Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.04.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-04-08
- Erscheinungsdatum
- 08.04.1936
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19360408
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193604081
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19360408
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1936
- Monat1936-04
- Tag1936-04-08
- Monat1936-04
- Jahr1936
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nummer 84, 8. April 1988 Zungbuchhandel und Angestelltenschaft Von Georg Aecker Der Wert von Worten und Wünschen wird nur durch die Tat bewiesen. Des jugendlichen Buchhändlers Sehnsucht, einmal un beeinflußt seinem Stand dienen zu dürfen, soll Wirklichkeit wer den. Wo Charakter, Wissen und Können ist, sollen sie für den Stand eingesetzt werden, gleich ob es sich um Inhaber und Chefs oder um Mitarbeiter und Angestellte handelt. Der Jungbuch handel und die Angestelltenschaft sind sich darüber klar, daß nur ein blühender Berus auch ein gesegnetes auskömmliches Brot sichert; nur Leistungssteigerung führt zur Lebenssteigerung. So formt sich langsam ein neuer Buchhändlertyp, nicht mehr belastet vom Widerstreit der Zielsetzungen zahlreicher ehemaliger Verbände, nicht mehr angesehen als ungewöhnlicher Außenseiter eines überflüssigen Gewerbes. In drei kurzen Jahren ist in schnel len Etappen aus Angeslelltenverbänden und -vereinen, wie sie der Deutsche Handlungsgehilfenverband, die Deutsche Angestellten schaft für uns waren, eine einzige Fachschast erstanden, der alle Buchhandlungsgehilfen angehören. Aller Kraft und Können soll auf ein Ziel gerichtet sein. Immer mehr wird die Unklarheit der für uns als notwendiges Übel angesehenen Zwischenorganisa tionen schwinden. Rechte und Pflichten werden deutlicher erkenn bar: Pflichten, die empfunden sind, weil die Verantwortung nicht gescheut wird, Rechte, die gesetzmäßig festgelegt werden, weil die Arbeit und das Alter ihren Schutz haben müssen und sollen. Adolf Hitlers Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit ist Bestandteil auch für die Ordnung der Mitglieder der Reichsschrifttums- kammer. In verständnisvoller Zusammenarbeit mit den Einrich tungen der Deutschen Arbeitsfront sollen die sozialen Fragen ge regelt werden. Das sind Dinge, von dem einen mehr, dem anderen als weniger wichtig und notwendig geregelt angesehen, wertvoller ist der Geist, der in den Ortsgruppen und Gemeinschaften der Fachschaft lebt. Die Zeit des Mißtrauens zwischen jung und alt, zwischen »alten Verbänden» und Neuorganisierten ist vorüber. Einst wird alle die Aufrichtigkeit der Kameradschaft vereinigen, die heute in jeder Ortsgruppe in einem festen Kern von Mit arbeitern lebendig ist. Wir wären nicht Buchhändler, wenn nicht jeder sein »Köpfchen- hätte, aber wir wissen heute ganz klar: wir sind wohl lOOOO Blätter — aber an einem Stamm. Unsere Grundanschauung wird aus einer Wurzel gespeist und ob der eine Kamerad Stefan George sagt, der andere Weinhcber, Rilke oder Blut und Boden, diese Auseinandersetzungen entfremden uns nicht, weil wir unser aller tiefsten Quellgrund im deutschen Volks tum gefunden haben. Man wird auf unser Wort hören, unsere Erfahrungen am Ladentisch und in der Verlagsstube sind nicht mehr einsiedlerhaft, weitabgewandt. Die »Säulenheiligen» unter uns sterben aus. Leben und Beruf formen uns; Geist will Gestalt: Arbeitsgemein schaften, Lehrkurse, Freizeiten, Buchhändlerwochen, die Reichs schule des Buchhandels in Leipzig, die örtlichen Gehilsenprüfungen und die noch viel zu wenig in ihrem Wert erkannten »buchhänd lerischen Ausspracheabende» dienen diesem Ziel. Berlin ist nicht das Reich; wir müssen uns gegenseitig stützen. Das Ortsgruppen leben der Fachschast muß erhalten bleiben und gefördert werden, weil hier allein die Gesamtheit von ihrem Willen spricht. Selbst noch so gut gemeinte Rundschreiben, schriftliche Vorschläge usw. erstarren zur Bürokratie. Der »Amtsschimmel» ist aber auf immer vertrieben. überall ist ein Schaffen und von allen will der verpflichtende »honette» Titel »Buchhändler» stets neu erworben sein. Diese Pflicht im und am deutschen Volke zu haben, macht uns glücklich und stolz. Zweck und Grenzen der Fotomikrografie Von Dr. W. Schürmeyer-Frankfurt a. M. Vor einigen Wochen hat sich F. Hönig unter der Frage stellung: »Mikroskopische Bücher»? im Börsenblatt (Nr. 33) über den kulturellen Wert und den praktischen Nutzen der Herstellung von Büchern in kleinstem Format geäußert. Er hat zu dieser Frage Stellung genommen, »weil die Tages- und Fachpresse seit länge rem Meldungen darüber bringt, die geeignet sind, Verwirrung an zurichten», insbesondere, »nachdem hier auch deutsche Namen ge nannt werden und sogar jene Fachpresse, die es besser wissen oder doch prüfen müßte, auf die Sensationslust des Publikums abge stimmte Nachrichten bringt». Da er einige Absätze weiter eine Notiz aus der Deutschen optischen Wochenschrift (Central-Anzeiger sür Optik und Mechanik, Weimar) Nr. 1/l936 wiedergibt, in der mein Name genannt wird, nehme ich an, daß seine Kritik durch meine Ausführungen über die technischen Möglichkeiten fotografischer Verkleinerung veranlaßt wurde, die ich auf der vorjährigen Jah resversammlung der deutschen Bibliothekare in Tübingen gemacht habe. Scheinbar hat aber Herr Hönig den im Zentralblatt für Bibliothekswesen vollständig abgedruckten Vortrag über »Aufgaben und Methoden der Dokumentation» nicht gelesen, sonst hätte er leicht seststellen können, daß die von der Tages- und Fachpresse der ganzen Welt sensationell aufgemachten Nachrichten über »Die Bibliothek in der Zigarrenkiste» usw. aus dem Zusammenhang ge rissen sind und dadurch meine Ausführungen ganz entstellt wieder geben. Es ist kaum anzunchmen, daß es heute noch Bibliothekare gibt, die einer noch größeren Anhäufung von Druckwerken, gleich viel in welchem Format, das Wort reden. Eine »Preußische Staatsbibliothek» in jedem Dorse oder gar in jedem »gebildeten» Hause wird gewiß niemand erstreben, ganz abgesehen von den zahllosen technischen Unmöglichkeiten bei der Benutzung. Daher glaube ich auch nicht, daß ein holländisches Verlagsunternehmen ernsthaft den Versuch der Herstellung von Büchern, die nur durch 328 ein Mikroskop gelesen werden können, ins Auge gefaßt hat. Ich stehe jedenfalls mit keinem solchen Unternehmen in Verbindung, und es hat mir auch nichts ferner gelegen, als dazu eine Anregung zu geben. Alle meine Veröffentlichungen und Äußerungen über Fotomikrografie sind im Zusammenhang mit Untersuchungen über neuere Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens und der Doku mentation erfolgt. Das bedeutet also — und dieser wesentliche Unterschied ist in dem Aufsatz von Hönig nicht klar genug heraus gestellt worden — Fotomikrografie nicht als Mittel zur Produk tion, sondern zur Reproduktion von grafischen Dokumenten aller Art zur Verbesserung der wissenschaftlichen Arbeitsmethoden. Der Grad der Verkleinerung ändert nichts an dieser grundsätzlichen Einstellung. Er richtet sich lediglich nach der Zweckmäßigkeit bei der Anwendung im Einzelfalle und der Leistungsfähigkeit der be nutzten Apparaturen und Materialien. Aus verschiedenen inter nationalen Konferenzen hat man allgemein den perforierten Film von 35 mm Breite und die Bildgröße von 24 X 38 mm als Ein heitsmaß für die Filmmikrografie empfohlen. Auch der Deutsche Normenausschuß hat bereits eine normenmäßige Festlegung dieses Formates in Aussicht genommen. Der übliche Grad der Verklei nerung liegt ungefähr bei l: 10 bis l: 12. Bei dieser Verkleine rung ist das Schriftbild mit den verschiedenen Filmablescgeräten ohne Überanstrengung der Augen lesbar und auf Papier im For mate des Originals einwandfrei zu vergrößern. Darüber hinaus gehende Verkleinerungen sind ausschließlich Spezialaufgaben Vor behalten. Und wenn ich in meinem Tübinger Vortrage mitteilte, daß es gelungen sei, eine Oktavbuchscite mit dem Mikroskop ab lesbar auf 1/l» qmm zu verkleinern, so sollte damit lediglich der Fortschritt in der physikalischen und chemischen Leistungsfähigkeit dokumentiert werden. Daß es niemals ein erstrebenswerter Jdeal- zustand sein kann, Bücher durch ein Mikroskop lesen zu müssen,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder