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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.07.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-07-31
- Erscheinungsdatum
- 31.07.1920
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- Deutsch
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- Saxonica
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X- 169, ZI. Juli 1920. übliche Signet abzuändern. Dieses Festhalten am Ererbten kann man verstehen, besonders dann, wenn die Umgestaltung droht, dem alten Zeichen das Typische zu nehmen. Es dürsen immer nur stilistische Merkmale sein, etwa Ornamentbeigaben oder die zu sehr ins Kleine gehende und daher beim Druck schmierende Darstellnngstechnik, oder veraltete, verzierte, vielfach umstochens Schristsormen, die einer ganz sparsamen und wohlüberlegten Korrektur unterzogen werden dürfen. Ein solches Zeichen, das sich einprägen soll und von dem ein Verlag vielleicht genau weiß, daß es sich beim Publikum bereits eingeprägt, ja eingebürgert hat, gibt man natürlich nicht gern auf. Ein Verlag, der sich in ähnlicher Lage befindet, wird sich also die Fragen vorzulegen haben: ^ lichkeit und Klarheit des Ausdrucks sind, die ein Haften im Ge dächtnis entschieden bewirken dürfte. Diese Lösungen gestatten zudem, wie die Figuren 15—20 zeigen, so mannigfache Spiel arten, daß der Ausgestaltung selbst verschiedenartigster Titel Rechnung getragen werden kann. Daß sich die hier gezeigten 20 Lösungen mühelos noch um weitere vermehren Netzen, ist klar. Der Uinstand, daß eiir solches Signet nicht selten in Hun derttausenden von Exemplaren verbreitet wird, der Hinweis ferner auf die hohe Werbekraft, die einem guten Zeichen innc- wohnt, müßte es jedem Verleger, der ein veraltetes Zeichen führt, nahelegen, dasselbe unserer Zeit anzupassen. 7. Die Stellung des VerlegerzeichenS auf dem Titel. s) Ist die Abänderung der veralteten Marke möglich und ratsam? b) In welcher Weise kann sie erfolgen? Für die Beantwortung der ersten Frage mögen oftmals noch Gründe maßgebend sein, die von mir nicht berührt werden konn ten, weil sie von Besonderheiten abhäugen und demnach von dem Inhaber des Zeichens selbst entschieden werden müssen. Die zweite Frage läßt sich vielleicht aber am besten so beantworten, daß ich den geschätzten Leser bitte, anhand der hier gezeigten Bei spiele dem Umwandlungsprozeß einer veralteten Marke beizu wohnen. sTafel siehe vorhergehende Seite.j Ein in den 70er Jahren gegründeter Musikverlag, nennen wir ihn Georg Hahmann, führt seil seiner Gründung ein Zeichen (Fig. 1), das alle für die damalige Zeit typischen Schwächen aus weist. Ein Symbol hatte allein nicht genügt, außer der Lyra mußte noch eine Notenzeile und ein singendes Vöglein mit her halten. Zu diesen gesellte sich die Stadtsilhouette, von, sagen wir Ansbach, ein Lorbecrkranz und die beiden Anfangsbuchstaben 6. II. Alle diese Teile sind mit unverstandener Ornamentik der Spätrenaissance, aufgerolliem Schildwerk, Gehängen u. dgl. zu einem unübersichtlichen Ganzen verschmolzen. Daß bei ranhem Papier und satter Farbengebung dieses Zeichen zu einem un förmigen Gebilde verschmieren mutzte, liegt auf der Hand. Die um die Jahrhundertwende cinsetzende moderne Bewegung ver anlaßt« den Verlag, die alte Marke zu löschen und eine neue Formengebung zu wählen. Der Lorbeerkranz mit der Lyra und Stadtsilhouette wurde beibchallen, auch auf das Vöglein glaubte man nicht verzichten zu können (Fig. 2). Und nun sind aber mals zwei Jahrzehnte vergangen, die ganze Bewegung der Ge genwart auf künstlerischem Gebiete drängt auf lapidarste Ver einfachung, denkbar knappste Form, und erneut wird die Aufgabe der Signetumgestaltung einem Künstler übertragen. Die Pio nierarbeit ist keine geringe. Es gelingt ihm schließlich, in der beliebten Silhouettenmanier mehrere gute Lösungen zu erzielen. So verrät Fig. 3 schon eine recht erfreuliche Beschränkung bezgl. der auf den bisherigen beiden Marken gezeigten Einzelheiten. Fig. 4 ist noch mehr vereinfacht, Monogrammbuchstaben sind weg gelassen, desgl. die Stadtsilhouette; ein modern gehaltenes Band trägt den Namen des Verlegers. Der Entwurf Fig. 5 zeigt weitere Beschränkungen; in Fig. 6 ist, gewissermaßen, um selbst den Rah men der Lyra noch entbehrlich zu machen, das V zur Lyra aus gestaltet. Zweifellos würde der eine oder der andere dieser Entwürfe eine recht brauchbare Marke ergeben. Das Streben, einen besonders prägnanten Ausdruck für das Signet des Musik- Verlags zu finden, ließ den Künstler schließlich auf die Vielge sehenen und darum verbrauchten Embleme von Lyra und Lorbeer kranz völlig verzichten, um mit Hilfe von Notenzeichen zum Ziele zu gelangen. Die fruchtbare Phantasie des Entwerfers kommt in den so verschiedenartig gestalteten Entwürfen Fig. 7—14 sprechend zum Ausdruck. Unter ihnen findet sich manche brauch bare Idee, die bei entsprechender Durcharbeitung sicher zu einem guten Ergebnis führen müßte. So sind di« Marken 8, 10, 12 und 13 ohne Zweifel reizvoll und interessant zugleich, kein Wunder, daß es dem Verleger damit nahegelegt wurde, auch aus diesen Lösungen eine brauchbare auszusuchen. Die engere Wahl ließ den Verlag sich für die beiden abgebildeten Marken Fig. 17 und 18 entscheiden, die bei übereinstimmender Anordnung der Buchstaben O und U und des Wortes »Verlag» von einer Deut- 87« Bis zu Ende des 15. Jahrhunderts wurde das Druckerzeichen (zugleich Verlegersignet) noch am Ende der Bücher, und zwar im Anschlutz an die Nachschrift gezeigt. Der Anfang des 16. Jahr hunderts brachte mit dem Werden und Ausreisen des Titel blattes die Blüte der Signetgestaltung, sodaß es von da ab auf der Vorderseite der Bücher anzutreffen ist. Schon der Um stand, daß man das Verlegerzeichen auf dem Titel (seltener auf der Rückseite desselben) anbringt, wo es oftmals den einzigen Schmuck darstellt, ferner der Umstand, daß die Marke infolge ihrer Zeichnung oft der optisch wirksamste Teil des Titels ist, zwingt dazu, der Stellung dieses Zeichens entsprechende Aufmerksamkeit zu schenken. Naheliegenderweise gehört es zum Namen des Ver lags, also an den Fuß des Buchtitels. Da damit nicht selten die 1920 21. Marke zu tief steht, so rückt man sie vielfach höher, dergestalt, daß sie in der Mitte des freien Raumes zwischen der Schriftgrupp« des eigentlichen Titels und der Verlazszeile zu stehen kommt. mm»i mmiliiimimmmim» 22. 23. Keinesfalls darf die Marke dem oberen Text näherstehen als der Verlagszeile, Wohl aber umgedreht. Man kann sich in Zweifels fällen des »Goldenen Zirkels» bedienen und stellt die Marke mit Hilfe der -Goldenen Reihe» <3:5:8:13:21 usw.) dergestalt, daß der Raum oberhalb der Marke bis zum Papierrand zu jenem unterhalb der Marke sich wie 8:3 bzw. 13:3 verhält (Fig. 22). Bei umrandeten Titeln, besonders bei solchen, die mit einer kräf tigen Einfassung versehen sind, bring! das Auge des Beschauers die Räume über und unter der Marke bis zur Umrandung in Beziehung zueinander. In diesem Falle sind folglich die Räume vom Signet bis zum oberen Rande der Einfassung und jener vom Signet bis zum unteren Rande in das empfohlene harmonische Verhältnis zu bringen (Fig. 23).
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