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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1883
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.04.1883
- Sprache
- Deutsch
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Herr vr. Brockhaus: Meine Herren! Ich halte es wenigstens für meine Pflicht, meinerseits zu erklären, daß ich gegen diese Resolution bin, und ich halte es ferner doch für nöthig, darauf aufmerksam zu machen, daß nach meiner Ansicht der Ausdruck der Resolution doch wohl nicht ganz richtig gewählt ist. Es handelt sich nicht um die Erklärung einer Ansicht, eines Wunsches, einer Mei nung, sondern, soviel ich beim flüchtigen Hören dem Wortlaute habe folgen können, liegt doch ein bestimmter Antrag vor, ein bestimmter Auftrag an den Vorstand. Wenn ich mich irre, so bitte ich, mich zu entschuldigen. Ich habe es so verstanden, daß die heutige Haupt versammlung den Vorstand beauftragt, sich mit dieser Angelegenheit zu beschäftigen und die Resulate seiner Erörterungen sogar einer außerordentlichen Generalversammlung vorzulegen. Meine Herren! Um von hinten anzufangen, scheint mir das doch in keiner Weise zweckmäßig, daß wir, ehe wir wissen, ob überhaupt der Vorstand irgend auf die Sache eingeht, ob er seiner Ansicht nach darauf ein- gehen kann, ob er zu irgend welchen Ergebnissen kommt, daß er von uns schon den Auftrag bekommt, eine außerordentliche General versammlung zu berufen, der er möglicherweise nichts mitzutheilen hätte, als etwas Negatives. Was aber die Sache selbst betrifft, so ist diese allerdings höchst wichtige Angelegenheit im Laufe der letzten Jahre, namentlich wie wir es aus dem Bericht und aus dem Börsenblatt erfahren haben, an den maßgebendsten Stellen und gerade im Vorstande selbst so ausführlich erwogen worden, daß ich es nicht für zweckmäßig halte, heute noch einmal die Sache dem Vorstande zur Erwägung anheimzugeben. Meinerseits kann ich nur den Wunsch aussprechen, daß diese Resolution keine Annahme finde — die nähere Moti- virung glaube ich mir nach allem, was über diese Angelegenheit früher verhandelt worden ist, in diesem Stadium der Angelegenheit wenigstens ersparen zu können. Vorsitzender: Zur Formfrage Habe ich zu bemerken, daß diese Resolution in der That zuerst als Antrag eingereicht wurde Wir sind aber statutenmäßig nicht berechtigt, über einen Antrag abstimmen zu können, der nicht auf der Tagesordnung steht. Infolge dessen wurde der Antrag geändert in eine Resolution, und in der That ist in derselben nichts weiter ausgesprochen, als der Wunsch, der Vorstand möge die gegebenen Verhältnisse ins Auge fassen und nach dem Ergebniß seiner Berathung die Haupt versammlung einberufen. Solche Resolutionen zu fassen, ist meines Erachtens und der Begutachtung des Vorstandes gemäß die Hauptversammlung wohl in der Lage, und wir hätten alsdann nur noch zu betonen, daß die Abstimmung nur den Zweck haben kann, den Vorstand in die Lage zu setzen, zu erkennen, ob die Resolution der Mehrzahl der Versammelten entspricht. Sache des Vorstandes würde es dann sein, sich darüber schlüssig zu machen, ob die Verhältnisse so liegen, daß eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen werden kann, wozu ja, meine Herren, der Vorstand auch ohne eine solche Resolution durch das Statut berechtigt ist. Dies zur Formfrage. Herr Rommel: Meine Herren! Wir fühlen, daß es mit der Schleuderei nicht länger so fortgehen kann, und daß das Recht des Einzelnen durch das Recht der Gesammtheit eine Beschränkung erleiden muß, und daß die Verlegervereine für sich allein die Mißstände nicht beseitigen können und zum Theil vielleicht auch nicht beseitigen wollen. Es wäre zu beklagen, wenn der Vorstand des BSrscnvereins mit unfern Bestrebungen nicht Hand in Hand gehen würde. Vorsitzender: Meine Herren! Ich kann darauf nur erwidern, daß der Vorstand gewissenhaft abwägen wird, ob er in Lage ist, dem etwa auszusprechenden Wunsche — wir wissen ja noch nicht ohne Abstimmung, wer sich der Resolution anschließen wird — gerecht zu werden. Wir werden alle Verhältnisse gewissenhaft abwägen und danach unsere Pflicht thun. Wünscht noch Jemand das Wort zu ergreifen? - Herr vr. Hase: Ich möchte doch empfehlen, daß diese Angelegenheit dem Börsenvereinsvorstande zur Erwägung anheim gegeben würde. Es ist sehr wünschenswert, daß, nachdem bisher Versuche gemacht worden sind, die noch nicht zu einem Resultate geführt haben, man auch diesen neuen Versuch mache; umsomehr als es wahrscheinlich ist, daß, wenn im Schoße des Börsenvereins resp- im Schoße des Börsenvereinsvorstandes diese Dinge erwogen werden, das phantastische und überflüssige Beiwerk, welches in den jugendlich aufstrebenden Vereinen (wie der Verband der Provinzial- und Localvereine einer ist) leicht von allen Seiten hineingetragen wird, bei Seite gelassen wird, und man sich in nüchterner Weise auf das denkbar Erreichbare beschränken wird. Ich glaube, es kann den Gegnern und Freunden der ganzen Verhältnisse nur erwünscht sein, daß eine endgültige Erwägung im Börsenvereine stattfinde, und das möge geschehen! Vorsitzender: Wünscht noch Jemand das Wort zu ergreifen? Es scheint nicht. Dann bringe ich die Resolution zur Abstimmung und bemerke, daß das Statut in H. 19. vorschreibt, daß das Uebertragen von Stimmen an Stellvertreter bei den Wahlen gestattet sei, sowie bei den aus der Tagesordnung stehenden Gegenständen. Da diese Resolution nicht auf der Tagesordnung steht, kann hier nur eine persönliche Abstimmung stattfinden. Ich glaube, das Einfachste wird es sein, die Sache durch Erheben von den Plätzen zu erledigen. Ich ersuche also diejenigen Herren, welche für die Resolution, wie sie von mir eben vorgetragen wurde, sich aus sprechen, sich von den Plätzen zu erheben. (Zuruf: Noch einmal verlesen!) Diesem Wunsche muß ich entsprechen. (Geschieht.) Meine Herren! Wer für Annahme der cben verlesenen Resolution ist, den bitte ich, sich zu erheben (Geschieht.) Es ist eine große Majorität für Annahme der Resolution. (Lebhafter Beifall.) Pause. Vorsitzender: Meine Herren! Ich habe Ihnen noch die Resultate der Wahlen in die Ausschüsse mitzutheilen. ES wurden gewählt in den Berwaltungsausschuß die Herren vr. Oscar Hase mit 690 Stimmen, Liebeskind mit 680 Stimmen; in den Wahlausschuß die Herren Carl Winter mit 669 Stimmen, Otto Mühlbrecht mit 467 Stimmen; in den Rechnungsausschuß die Herren Abendroth mit 680 Stimmen, Reisland mit 679 Stimmen.
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