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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.08.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1935-08-01
- Erscheinungsdatum
- 01.08.1935
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- Deutsch
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ZL 178, 1. August IS3S. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Gründung der Ortsgruppe Essen im Am 20. Juli fand im Hause der DAF. die Gründung der Essener Ortsgruppe im Bund Reichsdeutscher Buchhändler statt. Direktor Karl Tidten von der Folkwangschule sprach zum Auf takte Hölderlins »Gesang der Deutschen«. Darauf sprach Paul H a m m e r s ch m i d t, der Vorsitzende des Kreisvereins der Rhei nisch-Westfälischen Buchhändler, Worte der Begrüßung. Der Gau- und Ortsobmann Erich Haake führte in seiner Eröff nungsansprache, in der er auf die dem Börsenverein und dem Bund Reichsdeutscher Buchhändler gestellten Aufgaben hinwies, aus, daß mit der Gründung der Ortsgruppen die Neu- und Umorgani sation im deutschen Buchhandel als beendet anzusehen ist. Mit dem Bund Reichsdeutscher Buchhändler ist eine vorbildliche stän dische Organisation geschaffen worden, die nicht mehr Arbeit nehmer und Arbeitgeber kennt, sondern nur noch '»Buchhändler«, die, ob Betriebsführer oder Gefolgschaft, im Bunde vereinigt sind. Der Titel Buchhändler ist heute ein Ehrentitel, der verpflichtet. Der Buchhändler muß ohne Verbote und Verordnungen wissen, welche Werke er als Zeugnisse gesunden deutschen Geistes seinen Volksgenossen zu vermitteln hat. Immer muß der Blick des Buch händlers darauf gerichtet sein, das deutsche Wesen im deutschen Schrifttum reinzuerhalten, dieser wesentlichsten Aufgabe seines Berufes muß er sich immer bewußt sein. Jeder deutsche Buch händler, so schloß der Gau- und Ortsobmann, hat sich dafür dank bar zu erweisen, daß er durch seine Eingliederung in die staatliche Kulturorganisation der Reichskulturkammer eine besondere Stel lung vor jedem anderen deutschen Handclsstande erhalten hat. Die ganze Kraft muß der Buchhändler in den Dienst des deutschenBuches stellen zum Wohlc des deutschen Volkes und seines großen Führers. Jugendschi Mit dem Wechsel der Schriftleitung der »Jugendschriften- Warte«*) von Hamburg, bisher Vorort der Deutschen Jugenö- schriften-Prüfungsausschiisse, nach Bayreuth zur Hauptamtsleitung des NS-Lehrer-Bundes ist auch rein äußerlich ein wichtiger Ab schnitt in der Entwicklung der deutschen Jugendschriftenkritik abge schlossen worden. Wenn nun heute, nach Auflösung des schwerfälligen Apparates der Jugendschriften-Priifungsausschüsse und der Über nahme ihrer Arbeit durch die Jugendschriftenstelle bei der Haupt amtsleitung des NS-Lehrer-Bundes, für die »Jugenöschriften- Warte« ein neuer Abschnitt beginnen soll, so ist auch für sie das neue Ziel gegeben: sie muß über den Kreis der unmittelbar Beteiligten hinaus aufbauend, anregend, wegweisend die Fragen des Jugendschrifttums hineinstellen in den Bereich des deutschen Ge samt schrifttums und so über die Schule hinaus bei der Jugend vor allem selbst, im Elternhaus, im Buchhandel, in den Büchereien, kurz überall, wo es um deutsches Schrifttum geht, lebendige Beziehungen schaffen. Das erscheint uns um so wichtiger, als ja gerade die Jugend schriftenkritik auch heute noch ein halbvergessenes Dasein führt. Das Jugendschrifttum wird von denen, die viel vom deutschen Schrifttum reden und schreiben, anscheinend immer noch nicht für »voll« ge nommen. Denn wie wäre es sonst zu erklären, daß trotz der mutigen Attacken, die die Jugend »in eigener Sache« geritten hat, im deut schen Blätter- und Zeitschriftenwald kein kräftiges Echo zu spüren ist? Wo ist hier die brauchbare, ernsthafte und regelmäßige lite rarische Berichterstattung über den Teil des deutschen Schrifttums, der sich auch an unsere Jugend wendet? — Hier ist die zweite große Aufgabe der neuen »Jugendschriften-Warte«: Aufbau und Ausbau einer allgemein verbindlichen, wirksamen Jugendschriftenkritik. Die grundsätzlichen Erklärungen in der ersten Nummer unter der neuen Leitung zeigen, daß man diese beiden wichtigen Aufgaben wohl erkannt hat: Im Geiste Hans Schemms »ein Wartturm auf dem großen Felde deutschen Schrifttums« sein; »Wacht halten! Unbe stechlich im Urteil, klar in der Darstellung!« Die ersten Nummern, die uns vorliegen, atmen einen frischen und beweglichen Geist. Es ist zu spüren, daß man heraus will aus traditionell allzu eng ge steckten Bezirken. Zur Zeit liegt das Hauptgewicht im Besprechungsteil. Zur besseren Übersicht und Ausnutzung werden die Besprechungen (32 in jeder Nummer) auf Karten im Format Diu ^ 6 gebracht. *) Jugendschriften-Warte. Herausgegeben vom Hauptamt f. Er zieher NSLB Bayreuth. (Schriftleiter: Eduard Nothemund.j Jg. 40 Nr. 4—6. Stuttgart: K. Thienemanns Verlag 1935. Je 4 S. Text u. 32 Buchbesprechungen auf Karteikarten. Vierteljährlich RM 1.80. 626 Bund Reichsdeutscher Buchhändler Der Gau- und Ortsobmann verpflichtete darauf die drei Fachschaftsberater, ihre Kenntnisse und Kräfte uneigennützig und unbestechlich für den Bund einzusetzen, um so mitzuschaffen am Aufbau des nationalsozialistischen Deutschlands. In kurzen Re feraten sprachen für die Fachschaft Leihbücherei R. W. Stren g, für die Fachschaft Buchvertreter Rudolf Zimmer mann und für die Fachjchast Angestellte Gottfried Rocholl. Den Hauptvortrag des Abends hielt der Verlagsbuchhändler M üll e r - C l e m m - Essen über »Autor und Buchhändler«. Autor und Buchhändler sind untrennbare Begriffe, beide beseelt von der Leidenschaft und dem Willen zum Buche und getragen von dem Glauben zum Buche. Nach dem Glauben an das Buch beginnt die Arbeit für das Buch und der materielle Einsatz, denn das erst bringt den Erfolg, ohne den Autor und Buchhändler nicht zu existieren vermögen. Der Vortragende erinnerte an die großen deutschen Verlegerpersönlichkeiten, die auch in den Kampf zeiten nicht gefehlt haben, an die Freundschaften zwischen Autor und Verleger, wie die zwischen Schiller und Cotta oder Rilke und Kippenberg. Er sprach von der Dankbarkeit des Autors gegen seinen Verleger, der ihm den Weg bereitet und von den Spannun gen, die sich notwendigerweise ergeben. Mit dem Bekenntnis, daß cs ein herrlicher Beruf ist, deutscher Autor und deutscher Buch händler zu sein, schloß Müller-Clcmm seinen glänzenden Vortrag. Den Abend beschloß Karl Tidten, der unveröffentlichte Ge dichte der sauerländischen Dichterin Josefa Bchrens-Totenohl meisterhaft las. iftenkritik Zweifellos ein sehr guter Gedanke, der ja letzten Endes nichts anderes als eine recht praktische Abwandlung der »Buchkarte« ist. In dieser Form können diese »Besprechungskarten« sofort für jeden Bücherei katalog (Schule, Arbeitslager, HI usw.) verwendet werden. Die auf der Rückseite der Karte befindlichen Angaben für die Bücherei unterstützen diese bequeme Verwendung. Der Kopf der Karte trägt den Titel, den Leitvermerk und die Beurteilung. Für die Titelwieder gabe wäre es zweckmäßiger, sich der Bibliographierung der Deutschen Nationalbibliographie anzuschließen. Es ist nicht einzusehen, warum gerade hier von der für die deutschen Bibliotheken und den Buch handel maßgeblichen und bequemsten Titelverzeichnung auf Kosten der Deutlichkeit abgewichen wird. Die Leitvermerke ermöglichen die systematische Gliederung des Stoffes. — Für die Beurteilung gibt es drei Stufen: Abgelehnt, geeignet und empfohlen. Es ist fraglich, ob die Mittelgruppe »Ge eignet« aus die Tauer zweckmäßig ist. Ein klares und entschiedenes »Abgelehnt« oder »Empfohlen« ist gerade in der heutigen Lage sicherlich erzieherischer. Es besteht die Gefahr, daß durch die Mittel gruppe die notwendige Kompromißlosigkeit der Urteilsbildung ver wässert wird. Bei einigen der bisher vorliegenden Beurteilungen ist diese Gefahr schon spürbar. Übrigens wird auch immer ange geben, wo sich die N e i ch s j u g e n d f tt h r u n g, die Neichs stelle zur Förderung des deutschen Schrifttums und das Reichsunterrichts-Ministerium dem Urteil angeschlossen haben. Im Interesse einer einheitlichen, von einem einzigen Willen beseelten Jugendschriftenkritik, die nicht wieder verschiedene Wertungs- und »Gebrauchs«-Maßstäbe anlegt, ist gerade diese Maßnahme besonders zu begrüßen. Die »Jugendschriften-Warte« ist in dieser neuen Gestalt für den Buchhändler wichtig. Sie gibt dem Sortimenter laufend Orientierung und Übersicht. Sie macht sie ihm sogar sehr bequem! Die 384 Be sprechungen eines Jahres sind die beste Ergänzung zu dem regelmäßig erscheinenden Verzeichnis »Buch der Jugend« (Verlag Franckh- Thienemann, Stuttgart). Es ist jetzt an dem Buchhandel, sich diese Arbeit zunutze zu machen und sie damit auch praktisch zu unter stützen. — In der richtigen Erkenntnis der neuen Aufgaben fordert die neue »Jugendschriften-Warte« alle zur Mitarbeit auf: Schrift steller und Verleger, Buchhändler und Bibliothekare, Väter und Mütter, und nicht zuletzt die Jugend selbst. Das soll die große Arbeitsgemeinschaft am Jugendbuch sein! Der Buchhändler wird dabei die Nolle spielen, die er selbst übernimmt. Also: Buchhandel und Jungbuchhanbel an die Front! lüa r68 a§itur! Gerhard Schönfelder.
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