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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.06.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-06-29
- Erscheinungsdatum
- 29.06.1935
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- Deutsch
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148, 29. Juni 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Bücher als Waffen im Kampf um die deutsche Erneuerung vr. n. D. — Der Führer selbst hat in seinem großen Werk mehrsach über die Bedeutung des Schrifttums sür das Werden und Vergehen geistiger Bewegungen geschrieben. Es lag an den Erscheinungen der Zeit, daß Adolf Hitler diese Bedeutung an negativen Beispielen verdeutlichen mußte, da damals nur das Zersetzende, Auflösende zu einer weiteren Wirkung kam, während alles Aufbauende sich mit einzelnen, oft sehr beschränkten An hängerschaften begnügen mußte. Wo es vorhanden war, da war es nur in der Vereinzelung vorhanden; es fehlte die große Gefolgschaft, es fehlte daher auch die Stoßkraft, und es war eine notwendige Entwicklung, daß Hitler selbst in seinem Kamps sich schließlich in ungleich viel stärkerem Maße auf das gesprochene als aus das geschriebene Wort stützte. Doch begann auch das Buch in dem Kampf für die deutsche Erneuerung schließlich wieder von höchster Bedeutung zu werden, und zwar in dem Augenblick, als dem kämpfenden und suchenden Teil des Volkes Bücher gegeben wurden, die als Waffen wirken konnten, allen voran des Führers eigenes Werk »Mein Kamp s». Jetzt war das kämpferische Buch aus feiner hoffnungs losen Einsamkeit herausgerifsen und wieder mitten in den Kampf hineingestellt, denn Hitlers Werk riß die wesentlichsten von den anderen mit, die dagewcsen, aber sür den wirklichen Kampf so gut wie verloren waren, — Lagarde, Langbehn, Moeller van den Bruck u. a. m., da sie zu sehr Buch, Literatur ge blieben waren, während sie treibende Kräfte hätten sein müssen. »Mein Kampf» erschien kurze Zeit nachdem Hitler den Neu aufbau der Partei begonnen hatte. Es kam zunächst in einer zweibändigen Ausgabe heraus, die nicht billig war, und daher sicher nur von den Leuten gekauft wurde, die auch wirklich den Willen hatten, die darin niedergelegten Gedankengänge ganz in sich aufzunehmen und sich mit ihnen ernsthaft auseinanderzusetzen. Dieser äußere Umstand ist wichtig, denn er steht sür die Tatsache, die mit ganz geringen Ausnahmen wohl unbedingte Gültigkeit be anspruchen darf, daß die 50000 »Mein Kampf»-Leser zwischen 1926 und 1930 etwaÄruch 50 OM Kämpfer für die Bewegung wurden, unabhängig davon, ob sie es neu geworden sind, oder ob sie da durch in einem instinktiven Willen sür immer gesichert wurden. Ich werde nie vergessen, mit welcher Ehrfurcht zum Beispiel in unserem Dorfe die erste Ausgabe von Hitlers Werk in den zwei Bänden von flammend rotem Leinen von Hand zu Hand gegeben wurde. Ein junger Bauer hatte sie sich unter Opfern an geschafft und war durch sic für den Nationalsozialismus gewon nen worden; dann machten sie die Runde; es bekam ihnen äußer lich nicht immer gut, aber was besagt das gegen die tiefe innere Wirkung, die davon ausging. Mit Absicht habe ich dieses Beispiel erzählt, weil es sich hier um Menschen handelt, die sonst nicht viel zu lesen Pslegen, die aber gerade von diesem Werk aufs stärkste augcrührt wurden, da sic spürten, daß hier die Bilanz einer ver gangenen Zeit gezogen und das Werden einer neuen beschworen wurde. Viele tausend solcher Zellen mögen sich damals um das Werk des von einem großen Teil des Volkes noch wenig geachteten Führers der NSDAP gebildet haben. Es waren damals schon die Kampfzellen und sind heute die Stützen der Bewegung; es sind jene Männer und Frauen, von denen es keine Phrase ist zu sagen, daß sie für Hitler durchs Feuer gehen. Die Begegnung mit dem Führer ist ihnen zu einem für ihr ganzes Leben entscheiden den Erlebnis geworden; und wenn sie ihn nie gesehen haben, so hämmerte er doch seine Worte in sie, sie konnten ihm nimmer verloren werden. Seit das Werk nach dem Umschwung eine Mil- lionenvcrbreitung gefunden hat, wird diese erste Wirkung in den härtesten Kampfjahrcn der Bewegung, da allenthalben gegen sie die Hoffnungslosigkeit aufgerufen wurde, leicht vergessen, darum sei sie wieder einmal ins Gedächtnis zurückgerufen. Denn damals schuf »Mein Kampf» das Armeekorps jener Gläubigen, mit denen dann der Kampf in einer immer breiter aufgerollten Front in die Gesamtheit des Volkes hineingetragen wurde. Ehe durch Deutsch landslüge und Rundfunk das Volk tatsächlich in seiner Gesamtheit 530 erobert werden konnte, schuf »Mein Kampf- die Stoßtrupps, deren Angehörige durch keines Gedankens und Zweifels Blässe mehr irrcgemacht werden konnten. Dann kam die Zeit der zweiten Wirkung dieses Buches; die Volksausgabe erschien, und sie stieg besonders nach dem Umschwung unaufhörlich in die Hunderttausende. Mögen einzelne darunter sein, die nur dazukamen, weil sic vom Strom mitgerissen wurden, den Hunderttausenden jedoch, einem Heere von Zweiflern, Ängstlichen, Suchern, Kleingläubigen, Verirrten, Vcrsührten usw. wurde es nunmehr zu einem Halt; ihnen allen, die sich nicht mit einem äußeren Überlaufen begnügen konnten, brachte es die hcißcrsehnte Gewißheit, deren sie bedurften, um sich dann ehrlich und mit aufrichtiger Bereitschaft in die Armee der Glaubenden einzureihen. Hier haben wir das Beispiel eines Buches, das in einer Zeit, die mit ihren Politischen und geistigen Auseinandersetzungen auf letzte Entscheidungen drängt, wie ein Damm gegen den Verfall sich stellte, um gleichzeitig Sturm wind zu sein, vor dem nichts Morsches bestehen konnte, Strom, der Zögernde mit in seine siegenden Wellen riß, und Lehre, die aus Zweislern Jünger und aus Jüngern Kämpfer schuf. Der Sieg der Bewegung ist ohne das Kampfwerk Hitlers nicht denkbar, nicht allein wegen der noch lange nicht erschöpften Fülle seines Inhalts, der sich auf alle Gebiete des geistigen, poli tischen und kulturellen Lebens erstreckt, sondern auch wegen der Einmaligkeit seiner Form, die Erkenntnisse, über die sonst in tausend Schriften, Broschüren und dickleibigen Büchern diskutiert wurde, was mit Sicherheit in den meisten Fällen einem Zerreden gleichkam, als mächtige Wahrheiten hinstellte, vor denen es kein Ausweichen gab und je geben wird. Hitler schuf in seinem Werk einen neuen Stij der politischen Prosa, und erst in Jahrzehnten wird sich zeigen, welche weiteren Wirkungen über die erwähnten Verordnung iiber die Kulturgcsetzgebung und den Schuh der nationalen Symbole im Saarland Auf Grund des Gesetzes über die vorläufige Verwaltung des Saarlandes vom 30. Januar 1935 (Rcichsgesctzbl. I S. 66) ver ordnen der Reichsminister für Bolksaufllärung und Propaganda und der Rcichsminister des Innern unter dem 20. Juni folgendes: Am I. Juli 1935 treten folgende Gesetze und Verordnungen im Saarland in Kraft: Rcichskulturkaiiimcrgcset! vom 22. September 1933 (Reichs- gesetzbl. I S. 659). (Börsenblatt 1933 Nr. 225.) Erste Verordnung zur Durchführung des Reichskultiirkammcr- gcsctzcs vom 1. 'November 1933 (Reichsgesetzbl. I S. 797). (Börsenblatt 1933 Nr. 259.) Ergänzungsgescß zum Rcichslulturlammergcscg vom 15. Mai 1934 (Reichsgesetzbl. I S. 413). Gesetz über die Errichtung einer vorläufigen Filmkammer vom 14. Juni 1933 (Reichsgesetzbl. I S. 483). Verordnung über die Errichtung einer vorläufigen Filmkammcr vom 22. Juli 1933 (Reichsgesetzbl. l S. 529). Schristleitergcsetz vom 4. Oktober 1933 (Reichsgesetzbl. I S. 713). Verordnung über das Inkrafttreten und die Durchführung des Schriftleitergesetzcs vom 19. Dezember 1933 (Reichsgesetzbl. I S. 1085). Verfahrensordnung für die Merussgerichte der Presse vom 18. Januar 1934 (Reichsgesetzbl. I S. 40). Thcatergesetz vom 15. Mai 1934 (Reichsgesetzbl. I S. 411). Verordnung zur Durchführung des Thcatergcsetzcs vom 18. Mai 1935 (Reichsgesetzbl. I S. 413). Gesetz zum Schutze der nationalen Symbole vom 19. Mai 1933 (Reichsgesetzbl. I S. 285). Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zum Schutze der nationalen Symbole vom 23. Mai 1933 (Rcichsgesctzbl. I S. 320).
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