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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.10.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-10-28
- Erscheinungsdatum
- 28.10.1933
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- Deutsch
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X- 252, 28. Oktober 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b.Dtschn.Buchhandel. und können aufeinander erzieherisch einwirken. Weiter wird auch der Gefahr vorgebeugt, daß durch die berufständische Gliede rung die einzelnen Berufe sich voreinander abschließen. Selbstverständlich ist es, daß der Buchhändler in diese Front gehört. Durch die Eigenart seines Berufes, der sowohl kulturelle als auch wirtschaftliche Aufgaben zu erfüllen hat, erwachsen ihm in der N.S.-»Hago» besonders große Pflichten. Die große Be wegung der N.S.D.A.P. bietet dem Buchhandel auch durch die Organisation der N.S.--Hago« neue Arbeitsmöglichkeiten in kul tureller und wirtschaftlicher Hinsicht. Martin Riegel, Ortsgruppenführer der N.S.-»Hago«. Zum 125. Geburtstag von Ferd. Dümmlers Verlag. Am 20. Oktober dieses Jahres konnte der Verlag Kerd. Diimmler in Berlin und Bonn auf sein 125jähriges Bestehen zurückblicken. 1808 wurde er von dem bekannten Juristen Julius Eduard Hitzig ge gründet. 1814 gelangte die Firma in den Besitz von Ferdinand Diimmler. Wieder kam ein markanter Einschnitt 1888: die Vereini gung mit der Firma G. Hempel, deren großartigstes Unternehmen die Nationalbibliothek der deutsche» Klassiker war. Seit 1918 ist Konsul A. Lehmann -Bonn Eigentümer des Verlags, der im Jahre 1928 dazu den größten Teil des Verlages E. A. Koch in Dresden übernahm. Als Gründer und Mitinhaber der größten Buchhand lung Zentral-Amerikas »Lehmann L Eia.- ist der jetzige Inhaber wohl berusen, das große Erbe im alten Geiste weiterzufllhren und zu neuer Blüte zu bringen. In den 125 Jahren seines Bestehens hat bas Verlagsunternehmen über 3599 Veröffentlichungen herausge bracht, davon in diesem Jahre bis jetzt fast ein halbes Hundert lwobei Zeitschriften und Sammelwerke als eine Einheit gerechnet sind). Welche Fülle des Lebens geht durch diese Jahrzehnte! Einige wenige Bilder mögen es verdeutlichen, Bilder, die sozusagen symbolisch für den echten deutschen Verleger sind. Deutscher Fleiß. Eine Urgestalt des fleißigen und zähen deutschen Kaufmanns muß der Mann gewesen sein, dessen Namen die Firma noch heute trägt. Wohl ans Persönlicher Bekanntschaft erzählt Krommann in seiner Geschichte des Börsenoereins von ihm; fast sagenhaft ist bas Bild, das er von ihm zeichnet: da fitzt er in seinem engen Lokale an einem kleinen Pulte, das ins Fenster ein geklemmt ist; sein Stuhl bildet zusammen mit dem Packtisch von weißem Holz die ganze Ausstattung des Ladens. Hier gibt es keine Aufgeblasenheiten, sondern nur strenge Zucht; hier gibt es kein großes Personal, sondern allein mit seinem Bruder und einem Aus läufer besorgt der Inhaber selber das Geschäft. So entsprach es seiner schlichten, kernig-volkstümlichen Art, die sich vielleicht unterm Einfluß der Befreiungskriege — er machte sie als Husar tapfer mit — in dieser Richtung gefestigt hat. Prachtvoll wußte er für jeden Besucher seines Ladens das rechte Wort zu finden. Kein Wun der, daß vor allem Studenten und Professoren gern zu ihm kamen und das Geschäft blühte! Deuts cherVerlegerzorn. Und auch darin hat der Grün der der Firma etwas Mythisches, daß er mitunter in einen rechten Verlegerzorn ausbrechen konnte, aber wohlverstanden keinen kleinen, zänkischen Zorn, sondern in einen Groll, der von Vornehmheit und Großzügigkeit umglänzt war. So verlangte Bettina für ihr Buch »Goethes Briefwechsel mit einem Kinde-, das er im Vertrieb hatte, bei der Schlußabrechnung mehr Honorar, als er ohne eigene Verluste geben konnte. Was tat er? Keineswegs zankte er sich lange mit ihr herum, sondern er bezahlte ihr, was sie verlangte. Aber bann brach es aus ihm hervor: er rückte ins Börsenblatt ein, daß er den Vertrieb des Buches ausgebe, und fügte — mit einem noch heute hörbaren Faustschlag auf den Tisch — hinzu, baß er überhaupt mit Weibern nichts mehr zu schassen haben wolle! Glanz der Romantik. Aber man würde sehr irren, wenn man sich diesen Mann als einen derben Grobian vorftelltc. Wie hätte er dann jene glanzvollen Überlieferungen von Hitzig sortsetzsn können, der Chamisso, E. Th. A. Hoffmann, Eichendoff, Brentano, A. W. Schlegel, E. M. Arndt, H. v. Kleist, Schleiermacher, I. G. Fichte usw. zu den Autoren feines Unternehmens zählte! Tümmler gewann u. a. die Brüder Humboldt und die Brüder Grimm hinzu — wahrhaft ein leuchtendes Bild hoher und kühner Geistigkeit! In den Mappen des Verlags findet sich noch manche eigenhändige Unterschrift, mancher Originalbrtef seiner berühmten Verfasser. Plötz lich stockt man beim Durchblättern; es zerstiebt die holde Traum- Hastigkeit der Romantik; statt dessen formt sich ein hartes, kühles und gewaltiges Bild: 820 Der Große General st ab greift ein. Denn der Blick ist auf eine Mappe mit der Aufschrift »Der Große Generalstab gestoßen, und gleich fällt ins Auge ein Aktenbogen vom 1. Dezember 1857 mit der saszinierenden Unterschrift: »v. Moltke, Generalmajor, beauftragt mit der Führung der Geschäfte des Chefs des General stabes der Armee.« Mit tiesschwarzer Tinte ist der Text des Briefes geschrieben: mit blässerer Farbe sitztLerNamenszug des späterenGene- ralfeldmarschalls dazwischen. Woher kommt diese Verbindung mit dem Großen Generaistab? Dem Verleger Tümmler war es gelungen, das nachmalig so berühmte Werk von Clausewitz »Vom Kriege« in seinen Verlag zu bekommen. Und von Clausewitz weist die Verlags geschichte über Moltke bis zu Schlteffen hin: dieser hat für die 5. Auflage ein Vorwort als Chef des Generalstabes geschrieben. Gerichtstag 1933. Neben dieser ausfälligeren Arbeit ging eine reiche stille Arbeit im Dienste der Fachwissenschaften einher, von denen der Verlag besonders Sprachwissenschaft, Philosophie und Pädagogik, Astronomie, Mathematik und Naturwissenschaften, Völker recht, Rechts- und Staatswissenschasten und nicht zuletzt Rassen- kunde gepflegt hat. Man braucht im Börsenblatt nicht weiter zu er örtern, daß dabei mitunter größere materielle Opfer zu bringen waren. Stets hat Tümmlers Verlag in enger Verbundenheit mit den großen geistigen Auseinandersetzungen der Zeit gelebt. Um nur zwei Tatsachen aus der letzten Zeit Herauszugreisen: Wasserziehers deutschkundliche Bücher sind Allgemeingut des deutschen Volkes ge worden; sein Hauptwerk, Las ableitende Wörterbuch »Woher?«, ist in 7V MV Exemplaren verbreitet. Und die zweite Tatsache: mit vor ausschauendem Blick hat der Verlag bereits seit dreizehn Jahren aus dem Gebiete der Rassenkunde gearbeitet; vor allem in der von Forschern des Kaiser-Wilhelm-Jnstituts sllr Anthropologie heraus gegebenen Reihe »Das kommende Geschlecht«; zwei Schriften aus dieser Reihe, die von Rüdin und Lenz, sind erst kürzlich vom Propa gandaministerium empfohlen worden, und andere Arbeiten der gleichen Reihe waren Gegenstand von Beratungen, die im Sachverständigen beirat für Bevölkerungs- und Nassenpolitik im Reichsministerium des Innern stattfanden. Zum Schluß sei erwähnt, baß zum Teil schon seit über einem Jahrhundert staatliche Institute ihre Ver öffentlichungen dem Verlage anvcrtraut haben; so erreichte das Ber liner Astronomische Jahrbuch bereits den 189. Jahrgang. Aus diese Weise hat Ferd. Tümmlers Verlag von jeher für die Verbreitung der deutschen Wissenschaft und für die Erhaltung und Festigung des deutschen Volkstums sich eingesetzt, so daß er in der heutigen Wende zeit, wo Gerichtstag auch über das deutsche Verlagswesen abzuhalten war, in Ehren dasteht. Privatdozent vr. H. Llltzeler. Wöchentliche Überficht über geschfiftl. Einrichtungen und VerLnderungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. 19.-25. Oktober 1933. Vorhergehende Liste 1933, Nr. 248. sZeichcn-Erklärung s. Nr. 158.> HA h n, Albert, Verlagsbuchhandlung, Köln, wurde in eine Kom.-Ges. umgewandelt. Pers. Haft. Gesellsch.: Wolfram Ahn. Kommanditist: Kommerzienrat vr. pstil. d. o., vr. jur. Albert Ahn. Albertus-VerlagG, IN. b. H., Augsburg. In Liquidation. Aletter, E., Mannheim O 4, 2, erloschen. Backe, Verlag von Modas y Posatiempos G. m. b. H., Max, Berlin-Slldcnde, erloschen. Bestände makuliert. PB ehrend t, Burkhard, Marburg sWestf.j, Sternstr. 43. Buch-, Papier- Schreib-, Zeichenwaren-, Musikalien- u. Devot.- Hdlg. Spez.: Catholica u, schöngeist. Literatur. Gegr. 1/X. 1932. lV Kreis- u. Stadisparkasse, Marburg sWestf.s. — d Han nover 34529.j Beträge über RM 29.— sende ich nach Empfang der Sendung direkt ein. Leipziger Komm.: Fleischer. fBergströms Aktiebolag, Paul u., Stockholm 8. X Buch-, Musik- u. Papierh. Spez.: Ausl. Literatur u. Zeitungen, Modejournale. Gegr. 1882. <TA.: Pub. — W Skandinavtska Kreditaktiebolaget.j Leipziger Komm.: Koehler L Volckmar A.-G. L Co. Abt. Ausland. Besuch, Elfriede, Beuthen <Oberschles.>. Verkehr über Leip zig aufgegeben. HrKBisping, Ernst, Musikverlag, Münster (Wefts.j, jetzt: Schwelingftr. 12. »^> 49798. , rPBo tsch a f t s v e r l a g Schneider L Klein G. m. b. H,< ^ Dresden-A., jetzt: Berlin-Spandau, Ev. Johannesstist.
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