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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.06.1935
- Strukturtyp
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- 1935-06-25
- Erscheinungsdatum
- 25.06.1935
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- Deutsch
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F- 144, 25. Juni 1S3L. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Großstadt und Kleinstadt auf der Reichsschule Ende dieses Monats beschließt schon der dritte Schulungskursus der Reichsschule seine fröhliche zielbewußte Gemeinschaftsarbeit. Trotz der regelmäßig angesetzten Aussprache zwischen Lehrern und Schülern über Programm und Meldode hat eine größere Anzahl von Absol venten ihren herzlichen Dank für die hingebende Arbeit unserer Lehr kräfte und ihre bereitwillige Anerkennung des Gebotenen auch noch schriftlich ausgesprochen. Darunter erscheinen mir zwei Äußerungen besonders bemerkenswert, weil sie sich — unabhängig und unab sichtlich — vortrefflich ergänzen. Ich gebe diese Briefe eines jungen Buchhändlers aus der Kleinstadt und einer jungen Buch händlerin aus der Großstadt deshalb gern bekannt. Wenn die »Neichsschule des deutschen Buchhandels« auch zu keiner Zeit an ihre eigene Vollkommenheit glauben will — denn dies wäre das Ende ihrer lebendigen Entwicklung —, so darf sie sich doch dessen, was aus den Briefen spricht, freuen. Und es sollen sich auf Grund dieser Briefe auch diejenigen auf Leipzig freuen, die in den Herbst monaten dorthin zur Schulung kommen. Herbert Hoffman n. » . . . Bei dieser Gelegenheit möchte ich Ihnen noch einmal recht herzlich danken für die schöne Zeit, die wir in Leipzig erleben durften. Wäre sie nur viel länger gewesen! Für uns Großstädter, für die gerade deshalb die Leipziger Zeit ein Erlebnis werden konnte, weil wir als großstädtische Einzelgänger in eine Gemeinschaft hinein gestellt wurden, für uns bedeutete Leipzig deshalb so viel, weil wir einmal aus der Zerfahrenheit und aus der Vielfältigkeit der Bean spruchung hineingezogen wurden in den Strom, der uns zu den Zielen unserer Arbeit hintragen soll. Leipzig hat uns erst einmal den Sinn unseres Berufes erfassen lassen. Eine Menge neuer Eindrücke ganz verschiedener Art hat auch uns Großstädtern den Horizont erheblich erweitert. Es ist ja gerade für uns so gefährlich, daß wir solche Eindrücke bisher nicht ver arbeiten konnten, weil uns die Zielgebung fehlte, weil wir sie nicht organisch in unsere Entwicklung einbauen konnten. Da mir ein sehr junger Kurs in dem Leben der Reichsschule waren, so werden Sie sicherlich ganz besonders auf uns und unsere Einstellung zu dem Schulungsmonat schauen, um für die folgenden eine Bestätigung zu finden. Ich fühle mich mit allen Mitschülern eins, wenn ich Ihnen noch einmal von mir aus versichere, daß wir alle nicht nur um der netten Kameradschaft untereinander und mit Ihnen, sondern auch gerade um der Art der Arbeit willen Ihnen und den Gründern der Neichs- schule nicht dankbar genug sein können. Es war deshalb eine voll kommen ernst zu nehmende Handlung, als wir Herrn Herbert Hoff- mann zum Ehrenschüler ernannten. Ich glaube, ich werde nicht die einzige sein, die schon in Gedanken diejenigen Schüler beneidet, die in späteren Jahren einmal drei Monate dort sein können. Vielleicht findet sich dann für uns zu kurz Gekommenen auch noch einmal die Möglichkeit, eine Wieder- holnngsschulung oder ein Schulungstreffen zu veranstalten. — So wie uns das Tempo der Stadt wieder ergreift, bedürfen wir eines Rückhalts, einer Stütze, mit der wir arbeiten können. Und das wird uns die Neichsschule sein und alles, was wir von ihr noch hören. Hoffentlich hat Ihnen der aus uns folgende erste Kursus mit Mädchen nicht zuviel Sorge gemacht. Gutes Gelingen weiterhin wünscht Ihnen .... Berlin. M. Kl.« » . . . Nun ist bereits eine Woche vergangen, seit wir uns von Ihnen verabschiedeten. Ich bin wie jeder von den Kameraden wieder in der alltäglichen Arbeit untergetaucht, und zwar in der eines Klein st adtsorti ments-Lehrlings. Doch immer wieder steigt in mir die Erinnerung an die schöne Leivziger Zeit auf der Reichsschule empor. Ich konnte ja in den Arbeitsgemeinschaften usw. nicht so mitmachen, wie ich es gern getan hätte, da mir eben doch noch vieles fehlte. Hier machte sich das Fehlen von jeder buchhändlerischen Vereinigung und Gemeinschaftsarbeit und Veranstaltung bei uns in N. sehr bemerkbar. Wenn man so ganz allein dasteht — es gi^t hier in N. anßer mir keinen Jungbuchhändler —, so fehlt einem eben doch die richtige Anleitung und Anregung, und man hängt ziemlich planlos in der Geschichte, soweit man überhaupt freiwillig etwas arbeitet. Seit Leipzig ist das nun ganz anders geworden. Dort erhielt ich so viele Anregungen und Ratschläge, daß ich jetzt nicht mehr so hilflos vor meiner Arbeit stehe. Es ist eben doch leichter, unter Anleitung zu arbeiten, als blindlings darauf loszuwirtschaften. Bisher war es so, daß bei mir das Handwerkliche des Berufes im Vordergrund stand. Dies brachte das Geschäft mit sich, und ich wußte nichts anderes. Nun hat sich dies aber grundlegend geändert. Und dies habe ich der Neichsschule und damit in erster Linie Ihnen, Herr vr. Hoyer, zu verdanken. So werden mir diese vier Wochen bei Ihnen im schönen Leipzig stets in dankbarer Erinnerung bleiben. R F. M.« Zur Geschichte des Buchhandels Die letzten Jahre haben uns eine Reihe Jubiläumsschriften der Kreisvereine beschert, von denen die meisten Ende der siebziger und Anfang der achtziger Juhre des vorigen Jahrhunderts gegründet wurden. Dazu kommt der 1833 gegründete Verein der Buchhändler zu Leipzig, von dem ebenfalls eine stattliche Jubiläums-Geschichle vorliegt. Den Abschluß gewissermaßen dieser Art Buchhandels geschichtsschreibung bildet die Festschrift des Kreis Vereins der N h e i n i s ch - W c st f ä l i s ch e n Buchhändler zu seinem neunzigjährigen Bestehen im September 1933 (»Der Kreisverein der Rheinisch-Westfälischen Buchhändler seit seiner Gründung am 3. Sep tember 1843«. Vlill, 241 S. mit mehr. Tafeln. Albert Jacobi L Cie., Aachen), von der hier bei ihrem Erscheinen keine Besprechung erschien. Gerade diesen Band wird man aber bei jeder Betrachtung der Ent wicklung, die der deutsche Buchhandel im vorigen Jahrhundert durch- gcmacht hat, als wichtige Ergänzung des »Kapp-Goldfriedrich, Ge schichte des deutschen Buchhandels« zu Rate ziehen müssen. Sein Ver fasser, Professor vr. Gerh. M e n z, bietet damit weit mehr als eine neunzigjährige Vercinsgeschichte. Ist doch der Kreisverein der Rheinisch-Westfälischen Buchhändler der älteste dieser Vereine, der oft die Führung in der gesaintbuchhändlerischen Bewegung innehatte. »In seiner Geschichte läßt sich die Entwicklung am sichersten auch über das rein Vereinsmäßige hinaus verfolgen, wie umgekehrt der Verein in der Entwicklung des Berufs als Ganzem seine Aufgabe fand und seinen Zweck zu erfüllen hatte«. Schon allein die Darstellung der zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Buchhandel herrschenden Zustände und der Mißstände im Nabattwesen mit manchem wertvollen Seiten blick auf Politisches und Bevölkerungsstatistisches, aus denen heraus die Gründung des Vereins am 3. September 1843 erfolgt ist, nimmt 516 einen breiten Raum ein. Hier sowie im ganzen Verlauf seiner Dar stellung läßt der Verfasser reichlich die Quellen selbst sprechen. Briefe, Berichte und andere Dokumente werden wörtlich wieder gegeben, und man bekommt so ein lebendiges Bild der damaligen Zeit mit ihren Sorgen und Auffassungen, das um so sympathischer berührt, wenn es sich um Äußerungen von Männern wie Friedrich Perthes oder Lambert Bachem, dem Gründer und ersten »Präsidenten« des Kreisvereins (1843—1854) handelt. Da hier nicht der Platz ist, die Gründungsgeschichte und die be wegte Entwicklung, die der Verein durchgemacht hat, weiter zu ver folgen, wollen wir wenigstens die Einteilung des Buches unter Nennung von ein paar Namen und Ereignissen angeben, um seinen Inhalt anzudeuten. Die Gründung des Kreisvereins: Der Kölner Ortsverein von 1827, Das buchhändlerische Vereins wesen seit Gründung des Börsenvereins. — Der Kreisverein unter der V o r st e h e r s ch a f t Lambert Bachems: Die Persönlichkeit Lambert Bachems, Der Gedanke eines Speditions- Stapelplatzes Köln, Der Plan einer allgemeinen Vereinbarung zur Abschaffung des Rabatts, Streit um den Borromäusvercin. — Der Kreisvcrein unter der Borste Hers chast Conrad Theißings: Bnchhändlerprüsungen, Kampf gegen Kundenrabatt und Antiquariatsbuchhandel, Die Usancensragc, Verein der deutschen Sortimentsbllchhändler. — Der Verein unter der Bor ste Hers chast Robert Voigtländers: Münsters Vorstoß zur Gründung von Ortsvereinen, Klasings Antrag ans Beschränkung der Firmengründungen, Emil Strauß, Der Gedanke der Buchhändler- Stammrolle, Der rheinisch-westfälische Schleudererkrieg unter Führung des Triumvirats Hartmann - Strauß - Jacobi, Der Kampf mit
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