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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.11.1900
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- Erscheinungsdatum
- 09.11.1900
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- Deutsch
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261. 9. November 1900. Nichtamtlicher Teil. 8725 griffen ein etwas kindlicher Geschmack entwickelt ist — aber das ist man ja allmählich bei Bruder Jonathan gewohnt. Es möge gleich gesagt sein, daß in der amerikanischen Abteilung das Maschinenfach stark überwiegt und Druck arbeiten fast gar nicht ausgestellt sind. Kleine Mitteilungen. Steinpapier. — Eine der letzten Nummern d. Bl. (254 vom 1. November) brachte eine kurze Mitteilung über .Stein papier-. Bei der anzunehmenden Wichtigkeit der Sache glauben wir auf diesen Gegenstand, der in der graphischen Industrie Be deutung erlangen dürfte, etwas ausführlicher zurückkommen zu sollen. Es wurde schon erwähnt, daß die wichtigste Eigenschaft des Stcinpapiers darin besteht, daß von einem und demselben Origi nal eine beliebige Anzahl von tadellosen Umdrucken hergestellt werden kann. Es ist klar, welche Bedeutung dies nicht bloß für die zeichnenden Künstler und die Steindruckcr, sondern auch für manche Verleger hat. In vielen Fällen, wo Tafeln, Beilagen u. dergl. in Steindruck hergestellt werden, ist der Verleger ge nötigt, die Steine für weitere Auflagen zu erwerben und auf- zubemahren. Mit welchen Kosten das verbunden ist, weiß jeder, der damit zu thun hat, ebenso daß diese Kosten immer erheb licher werden, weil die Steine fortwährend im Preise steigen. Dazu kommt die große Unbequemlichkeit, Steine von halbwegs größeren Formaten zweckdienlich aufzubewahren. Das alles kann nunmehr entfallen, sei es dadurch, daß man die Originale auf Steinpapier zeichnen läßt oder daß man, falls sie in anderer Weise hergestellt sind, gleichzeitig mit der Auflage einen oder mehrere Umdrucke auf Steinpapier machen läßt. In dein einen wie in dem anderen Falle hat nian für die Herstellung weiterer Auflagen ge nügend vorgesorgt. Dies gilt selbstverständlich nicht nur für Zeich nungen in ein- oder mehrfarbigem Druck, sondern auch für andere Werke, wie stenographische, musikalische u. dgl. mehr. Auch in künstlerischer Richtung scheint uns das Steinpapier reformatorisch wirken zu sollen. Es wird kaum einem Zweifel unterliegen, daß prinzipiell jede Lithographie eigentlich vom Künstler selbst hergestellt werden sollte. Wenn dies nicht immer oder gar nur selten geschieht, so liegt der Grund in der Regel darin, daß der Künstler vor der ungewohnten Arbeit auf Stein teilweise neuer Technik und, was das Entscheidende ist, verkehrt, d. h. mit Hilfe des Spiegels, zu zeichnen. Bei Anwendung des Steinpapiers entfallen diese Schwierigkeiten. Mit der einzigen Ausnahme, daß fette Kreide oder Tusche benutzt wird, arbeitet der Künstler gerade so wie auf gewöhnlichem Papier. Er spannt das Steinpapier auf sein Reißbrett und zeichnet darauf, kann also auch, was beim Stein nur schwer und häufig gar nicht möglich ist, nach der Natur arbeiten. Auch Korrekturen sind ein fach anzubringen. Das Korn, das in drei zweckmäßig abgestuften Stärken geliefert wird, ist ein vollkommen befriedigendes; das uns zugekommene Musterbuch bringt dafür bemerkenswerte Bei spiele. *) Alle diese Umstände erklären die große Vorliebe, mit der das Steinpapier von der Wiener Künstlerschaft, der es kürzlich vor- gelcgt wurde, ausgenommen worden ist. Von besonderem Werte ist das Steinpapier dort, wo es sich um Geheimhaltung der Originalzeichnungen handelt, also bei Militär- und anderen Behörden re. Wenn man bedenkt, daß man statt eines kostspieligen und schwer zu bewachenden Steinlagers einfach eine Mappe zu benutzen braucht, die man in einem Wert- Schranke verwahren kann, so wird man die Bedeutung der neuen Erfindung auch nach dieser Richtung würdigen. Das schon erwähnte Musterbuch, das, wie es^im Vorworte Herr Staatssekretär des Reichs-Postamts v. Podbielski hat seinen im September d. I. infolge des Lrauerfalls im sächsischen Königs hause abgesagten Besuch Leipzigs nunmehr auf Sonnabend den mittags eine Besichtigung der postalischen Einrichtungen Vor nehmen, sodann im Anschluß daran die neue Börse besuchen. Hier wird er von der Handelskammer in deren Sitzungsräumen (12>/z Uhr) begrüßt werden, sodann der Börse einen Besuch ab- *) Proben von Anwendungen des Steinpapiers. Heraus gegeben von der Gesellschaft für graphische Industrie, Steinpapier-Abteilung, in Wien. Folio. 14 Blatt mit einleiten dem Text. kammer im Terrassensaale des Restaurants -Zoologischer Garten ein Festmahl veranstaltet, das um 3 Uhr seinen Anfang nehmen wird. Umzug der Firma Artaria L Co. in Wien. — Die Kunst- und Landkartenhandlung Artaria L Co. in Wien siedelte dieser Tage aus dem Hause Nr. 9 des Kohlmarkls, wo sie seit 1786, also seit 114 Jahren ununterbrochen betrieben worden ist, nach dem Hause Nr. 20 derselben Straße über. Das alte Gebäude wird abgerissen, um einem zeitgemäßen Neubau stattliche Reihe stolzer Erinnerungen. Hier verkehrten^bei^ihrem Verleger (das Haus hatte früher einen umfangreichen Musikalien- vcrlag, der in den Besitz von Josef Wcinberger in Wien über- gegangcn ist) Haydn, Mozart, Beethoven, Pqganini und Vieux- temps. In der Kongreßzeit sahen die alten Mauern fast alle in Wien versammelten Diplomaten und Fürstlichkeiten, und diesen persönlichen Beziehungen dankt es die Firma, daß sie die Bild nisse der meisten von ihnen veröffentlichen konnte. Gern gesehene und häufige Gäste waren die Künstler Danhauser, Fendi, Daf finger, Jakob Alt, Ender, Höger, Kriehuber; die Wiener Sammler Daniel Böbm, Arthaber; die Kunstgelehrten Bartsch, Eitelberger, Hauslab, Camesina, Lippmann; die Kartographen Scheda und Steinhäuser, und viele andere. Der »alte Kohlmarkt-, wie die Straße früher hieß, eine der ältesten Wiens, zeigt noch heute wie vordem neben dem -Graben- die elegantesten Geschäfte, und der Fremde, der die feschen Wienerinnen der höchsten Stände einkaufen sehen will, braucht sich nur hier in der Saison umzuschauen. Freilich, dem Zuge der prunkvolle Neubauten in neuzeitlichem Stile rahmen die ver breiterte Straße ein. Das Gebäude, das jetzt verschwindet, stammt nach einem alten Grundbuchvermerk aus der Mitte des Sigmund Silber erwähnt; es wurde vielfach umgestaltet und erhielt im achtzehnten Jahrhundert die auch durch eine Alt-Wiener Ansicht bekannte Fassade. Ueber Jahresfrist soll der fertige Neubau die alte Firma, die 1770 gegründet morden ist, wieder aufnehmen. Die Theologie-Studierenden in Deutschland. — Die Allgemeine ^ZeUung^ macht ^ über die^ Zahl, der .Theolo^ie- ^162^86."Br^slau 1662)* 7?" Erla^ Güttingen (1344) 136, Greifswald (808) 183, Halle (1620) 346, Heidelberg (1553) 52, Jena (758) 44, Kiel (1056) 63, Königsberg (881) 93. Leipzig (3269) 296, Marburg (1184) 113, Rostock (495) 41, Straßburg (1145) 85 und Tübingen (1544) 329 evangelische Theologen. Demnach hatte den absolut größten Bestand an dann folgen Tübingen, Leipzig, Berlin, Greifswald, Er langen, Göttingen, Marburg, Königsberg, Bonn, Straß burg, Breslau, Gießen, Kiel, Heidelberg, Jena und Rostock. — Dem Studium der katholischen Theologie lagen im ver flossenen Sommersemester 1900 an sieben reichsdeutschen Universi täten 1646 von 13342 Studierenden, das sind 12.34 Prozent der Gesamtheit, ob, und zwar in Bonn (2162) 298, Breslau (1662) 322, Freiburg (1766) 257, München (4391) 159, Münster (691) 325, Tübingen (1544) 168 und Würzburg (1126) 117. Mithin hatte Münster die absolut größte Anzahl Studierender der katholischen Theologie aufzuweisen; hieran schloffen sich Breslau, Bonn, Frei burg, Tübingen, München und Würzburg. Verein Dresdner Buchhändler. — Der Verein Dresdner Buchhändler wird am Dienstag den 20. November, abends 8 Uhr, in Kneist's Restaurant, Große Brüdergasse 2, zu einer außerordent lichen Hauptversammlung zusammentreten (vergl. die Bekannt machung im amtlichen Teil). Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler: krodov von ^nvwnäuvg'ov Ü68 Ltoinpapisrs. Usrrru^s^obev vov Ar. 2 vov Karl Leüellsr in k'ra.lllrkurt aM. 8"! 39 8. 1826 Arn. 1164*
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