8058 M 227, 28. September 1928. Fertige Bücher. Börsenblatt f.d Dtschn. Buchhandel. Eine chinesische Enzyklopädie im Geiste von Nietzsche und KlageS! /m e/Äc/tt'e/r Frühling und Herbst des Lü Bu We Aus dem Chinesischen übertragen und erläutert von Richard Wilhelm Mit erklärenden Zeichnungen. 542 S. Geh. 12.50, in Leinen 15.— Alle Werke aus der Reihe der „Religion und Philosophie Chinas" haben einen befrie digenden Erfolg gehabt, nur dieses letzte ist noch viel zu wenig bekannt geworden. Und doch ist es eines der bedeutendsten der Sammlung, denn es handelt nicht nur von chinesischer Lebensphilosophie aus der Zeit Kungfutses, sondern ebensosehr von der Erkenntnis unserer eigenen europäischen Gegenwart. Der Nieder gang des Abendlandes hängt davon ab, ob es uns gelingt, den MsnschentypuS herauszu stellen, der gemäß den Ordnungen in der Natur lebt. Erst durch die Vollendung des Einzelnen ist die hohe, altchinesische Kultur möglich gewesen. Diese für Volk und Staat lebenswichtigen Gesetze sind durch Lü Bu We aus den ältesten Überlieferungen zusammen- getragen und zu einer Lebensphilosophie geworden, die den Wandel des Menschen mit den ewigen Naturgesetzen in Einklang bringt und im Leben des Einzelnen wie der Volksgemeinschaft Ordnung schafft. Es sind einfache Weisheiten der Physiologie, der Hygiene, der persönlichen und gemeinschaftlichen Erziehung, der geistigen und körperlichen Schönheitspflege, der Staatsformen usw. Überall ist kosmische Erkenntnis gleich bedeutend mit der Erkenntnis des realen Lebens. Denn kosmisch ist nicht Abkehr vom Leben und Einkehr in die Mystik, sondern Ordnung und Hin wendung zur Wirklichkeit. >Pka/r tess aare/ama/ Der Weise bekümmert sich nicht um die berbcigezogenen Schicksale, sondern um das, was diese Schicksale herbeizieht. Die Außendinge sind dazu da, daß man sie benutzt, um durch sie das Leben zu gewinnen, nicht daß man das Leben benutzt, uni sie zu gewinnen. Jur Pflege des Lebens ist nicht« wichtiger, als die Erkennt nis der Grundlagen; kennt man die Grundlagen, so findet dieKrankheit keinen Eingang. Wer seine Natur unbeschädigt erhält, der erkennt die Nervenkraft und den Geist. Je rauschender die Musik, desto melancholischer werden die Menschen, desto gefährlicher wird das Land, desto mehr sinkt der Fürst. Der Sieg der rauschenden Musik fällt in die Zeit staatlicher Revolutionen. lper /iackt kirr «ickt ckie Daraüeie r«r t^k«rs/,kiio- so/ikie roa La-taaF XtaFes? Diese krSeasireiskeit aus ckm /astiakt ches lÄikes ist rtas stärkste ^^«meatLeFea äir -UateriaiisirraaA- roa -lkeasek «aä /(a/tar. Das Hat sckoa Daraoeisas erkannt nnck -Vieteseke Kat seck mit äieser /.ekenserkenntnis in Da/v/ra äarrk- Fesetet. lptzr erkennt in etiesen werten niekt -ten siek n-iecker- koien-ten I/orxanL in D«ro/>a. ^nFteiek eine Drk/äraa^ /«r et/e LnH-emetan^ rieiseken iVieLsoke «net lkÄ^ner. „Dieses Werk repräsentiert nicht mehr und nicht weniger als eine Enzyklopädie der chinesischen Kultur. Dem Kenner sagt das genug, aber auch dem Laien vermittelt das Buch wundervolle Genüsse", schreibt Manfred HauSmann und die Königsberger Hartungsche Zeitung nennt es „ein sehr wichtiges Werk, weil es geeignet ist, ein Tun im Geiste des neuen Lebens zu bewirken." /«teresseatea s/art Äaatsmäaaer a/rrt Da/itiker, Äe aas tüssem Lack </ea 5Lr/r«/ «aserer ^eit ak/esea, Dki/oso/^-ea, /Istro/oFM ü/rtt //istor/ker aa<t /erter, e/em es ^r/rst am cte/r /(am/,/ eüe ^aterär/is^raa^ aaserer /(attar/ Eugen DiederichS Verlag in Jena