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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.08.1935
- Strukturtyp
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- 1935-08-27
- Erscheinungsdatum
- 27.08.1935
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- Deutsch
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X- 198, 27. August 1935. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. b. Ttschn Buchhandel. Gottes (je 3mal), Amphion, Lehrjahre eines Humanisten, Lüge der Geschichte, Fluch der Schönheit, Gespensterkampf, König Karl und Morolf, Quartett, Dichterprobe, Mein Recht, Quell der Genesung (je 2mal), Liebesbuße, Die rechte Mutter, Ungeschriebene Briefe, Theaterkind, Hochschule der Demut, Der verrückte Holländer, Damals wie heute, Oracius ack paruassum (je Imal). — Die Novellen Gauerben, Tie glücklichen Freunde, Die zweite Bitte, Trost um Trost, Ver lorenes Paradies, Wanda Zaluska, endlich Fürst und Kanzler sind nirgendwo wieder abgedruckt. Im ganzen handelt es sich (immer abgesehen von den ursprünglichen sieben Bänden Niehls im Verlag Cotta, sowie deren Neuauflagen) um 221 Neudrucke von einzelnen der 50 Novellen, und zwar davon bei den ersten 25 Novellen um 100 Neudrucke, bei den anderen 25 Novellen um 01 Neudrucke in verschiedenen Reihen usw. Hierbei ist allerdings noch ein -besonderer Fall zu erörtern: Die Novelle »Quid bei Hofe« ist nach obiger An gabe fünfmal wieder abgedruckt, nämlich in der Cottaschcn Schul ausgabe. bei Fikentscher und bei Weichert, ferner 1930 in der »DLZ«, d. h. Sächsische Sänger-Zeitung (Verlag I. Bohn und Sohn, Leipzig), und endlich in freier Bearbeitung als — k o m i s ch e O p e r in zwei Akten und einem Vorspiel, Textbuch von Rudolf Klutmann, Musik von Arnold Winternitz, Verlag »Universal-Edition A G.« in Wien und Leipzig 1917, Uraufführung in Hamburg 1918. Diese Nach wirkung Niehls auf der Qpernbühne ist recht beachtlich! Von den Bildern ist oben schon einiges mitgeteilt: hier sei noch wenigstens allgemein auf die Art dieser Seite der Buchausstattung hingewiesen: häufig kommt ein Titelbild oder Umschlagbild vor; mehrere Bilder im Text gibt es verschiedene Male. Es handelt sich dabei um Buntbilder, Federzeichnungen, Holzschnitte, Litho graphien. Niehls Geburtshaus sowie das Schloß Biebrich ist ver schiedentlich zum »Abendfrieden« beigegeben. Auch Riehls Bildnis treffen wir an: leider habe ich selbst es einmal, natürlich ganz un beabsichtigt, vor über zehn Jahren verdrängt: ich hatte die »Wies badener Volksbücher« gebeten, zu ihrer Stadtpfeifer-Ausgabe das Stadtpfeifer-Bilü von Ludwig Richter beizufügen: das geschah, freilich unter Beseitigung der Ninkartschen Verse aus dem Bilde, das übrigens nicht am Ende, wo es sehr gut hinpaßt, eingeschaltet wurde, sondern am Anfang, wo das Riehl-Bildnis früherer Auflagen leider weichen mußte — wahrscheinlich aus Preisrücksichten. Die stenographischen Ausgaben zeigen sich in verschie denen Systemen. Der Roman »Ein ganzer Mann«, der einzige, den Riehl schrieb, ist 1. bei Cotta in der »Handbibliothek«, 2. ebenfalls bei Cotta in der »Tornisterbibliothek« (Untergruppe der Handbibliothek) und 3. im Verlag der Gesellschaft deutscher Literaturfreunde (Berlin 1929) wiederabgedruckt, nachdem die Urausgabe bei Cotta vier Auf lagen erlebt hatte. Niehls Wirkung geht über die deutsche Schweiz und über ausland- deutsche Gebiete (s. o. Brünn, Teplitz, Warschau) weit hinaus ins Ausland: Th. Matthias sagte schon 1914 im Vorwort seiner Schulausgabe Riehlscher Novellen (s. o. Cotta), daß Riehlsche Dich tungen im Deutschunterricht Englands, Kanadas und der Vereinigten Staaten mittels ausgewählter Sammlungen schon l ä n g st im Gebrauch seien. Von der Erscheinungszeit der Wiederabdrucke Niehlscher Novellen ist wenigstens allgemein zu sagen, daß sie sowohl vor wie nach 1927 — dem dreißigsten Todestage des Dichters — liegt. Der »alte Niehl« ist in der Tat recht jung, recht lebendig; das ist wohl das Hauptergebnis meiner Riehl-Statistik. Fünfzig Jahre Feldmühle 1885-1935 Am 27. August 1935 feiert die größte Papiererzeugerin Deutsch lands, die Feld mllhle A.-G. in Stettin, ihr fünfzigjähriges Bestehen. Eine äußerst reichhaltige und durchdachte Festschrift*) in repräsentativer Aufmachung (400 Seiten, Großfolio, Ganzleinenband mit Goldprägung, elfenbeingetöntes festes Papier, eine Sonderanfer tigung des Werkes Hohenkrug, gemustertes, im Angus-Verfahreu der Fcldmühle hergestelltes Vorsatzpapier — nicht ganz unser Ge schmack—; tadelloser Schwarz- und Blaudruck von Haag-Drugulin; Tiesdruckbilder auf Kunstdruckpapier: Buchschmuck bestehend aus Ini tialen, Füllzeichnungen von B. Skibbe; Wcrkzeichnungen von F. Gra venhorst: Werkphotos von H. Gorny: ausführliches Register) ist aus diesem Anlaß entstanden, deren Inhalt sich nicht in einem Rechen schaftsbericht über Entstehung und Werden aus kleinsten Anfängen zu einer fast alle Länder der Erde berührenden Tätigkeit erschöpft, obwohl er allein schon fesselnd genug und des Nachdenkens wert wäre. Es wird vielmehr gezeigt, »wie untrennbar die technisch-wirtschaft *) Die Chronik der Feldmühle 1936. Fünfzig Jahre Fcldmühle 1885—1935. Copyright der Feldmllhle A.-G., Stettin 1935. 696 liche Entwicklung eines Industriezweiges mit der Kulturgeschichte seiner Erzeugnisse verbunden ist«. Sowohl der hundert Seiten um fassende Beitrag von Hans H. Bockwitz »Zur Kulturgeschichte des Papiers«, dem viele Bilder und eine Zeittafel beigegeben sind, wie »Die Geschichte der Feldmühle« (ohne Verfasserangabe) suchen die Wechselwirkungen kultureller und wirtschaftlicher Vorgänge heraus zuarbeiten, und dadurch wird der Gang durch die Jahrhunderte von der Papyruszeit, dem dritten vorchristlichen Jahrtausend, bis zur Zeit des Holzzellstoffs, der den riesigen Aufschwung der Papier fabrikation im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts mit sich brachte, zu einem Aussichtsweg, der Gründung und Wachsen einer einzelnen Papier- und Zellstosfabrik, besser eines Konzerns, in weltgeschicht lichen und weltwirtschaftlichen Perspektiven sehen läßt. So vermag die Chronik der Feldmllhle allen etwas zu sagen, die über ihren Alltagskreis hinaus zu sehen bestrebt sind. Der Buchhändler aber, der etwa 20 Prozent der gesamten Papiererzeugung in Form von Büchern und Zeitschriften umsctzt, ist derjenige, dem das Papier, seine Eigenschaften, Zusammensetzung und Herstellung vertraut sein und der auch eine Vorstellung von den großen Papierkonzernen Deutsch lands haben sollte, von Namen wie Feldmühle, Pacotira, Aschafsen- burger und Hartmann-Konzcrn. Die ehemalige Getreidemühle eines Zisterzienserklosters aus dem 13. Jahrhundert bei Liebau in Schlesien, also eine richtige »Feld mühle«, wird 1885 der Ausgangspunkt für ein Unternehmen, das in der Form der Aktiengesellschaft zunächst nur reinen Zellstoff her stellt (auf Grund des von Tilghman 1803 erfundenen und von A. Mitscherlich erweiterten Verfahrens), und mit diesem damals neuen und begehrten Artikel sich schnell zu einem wichtigen Liefe ranten der Papierfabriken macht. Als um 1893 die ersten Stockungen auf dem Zellstoffmarkt eintreten, beschließt man, den selbstgefertigten Halbstoff auch selbst zu Ganzstosf, d. h. zu Papier zu verarbeiten. 1890 beginnen die Feldmühle-Werke in Liebau, 1898 die in Cosel einseitig glatte und zweiseitig geglättete Zellstoff-Packpapiere her zustellen, die einschlagen. So kann 1905 der Betrieb beträchtlich er weitert werden: in Odermünde bei Stettin, in günstiger Ver kehrs- und Frachtlage, entstehen Werkanlagen, die der Mittelpunkt der Feldmühle A.-G. werden, und Stettin wird 1910 der Ort, von dem aus auch die im Laufe der Jahre hinzuerworbenen dreizehn größeren und kleineren Werke vorwiegend im nördlichen Deutsch land, rn Pommern (Hohenkrug), Schleswig-Holstein (Flensburg), Westfalen (Arnsberg, Hillegossen), im Rheinland, bei Hamburg und Dresden — gelenkt und verwaltet werden. Mit Ausnahme von handgeschöpsten und Luxuspapieren, deren Herstellung stets Sache des Klein- und Familienbetriebes bleiben wird (vgl. I. W. Zanders, Renker Söhne), gehören heute zu den Feldmiihle-Erzeugnissen alle Produkte und Nebenprodukte, die groß- betriebeue Zellstoff-, Holzstoff- und Papierherstellung abwerfen, wie Zeitungsdrnckpapier, Papiere für alle Druckverfahren, Kunstdruck-, Pack- und Schreibpapiere (bekannt vor allem »Feldmühle Special Bank Post«), dann Tapeten, Kreppapiere, Kartons, Zellglas (Helio- zell), schließlich Schleifmittel und Chemikalien wie Sulfitspiritus, Atzkali, Salzsäure, Bleichlaugen, Bohnerwachs. (Leider hat man der Festschrift keine Papier- und Kartonmuster beigegeben — der einzige Schönheitsfehler.) Die Festschrift der Feldmühle ist, und das unterscheidet sie von verwandten Jubiläumsschriften, von einer geschäftlichen Offenheit, die an amerikanische Verhältnisse erinnert. Bilanzen, Statistiken, Tafeln zeigen das Auf und Ab der Dividenden und des Aktienkapitals (heute 30 Millionen), der Ein- und Ausfuhr, der Papier- und Zell- stosferzeugung (jährlich etwa 323 000 1 Papier und Karton; 220 000 t Zellstoff). Man sieht aus jedem Teilbericht, mit welchem Verantwor tungsgefühl ein Konzern arbeitet, arbeiten muß, der, von Wissen schaft und Werktechnik unterstützt, seinen großen Einfuhrbedarf mit deutscher Wertarbeit aus eigener Kraft doppelt aufwiegt. München. vr. Annemarie Meiner. Dichtung und Volk Soeben erscheint in 2., erweiterter Auflage (5.-7. Tsd.) Hell muth Langenbuchers »Volkhafte Dichtung der Zeit« (Junker L Dünnhaupt, Berlin. 194 S. RM 2.80). Sie erschien zuerst im Herbst 1933 kurz nach dem Sieg der nationalsozialistischen Revolution und war der erste Versuch, die volkhaften Kräfte der deutschen Gegen wartsdichtung in einem knappen Abriß und Überblick darzustellen. Die wertvolle Hilfe, löte schon die erste Auflage jedem Mittler am deutschen Schrifttum — dem Buchhändler, Literaturkritiker und Bibliothekar — bot, leistet die stark erweiterte Neuauflage in noch reicherem Maße. Es ist dem rührigen Verlag zu danken, daß er in einsichtigem Verständnis die notwendig gewordenen Ergänzungen und damit die Vervollkommnung dieser wichtigen Schrift ermöglichte.
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