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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.01.1888
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.01.1888
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- Deutsch
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146 Nichtamtlicher Teil. ^ 8, 11. Januar 1888. Verzeichnis künftig erscheinender Bücher, welche in dieser Nnmmer znm ersten Male angekündigt sind. Hermann Bahr in Berlin. 1474 Oberncck, H., die preußischen Grundbuch gesetze. Bleyl H Kaemmerer (Paul Th. Kaennnerer) in Dresden. 1472 Staude. R., Präparationen zu den bibl. Geschichten des A. u. N. Test. III. Bd. N. T. Apostelgeschichte. Thriindorf, kirchengeschichtliches Lesebuch sür Oberklassen höherer Schulen. Z. Cngelhvrn in Stuttgart. 1470 Kickern,nun, II. 1., neus slaviselle 8isc>1unA8n auk sückäsutsolleru Hocken. (I^orsoliunAkn rur cksutsoksn llunckes- u. Vollrslcunäe. IlrsK. von II. Xiroü- liokk. II. 5.) N. Gaertner's Verlag H. Heyfelder in Berlin. 148l 0.) die ^virtZeliaktliolie Llüts 8pam6N3 im 16. ^alirli. u. ilir Verfall. Karl SiegiSinnnd, Verlag in Berlin. 1479 Kempner, Ar-, der faule Fleck im Staate Dänemark oder eine lustige Heirath. Lustspiel. F. W. Steffens in Leipzig. 1469 Fontane, Th., Irrungen, Wirrungen. Roman. Nichtamtlicher Teil. Zur Geschichte der deutschen Modenzeitungen. Es ist ein dreifaches Verdienst, das der Stadt Erfurt in Bezug auf Anwendung der Druckkunst zukommt. Erfurt war es, wo der erste griechische Druck, die Grammatik des Priscianus 1501, d. h das erste in Deutschland mit griechischen Lettern gedruckte Buch erschien;*) Erfurt war es, wo das noch heute gleichsam sprichwörtlich bekannte Rechenbuch von Adam Riese 1518 und in zweiter Auflage 1525, als erstes gedrucktes Unter richtsbuch seiner Art, herausgegeben wurde,**) und dieselbe Stadt kann sich rühmen, in Deutschland der erste Verlagsort einer Modenzeitung im allgemeinen sowohl als einer solchen für Herrenmoden im besonderen gewesen zu sein.***) Im Jahre 1758, in demselben Jahr, in welchem die erste Modenzeitschrift Frankreichs, »Im Loneier cks in noursautb« in Paris zu erscheinen begann, wurde auch die erste Modenzeitung Deutschlands, die »Mode- und Galanteriezeitnug« in Erfurt begründet. Es sind also erst 130 Jahre, seitdem die erste Moden zeitung ihr zahlreiches Gefolge gezeitigt hat, während einzelne Modenbilder schon weit länger existieren. Es kam früher öfter vor, daß sich die Leute, wenn eine neue Mode besonderes Auf sehen erregte, die »getreuliche Abbildung« derselben zu ver schaffen suchten. Derartige Bilder wurden dann mitunter auch durch den Druck vervielfältigt und in den Handel gebracht. So erschien beispielsweise 1641 bereits ein Blatt mit der Abbildung von acht elegant gekleideten Herren und der Unterschrift: »Wahr- haffte und getreie Couterseynng der absonderlich kostbaren und neuen Kleider, so bei der Taufe des Dauphin von Frankreich au dem Hoff der Stadt Paris seiud getragen worden« u. s. w. Die Geschäftsthätigkeit der Buchdrucker und Buchhändler Erfurts erstreckte sich in der Mitte des vorigen Jahrhunderts schon in bedeutendem Umfange auf die Herausgabe von poli tischen und belletristischen Zeitungen; wollte demnach ein streb samer Geschäftsmann auf dem gleichen Felde einen Erfolg erringen, so mußte er mit einer neuen Idee hervortreten. Von wem diese hier ausging, ist nicht mehr zu ermitteln, doch scheint der damalige Kommerzienrat Geutebrück in Erfurt der Heraus geber gewesen zu sein, wie aus Nachstehendem hervorgeht. Über diese erste deutsche Modenzeitung finden sich in den »Erfurtischen Anfrag, und Nachrichten« verschiedene Mitteilungen vor. Das fünfte Stuck vom Sonnabend dem 28/Januar 1758 enthält folgendes *) S. Hase, die Koberger. S. 413. Anmerkung zu S. 78, sowie Archiv f. Geschichte d deutschen Buchhandels. Bd. X. S. 73. **) S. Kapp, Geschichte. S. 44S, und Archiv f. Geschichte des deutschen Buchhandels. Bd. X. S. 84. ***) Hierzu sei noch erwähnt, daß auch das älteste deutsche Buch, welches von der Kunst des Bierbrauens handelt, 1575 in Erfurt unter dem Titel erschienen ist: »Muss Bücher von der Edlen Gabe der philo sophischen hochthenren und wunderbaren Kunst, Bier zu brawen, durch Henricum Knauslium, beyder Rechten Doctor«. Xvsrtisseinent. Es ist hierdurch bekannt zu machen, daß künftig ällhier eine Moden- und Galanterie-Zeitung, dergleichen noch nirgends edirt worden, ausgegeben werden soll. Eine gedruckte Nachricht, welche auf hiesigem Kayserlichcn Reichs-Post-Amt und bcy dem Verleger dieses Wochenblattes gratis abgeholet werden kann, giebt davon mehrere Erläuterung. Diesem folgte im 11. Stück vom 1l. März desselben Jahres eine ausführliche Anzeige, die hier wiedergegeben wird, nm ein Bild von der umständlichen Methode zu geben, welche der damalige Verleger seinem Publikum gegenüber anzuwende» hatte. Sie lautet: Die allhiesige Ausgabe einer wöchentlichen sogenannten Nocke- und Oalanterie-Zeitung, dergleichen das Publicum noch nicht gehabt, und in welcher alle neuaufkommenden französischen Nocken in alle dem was zur Manns- und Frauenzimmer-Kleidung, Putz und Anzug, nach Unterschied des Standes gehörig u. s. w. bekannt gemacht, jeder Artikel nach seiner Materie, Größe, Maaß, Forni, Figur. Nahmen, Ursprung, Gebrauch u. s. w. beschrieben, nach Ge legenheit davon Abriß und Zeichnung behgefügt, und zugleich nach den Regeln der Schönheit, Bequemlichkeit, Gesundheit und Vernunft kurz, doch lebhaft beurtheilet werden sollen, ist bereits durch eine be sonders gedruckte und an die mehrsten deutschen Post-Aemter geschickte Nachricht, zur Ludsorixtiou avsrtirsl worden. Nachdem nun solch- eine Zeitung nicht nur der galanten Welt beiderley Geschlechts über haupt, sondern auch säst allen Ständen angenehme Dienste leiste» kann, deswegen auch hier und da bereits bey Hohen und Niedern vielen Beyfall gefunden hat, und derowegen mit bevorstehendem Monat April der Anfang damit gemacht werden soll; Als wird hier durch denjenigen zu Gefallen, welchen etwa die vorhin erwähnten Nachrichten nicht zu Gesicht gekommen, solchergestalt davon Eröffnung gethan, daß ein Jeder, so diese Zeitung mithalten will, sich deswegen vor Ausgangs gegenwärtigen Monats Martii bey denen ihm am nächsten setzenden Wvhllöblichen rssp. Ober- und Post-Aemter zur llrusnurnsration zu melden belieben möge. Erfurth, den 7. Narb 1758. Dieser ausführlichen Voranzeige folgte dann im 16. Stück vom 13. April 1758 nochmals ein Xvsetisseraent: Nachdem nunmehr der Anfang mit der uhnlängst angekündigten neuen Mode- und Gallauteriezeitung gemacht worden Als können die Herren Liebhaber die Vorrede nebst dem ersten Stück a 1 gr. 4H bctz den, Buchdrucker Johann Andreas Görling hinter Aller Heiligen einzeln bekommen, diejenigen aber, welche solche Zeitung käuflich milhalten wollen, belieben sich zur xrasnuinsration entweder auf hiesigem wohllöbl. Reichs-Postamt, oder bcy dem Herrn Com- merzienrath Geutebrück aufn Wenigen Markt im Audreischen Hause zu melden. Wie man wohl hiernach annehmen kann, war Geutebrück der Herausgeber und vermutlich auch der Begründer der ersten deut schen Modenzeitung. Dieselbe Anzeige wie die vorstehende, nur mit dem Unterschiede, daß nun das 1. 2. und 3. Stück als erschie nen bezeichnet werden, findet sich im 19. Stück des genannten Blattes vom 29. April 1758. Aus einem späteren Inserat im 25. Stück vom 17. Juni 1758 ist ersichtlich, was die einzelnen bis dahin erschienenen 10 Nummern gebracht haben und wie weit Herausgeber und Verleger ihrem Programm treu geblieben sind. Diese Anzeige lautet: Es wird hiermit ferner uvsrtirt: In der hier herauskvmmen- den Mode- und Galanterie-Zeitung sind bisher folgende Moden
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