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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.05.1936
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- 1936-05-02
- Erscheinungsdatum
- 02.05.1936
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aussetzungen geschaffen, die bisher fehlten. Dieser Kamps geht als roter Faden durch alle Jahrzehnte und spiegelt sich in den Reden und Berichten aller Hauptversammlungen. Wir wissen, daß die Gefahren nicht geringer wurden in den letzten Jahren, daß viel mehr eine verlegerische Produktion auf gewissen Gebieten ent stand, die proportional gewachsen ist mit der Bedeutung der sie tragenden Organisationen. Wir wissen auch, daß über diese Ent wicklung da und dort mit Recht Niedergeschlagenheit, ja Ver zweiflung herrscht. Man soll jedoch nicht glauben, die Männer am Steuer des Buchhandels wären untätig oder blind. Man soll auch aus der Tatsache, daß sich die Kämpfe um diese Dinge heute nicht mehr wie früher allen hörbar auf Rednertribünen abspielen, nicht schließen, es geschehe nichts. Eine große Zahl von Organisa- tionsverlagen, insbesondere aus sachlichem Gebiete, wurde ge zwungen, sich durch Loslösung von Verbandsabhängigkeiten den allgemeinen Grundsätzen einer wirtschaftlichen Kalkulation anzu schließen. Immer wieder stößt man auf solche Verlage, die ihr Teil dazu beitrugen, im Publikum das Gefühl für Büchcrpreise chaotisch zu verwirren. In enger und verständnisvoller Zusam menarbeit mit der Kammer wird Fall für Fall auf dem Weg nicht ganz einfacher Verhandlungen erledigt, über der drohenden Wucht der wenigen großen Organisationsverlage wurde die er schreckend große Zahl der kleinen viel zu wenig beachtet. Liegen sie auch nur im Vorfeld der Hauptkampflinie, so, glauben wir ihre Wichtigkeit doch richtig einzuschätzen. An dieser Stelle rufen wir den ganzen Verlag eindringlich zu praktischer Mitarbeit auf. Der Kampf gegen das Selbstverleger- tum ist mit Erfolg nur dann zu führen, wenn die einzelnen Werke dieser Verleger vom ordentlichen Verlag ausgenommen werden. Das ist freilich nicht immer möglich, aber gelegentlich muß der in Frage kommende Verlag auch vor einem unwichtigen Objekt zu einem Ja bereit sein. Nur so ist das Auchverlegertum langsam auszuschalten, und nur so können wir die Zusammenarbeit mit der Kammer auf diesem Gebiet für uns immer fruchtbarer ge stalten. Die Organisation des Bundes ist lebendig und zwcckvoll. Die Untcrglicderungen des Verlags wollen ebenso wie die Leitung nur das Notwendige durch organisatorische Maßnahmen lenken und beeinflussen. Auch ist es falsch, Gesinnung organisieren zu wollen. Nichts mehrt die Zahl der echten Nationalsozialisten mehr als das Beispiel sachlicher, hingebungsvoller Arbeit. Die zu Kantate 193b vollzogene Gliederung der Fachschast Verlag in Fachgruppen und Arbeitsgemeinschaften hat sich be währt. Es hat sich als zweckvoll erwiesen, die Arbeitsgemeinschaft der Fachbuchverleger aus der Fachgruppe I »Wissenschaftlicher Verlag- herauszulösen und als besondere Fachgruppe durchzubil den. Dieses überaus wichtige Verlagsgebiet war bisher organisa torisch überhaupt nicht erfaßt. Hier harrt viel Arbeit. Die ein leitenden Maßnahmen der Kammer, durch die dem Fachbuch stärkste Aufmerksamkeit zugewendet wird, versprechen praktische Erfolge. Die Sorgen des Sortiments waren Anlaß zu vielen Aus sprachen. Es bedarf nicht der besonderen Feststellung, daß der Verlag verständnisvoll genug ist, alles zu tun, was geeignet ist, die Lage des Sortiments zu erleichtern. Dabei dürfen freilich nie mals Lebensfragen des Verlags geringer gewertet werden als solche des Sortiments. 2. Fachschast Handel. Die Hauptaufgabe der Fachschaft Handel war im Berichts jahr 1935 den Maßnahmen gegen die Beeinträchtigung des ge samten vertreibenden Buchhandels gewidmet. Recht häufig mußte auch dem immer noch sestzustellendcn Wettbewerb der öffentlichen Hand begegnet werden. Die amtlich abgelehnte »Kauf am Ort«-Werbung, mag sie in ausgesprochenen Notstandsgebieten zur Unterstützung des schwer notleidenden, ortsansässigen, berufsständischcn Buchhandels berechtigt sein, ist für den an Mitgliederzahl größten Teil der Fachschaft für die Fachgruppe Sortiment von Vorteil. Sie bedeutet aber zugleich für andere Teile der Fachschaft Handel, insbesondere für die Fachgruppen Reise- und Versandbuchhandel und Lehrmittelhandel eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Wegen der derzeit unüberbrückbar erscheinenden Gegensätze konnte im Berichtsjahr noch keine Lösung gefunden und es muß auch noch heute von einer abschließenden Stellungnahme ab gesehen werden. Gerade diese Angelegenheit zeigt die erheblichen Schwierigkeiten, die im Wesen der Fachschast Handel begründet sind im Gegensatz zu den anderen Fachschaften des Bundes, die entweder eine natürliche oder zumindest eine viel geschlossenere Einheit bilden. Die Vielgestaltigkeit der Interessen in der Fachschast Handel erfordert daher, daß die fünf Fachgruppen kurz gesondert be richten. a) Fachgruppe Sortiment. Nach einem durchschnittlich guten Weihnachtsgeschäft 1934 zeigt der Verlauf der Umsatzkurve des Sortiments im Berichts jahr 1935 ein normales Bild: ansteigend im Herbst mit Beginn der Erzeugung neuer Bücher bis zum Höhepunkt des Jahres in der Vorweihnachtszeit. Nach wie vor können die Umsatzverhält nisse im Sortiment noch nicht als günstig bezeichnet werden. Die Umsatzgestaltung wird durch die wirtschaftliche und kulturelle Struktur der Landschaft und ihrer Bevölkerung wie durch die mehr oder minder vorhandene Übersetzung des vertreibenden Buch handels entscheidend beeinflußt. Das Sortiment erkennt aber an, daß die insbesonders Ende 1935 großzügig durchgeführten Werbe- maßnahmen gute Wirkung gezeigt haben. Das Bild im Absatz des unterhaltenden Schrift tums hat sich auch im vergangenen Jahre nicht wesentlich ver ändert. Gut wurden im vergangenen Jahre wieder Lebens- und Erlebnisbücher ausgenommen. Das große Geschehen unserer Zeit, das zwingend das Interesse an der Geschichte unseres Volkes und unserer Nation weckt, hat 1935 die Nachfrage von Lebens- und Erlebnisbüchern gesteigert. Der Absatz des politi schen Schrifttums hat im vergangenen Jahre — von eini gen wichtigen Neuerscheinungen abgesehen — nachgelassen. Die Verbreitung des wesentlichen nationalsozialistischen Schrifttums ist im Berichtsjahr durch die Partei und ihre Gliederungen stark gefördert worden, ganz besonders der Absatz des Schrifttums, das die politische und geistige Schulung der Volksgenossen unterstützt. Allerdings sind vielfach Klagen des Sortiments über seine Aus schaltung durch Parteistellen zu verzeichnen. Das Sortiment ist vielfach für die Abwanderung des Ju g e n d sch r i f t tu ms in das Lager des Auchbuchhandels verantwortlich gemacht worden. Die teilweise Abwanderung ist jedoch wie die der sogenannten volkstümlichen Unterhaltungs- literatur gleichermaßen begründet durch die gewaltig angeschwol lene Erzeugung dieses Schrifttums, das außerhalb des berufs ständischcn Buchhandels nach neuen Absatzkanälen in den Auch- buchhandel drängte. Der Wandel des neuen erzieherischen und wissenschaftlichen Empfindens hat auch die Forderung nach neuen Schul büchern gebracht. Dadurch ist eine gewisse Unsicherheit im Schul buchgeschäft entstanden, die zur Zurückhaltung im Kauf neuer Bücher führt. Erfreulich ist die Feststellung, daß an die Schaffung der neuen Schulbücher seit 1935 planmäßig und mit der größten Sorgfalt herangegangen wird, wie dies bereits beim Volksschul- Lesebuch geschehen ist. So wird der Wettbewerb der Verleger in die Schranken gewiesen und eine vernünftige Absatzpolitik gewähr leistet. Gleichfalls erfreulich sind die Bemühungen des Schulbuch verlages, die Hergabe von Frei-Exemplaren einzudämmen. Da es sich bei Schulbüchern nicht um zusätzliche Umsätze handeln kann, fallen die Nachlässe bei großen Bchördenaufträgen dem Buchhandel zur Last. Bei der unentgeltlichen Abgabe an minder bemittelte Kinder mag ein Nachlaß eine gewisse Berechtigung haben. Bei der leihweisen Hergabe ist er jedoch unangebracht, denn hier entsteht durch die wiederholte Ausleihung ein mehrfacher Ausfall. Die Fachgruppe hat sich bemüht, den Direktverlauf von Schulbüchern durch den Verlag zu beseitigen. Beim Volksschul buch ist hierbei Erfolg erzielt worden. Das wissenschaftliche Buch, dessen Absatz in Hoch schulstädten normal verläuft, ist in der Provinz dagegen in einem fehl beträchtlichen Umfange aus dem Sortiment abgewandert. Das Anwachsen der Lose-Blatt-Ausgaben, über deren praktischen 399
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