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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.03.1871
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.03.1871
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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wissen; in meiner Praxis ist sie noch nie von einer zahlungsfähigen auswärtigen Sotimentshandlung verlangt worden. — Recht wün- schenswerth scheint mirs, daß einige meiner Herren Collegen auch oald ein Wort über die von Hrn. Doubberck beobachteten „Grund sätze" und deren Folgen veröffentlichten. Wilhelm Violet in Leipzig. Rüge. — In Nr. 6/7 der „Pariser-Moden" (Basel, Bureau -für techn. Literatur) finden wir folgende Notiz an ihre Leser: Sic werden durch Zeitungsnachrichten von der mchrwöchentlichcn Ein stellung de» Güterverkehrs in Deutschland, namentlich im westlichen Theile, gehört haben, eine Maßregel, die sich nickt allein aus gewöhnliche», sondern sogar aus Eilgut auSdehntc und zur Folge gehabt, daß unsere letzten Jour- nalscndungcn theil» hier, theil» unterwegs liegen geblieben sind und dadurch viel später an ihren Bestimmungsort gelangten. Daß diese Verspätung in dem regelmäßigen Empfang unserer Journale für un» so fatal wie für die Abonnenten, werden Sie wohl begreifen; nickt so begreiflich aber ist es, wie nach so vielen stereothpen. selbst fürstlichen Depeschen „Unser Verlust verhält n ißmäßig gering" eine solche Verkehrsstockung eingetretcn, daß eö nöthig wurde, während mehrerer Wochen fast sämmtliche Eisenbahnen ausschließlich für Militärzwecke, resp. theil» zu neue» Truppentransporten nach Frankreich, theil» zur Zurückschassuug so vieler Verwundeten in Be schlag zu nehmen!!.... übrigen» gut, daß es außer den Kläffern, dem seilen Federvieh der Presse, noch wirkliche, d. h. edle, gefühlvolle Menschen gibt, die tiotz Verhöhnung e» wagen, gegen diesen brudcrmörderischen Krieg, diese civilisirte Bestialität und den wahnwitzigen Machtschwindel unserer Zeit anzukämpfen, wohl wissend, daß wir in den Schlingen, die wir Andern gelegt, zuletzt selbst erdrosselt werden zu Nutz und Frommen einer Kaiserkrone, getränkt in ein Meer von unschuldigem Menschenblut, und darum ebenbürtig derjenigen des Bruders auf Wilhelmshöhe!!! — Die Expedition. Ist es schon unbegreiflich, daß die Expedition eines Mode-Jour nals sich zu politischen Meinungsäußerungen Hinreißen läßt, noch unbegreiflicher scheint es uns, wie ein Blatt, das seine Abonnenten nur in Deutschland findet, sich vermessen kann, mit solchen Worten die ganze Nation ins Gesicht zu schlagen, augenscheinlich, um ihre im Buchhandel als nachlässig bekannte Expedition zu ent schuldigen. Da die deutschen Buchhändler schwerlich die Verbreiter solcher gehässigen Acußerungen eines Fanatikers gegen ihr Vaterland sein wollen, so machen wir sie auf diese Zeitung aufmerksam. L. In Sachen des Kutsch kein ythus erhalten wir von Hrn. Otto Klasing hier folgende Zuschrift: »Die verehrliche Redaction erlaube ich mir darauf aufmerksam zu machen, daß die Notiz in Nr. 66 „über unfern berühmten Collegen Kutschkc" vollständig irrig ist. Der dort als Kntschke bczeichncte Hoffmann ist nicht Kutschte, sondern Kntschke ist als Name und Charakterfigur eine Erfindung des „Daheim", wie in Nr. 23 desselben unwiderleglich dargethan ist. Kntschke ist also nicht Hoffmann, ebenso wenig wie Hoffmann Kntschke ist, noch weniger ist aber das Kutschkelied von Hoffmann, sondern aus einer Reminiscenz an den schon in den Freiheitskriegen gesungenen, seitdem in Studentenkrcisen spärlich fortgepflanztcn Reim: „Was kraucht dort in dem Busch herum? Ich glaub, es ist Napolium!" entstanden, welchen der Berichterstatter des „Daheim" seinem Kutschte in Nr. 46 des 6. Jahrgangs, also schon Anfang August in den Mund legte. Hierdurch wurde dieser fast vergessene Vers wie der populär und durch Zudichtung und Anhängung entstand das Kutschkelied. Seiner bemächtigte sich zunächst die populäre, dann die gelehrte Forschung; letztere trieb die bekannte vortreffliche Blüthe: „Das Kutschkelied auf der Seelenwanderung." Nachweislich ist eS aber nicht von dem S- Hoffmann aus dem Dorfe See bei Niesky. Derselbe mag ein tapferer Soldat gewesen sein; wenn er sich aber Namen und Eigenschaften Kutschke's beilegt, so hat er sich einen kleinen Schwindel erlaubt, wie uns aus genauen Nachforschungen von andrer competenter Seite bestätigt worden ist. Die Gutsherr- Zchaft Hoffmann's wollte sich auf das Gerücht hin, in ihrem Einge- bornen sei dem deutschen Volke der große Kntschke erstanden, seiner mäcenatisch annehmen, stand aber bei Entlarvung des Schwindels davon ab. Ich gebe der verehrlichen Redaction anheim, von dieser Aufklärung zur Beseitigung aller Jrrthümer über Kntschke, den na türlichen Sohn des „Daheim", Gebrauch zu machen, damit sein Charakterbild feststehe in der Geschichte.« Von all den patriotischen Liedersammlungen, welche in unsrer großen Zeit erschienen sind, um den Geist deutscher Treue und Hin gebung an das geliebte Vaterland zu wecken und zu beleben, scheint die unter dem Titel: „50 deutsche Lieder. Mit einem An hänge von 63 neuen Liedern" im Verlage von Hrn. Carl Meyer in Hannover erschienene Sammlung sich weitaus des größ ten Erfolges rühmen zu dürfen. Das handliche und nett anSgestattcte Büchlein (mit dem Bilde „Germania auf der Wacht am Rhein", dem Portrait unsres Heldenkaiscrs und dem Adler mit der Umschrift „Flieg Adler, flieg! Wir stürmen nach, ein einig Volk in Waffen") liegt nun schon in achter Auflage vor und ist in mehr als 50,000 Exem plaren verbreitet. Es enthält auf 190 Seiten, wie ein poetisches Spiegelbild unsrer Zeit, 113 alte und neue Lieder in sorgfältiger und geschickter Auswahl und kostet trotz dieses reichen Inhalts nur l'/e Ngr. (5 Er. 5 Ngr. no. u. 100 Er. 3 Thlr. no. baar). Manche Handlungen haben schon bis 1500 Exemplare abgesetzt, sehr viele 100 bis 500, und noch immer ist der Absatz im Steigen begriffen. Möge die preiswürdigc Sammlung jetzt zur Erinnerung an die glorreiche Zeit unsres Vaterlandes auch ferner ihren Weg in Schule und Haus finden. Aus Dillingen in Bayern erfahren wir, daß die dortige ca. 65,000 Bände starke Bibliothek des Reichsraths und Standes herrn Grafen F. F. Fugger-Glött, welche eine große Anzahl Jncunabeln und kostbare Werke enthält, im Laufe dieses Sommers durch die Kollmann'sche Buchhandlung (Carl von Lama) dort ver kauft werden soll und ein gedruckter Katalog darüber dieser Tage zu erwarten steht. In dem Paris-Journal, dem Hauptorgan der antideutschen Ligne, ist ». a. auch ein Denunciationsbrief eines Buchhand lungsgehilfen abgcdruckt. Derselbe signalisirt eitlen bekannten Pariser Commissionär, der auch zwei bedeutende Leipziger und Berliner Jmporthäuser vertritt, der allgemeinen Entrüstung (inäiAnntion Aönöralo), weil dieser die Dreistigkeit gehabt habe, die Verlangzettel seiner preußischen Committentcn an Pariser Verleger zu befördern. Der wüthcnde Gehilfe spricht zugleich die Hoffnung aus, daß letztere den deutschen Handlungen alle Conten schließen werden. .Inr-ekxer /ur Hör- sns^o^obe» von Or. 3. Not^bolllt. 1871. I1«kl 3. Inlialt: ^.otenstUoks, äi« Neu^estnltnno: ll«r Likliotiiotzen llos XöniArsiolls ltnlisn botrollentl. (tz^ortsstrunA.) — Dis 8talltbiblic>tkek«n in /1lt«nb«r^ unll Liirenstsin. — 2ur NkubeArünllunA ll«r 8trn,88burA«r öibliotbslc. Neuest« Beiträge «ur b'nustlittkratur. — Oi« Illttsrntur lles O«ut8o1i-I?run2Ö8isolisn Krieges 1870. (^ortsetnunS) — Iütt«rntur unll Lliseellsn. — ^IlASmein« Libliy^rnpbi«' Personalnachrichten. Dem Bnchhandlungsgehilfen Eduard Pohl, ein Sohn unsres Collegen Fedor Pohl in Amberg, der als Landwehr-Lieutenant iw königl. bayrischen 6. Infanterie-Regiment an der Schlacht bei Sedan theilgenommen hat, ist von dem König von Bayern für seine dort bewiesene Tapferkeit das Ritterkreuz H. Classe des bayr- Militärverdienstordens verliehen worden.
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