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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.10.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-10-19
- Erscheinungsdatum
- 19.10.1935
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Erste Freizeit der Gaue Pommern und Kurmark in Ahlbeck Bericht einer »Was deiner Zeit und deinem Kreise fehlt, ist deines Amts hinzuzufügen.« (Lagarde.) Diesen Flaggenspruch des ersten Morgens konnte man als Motto über die Tage setzen, die wir am schönen Ostseestrande verleben durs ten. Die dreißig Teilnehmer, zwanzig weibliche und zehn männliche, wurden am Sonntag, dem 1. September von I)r. Strauß, dem Leiter der Freizeit, in Empfang genommen. Am Abend begrüßte der Obmann des Gaues Pommern Klein, Greifswald, die Teilnehmer und den ersten Referenten Professor vr. Stnhlfat h, Stettin. Er eröffnete die Freizeit im Gedenken an den Führer Deutschlands und übergab dann Ur. Strauß die Leitung, der anschließend grund sätzliche Ausführungen über Freizeitgestaltung und Sinn und Zweck dieser Freizeit machte. Er stellte als wesentliche Ziele heraus: das kameradschaftliche Zusammenleben und — bei der Erarbeitung des Stoffes — den Versuch des Hineinlebens in einen Raum. Daraufhin erfolgte eine gegenseitige lustige Vorstellung, so daß jeder gleich wußte, wes Nam' und Art der andere war. Das Leitthcma unserer Freizeit lautete: »D e r O st s e e r a u m«. In seiner außerordentlich lebendigen Art führte uns Professor Stuhlfath am ersten und zweiten Tage in die Entwicklungs geschichte des Ostseeraumes ein, in die geologische Entwicklung von der Eiszeit bis zur Gegenwart. Er sprach über die Besiedlung, den Kampf um den Ostseeraum, Hanse und Deutschritterorden. Zur Ver anschaulichung wurden an beiden Tagen Wanderungen nach Westen und Osten an der Küste entlang unternommen. Am Mittwoch sprach Privatdozent vr. Petz sch, Greifswald, über die Vorgeschichte des Ostseeraumes, Ausgrabungen, Sippen- und Einzelgräber, über Steinzeit, Bronze-, Eisen- und Wikingerzeit. Be sonders interessant waren seine Ausführungen über die Vineta-Frage, die Ausgrabungen in Wollin und die auf dem Silber- und Galgen berg bei Wollin, die jetzt in Angriff genommen sind. Für uns Jung buchhändler war es außerordentlich wertvoll, daß nns zu allen diesen Dingen die wichtigste Literatur angegeben wurde. — Am Nachmittag besichtigten wir die Thingstätte in Heringsdorf und sprachen dort unter der Leitung von I)r. Strauß in Form einer Arbeitsgemeinschaft über nordische Literatur; im Mittelpunkt stand Bluncks »Die große Fahrt«, ein Roman von Seefahrern, Bauern und Gottesmännern. Auf dem Rückwege hatten wir noch Gelegenheit, die wertvollen hand gewebten Teppiche der pommcrschen Fischer zu bewundern. Der Abend war, im Anschluß an ein Referat des Leiters über Deutsche Volkskunde, Einzelfragen der volkskundlichen Systematik und der Praxis volkskundlicher Erhebungen gewidmet. Der Donnerstag gehörte dem Besuch der Universitätsstadt Greifs wald. Im Anschluß au unsere Vorträge waren die Besuche der Nor dischen Auslandinstitute und des Volkskundlichen Archivs besonders wertvoll. Professor Ur. Mago n und Fräulein Lämke, Assistentin beim Volkskundlichen Archiv, zeigten uns in liebenswürdigster Weise alles Sehenswerte. Wir lernten die verschiedenen Arbeitsgebiete der Nordischen Auslandiustitute mit ihren Buch- und Materialsammlun- geu kennen und konnten im Volkskundlichen Archiv den Gang volks kundlicher Erhebungen vom Fragebogen bis zur fertigen Atlaskarte verfolgen. — Danach erfüllten uns die geheiligten Räume der Uni versität mit Ehrfurcht. Wir durften sogar die goldene Kette und den kostbaren Ring des Rektors der Universität genau besichtigen. Teilnehmerin I)r. Westphal zeigte dann die Marienkirche als Beispiel für die norddeutsche Backsteingotik, er erklärte den Bau der gotischen Ge wölbe und führte uns auf den Turm, vou dem wir einen schönen Blick über Stadt und Land hatten. Um neue Kräfte zu sammeln und nicht nur dem Geist Gutes anzutuu, wurden wir dann festlich bewirtet. Als Gäste konnte der Gauobmann von Pommern den Leiter der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums Pg. Hage- meyer und den Gaukulturwart Pg. Diebenow begrüßen. Pg. Hagemeyer erläuterte die Arbeit der Neichsstelle in einem kurzen Vortrag, der reichlich Stoff zur eingehenden Aussprache bot. Nun ging es zur Universitätsbibliothek, die selbst uns Buchhändler durch ihre Reichhaltigkeit in Erstaunen setzte. Durch Herrn Bibliotheksrat Ur. Gassen lernten wir hier die Anlage von Katalogen und Kartotheken kennen. Wir sahen reiches bibliographisches Material und durften zum Schluß die wertvollsten Schätze der Bibliothek, die Inkunabeln und vor allem die Gutenberg-Bibel genau betrachten. Ein Besuch bei den beiden auf hohem geistigen Niveau stehenden Buchhandlungen Greifswalds beschloß den schönen Tag. In Ahlbeck erwartete uns bereits Herr Dittmer, Stettin, der uns am nächsten Vormittag in das niederdeutsche Schrifttum ein führte und eigene und fremde Dichtungen vortrug. Der Nachmittag und Abend waren dem Dichter der norddeutschen Landschaft Ulrich Sander gewidmet, der am Nachmittag über die pommersche Küste und ihre Menschen sprach und eine heftige Aussprache herbeiführtc. Abends las Sander aus seinen Werken; vom Kriegserlcben der »Pioniere« und dem wirtschaftlichen Existenzkampf in seinem Buch »Kompost« zu seiner Neuschöpfung »Jungens«, die die Zeit von 1880 bis zum Kriegsausbruch schildert, gab er uns einen Einblick in sein Schaffen. Inzwischen war bereits eine große Anzahl von Güsten einge troffen, die sich mit lebhaftem Interesse über den Verlauf der ersten Freizeit unterrichteten: der Gauobmann von Kurmark und Führer des deutschen Sortiments K r e tz s ch m a r - Cottbus, der Obmann des Gaues Berlin L a n g e n s ch e i d t, der Obmann des Gaues Hamburg Riegel, L a n g c w i e s ch e - Eberswalde vom Börscn- verein, Krellenberg, der Obmann der Fachschaft Angestellte im Gau Pommern u. a. m. Es war uns eine besondere Freude, allen diesen Herren beweisen zu können, wie gut alles gelungen war. Das zusammenfassende Thema »Der Ostseeraum«, die Wahl der Referen ten, die starke Ausprägung des Gemeinschaftsgefühls und die enge Verbundenheit mit dem Leiter der Freizeit Herrn Or. Strauß, der unermüdlich mit uns gearbeitet und uns auch über berufliche Fragen usw. unterrichtet hat. Am Sonnabend vormittag wurden uns durch die Ausführungen des Vertreters der Neichsschrifttumskammcr, Herrn Bischofs viele Anregungen zur »Woche des Deutschen Buches« gegeben. Ter Nachmittag führte uns noch einmal, Gäste und Freizeitmitglieder, an der Thingstätte in Heringsdorf zusammen, um alles, was uns diese Woche gebracht hatte, rückblickend durchzu sprechen. Mit frohem Mut und neuen Anregungen verließen wir am Sonntag — nach einem kameradschaftlichen Beisammensein am Sonn abendabend — das Erholungsheim des Buchhandels an der Ostsee, das uns ein wirkliches Heim geworden war. Margarete Agahd, Stargard i. Pom. (Buchhandlung Otto Plath) Fachschaft der Angestellten — Ortsgruppe Dresden Wir beginnen mit einem Kursus »Einführung in die Buchführung des Buchhandels unter besonderer Berücksichtigung des Abrechnungs wesens«. Mit praktischen Arbeiten. Leiter: Herr Studien-Assessor Seidel, Buchhändlerlehranstalt, Leipzig. Die Abende finden statt: 21. Oktober, 1., 7., 11., 21. und 28. November. Beginn immer 20 Uhr. Ort: Künstlerhaus, Rüsterzimmer, Eingang Grunaer Straße. Alle Junggehilfen und Lehrlinge sollen teilnehmen; für die zu Ostern auslernenden i st der Besuch Pflicht. Ortsgruppe Königsberg Pr. Am Montag, dem 7. Oktober, hielt die Ortsgruppe Königsberg Pr. der Fachschaft der Angestellten die erste sehr gut besuchte Monats versammlung ab. Der Ortssachschaftsberater Nasilowski gab zu nächst eine Übersicht über die kommende Winterarbeit und forderte außerdem noch die Mitglieder zur Teilnahme an einer literatur- geschichtlichen Arbeitsgemeinschaft auf, die acht Abende umfaßt und alle drei Wochen stattfindet. Anschließend gaben zwei junge Buchhändler in einem Zwie gespräch einen sehr interessanten Bericht über ihren Besuch der Neichsschule, Leipzig. — Dann sprach Prokurist Stosberg der Firma Gräfe und Unzer über seine Teilnahme an der Freizeit am Titisee. Seine Ausführungen veranlaßten den Ortsfachschaftsberater nochmals darauf hinzuweisen, daß die in Ostpreußen beabsichtigte Buchhändlerfreizeit bestimmt im nächsten Sommer stattfindet und daß sich schon jetzt jeder ostpreußische Buchhändler darauf einrichten soll. Die nächste Versammlung findet Ende Oktober statt. Ortsgruppe Leipzig Hiermit weise ich nochmals auf die Monatsversammlung am Donnerstag, dem 21. Oktober, 20.15 Uhr, Dittrichring 17 hin. Herr Gerh. Schön seid er spricht über das sehr wichtige Thema »Die Stellung der Reichsschule des Deutschen Buchhandels in der buch händlerischen Erziehungsarbeit«. Weiterhin werden an diesem Abend Einzelheiten zur »Woche des Buches« bekanntgegeben. Ich bitte besonders alle Betriebs obmänner anwesend zu sein und eine Liste der von ihnen betreuten
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