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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.06.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-06-15
- Erscheinungsdatum
- 15.06.1935
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- Deutsch
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^ 136, 15. Juni 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. der Reichskullurkammer und der Einzelkammern entgegenstemme, damit zu begegnen, daß die vielen Gruppen und Grüppchen be seitigt werden, die ihre Aufgabe in nichts anderem sehen, als mit hämischen Blicken eine Arbeit zu verfolgen, an deren Verant wortung sie keinen Anteil haben. So notwendig es sei, den er probten und bewährten Meistern des schöpferischen Lebens der Nation eine tiefe Ehrsurcht entgegenzubringen, suhr Hinkel fort, so notwendig sei es aber auch zu betonen, daß nicht allein das Alter die Berechtigung dazu gebe, auf die künstlerische Entwicklung des Volles bestimmenden Einfluß zu nehmen. Den weiteren Raum der Arbeitstagung des Präsidialrates der Reichsschrifttumskammer füllten Ausführungen des Stellver tretenden Präsidenten der Reichsschristtumskammer, vr. Wis - mann, über die Neuordnung des Buchverbots- und Leih büchereiwesens, weiter ein Referat des Verbandsführers des Reichsverbandes Deutscher Schriftsteller, Stofsregen, über die organisatorischen Arbeiten des Verbandes, die bisher geleistet worden sind, und ein Referat des Leiters der Reichsschule des Deutschen Buchhandels, Or. Hoher, über den Ausbau und die bisherigen Erfahrungen der Schularbeit. Tagung des Reichsverbandes der deutschen Zeitschriften-Verleger Uber die Tagung des Reichsverbandes der deutschen Zeit schriftenverleger, auf die wir schon in Nr. l32 kurz hinwiesen, geht uns noch der folgende ergänzende Bericht zu: Der Leiter des Reichsverbandes der deutschen Zeitschristen verleger, Willi Bischofs, eröffnete die Tagung, zu der annähernd tausend Teilnehmer erschienen waren, an ihrer Spitze als Ver treter des Propagandaministeriums Ministerialrat Or.Jahncke, als Vertreter der Reichskulturkammer Geschäftsführer Moral- ler, der Reichspressekammer Geschäftsführer Or. Richter und das Präsidialratsmitglied Geheimrat Prof. Or. Heide, Pros. Or. Hunke vom Werberat der deutschen Wirtschaft, Hauptmann Weiß, der Leiter des Reichsverbandes der Deutschen Presse. In einem größeren Referat umriß der Leiter des Reichs verbandes die Arbeit, Aufgaben und Tagesfragcn der Zeit- schristen-Verleger. Zur Zeit werden durch den Reichsverband etwa 3600 Zeitschriften-Verlage mit etwa 4500 bis 5000 Zeit schriften ersaßt. Die Verlage sind in dreizehn Landesgruppen, die Zeitschriften in sechs Fachober- und einunddreißig Fachgruppen aufgeteilt. Der Leiter empfahl den Mitgliedern dringend, an den Veranstaltungen der Fachobergruppen teilzunehmen, so daß sie über alles sachlich Wichtige orientiert würden und außerdem in Gegenseitigkeit Wünsche und Anregungen Vorbringen könnten. Es kommt vor der Öffentlichkeit nicht auf eine paradierte Gemeinschaft an, sondern auf das Zeugnis von Gemeinsinn, das sich am besten in der hohen Auffassung des Berufsziels zeigt. Auf die Amannsche Verordnung für das Zeitungswesen eingehend, bemerkte der Leiter eindeutig, daß sich dieser Erlaß nicht auf Zeitschriften beziehe, denn »Zeitschriften und Zeitungen könne man nicht über einen Kamm scheren». Indessen ist die Auswirkung natürlich so zu verstehen, daß diese Verordnung den Zeitschriften-Verleger in dem Augenblick interessieren m u ß, w o er etwas zu tun hat, was im Sinne des Staates liegt. Das Prinzip der Wahrheit und Sauberkeit muß gewahrt bleiben. Ebenso der Arierparagraph und beseitigt werden muß jede Form der anonymen Geldgeberschast auch im Zeitschrif- tcn-Verlags wesen. Auf die unmittelbaren Ausgaben des Verlegers eingehend, erklärte der Leiter des Reichsverbandes, des Verlegers vordringliche Ausgabe bleibe es, der Erste am Werke zu sein. Seine Vielfalt der Einfälle, seine kaufmännische Übersicht und Geschicklichkeit weisen dem Blatt den klaren Weg wie auch sein schöpferischer Wille! Der Verband will die Leistungen und den Beruf des Zeitschriften-Verlegers bis zur vollständigen Aner kennung durchsetzen. Dazu sei er da und darin erblicke er eine der wichtigsten Ausgaben. Rückschauend wurde festgestellt, daß die Zcitschristenpresse im ganzen gesund und guten Willens war. Besonders warnend waren die Ausführungen des Leiters an die jenigen Verleger, die vielleicht noch glauben, daß sie abseits dar Zeit goldene Ernten halten könnten! Aus der Gemeinschaft gibt es keine Flucht! Auch gegen jede Heuchelei wurde Front gemacht, denn aus die Dauer werde es sich doch nicht verheimlichen lassen, in welcher Luft eine Zeitschrift emporwachse! Es kann nur die Luft des Staates sein. Aus die besondere Aufgabe der deutschen Unterhaltungszeitschriften wurde verwiesen, auch aus die in der Öffentlichkeit oft sestzustellcnde geringere Bewertung der Zeitschrift gegenüber der Zeitung. In diesem Zusammenhang wurde die Errichtung von Lehrstühlen für Zeit- schriftenwissenschaft an den deutschen Hochschulen bei den zuständigen Ministerien erbeten, die dem beruflichen Nachwuchs helfend und schulend, dem Volke ausklärend zur Seile sein könnten! 484 Mit einem eindrucksvollen Appell zur Gemeinschafts arbeit schloß Willi Bischofs, der Leiter des Reichsverbandes, seine Ausführungen. — Nach den Ansprachen der Vertreter der Reichsregierung und der Verbände und dem Dank des tagenden Verbandes sprach der Verleger Alfred Hosfmann über das Thema »Zeitschrift und Volk». Er entwickelte zunächst die historische Lage, die bei der Machtübernahme des Staates durch den Nationalsozialismus im kulturellen Leben geherrscht habe, dann skizzierte er in großen Zügen die Aufräumungs arbeiten und zeigte in der Folge überzeugend die positive, staats bejahende Aufgabe der Zeitschrift auf. Der Aufgabenbereich der Zeitschrift sei überaus wichtig, weil sich in der Vielfalt dieses Bereiches die Vielfalt und Mannigfaltigkeit deutschen Wesens, deutscher Art und deutschen Lebens offenbare. Hier habe die Zeit schrift eine wichtige volkhafte Sendung zu erfüllen. Besonders an- zunchmen hätten sich dieser Aufgabe die Unterhaltungs- uud illu st rierten Zeitschriften! Sie können am ehe sten die deutsche Seele zu nachhaltigen Schwingungen erwecken durch ihre Arbeit an der deutschen Innerlichkeit. Hier stellte Ver lagsdirektor Hoffmann auch klar die erzieherische Aufgabe der deutschen Zeitschriften heraus und lehnte jede Unkultur, jede Instinktlosigkeit und Verwässerung der Artgemeinschaft (durch falsche und irreführende Bebilderung etwa) ab. Undeutsches in einer deutschen Zeitschrift müsse unmöglich sein! Weiterhin verwies der Redner auf die bedeutsamen Auf gaben der I u g e n d z e i t s ch r i f t e n, die man nicht hoch genug veranschlagen könnte. Desgleichen erinnerte er an die hohen Auf gaben und die vorbildlich geleistete Arbeit der deutschen Fachzeit schriften wie auch der wissenschaftlichen. Anschließend an dieses Referat berichtete der Hauptamtliche Stellvertreter des Leiters, vr. Dietze, über Fragen derZeit - schriftenplanung und des A n ze i gen w e s e n s (13. Be kanntmachung des Werberats), über die Papierpreise (mit einem eindringlichen Appell an die verantwortlichen Stellen, alle austrctenden Preiserhöhungen im Keime schon zu ersticken, da sie zu weiterer Belastung der Herstellung, damit aber schließlich auch zur Verteuerung führen würden!). , Abends fand ein kameradschaftliches Beisammensein statt, auf welchem der Hauptschriftleiter Willy Stiewe einen sehr auf schlußreichen Vortrag über das »Bild alsWaffe» hielt. Von der Werbewirkung bis zur Greuelpropaganda, zur Bildsälschung zeigte Stiewe (an Hand von praktischen Beispielen aus junger und jüngster Zeit) den Einsatz des Bildes als überaus wirksames Kampfmittel und forderte die wissenschaftliche Behandlung dieses Themas. Er appellierte am Ende seines Referats an alle Ver leger und Schriftleiter, für das Bild alles zu tun, um es im positiven und aufbauenden Sinn als Waffe für den Staat einsetzcn zu können. Grußtelegramme wurden von der Tagung an denFührer, Or. Goebbels, Reichsminister Rust, Präsident Amann gesandt. Der Führer antwortete mit einem herzlichen Telegramm. Außerdem sandte der Deutsche Zeitungswissenschaft liche Verband ein Telegramm an den tagenden Verband, worin er versprach, die Bemühungen um Lehrstühle für Zeit schristenwissenschaft nach Kräften zu fördern. — Es sei in diesem Zusammenhang noch auf die Sondernummer des »Zeitschrif- t e n - V e rl e gc r« zur Tagung verwiesen, in der sich u. a. eine aufschlußreiche historische Arbeit über die deutschen Zeitschriften von Or. E. H. Lehmann-Berlin befindet. HeinzGrothe.
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