Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.04.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-04-08
- Erscheinungsdatum
- 08.04.1936
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19360408
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193604081
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19360408
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1936
- Monat1936-04
- Tag1936-04-08
- Monat1936-04
- Jahr1936
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nummer 84, 8. April 1986 Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel beansprucht der verfilmte Jahrgang einer Zeitung weit weniger als den zehnten Teil des Raumes, den das gebundene Exemplar der gleichen Zeitung erfordern würde. Schließlich kommt noch hinzu, daß, von besonderen Archiv-Ausgaben abgesehen, die meisten Zeitungen auf schlechtem holzhaltigen Papier gedruckt sind und daher schon nach kurzer Zeit zerfallen, wahrend der Film nach den bisherigen Erfahrungen eine unbegrenzte Haltbarkeit besitzt. Ein Nachteil der Filmfotokopie besteht zweifellos darin, daß der Filmstreifen sowohl in Bibliotheken wie im Arbeitsapparat des einzelnen Wissenschaftlers ein fremder Bestandteil ist, der eine besondere Aufbewahrung und Benutzung erfordert. Es ist daher von holländischer Seite der Vorschlag gemacht worden, auch die Papier-Fotokopien in demselben Grade zu verkleinern, wie es bei den Filmsormaten üblich ist. Es sind bereits Lupen brillen konstruiert worden, die das Ablesen eines solchen Mikro positivs auf Papier möglich machen. Aber das Auge ermüdet viel schneller wie bei einer Projektion vom Film, und außerdem erfaßt man das Gesamtbild einer Seite lange nicht so eindrucks voll. Im übrigen soll ja der Film gewissermaßen nur die Druck- sorm darstellen, von der man den jeweiligen Bedürfnissen ent sprechend für die Benutzung entweder ein Diapositiv, ein Papier positiv des gleichen Formats, oder eine beliebige Vergrößerung Herstellen kann. Wenn sich auch in den deutschen wissenschaftlichen Instituten, obgleich bekanntlich Deutschland sür die ganze Welt die besten Geräte und Materialien sür die Fotomikrograsie liefert, das Kleinstbild nur langsam durchsetzt, ist doch zu erwarten, daß in den kommenden Jahren bei den meisten Bibliotheken auch Filmo- theken, d. h. Sammlungen von Büchern usw. auf Filmstreifen entstehen werden, die den verschiedenen vorgenannten Zwecken dienen. Ich glaube jedoch nicht, daß von irgendeiner Seite dabei der Gedanke besteht, das Buch durch den Filmstreifen zu ver drängen. Es wird niemand reizen, etwa Hermann und Dorothea oder den Zarathustra durch das Mikroskop zu lesen, aber der Ingenieur, der eine Veröffentlichung in einer japanischen Zeit schrift, die er in den europäischen Bibliotheken nicht oder noch nicht bekommen kann, eilig benötigt, wird sich gern der Foto mikrograsie bedienen, wenn sie di« Beschaffung verbilligt und be schleunigt. Fotomikrograsie, so wie sie heute angewandt wird, hat ausschließlich den Zweck, die Erschließung des Buches zu för dern. Nicht Film gegen Buch ist die Parole, sondern durch den Film leichter zum Buch ist die allein sinnvolle Aus wertung der fotomikrografischen Möglichkeiten. „Der Verlags-Lehrling"*) Nicht wenige Lehrlinge und Mitglieder der Prüfungsausschüsse mögen erleichtert ausgeatmet haben, als der Börsenverein vor wenigen Wochen das Gegenstück zum altbekannten »Sortimentslehrling« von l>r. Friedrich Uhlig vorlegte. Aber auch manche, die in den Ver lagen die Lehrlinge zu betreuen haben, werden darum froh sein, denn die Unklarheit über die Mlndestmenge an buchhändlerlsch-ver- legerischem Wissen, die man vom Lehrling eines reinen Buchverlages verlangen kann, war weitaus größer als früher bei den Lehrlingen des Ladenbuchhandels. Das hängt einmal damit zusammen, daß im Verlag durch den Forlsall der unmittelbaren Fühlung mit dem Käufer und der Viel seitigkeit der Llteraturprllfung die kaufmännische und technische Seite des Betriebes zu stark betont wird. Weiterhin sind die Arbeitsvor gänge im Verlag für den Lehrling viel schwerer zu überschauen, denn sie stellen ein Nacheinander und Nebeneinander dar, nicht wie im Sortiment ein Ineinander. Diese Lücke ist jetzt ausgefüllt, und zwar, wie ich gleich zu Anfang betonen möchte, in vortrefflicher Weise. Mit Glück wird aus der ltberslille des Stoffes das wirklich Grundlegende herausgeschält und ln einfacher, knapper, angenehmer Sprache vorgetragen. Alles ist durch Schaubilder, Tabellen, Beispiele und oft einfach durch die Satz gestaltung verdeutlicht und aufgelockert. Und auch Ich glaube, daß die Stimmen, die ich in den letzten Wochen hörte, recht haben, die meinten, der »Verlagslehrllng« zeige !m Ausbau und ln der methodischen Durch führung Fortschritte über den doch schon so guten »Sortimentslehrling- hinaus. Einführend wird die Stellung des Verlegers einmal im ständi schen Ausbau als Kulturmittler, dann als Kaufmann im betriebs wirtschaftlichen Ablauf eines Buchlebens dargestellt. Daran schließt sich der Abschnitt »Verlagsredaktion», in dem über die Entstehung der Verlagsunternehmungen und die rechtlichen Grundlagen gesprochen wird. Dann folgen die beiden großen Hauptkapitel »Herstellung« und »Vertrieb« scinschl. Auslieferung). Die 22 Seiten über Herstellungstechnik sind deswegen so er freulich, weil aus ihnen die schwere Aufgabe gelungen ist, ohne viel Abbildungen ein sicheres Lellseil zu bieten, an dem sich der Lehrling unter Zuhilfenahme der Unterlagen, die ihm im Geschäft zu Gesicht *) vr. Friedrich Uhlig und Walter Thilo: Der Verlags-Lehrling. Eine Einweisung ln die buchhändlerische Arbeit. Hrsg, vom Bil dungsausschuß. Mit L4 Abb. u. 1 Beilage. Leipzig: Börsenverein der Deutschen Buchhändler 1938. 13S S. RM 2.58. kommen, zurechtsinden kann. Sehr zweckmäßig ist die lose Beigabe der Korrekturtabelle. Anschaulich sind, nur um einige Beispiele zu nennen, die Kurven, um den Einfluß der Auslagenhöhe auf den Stück preis zu zeigen, ferner die einfache Zeichnung, mit deren Hilfe man schnell einen harmonisch wirkenden Satzspiegel festlegen kann. Den Abschluß der Herstellungstechnik bildet ein Kapitel über die Kalku lation des Ladenpreises, in dem auch auf die landläufigsten Einwände gegen »zu teure« Bllcherpreise eingegangen wird. Im zweiten Hauptabschnitt »Vertrieb« werden nicht minder an schaulich die Werbung, die Auslieferung und der Verkehr über Leipzig dargestellt. Auch hier ist die geschickte Art bemerkenswert, mit der der Weg einer Bestellung durch de» Verlag verdeutlicht wird. Den Schluß des Ganzen bildet ein Kapitel über bibliographische Hilfs mittel, eine Beschreibung des Jahresabschlusses und eine Liste von Fortbildungsschriften. Hier und da tauchen beim Lesen kleine Wünsche auf, die bei einer Neuauflage sicher leicht erfüllt werden können. Den Abschnitt über den ständischen Ausbau hätte ich gern um eine Seite größer gesehen, um diese so wichtigen Zusammenhänge noch deutlicher werben zu lassen. Sollte man dabei nicht von der Stellung des Lehrlings selbst innerhalb des Bundes ausgehcn? Das Wort -Verlagsredaktion« gefällt mir nicht. Es Handel« sich dabei doch um die literarische Leitung des Verlags, der gegebenenfalls eine Redaktion zur Seile steht. Auch der Lektor scheint mir in diesem Zusammenhänge nicht richtig ge sehen. Hier hat litt Mittelpunkt zunächst einmal die Verlegsrpersönlich- keit zu stehen, der dann der Lektor, der Kaufmann, der Werber, der Künstler helfend zur Seite treten kann. Die Berechnung des Ladenpreises sollte am besten an zwei einfachen Beispielen erläutert werden, an die bann einige Sondersälle angeschlossen werden können. Die »Klassische Drittelkalkulation« erscheint mir als Ausgangspunkt unnötig schwierig. Auf Seite 87 ist die Angabe über die 2°/» Wcrbe- abgabe mißverständlich. Die Lehrlinge werden kaum etwas damit zu tun haben, da sie nicht vom Umsatz des Werbeireibenden erhoben wird. Die Prllsungsordnung selbst ist leider nicht beigefllgt. Soll sie in Zukunft auch beim »Sortimentslehrling« wegfallen, oder auf welche andere Weise wird sie allen Lehrlingen übermittelt? Fassen wir beide Schriften zusammen, so haben wir auf etwa 210 Selten zwar keine kurze Betriebswirtschaftslehre des Buchhandels sdle auch weiterhin Wunsch und Forderung bleibt), aber wir haben jetzt etwas viel Wichtigeres: eine einwandfreie, ausgezeichnet dar gestellte Zusammenfassung des Mindestwissens, das wir in Zukunft von jedem Vollbuchhänbler verlangen wollen. Alle weitere Bildungs arbeit wird sich hiernach ausrichten müssen. H. Kliemann. uivtschrtftletter: vr. Hellmuth Langen buch er. — Stellvertreter des HauptschrtstletterS: Franz Wagner. — Berantw.Anzctgenletter: Walter Herfurth, Leipzig. :rlag: Der Bdrsenverctn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — An schritt -er Schrtftlcttung u. Expedition: Leipzig 0 l, Gerichtsweg 26. Poftschlicg- fach 27t/7ö. — Druck: Ernst Hedrtch Nach!.. Leipzig 0 l. Hvspiialstrali- II»-IS. — DA. MM/IIi. Davon S7W d. mit Angeboten- und Gesuchte Bltcher. »i Zur Zelt ist Preisliste Nr. s gültig! 328
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder