4786 Xr 246, 15. Oktober 1935. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt s. d Dtschn.Nuchhanbel. w i t, ,x di c « i' i. ! c i> b: i>i n i> >r » i' n u > 11 u n c; ^ltgermanttcke krrieliuns VargesteM aukürund der Islandsagas und anderer Quellen rum früligermÄnentum. Von vr. frlh VViillenweber Kartoniert RM. 5,60. Leinen RM. 6,60. Erscheinungstermin: 17. X. <A Zum erstenmal wird es in der vorliegenden Arbeit unternommen, ein umfassendes Bild deS Auswachsens und der Formung der Jugend in der frühgermanischen Welt zu zeichnen. Der Verfasser geht von den Grundelementen germanischen Lebens aus, wie sic uns besonders in den altisländischen Sagas cntgcgentreten. Auf der Grund lage des freien Bauerntums wächst naturnotwendig ein Kricgertum, das für die Sippenehre und für den Besitz jederzeit einstehen muß; vollendetes Führertum er wächst darüber hinaus aber noch durch umfassende Rechtskunde, auSgebildeteS Ge- schichtSwiffen und tiefe Lebensweisheit. Es gibt noch keine Trennung der Stände. Das Leben entwickelt sich organisch auf den großen, vom Besitzer geführten freien Bauernhöfen. Das Kind wird schon in zarter Jugend, sobald cS vom Vater aner kannt ist, in die Gefolgschaft ausgenommen und als Eigenpersönlichkeit gewertet, die einstmals zu einem vollwertigen Glied der Sippe werden soll. Je trotziger und eigensinniger der Knabe im frühen Alter ist, desto stärker wird sein Ehrbegriff, seine Wehrfähigkeit und Einsatzbereitschaft später sein. Mit dem Vater verbindet ihn die Gefolgschaftstrcue, in der jeder einzelne für die Ehre des anderen einstehen muß. In Wett- und Kampfspielen, oft auch schon in blutigem Ernst stählt der Knabe seine Kräfte für die kriegerischen Aufgaben. Durch Vater oder Ziehvater wird er in die Gesetzeskunde, in die Geschichtswissenschaft eingeführt. Mutproben und Männer vergleiche halten ständig das stark ausgeprägte Ehrgefühl wach. So wächst der junge Germane innerhalb der väterlichen Gefolgschaft zum echten Krieger und Helden heran, der schicksalsbewußt und kämpferisch im Leben steht, als Glied seiner Sippe immer darauf bedacht, Ehre und Ruhm derselben zu wahren und zu mehren. Hart und rauh ist die Erziehung, aber stolze und heldische Männer wurden durch sie ge formt, fähig zu den hohen und schweren Aufgaben, die ihnen das Leben stellt. Für unsere Gegenwart, die bestrebt ist, das altgermanische Wesen immer stärker als richtunggebendes Vorbild zu erfassen, bedeutet die Arbeit vr. Wüllenweberö eine wertvolle Bereicherung.