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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.04.1883
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.04.1883
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- Deutsch
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97, 28. April Ferüge Bücher u. s. w. 1867 Verlag von Idols Äon? Sc Co. in Stuttgart. s1SS27.j Aer Zöger vou /all. Eine Erzählung aus dem bayerischen Hochlande von Ludwig Ganghofer. 296 S Brosch. 3 50 X ord., 2 65 X netto, 2 ^ 35 X baar. Eleg. geb. 4 50 X ord., 3 35 X no., 3 baar. Freiexemplare 11/10. Gebunden nur fest resp. baar. In des Autors Widmung an den waid- gerechten hochalpinen Jagdbesitzer in der tiro- lischen Hinterricß, Herzog Ernst von Sachsen- Coburg-Gotha, finden sich folgende Strophen: Nicht nur dem Fürsten, der in Treue» Ob seines Landes Wohlfahrt wacht, Ich bring' es auch dem Freund der Berge, Aus deren Haupt der Himmel ruht, n deren Fuß der braune Ferge en Einbanm steuert durch die Fluth. Und dem die Hochlandssöhren rauschen, Wenn er auch fern den Bergen ist, Ihm sei zumeist dies Lied gesungen Bon Jägerleid und Jägerlust. Fürwahr, willst Du auch sern von den geliebten Bergen im Geiste das Rauschen der sturmumbrausten Hochlandsföhre vernehmen, willst Du in Gedanken einige Stunden mitten drinnen in den Bergen, droben auf der Alm im Kreise schlichter Sennerinnen, wetterharter Jägerslcut' verbringen, magst Du dem ein fachen treuherzigen Geplauder biederer Gebirg ler lauschen und hast Du Sinn und Verständ- niß für die gewaltigen Regungen und Zuckun gen des Herzens, welches i» der Brust jener noch unverdorbenen Naturkiuder schlägt, dann nimm das Büchlein zur Hand, das Ludwig Ganghoser soeben den Freunden der Berge und ihrer Bewohner bietet.^ Seit langer Zeit haben wir, was das alpin-belletristische Fach anbelangt, nicht so gern und mit solcher Liebe ein Referat ab gegeben, als heute, anläßlich der Besprechung der kleinen, 300 Seiten fassenden Broschüre „Der Jäger von Fall". Was sollen mir dar über sagen? Mit wenigen Worten könnten wir es abthun, indem wir einfach wahrheits getreu berichten, daß wir während des Lesens wirklich für kurze Zeit vergaßen, daß Wiens Mauern uns umsangen hielten; wir lebten in Gedanken mitten unter den Jägern und Sennen in der bayerischen Borderrieß, wir sahen vor uns die Berge unweit des blauen Achensees, wir stiegen mit hinauf aus die grünen Almen, wir ergötzten uns an den gui pro guos der tauben Punkt, die die übcrmüthigen Senner und Jäger mit derben Sticheleien tractirten. Wie prächtig frisch, so recht aus dem Leben gegriffen sind alle die Charaktere gezeichnet und consequcnt bis zum Ende treu durch- gesührt. Da ist nichts Gekünsteltes, nichts Un natürliches an den Gestalten; so wie sie ge schildert find, so finden wir leicht für jede ein Prototyp draußen in den Bergen; fern von jeder Prüderie und ebenso fern von jeder an Zotenreißerei streifenden Ungebundenheit be wegen sich die Personen der einfachen, anspruchs losen Handlung und zeigen das wenig freuden- volle Leben auf den Almen wie es wirklich ist, ohne jene überschwängliche Poesie, die fälschlich nur zu oft dahin gelegt wird, obgleich eine solche in Wirklichkeit dort gar nicht zu finden ist, aber auch ohne jene sinnliche Rohheit, die man ebenso fälschlich oft dem entbehrungsreichen Almerleben auszuprägen bestrebt ist. Das Herz des Menschen, ob es unter der rauhen Lodenjoppe des einfachen Sohnes der Berge, unter dem ärmlichen Mieder der Sennerin oder unter dem besternten Frack, unter dem Hermelinpelze Hochgeborncr schlägt, es ist überall gleichartig, die nämlichen Gefühle und Eindrücke sind es, die das Blut zu höherer mächtigerer Wallung bewegen und nur die Form, die Ausdrucksweise, wie sich dieser ge waltigere Wellenschlag nach außen kund thut, macht die Verschiedenheit der Individuen und zum Theil der Gesellschastsschichten. Reizend versteht es der Verfasser, solche Stürme in den Herzen der Sennerin Modei und des Jägers Friedl dem Leser mitfühlen zu lassen, und trotzdem die ganze Begebenheit sich einfach abspielt und obgleich wir schon bald zu Anfang ahnen, wie das Ende ist und sein wird, so folge» wir dennoch dem Gange der Begebenheiten gespannt bis zum Ende, weil die Entwicklung selbst an überraschende» Wendungen reich ist. Eine Scene von großer Wirkung findet sich im 13. Capitel. Hier stehen sich Modei und Friedl in dem entscheidenden Momente ihres Lebens gegenüber, ein schwerer, scheinbar ge rechtfertigter Verdacht lastet auf dem schwer geprüften Mädchen, ihr Jagersbua, der schon einmal grollend sich von ihr gewandt hatte, steht auf dem Punkte, wieder und diesmal für immer von ihr zu gehen, weil keiner das erlösende Wort, sie so wenig wie er, zu finden wußte. Es sind eben zwei solche eigengeartete Köpfe, wie wir deren in den rauhen Bergen so unendlich viel begegnen, auf der einen Seite weich und gutmüthig wie Kinder, im gegebenen Falle wieder trotzig und unbeugsam wie ihreWetter- lannen und stotzig wie ihre Felsberge. Beide, Modei wie Friedl, sie brennen vor heißer, inniger Begierde, das unglückselige Mißver- ständniß auszuklären, denn daß es nur ein solches ist, weiß sie und ist er innerlich über zeugt, aber keiner vermag das rechte Wort z» finden, und jedes neue Wort bringt nur neues Unheil, neue Verwicklung. Langsam wendet sich Friedl zum Abstiege von der Alm, Modei sieht wie er sie verläßt, sie weiß, daß der Bruch un heilbar ist, wenn Friedl jetzt sich von ihr wendet, sie muß ihn halten, nur noch einen Augenblick, vielleicht bringt der nächste das er lösende Wort, das sic vergeblich suchte; aber wie ihn aufhalten? da im Momente der höchsten Seelcnangst, wo ihr das Herz zu brechen droht, da, mit bebenden und zitternden Lippen preßt sie die Worte hervor: „Friedl — magst net an Schmarren, eh daß Du gehst? —" so entsetzlich prosaisch und doch so schlagend den Personen und der Situation angepaßt, so sehr wahr scheinlich! Es ist gewißlich wahr, daß das nicht das erlösende Wort war und sein konnte, — dies Wort ward überhaupt wohl kaum ge sprochen — was aber folgte, war doch von Erfolg, denn Friedl wandte sich verwundert um und heiße Thränen brachten endlich die eisige Decke, die sich über die Herzen gelegt, zum Schmelzen. Wir haben jedoch schon mehr als zu viel gesagt, und schließen mit dem Wunsche, daß ein Jeder das Büchlein selbst zur Hand nehme, es wird cs wohl keiner bereuen. I. M. Oesterreichische Alpenzeitung. s1S928.s lVir Kuben äie ilnsliskernnß von: 1,. Ilotsktüttvl 'k (k. ic. läsut. u. 0.) LrAänrunKsirerirkskttrten ä68 k. k. 866r68, 801V16 äkr k. k. miä cltzp k. urlZg-r. I^näivkliren übernommen, weloke Zerrte uusgexsboo wsräen. IVir kitton, ckio äiestltlliAon kestellunASn un uns nn Isiton. Oie Luvten kstitoln sieb: 1. LrAki>L2UllK8dv2lrL8L8.rt8 äv8 L, L. Ü6srs8, 1 :2,000,000, mit tubellurisoker llebersiekt iiksr äis Lr^änrunA 6er Lpeeiul-WuKon uuä Xnstul- ton äss k.k. Heeres. 2. LrALii2mi§8li62irL3Lart8 der k. !r. östzsrr. u. Lönixl. mlAar. I-anävvdr (llouvsä) nebst äsr äissbeMKlioken vistriots-LintkeiluNK. kreis ü 150 X broseb.; 2 in steilem Linbuuä, Rabatt 25 A> buur. Odglsiok bereits üknlieks Luvten orsokiv- nsn sind, so bioton äie vorlikKSnäen äoek wieder vsrsvkisäsno »reue Frteammenetet- t«»rAe»r, äis ikns» eiß-entkümlioksn lVsrtk verleiben. 8o ist kior uuvrst äis bercke»'«ert»Ae Ta»rct- we/rr .separat äur^estsllt, reorau/' wr> beson ders au/merbsM» mac/re», Aleiokwis uuok uut äis Tabelle äsr Luvte Rr. 1, reorr-r die L'r- AänrunA der daAertruxpe, O'avatterr'e, rlrtrAc vre, Kenr'e-, Tkionnrer- u-rd Ti ar'rrtvuppe tubsl- lurisek äur^estollt ist. Rooks.oktunxsvoll Wien. 4rtariu L Oo. sI9929s 2n ovnsutov Verwendung swpt'oklou: Zlustvrduvk für 1iüU8lioIi6 Lunstarbeitsn von vi . V. 2»1m. 3 .4.btkoilnngsu, jeäo mit 24 Tuleln in lntkogrupkie nnä erklär. Text. In Lurton. 3. il.ukIs.Ks. ü 10 ord., 7 ^ 50 X no., 7 ^ buur. Ivb bube äus Werk jetrck etwas iin kreise erwüssigt, in äsr Lrwurtung, (lass es nunwelir uucli weiteren Lreisen üngüngliok sein wirä. Litte, ü, eonä. ru verlangen! l-eiprig, 26. Lpril 1883. 6e«rx IViuuuä.
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