, dürften ein Ansporn dazu sein, die Ausbildung der Lehr linge immer planvoller, vielseitiger und verantwortungsvoller zu ge stalten, sodaß die junge Mannschaft in den kommenden Jahren immer stärker gerüstet und als wirklich vollwertige Gehilfen ins Geschäft und vor das deutsche Volk treten kann. Nach der Prüfung fand sich alles, die Ausschüsse und die jungen Gehilfen, ferner vr. Erckmann als Vertreter des Propagandamini- stcriumS, Herr Thulke als Vertreter des Gauobmanns Herrn Gustav Langenscheidt auf Einladung des Gaues Groß-Berlin im Blumeshof zu einem festlich-kameradschaftlichen Mittagsmahl zusammen. Johannes Warneck begrüßte hierbei seine jungen Freunde und Kollegen nach glücklich liberstandener Prüfung herzlich und wünschte ihnen für ihre Zukunft und ihren weiteren Lebensweg aufrichtig alles Gute. Der Leiter der Fachschaft Angestellte Karl Thulke hob in einer kurzen Ansprache hervor, welche schöne Aufbauarbeit dem Buchhandel als Gesamtstand im neuen Reiche zugewiesen sei. Er begrüßte die neuen Gehilfen als nunmehrige vollgültige Mitglieder eines angesehenen 418 Kulturstandes und verpflichtete sie, stets der großen Aufgabe getreu vorwärtsstrebend mitzuarbeiten, jeder an dem Play, wohin ihn das Schicksal stellen werde. Ein junger Buchhandelsgehilfe aus dem Kreise der Prüflinge dankte spontan unter rauschendem Beifall seiner Be rufskameraden den Prüfungsausschüssen für die Mühe, die man sich mit ihnen gegeben habe und die wohlwollende Kameradschaft, mit welcher man sich ihrer angenommen und die wohl jeder Prüfling ge spürt habe. Mit dem gemeinsamen Gesang eines Liedes schloß das Beisammensein, das allen Anwesenden und besonders der jungen Mannschaft, die nun ins Leben tritt, sicher noch lange in guter Er innerung bleiben wird. vr. Oskar Liskowsky. Gau Kurmark Die für den 29. März angesetzte Gehilfenprüfung wurde wegen der an diesem Tage stattfindenden Reichstagswahl auf Sonntag, den 5. April verschoben. Die Prüfung selbst fand wieder in den Räumen der Waldow'schen Buch- und Kunsthandlung, Frankfurt a. O. statt, die auch in diesem Jahre wieder ihre Räume zur Verfügung stellte. Die Prüfungskommission bestand aus den Herren Kurt Krctzsch- mar, Cottbus, Erich Naumann, Frankfurt a. O. und Merckel, Berlin. Angemeldet und erschienen waren neun Prüflinge, darunter fünf weibliche. Geprüft wurde nach der Prüfungsordnung. Die abge gebenen schriftlichen Arbeiten bewegten sich mit einer Ausnahme über dem Durchschnitt und waren zum Teil sogar mit »sehr gut« zu be werten. Die mündliche Prüfung eröffnete Herr Erich Naumann als Prüfungsobmann mit einigen Begrüßungsworten an die jungen Berufskameraden. Alsdann wurde in die mündliche und schriftliche Prüfung eingetrcten. Nach einem gemeinsam eingenommenen Mittag essen wurde die Prüfung fortgesetzt und gegen ^5 Uhr mit einigen Schlußworten des Prüfungsobmanns und des Gauobmanns beendet. Die durchgeführte Arbeitsteilung ermöglichte es, sowohl schnell als auch gründlich die einzelnen Prüflinge auf allen Gebieten durchzu prüfen. Auf Grund des Besuchs der Neichsschule, die sämtliche Prüf linge besucht hatten, wurden die Prüfungsaufgabcn, sowohl die schrift lichen als auch die mündlichen, etwas höher als im Vorjahre gestellt; trotzdem bestanden alle Prüflinge die Prüfung zum Teil mit »gut« bis »sehr gut«. Es zeigte sich ganz augenfällig, daß die Neichsschule einen sehr guten Abschluß der Lehrzeit bildet und eine recht wirk same Ergänzung der praktischen Lehrzeit ist. Es war erfreulich zu sehen, wie alle Prüflinge unbefangen und sicher ihre Prüfungsfragen erledigten. Eins mußte allerdings bei fast sämtlichen Prüflingen sestgestellt werden, und das waren die geringen Literaturkcnntnisse. Um eine gewisse Grundlage zu schaffen, dürste es sich empfehlen, eine Lesekarte einzusühren, die der Prüfling im Verlause seiner Lehr zeit zu führen hat und die vom Lehrherrn von Zeit zu Zeit zu prüfen und bei der Gehilfcnprüfung vorzulegen ist. Die Lücken in den Lite raturkenntnissen machten sich in der Hauptsache bei den Vcrkaufs- gesprächcn bemerkbar, die einen Teil der Prüfung ciunahmen. Die angestreble gemeinschaftliche Arbeitsstunde nach der Prüfung konnte leider nicht durchgeführt werden, da die Entfernungen, die ein Teil der Prüflinge mit der Bahn zu überwinden hatten, so erheb liche waren, daß man darauf Rücksicht nehmen mußte, wenn man die jungen Leute nicht erst in den späten Abendstunden entlassen und nach einem immerhin anstrengenden Tage nicht erst nach Mitternacht in ihrem Heimatorte eintreffen lassen wollte. ErichNauman n, als Vorsitzender der Prüfungskommission.
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