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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1883
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.04.1883
- Sprache
- Deutsch
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nicht zu sehr zu schwächen. Ich bin aber überzeugt, daß er die Wahl dankend annimmt. Er hat mir zwar keinen Auftrag ertheilt; ich glaube aber, das aussprechen zu müssen. Vorsitzender: Meine Herren! Ich gehe nun zu der Ihnen vorhin gelegentlich des Geschäftsberichts angekündigten Resolution über. Es ist eine von 29 Mitgliedern Unterzeichnete Petition eingegangen des Inhalts: „Resolution. Die Versammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler spricht den Wunsch aus, „1) Der Vorstand des Börsenvereins möge in Verbindung mit dem Vorstande des Verbands der Provinzial- und Localvereine in Berathung treten, in welcher Weise die allseitig anerkannten, im deutschen Buchhandel gegenwärtig herr schenden Mißstände bezüglich der Schleuderet gelindert oder beseitigt werden können dadurch, daß der Börsenverein die Erledigung der schwebenden Fragen in den Kreis seiner Wirksamkeit zieht und eventuell durch Erweiterung zu einer Innung des deutschen Gesammtbuchhandels einer Lösung entgegen führt. Er möge ferner „2) das Ergebniß seiner Berathung einer demnächst zu berufenden außerordentlichen Generalversammlung der Mitglieder des Börsenvereins zur Beschlußfassung vorlegen." (Folgen die Unterschriften.) Herr Meißner wird das Wort ergreifen, um die Resolution zu begründen. Herr Meißner- Elbing: Wohl niemals, meine Herren, wird ein Antragsteller in einer Versammlung, sei es welche es wolle, sich mehr dessen bewußt gewesen sein, daß er nur ein schwaches Werkzeug für die Erreichung seiner Zwecke gewesen ist, als ich es in dem gegenwärtigen Augenblicke mir bewußt bin. Wenn ich demnach alle Veranlassung habe, Ihre volle Nachsicht für meine Person zu erbitten, so bin ich doch weit entfernt, die Bitte um Entschuldigung auszudehnen auch auf die Sache, welche ich vertrete. Meine Herren! Es dürfte keinen Widerspruch erfahren, daß in dem deutschen Buchhandel in der That tiefliegende und schwere Schäden vorhanden sind. Die Mittel, welche bisher versucht sind, um diese Schäden zu heilen, haben, wenn Sie mir diese kritische Bemerkung gestatten wollen, vielleicht deshalb nicht den gewünschten Erfolg gehabt, weil die Vorschläge, die dazu gemacht wurden, entweder überladen oder begleitet waren von so vielen Details, daß den Gegnern in dem Inhalte eines Punktes dieser Details eine willkommene Handhabe geboten wurde, auch das Prinzip zu Falle zu bringen. Die Vorschläge haben ferner deshalb nicht den vollen Erfolg gehabt, weil hinter ihnen nicht die nöthige Macht stand, um sie zur Geltung zu bringen, um sie durchzuführen. Sie haben drittens vielleicht deshalb nicht den Erfolg gehabt, weil die Vorschläge die historische Entwicklung mißachteten, weil sie davon abwichen, weil in jedem Jahre neue gebracht wurden, und ohne Rücksicht darauf, ob vielleicht einer oder der andere schon in früheren Jahren vor gebracht und beantragt war. Wenn ich mir erlaubt habe, diesen Gegenstand zur Verhandlung der heutigen Generalversammlung zu machen, so möchte ich im Gegentheil anknüpfen an das, was im vergangenen Jahre über diesen Gegenstand gesagt worden ist. Ich möchte anknüpfen, abgesehen von den Anträgen einzelner Corporationen, so namentlich an die Anträge, welche die Herren vr. Hase und Grunow in der vorigen Delegirtenversammlung stellten, anknüpfen an die Bemühungen unseres Vorstandes, des Vorstehers des Börsenvereins, Herrn Kröncr, in gleichem Sinne praktische Resultate herbeizuführen. Die Thatsachen sind Ihnen bekannt. Der Wunsch nun, meine Herren, der in dieser Resolution ausgesprochen wird, ist deshalb keineswegs neu, noch weniger habe ich irgend ein Verdienst um denselben. Es scheint mir aber doch, als ob die Thatsache, daß sie so hervorragende Mitglieder unseres Standes in ihrer Uebereinstimmung gefunden hat, schon für uns ein äußerer Anlaß sein könnte, diese Frage in der Börsenvereinsversammlung zur Sprache zu bringen. Ueber die innern Gründe, welche dazu führen könnten, werde ich mich ganz kurz fassen, da ich die Hoffnung habe, daß die Väter der dem Anträge zu Grunde liegenden Idee sich selbst ihres Kindes warm annehmen werden. Wenn Sie mir indeß gestatten wollen, auch meinerseits eine Bemerkung daran zu fügen, so ist das die folgende: Ich gehe von der Grundanschauung aus, daß die Interessen der Verleger wie Sortimenter identisch sind, daß es dieselben sind. Theilen Sie diese Grundanschauung mit mir, erkennen Sie freundlich an, daß die gegenwärtigen Schäden acuter Natur sind, so werden Sie weiter die Schlußfolgerung ziehen müssen, daß die hervortretenden Differenzen nicht in getrennten Lagern, die gar leicht den Charakter feindlicher Lager annehmen, zum Ausgleich gebracht werden können, sondern daß sie zum Ausgleich gebracht werden müssen auf dem uns allen gemeinsamen Boden, auf dem Boden des Börsenvereins, den wir alle an und für sich nicht entbehren können. Meine Herren! Die Uebernahme, die Einbeziehung der Bestrebungen, die Schäden zu bessern, in den Kreis des Börsenvereins wird ohne Zweifel von vornherein ihre sehr praktischen Vortheile haben. Waren bisher weder die Sortimentervereine, noch die Verlegervereine, noch selbst der Verband der Provinzial- und Localvereine in der Lage, ihren Wünschen den genügenden Nachdruck zu geben, so wird der Börsenverein dazu sicher in der Lage sein; denn ihm wohnt die Macht inne, Denjenigen, der sich nicht den Gesetzen fügen will, einfach auszustoßen. Ich bin auch überzeugt, daß ein großer Theil des Widerstandes und Widerspruchs, welcher bisher stets erhoben worden ist gegen die einzelnen Verbandsanträge, sofort fallen wird, ja gar nicht aufkommen wird, sobald nur der Vorstand des Börsenvereins die Sache überhaupt in die Hand nimmt. Ich komme zum Schluß, meine Herren, und bemerke dabei, daß die freundliche Unterstützung des in der Resolution ausge sprochenen Wunsches für Sie selbst noch keineswegs bindend ist. Wir wünschen nur, daß die Thatsache seitens des Vorstandes in Be tracht gezogen wird. Wie sie sich entwickeln wird, wie die Vorschläge sein werden, das steht ja noch dahin, das wird seiner Zeit unter den Berathungen und Beschlußfassungen Platz finden. Ich glaube aber doch, dH es nicht ganz nutzlos und resultatlos ist, wenn wir heute diese Resolution unterstützen, da mir immerhin darin ein kleines Stück zu liegen scheint, um vorwärts zu kommen auf dem Wege zur Einigung der Interessen, zur all gemeinen Verständigung. Vorsitzender: Ich stelle die Resolution nach ihrer Begründung zur Diskussion. Wünscht Jemand das Wort zu ergreifen? (Pause.) Ich wiederhole die Frage, ob Niemand mehr zu der eben gehörten Resolution das Wort ergreifen will. Es scheint nicht brr Fall zu sein. (Herr IN. Brockhaus bittet ums Wort.)
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