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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1883
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1883-04-30
- Erscheinungsdatum
- 30.04.1883
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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hat und gebührt ihm deshalb auch an dieser Stelle die An erkennung und der Dank des Vereins. Die Bibliothek hat sich nach dem uns von dem Aus schüsse für dieselbe erstatteten Berichte auch in dem verflossenen Jahre einer Weiterentwickelung nach allen Richtungen hin zu erfreuen gehabt. Der Bestand an Werken beziffert sich schon weit in das achte Tausend hinein, eine im Hinblick auf den be grenzten Rahmen der zu berücksichtigenden Literatur ganz be deutende Zahl. Die Accessionen der eigentlichen Bibliothek be liefen sich auf 394 Nummern, zum Theil Werke von hervorragender Wichtigkeit, welche eine höchst erwünschte Ergänzung des bis herigen Bestandes darstellen. An Accessionen für die Samm lungen waren 55 Nummern zu verzeichnen. Diese scheinbar nicht erhebliche Zahl faßt viele Hunderte einzelner Gegenstände unter großen Posten zusammen, von welchen vor allen die aus dem Nachlasse des Herrn Frederik Müller in Amsterdam erworbene, mit dem Jahre 1339 beginnende Sammlung von Papierproben hervorzuheben ist. Die größeren und wichtigeren Theile der Sammlungen sind soweit vorbereitet, daß deren definitive Ordnung, Auflegung und Katalogisirung nach Feststellung der leitenden Grundsätze jeder zeit in Angriff genommen werden könnte. Wichtiger jedoch schien es uns zu sein, vor allem an den Druck eines neuen, die gesummten Bestände der Bibliothek ent haltenden Katalogs zu gehen, durch welchen allein diese in seiner Art einzige und kostbare Sammlung auch weiteren Kreisen nutz bar gemacht werden kann. Der gegenwärtig cxistirende Katalog reicht nur bis zum 31. März 1870 und sind somit die sämmt- lichen späteren, sehr ansehnlichen Zugänge der allgemeinen Kennt- niß und Benutzung entzogen. Wir haben deshalb in Gemeinschaft mit dem Bibliothek- Ausschuß beschlossen, den Katalogsdruck nunmehr in Angriff zu nehmen und bitten Sie, die dazu erforderlichen zunächst mit 2000 M. in das Budget eingestellten Mittel bewilligen zu wollen. Ueber den Fortgang der Arbeiten an der Geschichte des deutschen Buchhandels hat Herr vr. Kapp an die Historische Commission einen ausführlichen Bericht cingesandt, welcher dem nächst durch Veröffentlichung im Börsenblatte zu Ihrer Kennt- niß gebracht werden wird. Wie wir zu unserer Freude aus demselben entnehmen, hofft der Verfasser, bis zu Ende des laufen den Jahres den ersten Band seines Werkes zu beendigen, so daß wir vor der Cantate-Messe 1884 mit dem Drucke werden be ginnen können. In Rücksicht auf die weitere Bearbeitung seiner Darstellung hatte Herr vr. Kapp in einem Schreiben an die Historische Com mission cs für sehr wünschenswerth bezeichnet, daß für die Ge- sammtproduction des deutschen Buchhandels bis zur Gegenwart eine ausreichende statistische Darstellung beschafft werde, wie sie für die Jahre 1564 bis 1846 von unserem Heimgegangenen Collegen vr. Gustav Schwctschke in seinem „Voüox nuuäinarius Oormamas litsratas bisoorilaris" (1850) und dessen Fortsetzung (1877) geleistet worden ist. Nachdem die Historische Commission diesen Wunsch zu dem ihrigen gemacht, haben wir aus Antrag derselben die Fort setzung des Oocksx nunäiuarius für die Jahre 1847—1870 beschlossen und die Ausarbeitung derselben Herrn Heinrich Pall mann in Frankfurt a. M. übertragen, während wir in Bezug auf den Verlag dieses Werkes mit dem G. Schwetschke'schen Ver lag in Halle a. S. ein günstiges Abkommen getroffen haben. In einem an die Historische Commission erstatteten Berichte spricht Herr Pallmann die Hoffnung aus, noch im Laufe dieses Monats die Jahrgänge 1847—1849 und weitere sieben Jahr- Fünsztgster Jahrgang. gänge bis zum Monat April des nächsten Jahres druckfertig stellen zu können. Vom Archiv für die Geschichte des deutschen Buch handels ist auch in diesem Jahre ein Band erschienen, welcher seinen Vorgängern würdig sich anschließt. Dem von Herrn Mayer-Cöln und Genossen in der vor jährigen Hauptversammlung geäußerten Wunsche entsprechend, haben wir für die diesjährige Messe das Meßhilfsbuch, welches seit 1880 zu erscheinen aufhörte, in ähnlicher Form wie früher und unter Berücksichtigung der uns seitens des Herrn Mayer ge machten Vorschläge versuchsweise wieder eingeführt und gegen Bezahlung von 50 Ps. für das Exemplar ausgeben lassen. Der Absatz wird uns zeigen, ob ein genügendes Bedürfniß für eine künftig zu veranstaltende Herausgabe dieses Buches vorliegt. Eine Angelegenheit, welche um die Cantatezeit des vorigen Jahres Plötzlich auftrat und den Buchhandel in große Unruhe versetzte, geht ihrem baldigen gesetzlichen Abschluß entgegen. Wir meinen die Gesetzesvorlage, die Abänderung der Ge werbeordnung betr., welche den Colportagebetrieb im Prinzipe verbietet und nur ausnahmsweise für eine engbegrenzte Reihe von Werken gestattet, die Ausübung auch dieses so beschränkten Colportagebetriebes von der Führung eines Druckschriftenverzeich nisses abhängig macht, die Prüfung und Genehmigung desselben den unteren Verwaltungsbehörden zuweist und gegen Versagung desselben nur die einfache Beschwerde an die unmittelbar Vor gesetzte Behörde gestattet, dem Colporteur endlich die Erlangung der Befugniß zur Ausübung seines Berufes durch neue und ver schärfte Versagungsgründe in hohem Grade erschwert. Schon damals wiesen wir in einer Eingabe an den Deut schen Reichstag auf die Gefahren hin, welche aus der geplanten Neuregelung des Colportagewesens für den deutschen Buchhandel und alle verwandten Jnteressenkreise entstehen müßten, und be antragten, die betreffenden Bestimmungen der Vorlage abzulehnen. In einer zweiten Eingabe vom 30. Novbr. v. Js. haben wir den Standpunkt des Buchhandels zu §. 56. aä 10. der Vor lage dahin ausgeführt, daß in Zukunft Druckschriften, andre Schriften und Bildwerke vom Feilbieten im Umherziehen nur dann auszuschließen seien, wenn sie in sittlicher oder religiöser Beziehung Aergerniß erregen oder wenn sie unter Zusicherung von Prämien oder Gewinnen vertrieben werden, welche einem anderen Industriezweige als dem des Buch- oder Kunsthaudels angehören. Die Vorlage gelangte am 5. und 6. Mai vor. Js. zur ersten und in diesen Tagen zur zweiten Lesung, welche zur Ab lehnung des ß. 56. all 10. der Regierungsvorlage, sowie des Commissionsantrages, dagegen zur Annahme des vom Abgeordneten vr. Baumbach und Genossen gestellten Antrages führte: „von der Colportage nur solche Druckschriften auszuschließen, welche mittelst Zusicherung von Gewinnen und Prämien vertrieben werden, in sofern diese Gewinne und Prämien nicht in Schriften und Bild werken bestehen". Wir stehen noch heute auf dem Standpunkte unserer Ein gabe vom 30. Novbr. v. Js. und sprechen auch an dieser Stelle den Wunsch und die Hoffnung aus, daß derselbe bei der end gültigen Regelung der Angelegenheit seitens der gesetzgebenden Factoren Berücksichtigung finden möge. Nachdem der Börsenverein seine ursprüngliche Hauptaufgabe, die Feststellung des literarischen Rechtszustandes in den Staaten des Deutschen Bundes nahezu vollständig er füllt sah, erweiterte er dieselbe dahin, den Schutz des Ur heberrechts durch Staatsverträge auch im Auslande herbeizuführen. 871
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