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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.03.1936
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- 1936-03-17
- Erscheinungsdatum
- 17.03.1936
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Die Bibliotheksausgabe der „Deutschen Nationalbibliographie" und ihre Verwendung für Bibliothekskataloge Von Wilh Die Frage, ob und wie die Titelaufnahme der buchhändleri- schen Bibliographie für bibliothekarische und insbesondere Katalog zwecke nutzbar gemacht werden könne, ist seit Beginn der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts häufig erörtert worden. Mini sterialdirektor Althofs dürste als geistiger Vater des Gedan kens zu bezeichnen sein. Bon ihm angeregt, veröffentlichte 1895 Schnorr von Carolsfeld, der spätere Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek, im Zentralblatt für Bibliotheks wesen einen Aussatz »Gedruckte Katalogzettel-, in dem er empfahl, die Titel des damaligen »Wöchentlichen Verzeichnisses- für die Bibliothekskataloge zu verwenden. »Bei dem prompten Erscheinen desselben würden die gedruckten Katalogzettel gleichzeitig oder nur wenige Tage später in die Hände der Bibliotheken kommen als die Novitätenvorlage der Sortimenter. ... Ich bin überzeugt, daß die neue Einrichtung durch die großen Vorteile der Zeit ersparnis, Unabhängigkeit von den verschiedenen Schriften ... als eine Wohltat empfunden werden wird, namentlich in Biblio theken, welche mehrere Exemplare ihrer Zettel benötigen.- Der Einwand, daß das Heraussuchen der Titel aus dem Wöchentlichen Verzeichnis zu umständlich und zeitraubend sei,wird von ihm durch den Hinweis widerlegt, daß die Lektüre des Wöchentlichen Ver zeichnisses von vornherein zu den Obliegenheiten des Biblio thekars gehöre. Bei dieser Durchsicht würde hinfort jeder Titel ongestrichen, der für die Beschaffung in Frage komme! das weitere sei mehr oder minder mechanische Arbeit. Die Hinrichs'sche Buch handlung sei bereit, eine Sonderausgabe des Wöchentlichen Ver zeichnisses für Bibliothekszwecke herauszubringen, falls bis zu einem bestimmten Termin zweihundert Exemplare bestellt seien. Diese zweihundert Exemplare wurden offenbar nicht bestellt; der Plan einer Bibliotheksausgabe blieb vorerst Plan *). Dem Aufsatz Schnorrs oorausgegangen waren im Herbst 1893 Verhandlungen, in denen Ministerialdirektor Althoff, Gene raldirektor W ilmans von der Kgl. Bibliothek und Rcgierungsrat vr. Schmidt vom Unterrichtsministerium mit den Vertretern der Firma Hinrichs die Möglichkeit einer Zusammenarbeit zwi schen buchhändlcrischcr Bibliographie und BerlinerTiteldrucken be sprachen. November 1895 wurden diese Besprechungen wieder aus genommen. Insbesondere vr. Mil kau, damals Hilfsarbeiter im Unterrichtsministerium, vertrat den Gedanken der Einrichtung eines bibliothekarischen Büros in Leipzig, das an der Gestaltung der Titel des Wöchentlichen Verzeichnisses entscheidend Mitwirken solle. Wie nahe man der Verwirklichung dieses Planes bereits war, zeigt ein Brief Milkaus vom 26. November 1895 an die Firma Hinrichs: »Es hat sich hier als sehr schwierig erwiesen, bis Mitte Dezember zwei oder gar drei Arbeitskräfte — denn daß es mit einer nicht ginge, ist jetzt allerseits klar — für die Arbeit in Leipzig frei zu machen; außerdem fehlt es noch an einer Reihe von Bestimmungen, die für diese Bibliotheksausgabe Ihres Wöchentlichen Verzeichnisses zu erlassen sein werden; auch diese sind nicht bis 15. Dezember unter Dach zu bringen. Diese beiden Um stände und ferner die Überlegung, daß die Schwierigkeiten der Raumverhältnisse zum Sommer zum Teil verschwinden, haben hier zu dem Entschluß geführt, den Beginn des Versuchs bis in diese Zeit, wahrscheinlich bis zum 1. April, hinauszufchieben. Ich muß gestehen, daß dies ganz meinen Ansichten von der Sache entspricht. Sie muß von vornherein wenn nicht unter günstigen, so doch unter erträglichen Bedingungen arbeiten, sonst bleibt sie ein totgeborenes Kind, und das würde ich im allgemeinen Inter esse der Bibliotheken sehr lebhaft bedauern.» Der Versuch wurde jedoch nicht unternommen, auch in den nächsten Jahren geschah nichts Weiteres. Widerstände schalteten sich ein, die vorerst nicht zu überwinden waren. 9 Zentralbl. f. Bibliotheksw. 12. S. 448—482. Das Folgende überwiegend nach »Die deutsche Bibliographie und die Deutsche Bücherei», Denkschrift d. I. C. Hinrichdstchen Buchhandlung, Leip zig 1914. lm Frels Als 1902 der Bezug des Börsenblattes für Nichtbuchhändler gesperrt wurde, bot der Vorstand des Börsenvereins den Biblio theken als Ersatz einen Sonderdruck des Täglichen Verzeichnisses an. Da jedoch von 216 Bibliotheken nur 39 Bestellungen eingin- gon, zog er in einer Bekanntmachung vom 9. Januar 1903 sein Angebot wieder zurück. Auf dem Bibliothekartag 1903 hielt Direk tor Karl Schulz-Leipzig ein Referat über das Thema »Die Bibliographie der in Deutschland neu erscheinenden Literatur und die Bibliotheken-*). Neben einer größeren Vollständigkeit forderte er, um die Titelausnahmen der buchhändlerischen Bibliographie für die Bibliothekskataloge nutzbar machen zu können, insbeson dere Anpassung an die Preußische Instruktion, Anführung der Vornamen und zeitlichen Zusammenfall der Anzeige im Börsen blatt mit der Lieferung der Bücher an die Bibliotheken. Im Jahre 1907 wurde im Vorstand des Börsenvereins über Titeldrucke für Bibliotheken, dieses Mal unter Zugrundelegung des Täglichen Verzeichnisses, verhandelt. I. C. Hinrichs schlug vor, nachdem das 'Tägliche Verzeichnis ausgedruckt sei, einen zweiten Druck der Titel unter Fortlassung der Preise und Ein bandarten vorzunehmen; an die Stelle der forlgcfallencn Preise könnte die laufende Nummer der Berliner Titeldrucke treten. Die deutsche Reihe der Berliner Titeldrucke fei in eine ReiheNeuevschei- nungen und eine Reihe Antiquaria zu spalten. »Diese zweite Be nutzung des zum Börsenblatt hergestellten Täglichen Verzeich nisses für die Bibliotheks-Titeldrucke würde außer einer höchst wahrscheinlich erheblichen Verbilligung für den Bibliotheksbctrieb auch eine Beschleunigung einschließen. Mit Sicherheit dürfte fer ner damit zu rechnen sein, daß die im Verhältnis zum Umfang der Arbeit und der Schnelligkeit, mit der sie geleistet werden muß, gewiß nicht häufigen Fehler nahezu völlig ausgetilgt werden würden bei der nach der Erstveröffentlichung des Börsenblattes sofort einsetzenden, nach streng wissenschaftlichen Prinzipien durch- geführtcn Kontrolle der Aufnahmen.» Ende 1907 trat Ministerialdirektor Althoff, dessen Interesse an der Frage niemals nachgelassen hatte, in den Ruhestand, mit ihm vorerst auch die Frage der Verwendung der buchhändleri schen Bibliographie für die Bibliothekskatalogc. Die interessierten Kreise wandten sich anderen und bedeutenderen, ebenfalls von Althoff angeregten Fragen zu: der Schaffung einer Zentral sammelstelle für das gesamte deutschsprachige Schrifttum und der Sicherung einer vollständigen deutschen Bibliographie. Nach Gründung der Deutschen Bücherei und Ankauf der Hinrichs'schen Bibliographien durch den Börsenvercin setzte mit Naturnotwendigkeit die erneute Erörterung des für einige Jahre zurückgedrängten Problems ein. Professor Paalzow, Abtei lungsdirektor an der Kgl. Bibliothek in Berlin, ist der erste, der die Frage wieder auswirst. Dies geschieht auf dem Bibliothekar tag zu Mainz 1913. »Die Frage, ob es möglich ist, von der buch- händlerischen Bibliographie Titeldrucke, sei es auf einseitig be druckten Blättern, sei es auf Zetteln, zu gewinnen, die zur Her stellung von Katalogen verwendet werden können, bedarf sorg fältiger Untersuchung. Es ist zwar nicht zu verkennen, daß die Bedürfnisse des Buchhandels und der Bibliotheken in bezug aus die Verzeichnung der Büchertitel etwas voneinander abweichen, bei gegenseitigem guten Willen müßte es aber doch wohl möglich sein, in dieser Frage zu einem befriedigenden Ergebnis zu ge langen.» Der Krieg unterbricht die Diskussion. Auf dem ersten Bibliothekartag nach dem Kriege kennzeichnet Professor Minde-Pouet nachdrücklich die Verschwendung an Arbeitskraft, die auf dem Gebiete der Katalogisierung in einer Zeit allgemeiner Armut getrieben wird *). -Daß sich noch immer an allen Bibliotheken soundso viele Federn in Bewegung setzen, -> Zentralbl. s. Bibliotheksw. 21. 1g«4. S. 51—88. -> Zentralbl- f. Bibliotheksw. 37. 1920. S. 207 s.; Wilhelm Frels: Einheitskatalogisierung, Einhoitsbibliographi« und Deutsche Bücherei. Leipzig 1921. S. 52 f. 247
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