Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.10.1900
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19001001
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190010012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19001001
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1900
- Monat1900-10
- Tag1900-10-01
- Monat1900-10
- Jahr1900
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
7354 Nichtamtlicher Teil. 228. 1. Oktober ISO». Relation, darin 4 mal in jeder Woche fllrgetragen wird, was von den merkwürdigen Begebenheiten dieses Jahres ordent liche Posten aus anderen Orten mitbringen»; vermutlich lautete später der Titel »Europäische Relation-, denn 1681 hatte sich der französische Gesandte in Kopenhagen wieder wegen der Nummer vom IS. Juli beschwert, und der König hatte besohlen, daß der »Zeitungsdrucker in Altona zur Rede gestellt werde und daß er. wenn sich ergeben sollte, daß er die Zeitung herausgegeben habe, bis auf weitere Verordnung in Arrest genommen werden sollte. Dieses Altonaer Blatt fand auch in Hamburg Nach drucker; vielleicht wurde auch, um die Verordnung des Rats zu umgehen, das Altonaer Blatt unter einem Specialtitel in Hamburg ausgegeben. Jedenfalls gab seit 1673 Thomas von Wieringen in Hamburg den »Relations-Courier- heraus und druckte mehrfach die Altonaer Zeitungen nach, denn zu wiederholten Malen wurde ihm der Nachdruck solch un zensierter Artikel untersagt, und 1679 wurde er »wegen besten er die Zeitung, ehe selbige corrigirt. auch anders als corrigirt, abgedruckt und ausgegeben.» vom Avisendrucke auf vier Wochen suspendiert. Der »Relations-Courier« bestand übrigens 146 Jahre, bis 1813. Ein anderes Blatt, das auch seinen Kampf mit der Zensur auszufechten hatte, war der von Conrad Greflinger aus dem Großen Neumarkt heraus gegebene -Freytagische Nordische Mercurius», der bis 1730 bestand. Der Absatz der einzelnen Zeitungen muß sür die da malige Zeit ein recht beträchtlicher gewesen sein, und der Rat hatte große Lust, auch Vorteil für den Stadtsäckel aus diesem Geschäftszweig zu ziehen. 1686 wurde der Gedanke ange regt. die Zeitungsdrucker zu veranlassen, der Kämmerei eine gewisse Abgabe zu zahlen, wie es in Holland der Fall sei. Der Vorschlag stieß bei den Druckern aus erheblichen Wider stand; sie erklärten, keine Abgabe für den Zeitungsdruck zahlen zu können, da sie weder ein ausschließliches Privilegium für den Druck besäßen, noch pekuniären Vorteil hätten. Die Ab gabe unterblieb infolgedessen. Im achtzehnten Jahrhundert erschien in Hamburg eine größere Anzahl neuer Zeitungen, von denen jedoch die meisten keine Bedeutung erlangten und nur ein kurzes Leben fristeten. Die wichtigsten, außer dem an anderer Stelle zu behandeln den Hamburger Correspondenten, waren die von 1706—1740 bestehende, bei Nicolaus Spierings Buchdrucker Wittwe erschei nende Zeitung: »Relation aus dem Parnasso«; ferner die von 1733—1746 unter dem Titel: »Hamburgischer Reichs postillon oder Heußische Zeitung», von 1746—1750 als »Ham- burgisches Reichsposthorn» und 1751 als »6»rstts xolitigus et littörsirv äs ÜLwbonrg» erscheinende, von Hinrich Christian Heutz begründete Zeitung. Seit 1766 erschienen zwei Zei tungen. die größere Bedeutung erlangten. Unterstützt durch zwei kaiserliche Privilegien, gründete Johann Wolsgang Hoeck die »Hamburgische Neue Zeitung» und die »Hamburgischen Adreß-Comptoir Nachrichten». Die Privilegien verblieben auch den späteren Besitzern, als da waren: 1766—1744 I. W. Dumps, 1774—1790 I. H. Dimpfel, 1790—1811 Victor Ludwig Klopstock. Kurz nach dem Tode des letzteren (Novem ber 1811). im Dezember 1811 wurden beide Zeitungen durch die französischen Behörden verboten. Während die »Ham burgische Neue Zeitung» nicht wieder zu neuem Leben er wachte. erschienen die »Adreß-Comptoir Nachrichten» während der kurzen Zeit der Befreiung von den Franzosen vom 15. April bis zum 27. Mai 1813 und dann wieder vom 4. Juli 1814 an wieder und bestanden bis 1846. Um 1710 erschienen aus holsteinischem Boden zwei Zeitungen, die berufen waren, eine große Rolle zu spielen. Um 1710 erschien in Altona der -Altonaische Merkur», der dann aber infolge der Kriegswirren und der Einäscherung Altonas einging oder zeitweilig sein Erscheinen einstellte, denn 1714 finden wir die Zeitung unter dem Titel »Altonaer Mercurius und desselben Relativ aus dem Parnasso». Es ist nun sehr wahrscheinlich, daß die unter ähnlichem Titel von 1706—1740 in Hamburg erscheinende Zeitung mit dieser identisch war oder vielleicht zuerst in Hamburg, später auch gleichzeitig in Altona erschien, was mir wahrscheinlich ist. da wir später, um 1767. auch einen Buchdrucker Conrad Jacob Spieringh in Altona finden. Seit 1750 erschien der Merkur wöchentlich in vier Stücken, seit 1751 bloß als politische Zeitung. Seit 1789 war die Zeitung im Besitz von Peter Poel, der sie seit 1794 in seiner eigenen Druckerei Herstellen ließ. Unter mehrfach geändertem Titel erschien der Merkur bis zum März 1875. Mit dem Merkur vereinigt und diesem angegliedert ist eine ganze Reihe anderer Zeitungen, vor allem der »Reichs Postreuter-, ein recht beachtenswertes Blatt des acht zehnten Jahrhunderts. Die Entstehungsgeschichte ist auch hier, wie bei den meisten dieser Blätter, dunkel. 1711 er schien bereits ein Postreuter, von 1731—1789 der Reichs postreuter; ob diese beiden Blätter im Zusammenhang standen, ist nicht zu erweisen. Das Blatt stand zeitweilig an Be deutung dem »Correspondenten« gleich, und wir verdanken ihm manche interessante Nachrichten aus den fünfziger und sechziger Jahren des achtzehnten Jahrhunderts. 1735 er schien in Altona ein »Curiöser Extrakt der neuesten Zei tungen». der später in eine -Staats- und Gelehrten-Zeitung des König!. Dänischen unparteiischen Correspondenten» um gewandelt wurde; 1719 eine »Staats- und gelehrte Zeitung», die aber wie die vorerwähnte auch nur kurze Zeit bestand. Es mag hierbei erwähnt werden, daß außer dem »Schiff becker Posthorn», dem späteren »Hamburger Correspondenten-, den bis 1773 erscheinenden Wandsbeker Zeitungen und dem von Claudius herausgegebenen »Wandsbeker Boten» poli tische Zeitungen für die Herzogtümer Schleswig und Holstein nur in Altona erschienen und daß nach dem Eingehen des Reichspostreuters und der Wandsbeker Blätter der »Alto naische Merkur» um 1800 die einzige politische Zeitung in Schleswig-Holstein war. Es möge mir vergönnt sein, bevor ich auf die Ham burger Zeitungen zurückgreife und ihre weitere Entwickelung schildere, noch kurz die übrigen Blätter jener Zeit, die ge lehrten Anzeigen und Nachrichten, die Monatsschriften u. s. w. anzuführen. Als eine Eigentümlichkeit mögen die franzö sischen Zeitungen gelten, die sowohl in Hamburg wie in Altona in größerer Anzahl, allerdings vielfach nur sür kurze Zeit, erschienen. In Frankreich bestand bekanntlich ein von Ludwig XIII. und Richelieu gegebenes Monopol für die von Renaudot ge gründete »6arstt« äs kravoe» derart, daß kein anderes in Frankreich erscheinendes Blatt politische Nachrichten bringen durfte. Infolgedessen erschienen im Auslande, vornehmlich in Holland, französische politische Zeitungen, herausgegeben von emigrierten Protestanten und von politischen Flüchtlingen. »äs Ilozw« u. j. w. Eine der bedeutendsten und verbreitetsten war »I,s Lourior ä'LItoinr», die in der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts in Altona erschien und in Frank reich sehr viel gelesen wurde. In den ersten Jahren der batavischen Revolution wurde sür einige Zeit auch die Aus gabe der Leidener Zeitung in Altona besorgt. Der »Oourisr» wurde von 1760—1775 von dem Pastor der französischen reformierten Gemeinde Nos Merle herausgegebsn. 1767/68 erschien außerdem noch eine deutsch-französische Zeitung. In Hamburg erschien gleichfalls außer der schon erwähnten »dnstts politigus» noch eine Anzahl französischer Zeitungen. >die sich jedoch sämtlich nicht sehr lange halten konnten.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder