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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.03.1936
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- 1936-03-03
- Erscheinungsdatum
- 03.03.1936
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- Deutsch
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tragungen ermöglichen dem Prüfungsausschutz eine leichtere Ur teilsbildung. Der Lehrherr hat das Lehrheft bei der Anmeldung des Lehrlings zur Gehilfenprüfung miteinzureichen. Für die Beratung der Lehrherren bei der Einstellung und Ausbildung ihrer Lehrlinge, die Abstellung auftretender Mängel und die Ausschaltung ungeeigneter Lehrherren oder Lehrbetriebe werden die dafür zuständigen Stellen sorgen. Zu den Richtlinien tritt, wie schon erwähnt, noch ein Merk blatt, d.em wir u. a. folgendes entnehmen: »Es wird dem Lehr herrn empfohlen, die Ausbildungszeit des Lehrlings, unter Be rücksichtigung der Sonderverhältnisse seines Betriebes — ohne starre Schematisierung — wie folgt einzuteilen: Erstes Lehrjahr. Einführung des Lehrlings durch den Lehrherrn in würdiger Form. — Vermittlung eines Überblicks über die gehandelten Waren und Grundlagen der Warenkenntnis. Mitwirkung bei der Behandlung eingehender Waren, Kenntnis der Bezeichnung, Her kunft, Art und Qualität und der handelsüblichen Mengen. Unter richtung über Verwendungszweck und -Möglichkeiten (Mitwirkung bei der Einordnung und dem Nachsorticrcn in die Fächer oder das Lager, Pflege der Ware, Transport vom und zum Lager usw.). — Orts- und Kundenkenntnis. (Verpackung und Ex pedition der Waren, Botengänge zu Kunden, Bank und Post usw.). — Kenntnis von Maßen und Gewichten und deren Anwendung. — Mitwirkung bei der Dekoration (auch Plakatschrift). — Unter weisung in einfachen Vorgängen des Verkaufs, der Kasse und des Versandes sowie des Umganges mit Kunden. — Mitwirkung bei Lagcrbestandsaufnahmen. — Anhalten zum Lesen von Fachzeitschriften. Zweites Lehrjahr. Weitere Vervollständigung der Warenkenntnisse, vor allem mit dem Blick auf den Kunden. — Mithilfe beim Verkauf. — Einfache Kontorarbeiten. — Mitarbeit bei der Dekoration (auch Plakatschriftl. — Warenversand (Ausfertigung der Formulare für Bahn und Post, der Frachtbriefe, Adressen usw.). — Belehrung über einfache Rechtsfragen (z. B. Beanstandungen durch die Kund schaft, bei Bahn- und Postsendungen, fachliche Rechtsfragen, Grundgedanken des lauteren Wettbewerbs). — Mitwirkung bei Lagcrbestandsaufnahmen. — Kenntnis der Kassenvorgänge. — Überblick über die Qualitäten des Warensortiments. — Anhal ten zum Lesen von Fachzeitschriften. Zum fünfzigsten Geburtstag Am 4. März l936 wird vr. Heinrich Uhlendahl, der Direktor der Deutschen Bücherei, fünfzig Jahre alt. Im Leben eines Man nes unserer Zeit bedeutet der fünfzigste Geburtstag keinen Ab schluß, kaum einen Wendepunkt, wohl aber gibt er Anlaß, da des Weges Mitte überschritten ist, zurückzublicken auf das Erreichte und Geleistete, um dann mit erneuter Kraft die Wanderung, deren Ziel noch in weiter Ferne liegt, sortzusetzen. Von den fünfzig Lebensjahren vr. Uhlendahls sind zwölf, die besten und reifsten, im Dienste der Deutschen Bücherei vergangen. Heinrich Uhlendahl wurde ain 4. März 1886 in Borbeck als Sohn eines Beamten geboren. Er studierte in Münster und Berlin Germanistik, Philosophie und Geschichte, promovierte mit einer Schrift über E. Th. A. Hofsmann und war schon als Stu dent, wie er einmal selbst bekannt hat, entschlossen, sich dem biblio thekarischen Beruf zu widmen. Der Krieg zwang auch ihn, die Er füllung dieses Wunsches hinauszuschieben, erst nach Friedens schluß kam er als Volontär an die Preußische Staatsbibliothek in Berlin, wurde 1820 Hilfsbibliothekar, l82I Bibliothekar. 1924 wurde ec an die Deutsche Bücherei berufen, am I. Oktober dieses Jahres trat er sein Amt als Direktor an. Eine schwere Zeit lag hinter der Deutschen Bücherei, und ihre Nachwehen waren noch keineswegs überwunden. Durch die wirtschaftlichen Nöte der Inflationszeit war das Weiterbestehen der Anstalt ernstlich in Frage gestellt, nur mit Mühe war es ge lungen, wenigstens ihr »nacktes Dasein- zu retten. Was die 200 Drittes Lehrjahr. Im dritten Lehrjahr kommt es vor allem darauf an, den Lehrling zum selbständigen Denken und zur Erledigung und Be urteilung wichtiger Gcschäftsvorsälle zu erziehen. Es handelt sich insbesondere um: Unterweisung in Kontorarbeitcn (z. B. In ventur, Buchführung, Statistik, Briefwechsel usw.). — Verfeine rung der Kenntnis der Waren, insbesondere hinsichtlich ihrer Ver wendung. Dazu gehört auch das Erlernen der technischen Hand griffe oder chemischen Vorgänge usw. bei Verarbeitung, Gebrauch und Behandlung der Ware. Erwünscht ist auch die Vermittlung der Kenntnis wichtiger fachüblicher, aber in der Lehrstelle nicht geführter Waren. — Hinzuziehung beim Einkauf und der Kalku lation. — Verkauf und Beratung der Kundschaft. — Dekoration und Werbung. — Mitarbeit an Preislisten und Katalogen. — Anhalten zum Lesen von Fachzeitschriften. Wün schenswert sind auch Hinweise auf fachliche Veranstaltungen, Aus stellungen, Messen usw. — Mitanleitung eines jüngeren Lehrlings in den Anfangsgründcn des ersten Lehrjahres. — Unterweisung im Steuerrecht, Wettbewerbsrecht, in der Sozialversicherung (Bc- rufsgenosscnschast für den Einzelhandel), in der Lohnabrechnung und in der Behördenzuständigkeit. Im einzelnen sind alle diese Vorschriften noch nach den fach lichen Besonderheiten zu ergänzen. Es ist erforderlich, während der ganzen Lehrzeit durch häufiges Befragen des Lehrlings über den Berufsschulunterricht die Fühlung zwischen der Be rufsschule und dem Lehrherrn eng zu gestalten und den theoretischen Unterricht durch Besprechung von praktischen Beispielen aus Laden, Lager und Kontor zu ergänzen. Ferner muß der Lehrling ständig zu Pünktlichkeit und Ordnung sowie zu Sauberkeit an der Person, im Laden, Lager, Kontor und Schaufenster angehalten werden. Für den Buchhandel wird es von besonderem Interesse sein, diese Angaben mit dem zu vergleichen, was bei ihm selbst für Ausbildung (einschließlich Reichsschule) und Gehilfenprufung ciu- geführt und bekanntgegeben worden ist. Mau geht wohl nicht sehl in der Annahme, daß man sich den Buchhandel dabei ander wärts weitestgehend zum Muster genommen hat. Es dürften sich aber aus den hier veröffentlichten Anweisungen für den Einzel handel auch für den Buchhandel noch mancherlei Anregungen entnehmen lassen. von Dr. Heinrich Llhlendahl Deutsche Bücherei schon damals für das geistige Leben Deutsch lands bedeutete, war vielen noch nicht klar. Aber eines war doch schon erreicht, als der junge Direktor sein Amt antrat: die maß gebenden Stellen hatten die Wichtigkeit der Deutschen Bücherei erkannt, ihre Existenz war gesichert, es war ein Fundament vor handen, auf dem weitergebaut werden konnte. Im Zeichen dieser Aufbau- und Ausbauarbeit stehen die zwölf Jahre, die seitdem verflossen sind. Vieles ist erreicht worden: die Deutsche Bücherei wird immer mehr zur Zentrale der deut schen Bibliographie. Die Übernahme sämtlicher buchhändlcrischen Bücherverzeichnisse, die Umwandlung des Wöchentlichen Verzeich nisses zur Nationalbibliographie, die in ihrer Reihe 8 auch das außerhalb des Buchhandels erscheinende deutsche Schrifttum regi striert, die Neugestaltung des Literarischen Zentralblatts, die Rundfunkbibliographie, die Beteiligung der Deutschen Bücherei au der Internationalen Bibliographie der Geschichtswissenschaft alles Beweise dafür, wie sich das Arbeitsgebiet der Deutschen Bücherei im Laufe der Jahre erweitert hat. Diese Erweiterung bedeutet aber auch eine immer stärkere Wirkung nach außen. Immer mehr wird die Deutsche Bücherei in Anspruch genommen; das zeigt allein schon die gewaltige Entwicklung ihrer Auskunfts tätigkeit in den letzten Jahren, lind daß die Deutsche Bücherei auch dem neuen Deutschen Reich wichtige Dienste leistet, sehen wir ja allein schon daraus, daß die Prüfungsstelle der NSDAP zum Schutze des nationalsozialistischen Schrifttums in der Deutschen Bücherei arbeitet.
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