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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.06.1935
- Strukturtyp
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- 1935-06-29
- Erscheinungsdatum
- 29.06.1935
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- Deutsch
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148, 29. Juni 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. Das Erbe trat sein ältester Sohn Johann Georg Carl Schräg an. Neben anderen Wirtschaftsgebieten sind es zwei Rich tungen, die er bei seiner lebhaften Verlagstätigkeit bevorzugt: Werke lokalhistorischen, kunst- und kulturgeschichtlichen Inhalts und das schön wissenschaftliche Buch. Ein hartes Geschick war es, als Johann Georg Carl Schräg im Jahre 1907 den Tod seines einzigen Sohnes zu be klagen hatte. Im Jahr 1919 wurde der Verlag in eine offene Handels gesellschaft umgewandelt. Der Buchhändler Ernst Hopf aus Bad Cannstatt trat als vollberechtigter Teilhaber in die Firma ein. Seit 1. Januar 1935 ist Schrags Enkelsohn Eber hart Meyer- Schrag Mitarbeiter der Handlung. Er vertritt die fünfte Gene ration des Geschlechts, das nun seit 125 Jahren im Besitz des gleichen Buchhandlungshauses ist. Die schwere Zeit des Weltkriegs und der Nachkriegszeit hat das alte Nürnberger Verlagsgeschäst unverändert überdauert. Die gegenwärtigen Leiter des Verlags sind in weiten Kreisen des Buchhandels bekannt. Der Seniorchef Carl Schräg war durch drei Jahrzehnte im Vorstand des Bayerischen Buchhändler- Vereins tätig, der ihn in seinen Listen als Ehrenmitglied führt. « 100 Jahre C. Bertelsmann Verlag in Gütersloh Carl Bertelsmann, der Gründer des Verlages, hatte das Buch binder-Handwerk erlernt und sich nach zweijähriger Wanderschaft und versuchter Geschäftsgründung in Bielefeld und Vlotho 1819 in Güters loh niedergelassen. In dem damals noch sehr kleinen aber bereits aufstrebenden Ort hatte er ein zunächst schwieriges Fortkommen, weshalb er nebenher noch das Amt eines Steuererhebers und später Stadtkassenverwalters bekleidete. 1824 errichtete er eine Stein druckerei, die noch lauge der gewinnbringendste Teil seines Geschäftes blieb. Als Gründuugstag des Verlages gilt der 1. Juli 1835. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch eine Buchdruckerei eingerichtet, die das erste Verlagswerk, eine Liedersammlung, drucken sollte. 1836 erschien ein Schullesebuch, das ein voller Erfolg wurde. Bereits 1838 finden wir den Verlag, der sich für das erste Jahrzehnt auf Kirchenmusik und Schulbücher beschränkte, in Leipzig ständig vertreten. Die enge Verbindung mit führenden Theologen und dem 1841 gegründeten Missionshilfsverein drückte der weiteren Entwicklung des Verlages ihren Stempel auf. Es erschien bahnbrechende kirchlich-volkstümliche Erbauungsliteratur, die Anfänge zu dem später ausgebauten wissen schaftlichen Spezialverlag für evangelische Theologie waren vor handen. Die Arbeit nahm immer mehr zu, so daß es fiir Carl Bertelsmann eine willkommene Entlastung bedeutete, als sein Sohn Heinrich, dessen sorgfältige Ausbildung in allen Zweigen seines Ge schäfts er selbst geleitete hatte und der zur Weiterbildung zu Sar torius nach Barmen gegangen war, 1847 zurückkehrte und in das väterliche Geschäft eiutrat. Bereits zwei Jahre später muhte dieser, erst 22jährig, die alleinige Leitung übernehmen, da sein Vater in folge Krankheit, die 1850 zu seinem Tode führte, zurücktreten mußte. Heinrich Bertelsmann begann sofort mit einer starken Erweiterung der Geschäftsräume. 1852 vergrößerte er den Schulbuchverlag durch Ankauf des Friederichschen Verlages in Elberfeld, dem 1861 ein Teil des Verlages S. G. Liesching in Stuttgart folgte. Er griff damit auf die Gebiete der Philologie und Geschichte über und legte vor allen Dingen auch den Grund zu einem Jugeudbuchvcrlag, der durch den späteren Erwerb der Grimmschen Kinder- und Hausmärchen an Bedeutung gewann. Durch die gleichzeitige Übernahme von Grimms Deutscher Grammati-k, Mythologie u. a. war die Erweiterung des philologischen Verlages gegeben. Namen wie Vilmar, Wackernagel und die jahrzehntelang bei Bertelsmann erscheinende Zeitschrift fiir vergleichende Sprachforschung kennzeichnen weiterhin diese Verlags- richtuug. Hauptverlagszweig blieb jedoch nach wie vor kirchliche und theologische Literatur, die auch Heinrich Bertelsmann mit besonderer Fürsorge förderte. Das Wachstum der Firma, deren Belegschaft unter Heinrich Bertelsmann von 14 auf 60 Köpfe auwuchs, erforderte eine Naumerweiteruug, die durch den 1868 errichteten Neubau ge schaffen wurde. Nach dem 1887 erfolgten Tod Heinrich Bertelsmanns trat sein Schwiegersohn Johannes Mohn, der bei ihm gelernt und zuletzt als Prokurist tätig gewesen war, sein Erbe an. Er baute die übernommenen Gebiete: Schulbuch- und Jugendschriftenverlag, die pädagogische und philologische Abteilung weiter aus und schuf als neue Buchreihen die Gymnasialbibliothek und die Beiträge zur pädagogischen Pathologie. Seine besondere Liebe galt wiederum der Pflege des theologischen Verlages. Auch der Zeitschrifteuverlag wurde vergrößert. Johannes Mohn mußte ebenfalls bauliche Erweiterungen vornehmen und errichtete 1898 den Druckersaal. Besondere Erwähnung verdient seine starke soziale Gesinnung, die sich u. a. in der Sorge um die Arbeitsbeschaffung fiir sein Personal ausdrückte. Eine Genug tuung bedeutete es deshalb fiir ihn, daß 1926 die bereits von Heinrich Bertelsmann errichtete Jnvalidenkasse des Hauses wieder erstehen und auf die Witwen und Waisen der Belegschaft ausgedehnt werden konnte. 1921 übergab er die Leitung des Hauses seinem Sohn, dem heutigen Inhaber Heinrich Mohn. Die Zahl der Belegschaft stieg im Lause der Jahre bis auf 150. Der theologische Verlag wurde unaufhörlich erweitert. Im schöngeistigen Verlag beginnen 1928 die ersten Romane zu erscheinen, denen 1932 die Reihe »Das kleine Buch« und 1933 die Schmuck- und Zielbücher folgten. 50 Jahre H. G. Wallmann in Leipzig Am 1. Juli 1935 feiert die Kommissions- und Verlagsbuch handlung H. G. Wallmann ihr 59jähriges Bestehen. Sie ist hervor gegangen aus der Buchhandlung des Vereinshauses M. L. Matthies K Co. in Leipzig, in die Heinrich Gerhard Wallmann 1881 als Teil haber eiutrat. 1885 übernahm er die Buchhandlung und das aus 18 Kommittenten bestehende Kommissionsgeschäft, auf dem er seine Firma aufbaute. Seine Absicht war, die Vertretung des gesamten evangelischen Buchhandels in seiner Hand zu vereinen. Diesem Ziele kam er 1890 einen Schritt näher, einmal durch die Übernahme der Vertretung des »Vereins von Verlegern christlicher Literatur«, mit der die Herausgabe des »Evangelischer Bücherschatz«, des ersten Sammelkataloges des evangelischen Verlages, den H. G. Wallmann alljährlich selbst bearbeitete, verbunden war, und zum anderen durch den Erwerb der Kommissionsfirma Wiegaudt L Grieben, womit Verbindungen nach Süddeutschland und der Schweiz angeknüpft wurden. 1895 war die Zahl der Vertretungen auf über 100 gestiegen. Die Räume der Buchhandlung in der Noßstraße wurden bereits da mals durch ein Kontor im heutigen Geschäftshaus in der Seeburg- straßc ergänzt. Das weitere Anwachsen des Kommissionsgeschäftes veraulaßte H. G. Wallmaun, die Buchhandlung zu verkaufen, damit er sich restlos dem Hauptgeschäftszweig und dem daneben bestehenden Verlag, der gute Missionsliteratur pflogt, widmen konnte. Der Verlag unterhielt Verbindung mit der damaligen Theologenschaft der Leipziger Universität (Kahms, Luthardt u. a.) und gab auch das »Lutherische Missionsjahrbuch« heraus. Mitten im Aufbau seines Geschäfts starb er 1913, nachdem er noch zu seinem Nachfolger in der Leitung der Firma Herrn Gustav Fick, den Inhaber der Gustav Schlveßmauuschen Verlagsbuchhandlung in Hamburg bestimmt hatte. Au den neuen Geschäftsführer trat die schwierige Aufgabe heran, das Kommissionsgeschäft während des Krieges ohne ausreichend eiu- gearbeitete Mitarbeiter und daun durch die Inflationszeit mit ihren neuen großen Schwierigkeiten hindurch zu erhalten. Durch ein Über maß au persönlicher Hingabe und großer Gewissenhaftigkeit fand er gemeinsam mit dem Prokuristen Ernst Hildebrandt immer neue Möglichkeiten zum Ausbau des ihm anvertrauten Unternehmens. 1926 wurde durch »Wallmanns Anzeiger für den deutschen evangeli schen Buchhandel« ein neues Bindeglied zwischen evangelischem Buch handel und Verlag geschaffen, dem ein Jahr später der unter Mit arbeit von Anneliese Wallmann, der jüngsten Tochter des Gründers, herausgegebene Kundenberater »Der evangelische Buchmarkt des Mo nats« folgte. Nach einigen Semestern Theologiestudium und buch- händlerischer Lehr- und Ausbildungszeit trat Anneliese Wall- mann in die Leitung des väterlichen Geschäftes ein. Ihr ist die Verwirklichung des bereits früher einmal erwogenen Planes der Errichtung eines evangelischen Barsortiments zu verdanken. Nach zwanzigjähriger verantwortlicher Leitung trat Herr Fick von seinem Posten zurück, um sich wieder ganz seinem Verlag widmen zu können. Heute liegt die Leitung der Firma in den Händen von Anneliese Wilkening geb. Wallmann und ihrem Schwager, dem Prokuristen Walter Starcke. * Am 1. Juli 1885 gründete Franz Alby in Reckling hausen eine Buchhandlung, nachdem er mehrere Jahre als Ge hilfe in Berlin tätig gewesen war. Er war ein Buchhändler der alten Schule und verband mit reichem Wissen eine große Liebe zum Beruf. Seine Buchhandlung wurde bald zu einem kulturellen Mittelpunkt Recklinghausens und seiner Umgebung. Der heutige Inhaber G. W. Visarius erwarb die Buchhandlung 1916 von Franz Alby, der bis zu seinem Tode 1918 noch regen Anteil am Geschäft nahm. Der neue Inhaber leitet das Geschäft im Sinne seines Vorgängers weiter und vergrößerte es durch Angliederung eines Antiquariats. Die Firma Richard Danehl's Zeitschriften vertag in Goslar blickt am 1. Juli auf ein 50jä'hriges Bestehen zurück. Der Inhaber, Herr Richard Dauehl, machte sich am 1. Juli 1885 in Osterburg selbständig und gründete eine Sortimeutsbuchhandlung unter der Firma Pädagogische Buchhandlung von N. Dauehl. Nach zehnjähriger rastloser und erfolgreicher Tätigkeit verkaufte er die Buchhandlung au Georg Schmiegelow, der sie unter der alten Firma noch heute leitet. Herr Danehl konnte sich nun ganz der verlege- 535
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