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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.11.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-11-12
- Erscheinungsdatum
- 12.11.1935
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- Deutsch
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- Saxonica
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MsMMMmDriMm VMImM Nr. 263 <N. 136). Leipzig, Dienstag den 12. November 1935. 162. Jahrgang. Tagungen der Fachschaften in Weimar am 26. und 27. Oktober 1935 Fachgruppe Sortiment Im Anschluß an die interne Sitzung des Fachschaftsrates der Fachschaft Handel fand am Sonnabend, dem 26. Oktober, 15 Uhr in Weimar, Hotel Chcmnitius, eine Versammlung der Fachgruppe Sortiment statt, auf der der Leiter der Fachgruppe, Herr Kurt Kretzschma r, einen umfassenden Tätigkeitsbericht über den verflossenen Zeitraum seit Kantate 1935 erstattete. Herr Kretzschmar gab seiner Freude Ausdruck, daß es ihm ermöglicht sei, in Weimar zu einer größeren Zahl von Sorti mentern über wichtige fachliche Fragen zu sprechen. Gerade solche Besprechungen im Fachkreise sind wichtig und fruchtbringend; sie bieten eine Gewähr dafür, daß eine sachliche Auseinander setzung mit den Fragen der Berufspraxis erfolgen kann; der auserwählte Kreis nimmt das Empfangene mit nach Hause und streut es dort aus. Er machte zu Beginn seines Berichtes auf die großen Schwierigkeiten aufmerksam, die noch zu überwinden seien. Als grundsätzliche Erkenntnis stellte er die Zusammenarbeit mit allen Sparten des Buchhandels hin, denn nur durch diese sei es möglich, die Lage des Sortiments zu heben. Die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage des Sortiments stand somit am Anfang der Arbeit der Fachgruppe. In vorderster Linie der zu lösenden Aufgaben steht die Frage des Auchbuchhandels; die jetzt abgslaufene Meldefrist für alle Buchverkaufsstellcn wird end lich die noch fehlende Übersicht geben. Als zweite vordringliche Aufgabe bezeichnetc Herr Kretzschmar die Sanierung des wissen schaftlichen Sortiments, das im Laufe der vergangenen Jahre am meisten gelitten hat. Er verwies dabei besonders auf das Referat, das Hans Ferdinand Schulz in Freiburg auf der Fach gruppensitzung zu Kantate gehalten hat und das dann im Bör senblatt (s. Nr. 142, 144) abgedruckt wurde. Weiter verwies er auf die Aussprache zwischen Verlag und Sortiment, über deren Ergebnis im Börsenblatt vom 19. Oktober berichtet wurde. Herr Kretzschmar nahm zu den dort behandelten Punkten einzeln aus führlich Stellung, wobei er neben dem Erreichten auch die Fragen berührte, die noch nicht gelöst sind und weiterer Verhandlungen zwischen Sortiment und Verlag bedürfen. Zu der Frage der so genannten Hörcrcxemplarc gab er den Entschluß eines bekannten Verlages bekannt, den Nachlaß auf die gegen Hörerschcin zu er mäßigten Preisen abzugebcnden Bücher zu erhöhen. Alle diese Be strebungen, so führte Herr Kretzschmar aus, zielen darauf ab, das wissenschaftliche wie das Sortiment überhaupt wettbewerbsfähig zu machen. Eine große Rolle bei diesen Bestrebungen spiele der Direkt vertrieb des Verlages, der sich nicht von heute auf morgen besei tigen lasse. Ordnung wird sich erst dann schaffen lassen, wenn auch alle neben dem eigentlichen Verlag produzierenden Stellen die buchhändlerischen Vcrkehrsformen und Handelsbräuche beachten und nach ihnen arbeiten werden. Als den Jdealzustand bezeichnet er es, daß die vcrlcgerische Produktion und der buchhändlerische Vertrieb auf das ordentliche und fachlich einwandfreie Unterneh mertum beschränkt werde. — Als dritte Aufgabe stellte Herr Kretzschmar die Verbesserung der buchhändlerischen Handels spanne in den Vordergrund, wobei er das Für und Wider gegen einander abwog. Aus der Fülle der übrigen Arbeit der Fachgruppe wurden die mit dem Franz Eher Verlag getroffenen Vereinbarun gen über den Vertrieb der »Deutschen Kulturbuchreihe» durch den Buchhandel sowie die aufgenommene Verbindung mit der Reichs arbeitsgemeinschaft der Betreuer deutscher Werkbllchereien erwähnt. Schließlich wurden u. a. noch Schulbücherfragen, das Volks- büchcreiabkommen und die Tätigkeit der Beratungsstellen be rührt. Dieser von den zahlreich erschienenen Sortimentern mit großem Beifall aufgenommene Bericht wurde durch interessante Ausführungen von Herrn Dieder ich wertvoll ergänzt, dem die Anwesenden für seine jahrelange Einsatzbereitschaft für das Sortiment gleichfalls Dank und Beifall zollten. In der anschließenden Aussprache und Wechselredc wurden zahlreiche Einzelpunkte geklärt und Einzelfragen angeschnitten, die vom anwesenden Sachberater des Bundes und Börsenvcreins entweder sofort beantwortet oder zur Bearbeitung in Leipzig entgegengenommen werden konnten. Die Sitzung wurde nach über zweistündiger Dauer gegen 19 Uhr geschlossen. Fachschaft Handel Die für Sonntagvormittag, den 27. Oktober vor der Kund gebung in der Weimarhalle im Hotel Chemnitius einberufene Sitzung der Fachschaft Handel war von rund 159 Teilnehmern sehr gut besucht; das Übergewicht der Besucher stellte naturgemäß die größte Fachgruppe der Fachschast Handel, die Fachgruppe Sortiment. Der Leiter der Fachschaft Handel, Pg. Fritsch, eröffnete 9 Uhr die Versammlung. Nach seinen Begrüßungsworten sprach Herr Professor Menz zu seinem vorgesehenen Thema: »Die Wettbewerbslage des Buches gegenüber ande ren Kulturgütern.» Seine aufschlußreichen Ausführungen fesselten offensichtlich die Zuhörer, um so mehr, als dabei mit zu meist völlig unbekanntem Zahlenmaterial wirklich Neues geboten wurde. Der Gedankengang seines Vortrages sei anschließend kurz wiedergegebcn: Im Kulturbedarf des deutschen Volkes steht das Buch nicht vereinzelt für sich noch allein da; cs hat sich vielmehr in die ver fügbare Kaufkraft mit anderen Dingen zu teilen. Dis hauptsäch lichsten Wettbewerber sind zunächst einmal anderer Lesestoff, wie ihn Tageszeitung und Zeitschrift bieten, ferner Film und Rund funk, dann Theater, Konzert, aber auch Sport aller Art und schließlich alles an Unterhaltung und verfeinertem Genuß, wo für über den notwendigen Lebensbedarf hinaus im Haushalt des einzelnen wie der Familie, ja des ganzen Volkes noch etwas übrigbleiben soll. Hier darf namentlich Wandern und Reisen nicht vergessen werden. Das Auto, aber auch der Aufwand für das behagliche Eigenheim spielt dabei heute mehr denn je eben falls seine Rolle. Auf alle diese Bedürfnisse verteilt sich die Kauf kraft je nach der Höhe des Einkommens verschieden. Die Lage wechselt auch nach Großstadt, Kleinstadt, offenem Land, nach Beruf, Alter, Geschlecht ufw. Der Wettbewerb zwischen den ein zelnen Bedürfnissen wird insbesondere bei schrumpfendem, aber auch bei wiedcransteigendem Einkommen deutlich, wie es gegen wärtig wieder der Fall ist. Nicht alle Güter sind dabei gleich elastisch öder widerstandsfähig. Die Anpassung erfolgt in erster Linie in der Preisgestaltung. Namentlich wenn es gilt, eine Käu ferschicht mit bescheidener Kauskraft zu erschließen, ist entspre chende Preisgebarung erforderlich. Dem ist der Buchhandel nach gekommen, indem er immer mehr Bücher zu auch für den weni ges
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