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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.11.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-11-19
- Erscheinungsdatum
- 19.11.1935
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- Deutsch
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X- 269, 19. November 1935. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. ö. Dtschn Buchtzanbel. kung zu finden. Das war auch nötig, denn am Nachmittag stellte die Besichtigung der weitläufigen Betriebe von Koehler L Volckmar wie der rechi erhebliche Anforderungen. Damit war aber das Programm des Tages noch keineswegs erschöpft. Gemeinsam mit der Neichs- schule des Deutschen Buchhandels wurde im Buchhändlerhaus zu Abend gegessen und dann in einem Kameradschaftsabeud gegenseitig von der Arbeit erzählt. War die erste Wocheuhälfte mehr dem allgemeinen buchhändle rischen Wissen gewidmet, so wurden ab Donnerstag mehr Einzelgebiete des Berufes behandelt, vr. Liebe, Dresden, sprach über Vertriebs fragen für technische Literatur, am Mittag lies; man sich in die Werk statt eines Lexikons, in den Verlag Brockhaus führen und am Nach mittag berichtete vi. Nickold über seine Erfahrung in der Schaufenster gestaltung. War alles bisherige auf den Geschäftsbetrieb abgestellt ge wesen, so machte uns am Freitag Herr vr. Gerathewohl, München, in seiner liebenswürdigen Art mit unseren verschiedenen Kunden be kannt. Wohl selten vergehen vier Stunden ernstester Arbeit so schnell wie bei dieser Einführung in die Grundlagen der Behandlung der Kunden, des mündlichen und schriftlichen Verkehrs mit ihnen. Zusam- menfasscnd, was im Laufe der Woche geboten worden war, und Grund fragen der Marktbeobachtung hinzufügend, schloß Prof. Menz dann am Sonnabend mittag den Kursus, um mit einigen Teilnehmern noch nach Weimar zur Eröffnung der Woche des Deutschen Buches zu fahren. Der Kursus brachte einen Querschnitt buchhändlerischen Fach wissens. Seine Aufgabe bestand aber nicht darin, Rezepte für die Berufsarbeiten zu geben. Das ist bei der Unterschiedlichkeit der Sorti mente in so kurzer Zeit nicht möglich. Der Wert dieser Schulungs woche bestand vielmehr darin, daß wir das Grundsätzliche aller Berufs fragen erkennen lernten. Herr Prof. Menz, unser verehrter Leiter, verstand es, nnsern Blick immer wieder auf das Wesentliche zu lenken. Wenn das Gelehrte in diesem und jenem Geschäft nicht sofort an wendbar ist, so haben wir durch dieses jedesmalige Herausheben des Grundsätzlichen eine Anleitung erhalten, wie wir unter den besonderen Umständen des eigenen Betriebes die Geschäftsförderung anpacken müs sen. Zugleich lernten wir die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung des durch nichts ersetzbaren Leipziger Platzes für den Buchhandel kennen und verstehen, daß nur durch eine Zusammenschall der einzel nen Glieder des Buchgewerbes die richtige Einstellung zum Beruf gewonnen werden kann. — Die gute Stimmung des ersten Abends blieb während der ganzen Woche erhalten. Wir wurden alle eine Gemeinschaft bei Arbeit und Vergnügen. Jeder trug das Seinige zum Gelingen bei, und wenn auch nur zu einem Teil die vielen Anregun gen aufgegriffen werden, dann hat sich der Kursus sowohl für den einzelnen Teilnehmer wie für die Veranstalter mehr als gelohnt. Dem Börsenverein aber, sowie den Firmen, die das Unternehmen so freundlich unterstützten, sagen alle Teilnehmer herzlichsten Dank. Wernic. Karl Löffler: Einführung in die Katalogkunde. Leipzig: Hiersemann 1935. 142 S. gr. 8° Lm. 6.80. Der Titel des Buches gibt eine scharf umrissene Abgrenzung des Inhalts. Es handelt sich bei dem vorliegenden Werk nicht etwa, was vielleicht angenommen werden könnte, um eine Einführung in die Bibliographie. Der Verfasser unterscheidet als Bibliothekar zwischen dem Katalog (als Besitzverzeichnis einer oder mehrerer tatsächlich vorhandener Büchersammluugen) und der Bibliographie (die unabhängig davon, wo die Schriften zu finden sind, das Schrift tum eines Gebietes oder einer Epoche titelmäßig und geordnet nach weist). Als Katalogkunde ist im vorliegenden Falle die Kenntnis von der Gestaltung der Bibliothekskataloge zu verstehen. Das Werk soll dem Bibliothekar eine Wegleitung durch das Gebiet seines Katalog wesens geben, gleichzeitig aber auch bei dem Bibliotheksbenutzer — also dem Nichtfachmann — Verständnis für die Katalogregelu der Bibliotheken wecken und damit eine bessere Ausnutzung der Biblio theksbestände ermöglichen. Die Lösung der erstgenannten Aufgabe dürfte allgemein als geglückt anerkannt werden. Löffler führt nicht nur in die Elementarbegriffe des Katalogwesens ein, sondern gibt auch ein höchst anschauliches Bild der Probleme, die gegenwärtig hin sichtlich der Kataloge den Bibliothekar bewegen. Ein erfahrener Prak tiker hat hier, frei vom bürokratischen Kleben an vorhandenen In struktionen, von einer höheren Warte aus zusammengetragen, was über die wichtigsten Katalogformen, den »Alphabetischen Katalog«, den »Systematischen Katalog« und den »Schlagwortkatalog«, zu sagen ist und von anderer Seite bereits gesagt wurde. Er hat damit eine Arbeit geschaffen, die zweifellos grundlegend ist und an der zum mindesten kein angehender Bibliothekar vorübergehen kann. 986 Freilich, das gründliche Eindringen in die Fragen, die für den Bibliothekspraktiker von Bedeutung sind, ergibt bei dem gleichzeitigen Ziel, dem Laien eine Einführung in die Benutzung der Bibliotheks kataloge zu geben, zuweilen Ballast. Zum Beispiel dürfte für den Nichtfachmann die vergleichende Betrachtung der verschiedenen Kata logisierungsmethoden — von einer einheitlichen Katalogisierung ist Deutschland ja noch weit entfernt — leicht verwirrend wirken. Und was nützen dem Bibliotheksbenutzer zehn Seiten Ausführungen über die Dezimalklassifikation, wenn er schließlich erfahren muß, daß dieses Qrdnungssystem in den europäischen und besonders in deutschen Bibliotheken nicht allzuviel Anklang gefunden hat? Dagegen wird der Buchhändler, der nicht gerade eine erste Ein führung sucht, manche Anregung aus dem Buch schöpfen können. Denn schließlich sind Katalog und Bibliographie eng verwandt. Gedruckte Kataloge sind vielfach gleichzeitig Bibliographien, und der buchhändle rische Katalogbearbeiter wird finden, daß ihn oftmals die gleichen Fragen beschäftigen wie den Bibliothekar. In dieser Hinsicht sind zweifellos in Löfflers Katalogkunde die Abschnitte über den Syste matischen und den Schlagwortkatalog für den Buchhändler, insbe sondere für den Werbefachmann im wissenschaftlichen Verlag lesens wert. Welche Vorteile hat die eine, welche die andere Katalogart? Was ist das richtige Schlagwort? Wie soll man z. B. Häckels »Welt rätsel«, wie Nansens »In Nacht und Eis«, wie einen Titel »Riuder- tuberkulose« schlagwortmäßig verzeichnen, sei es im eigentlichen Katalog, sei es in einem Register? Wenn Löffler auch kein Grunö- rezept für alle Fälle geben kann, eine Beschäftigung mit seinen Dar legungen wird sich lohnen. Kurt Fleischhack. Ausstellung Rudo Spemann in der Akademie der Graphischen Künste zu Leipzig Der Name Spemann hat im Buchhandel einen guten Klang. Aus dem weiteren Kreis der alten Verlegerfamilie tritt jetzt ein junger Künstler an die Öffentlichkeit, der diesem Klang neue Töne hinzu fügt, die aufhorchcn lassen. Sie kommen aus handgeschriebenen Bü chern, Titeln und Einzelblättern, die in allen Größen und ArKn dem Lichthof der Akademie ein festliches Gepränge geben. Es sind ernste und beglückende Töne. Ernst, weil alle Schreibarbeiten von größtem Verantwortungsgefühl gegenüber Text, Sprache, Geist und Form getragen sind — wie kann das bei einem Schneidlerschüler anders sein! —, weil man spürt, daß sie aus innerem Bedürfnis, einem inneren Zwang entstanden sind, weil man sieht, daß da einer ist, der ringt und sich bemüht. Beglückend, weil diese Bücher, Spruch blätter und Titel Schönheit, Lebendigkeit und Harmonie besitzen. Hier ist alles einfach und klar wie in jeder echten Kunst. Von billigen Effekten und bloßer Geschicklichkeit weiß Spemann nichts. Er besitzt eine große und gründliche Kenntnis der Schriftformen der Vergan genheit, er beherrscht das Handwerk in erstaunlichem Maße (man sehe sich an, was für Papiere, Schreibwerkzcuge, Farben er benutzt) und hat eine schöpferische Intuition, die ihn immer die richtige Lösung finden läßt, d. h. die, die Form und Wesen des Schriftdenkmals ent spricht. Von welch klassischer Schönheit und Strenge ist z. B. der Titel zu Michelangelos Versen oder zu Menons Klage um Diotima, welche düstere Traurigkeit hat das Blatt Dies irae, welche Eindring lichkeit Goethes Symbolum! Schwung und Rhythmus der Gavotten sind in den Titel »Alte Tänze« gebannt, während der zum Wohl temperierten Klavier so klar aufgebaut ist wie eine Bachsche Fuge. Aus welcher Hingabe und liebevollen Versenkung entstanden die Büch lein in Duodez, die Bibeltcxte, die grotesk-romantischen Illustrationen zum Märchen vom Nußknacker und Mauseköuig! Da ist kein gleich gültiges Stück (auch nicht unter den Landschaften und Porträts, die die Schreibarbeiten ergänzen); jedes lockt zum Lesen, jedes möchte man besitzen. — N. Spemann gehört zu den begabtesten Schrift- künstlern der jungen Generation. Seine Ausstellung zu besuchen, die im Sommer in München (Bücherstube Stobbe) gezeigt wurde und bald nach Berlin kommt, und sich mit seinen Arbeiten auseinander zusetzen, kann nicht dringend genug alle» angeraten werden, die Bücher lieb haben und für ihr Aussehen verantwortlich sind. vr. A. Meiner. Besprechungswesen Von der Ncichsschrifttumskammer werden wir daraus aufmerk sam gemacht, daß sowohl aus Presse- wie aus Nundfunkkrcisen Klage derüber geführt wird, daß die nach § 2 der gemeinsamen Anordnung der Präsidenten der Neichsschrifttumskammer und Neichspressekammer zur Neugestaltung des Besprechungswesens jedem B e - s p r e ch u n g s st ü ck beiz ulegende Karte, die vom ab sendenden Buchverlag freizumachen ist, v o u e i n i g e n V e r l e g e r n
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