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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.08.1935
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- 1935-08-27
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- 27.08.1935
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X- ISS, 27. August 1S35. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Riehl-Statistik Zahlen über die Verbreitung von Wilhelm Heinrich Riehls Schriften Von Dr. Robert Stein, Leipzig Der Buchhandel hat ein nicht unbeträchtliches Verdienst an der Lebendigerhaltung des Riehlschen Werkes; er hat mit dem richtigen Gefühl für das Gesunde, echt Deutsche in diesen Schriften durch immer neue Ausgaben für Niehl, besser: für unser Volk und unsere Jugend gewirkt — schon zu einer Zeit, wo verschiedentlich die lite rarische Kritik in übermäßiger Betonung der rein ästhetisierenden Richtung unfern Dichter zwar gelten ließ, aber doch Zurückhaltung zeigte. Mit einem gewissen nachsichtigen Wohlwollen wurde da vom »alten Riehl« und seiner Kunst gesprochen. Niehl, der Vater der Volkskunde als Wissenschaft, der Novellist, der Kultur- und Musikgeschichtsforscher, ist auch nach seiner großen Zeit, die in die zweite Hälfte des vorigen Jahrhundert fällt, immer noch viel gedruckt und gelesen morden — mehr, als man nach manchen landläufigen Literaturgeschichtsbüchern glauben sollte. Wie steht es damit in Wirklichkeit? Mit dieser Frage befaßt sich erstmals die nachfolgende statistische Untersuchung. Freilich, bei solcher Darstellung muß man sich der Grenzen der Statistik bewußt bleiben, wie sie Niehl selbst in seiner »statistischen Krankheit« (Freie Vor träge, II. Bd.) beleuchtet hat. Mir scheint es aber an der Zeit zu sein, einmal zu zeigen — rein zahlenmäßig zu zeigen —, welche Wirkung heute noch die Riehlschen Schriften ausüben. Mancher dürfte von den günstigen Zahlen freudig überrascht sein. Wahrscheinlich ist diese Statistik nicht einmal voll ständig; für entsprechende Hinweise wäre ich nur dankbar. Wenn ich nun von Niehls »gelehrten Schriften« und von seinen »Novellen« spreche, so erschöpft solche Bezeichnung allerdings die Sache nicht; aber sie dient der Einfachheit der Gliederung. — Man beachte noch, daß Riehl 1897 starb und daß 1923 sein hundertster Geburtstag war. I. Riehls gelehrte Schriften. In den beiden letzten Jahren erschienen gleich drei größere Ausgaben von Riehls vierbändigem Werk »Die Naturgeschichte des Volkes«: 1934 bei N e c l a m - Leipzig eine 498 Seiten starke Aus wahl von Prof. H. Naumann und vr. R. Haller, mit 16 Bildern aus gestattet; 1935 bei Kröne r-Leipzig eine 407 Seiten starke Auswahl von Günther Jpsen, der seit 1933 als o. Professor an der Universität Königsberg lehrt; jede dieser beiden Ausgaben nennt sich mit Anleh nung an Niehl »Die Naturgeschichte des deutschen Volkes«; die dritte Ausgabe, 1935 beiHausenin Saarlouis erschienen, wagt den Titel »Das Quartett vom deutschen Volke«; sie umfaßt 324Seiten und ist von Heinrich Graach besorgt. Eigentlich ist hier noch ein vierter Riehlauswahl-Verleger zu nennen, der sogar zeitlich an die erste Stelle zu setzen wäre: Diederichsin Jena, der nämlich schon 1922 den 267 Seiten starken Band »Vom deutschen Land und Volke«, her ausgegeben von P. Zannert, und 1934 in der »Deutschen Reihe« das Bändchen »Deutscher Volkscharakter«, herausgegeben von Wilh. Nößle, erscheinen ließ. Noch zwei andere Auswahlbändchen seien hier ange führt: Dasjenige in Hirts Deutscher Sammlung und das in Schaffsteins »Grüner« Reihe, beide mit Bildern. Weitere Einzelheiten hierzu, sowie Hinweise über Neudrucke von besonderen Stücken der »Naturgeschichte des Volkes« folgen unten; vorher sei die Verbreitung der Cotta'schen Urausgabe der Riehlschen »Natur geschichte« besprochen. Cotta-Stuttgart ist der Niehl-Verleger; bei ihm sind dessen sämtliche Werke, die in Buchform erschienen, heraus- gekommen — außer jenem der Fruhzeit, was nach Riehls eigner Mei nung glücklicherweise kein Mensch mehr kenne. Ich gebe eine Übersicht über die »Naturgeschichte« und die weiteren gelehrten Schriften in einer Gliederung, die nur als Notbehelf dienen soll; denn der Reich tum Niehlscher Werke spottet jeglicher Gliederung. a) »Die Naturgeschichte des Volkes — als Grundlage einer deutschen Sozialpolitik«: I. Band: Die bürgerliche Gesellschaft 1851; 10. Auflage 1997; eine weitere, unbezeichnete Auflage 1930. II. Band: Land und Leute 1853; 12. Auflage 1908. Hl. Band: Die Familie 1855; 13. Auflage 19l>4 (s. u.!). IV. Band: Wanderbuch 1869; 4. Auflage 1903. d) »Die Pfälzer« 1857; 4. Auflage 1907, Photodruck 1925; Ein leitung von Berthold Riehl, einem Sohne des Verfassers. — »Kultur studien aus drei Jahrhunderten« 1858; 7. Auflage 1910. — »Die deutsche Arbeit« 1861; 3. Auflage 1881. — »Freie Vorträge« I. Band 1873, II. Band 1885. — »Kulturgeschichtliche Charakterköpfe« 1891; 3. Auflage 1899. c) »Hausmusik. Fünfzig Lieder« 1855; 2. Auflage 1860; Umschlag: Holzschnitt von Ludwig Richter. — »35 neue Lieder für das Haus« 1877. — »Musikalische Charakterköpfe« I. Band 1853, II. Band 1860, III. Band 1878; diese drei Bände wurden später in z w e i zusammen gefaßt, deren I. Band 1927 in 9. Auflage und deren II. Bd. 1899 in 7. Auflage erschien. ck) »Religiöse Studien eines Weltkindes« 1894; 5. Auflage 1900. Cotta s e l b st veranstaltete eine Schulausgabe der »Na turgeschichte«, bearbeitet von Th. Matthias, und zwar: »Die Bürger liche Gesellschaft« 3. Auflage 1917, »Land und Leute« 4. Auflage 1917, »Die Familie« 3. Auflage 1924 (zu dieser Cottaschen Schulausgabe Riehls gehört noch als 4. Teil der Band »Sechs Novellen«, ebenfalls von Th. Matthias herausgegeben, 4. Auflage 1914, 19.—21. Tausend 1929; s. u. Abschnitt II in der Verleger-Liste Nr. 7). Von den großen Auswahlbänden bieten diejenigen vom Verlag Neclam 1934 und von Dieder ichs 1922 nur »Naturgeschichte des Volkes«, derjenige von Diederichs 1934 »Naturgeschichte« und »Deutsche Arbeit«, derjenige von Hausen »Naturgeschichte«, »Pfäl zer« und »Deutsche Arbeit«, endlich derjenige von Kröner »Natur geschichte«, sowie die Vorträge »Die Volkskunde als Wissenschaft« 1858 (abgedruckt in den »Kulturstudien aus drei Jahrhunderten) und »Uber den Begriff der bürgerlichen Gesellschaft« 1864 (Kgl. Akademie der Wissenschaften, München). Der genannte Vortrag »Die Volkskunde als Wissenschaft« ist auch wieder abgeöruckt in der gleichnamigen Schrift des Verlages Stu- li e n r a u ch-Berlin 1935 (darin u. a. noch AdolfSpamers Vor trag »Die (deutsche) Volkskunde als Gegenwartswissenschaft« 1932). »Die deutsche Arbeit« ist auch noch in der Cotta'schen Hand bibliothek in dreizehntausend Stück verbreitet. Aus der »Naturgeschichte« ist der Abschnitt »Ein Gang durchs Taubertal« (1865) zweimal als selbständiger Druck wieder geboten worden: 1. von Paul Otto, Berlin 1928 (»Erasmus-Truck«) und 2. vom Verlag B. Paul, ebenfalls Berlin 1928. Ferner aus der »Na turgeschichte« entnommen: »Wald und Feld« 1923, Waldhcft Nr. 4. Hamburg Deutscher Wald e. V., sowie das Geleitwort zu dem Band »Deutscher Wald in schönen Bildern« in der Reihe »Der eiserne Hammer« 1927; die »Deutsche Rundschau« brachte im Juni-Heft 1935 einige Hauptstellen aus der »Naturgeschichte« mit zwei Bildnissen von Niehl (Umschlag und Kunstdrucktafel). Ein Abschnitt aus den »Musikalischen Charakterköpfcn« bildet den Inhalt des Heftes »Zur Geschichte der romantischen Dper«, Nr. 267—269 der »W e l t g e i st-B üche r«. Berlin (Weltgeist-Bücher- Verlagsgesellschaft m. b. H.); ein andrer Abschnitt (Joh. Seb. Bach), ins Holländische übersetzt, steht in der Caeeilia, ^IZemeen Uunlral. lisäsekrikt van Xeckerlaml. XI, Utrecht 1854. Von den »Religiösen Studien« wurden Teile des autobiographi schen Abschnittes verwertet und zwar in Heft Nr. 9 der Hessen- Nassauischen Bücherei unter dem Titel: »Jugendjahre eines Volksforschers und Erzählers« (Heimatschollen-Verlag, A. Ber necker, Melsungen): desgleichen stehn ähnliche Abschnitte »Jugend- erinnerunHen« in Nr. 209 der Wiesbadener Volks blich er (1927), wo zwei Novellen Riehls abgedruckt sind; Nr. 230 dieser Wies badener Volksbücher (1929) enthält neben Riehlschen Novellen einen Aufsatz »Vor vierzig I a h re n«, den Niehl 1872 in der Wiener »Neuen Freien Presse« veröffentlicht hatte. Endlich noch einige Bemerkungen über Riehls Buch »Die Fa milie« ss. o. unter a) »Naturgeschichte«); im Erscheinungsjahr 1855 kamen gleich drei Auflagen heraus, im Jahre darauf die 4. Auflage, 1858 die 5., 1862 die 6., 1882 die 9., 1889 die 10., 1924 die 13. regel mäßige Auflage; dazu treten die erwähnten drei Auslagen der von Th. Matthias besorgten Schulausgabe, endlich eine starke Auflage der Volksausgabe in der 3. Reihe der Deutschen Volksbibliothek 1862 — zusammen 17 Auflagen! Im ganzen sieht man also, daß die gelehrten Schriften Riehls guten Anklang gefunden haben und noch finden — auch jetzt, längst nach seinem Tode. II. Riehls Novellen. Niehls fünfzig Novellen erschienen in sieben Bänden bei Cotta: I. Kulturgeschichtliche Novellen 1856; II.Auflage 1929 (8Novellen); II. Geschichte aus alter Zeit 1863 ; 6. Auflage 1923 (8 Novellen);
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