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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.04.1883
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 16.04.1883
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- Deutsch
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Miscellen. Zur Adaptirung von Schriftwerken. — Die Petitions- commission des Reichstages hat durch den Abg. D>. Papellier über die Petition des Vorstandes des Allgemeinen deutschen Schriststellerverbandes in Leipzig einen Bericht erstatten lassen. Der Verein hat an den Reichstag das Gesuch gerichtet, dahin zu wirken, daß die Adaptirung von Schrift werken ohne jede Genehmigung der Verfasser gesetzlich ver boten werde, und hat hierzu den Vorschlag gemacht, daß der tz. 5. des Gesetzes vom 11. Juni 1870, betreffend das Urheberrecht an Schriftwerken, Abbildungen, musikalischen Compositionen und dramatischen Werken durch den Zusatz vervollständigt werde: Dem Nachdruck ist gleich zu achten die Umgestaltung eines Schrift werkes eines Anderen in eine andere Form, insbesondere die Dra- matisirung fremder Dichtungen oder Erzählungen, sowie die öffentliche Aufführung solcher Umgestaltung oder Dramatisirung, falls die Um gestaltung, Dramatisirung oder Aufführung ohne Genehmigung des Verfassers des Schriftwerkes geschieht. Die Erwägungen, welche die Petitionscommission bei ihrer Würdigung der vorliegenden Petition leiteten, waren im Wesent lichen folgende: Das Gesuch kann unter zweierlei Gesichtspunkten geprüft werden: 1) als Verlangen, daß in Anwendung und als Ausfluß des dem Gesetze vom 11. Juni 1870 zu Grunde liegenden Prinzips, die eigenmächtige Dramatisirung fremder Schriftwerke verboten werde; 2) als Verlangen, daß die Grundlage des genann ten Gesetzes in dem die Aufnahme jenes Verbots ermöglichenden Maße erweitert werde. Allein weder unter dem einen noch unter dem anderen Gesichtspunkte erschien es der Commission berück- sichtigungswerth. Zu 1: Das Gesetz vom 11. Juni 1870 enthält eine ganz bestimmte, keiner erweiternden Auslegung fähige Defini tion des Begriffes Urheberrecht. Im K. 3. ist gesagt, das Recht, ein Schriftwerk auf mechanischem Wege zu vervielfältigen, welches ohne Genehmigung des Berechtigten hergestellt wird, heißt Nach druck und ist verboten. Zu 2: Das Verlangen, daß die bestehende Gesetzgebung geändert, daß an die Stelle des dem Gesetze vom 11. Juni 1870 zu Grunde liegenden Prinzips ein anderes, ein auch das Verbot des Dramatisirens fremder Schriftwerke in sich schließendes Prinzip gesetzt werde, kann nicht erfüllt werden, weil es mit der Volksanschauung, welche sich über diese Frage heraus gebildet hat, im Widerspruch steht. — Die Commission beschloß ein stimmig, bei dem Reichstage zu beantragen: „In Erwartung, daß es der guten Sitte gelingen werde, die auf dem Gebiete der Dramatisirung fremder Schriftwerke in neuerer Zeit häufiger hervorgetretenen Mißstände gebührend einzuschränken, geht der Reichstag über die Petition zur Tagesordnung über." (Nat.-Ztg.) Antiquarisches. — Der Generalarzt IN. Puhlmann in Potsdam hinterließ außer der berühmten Menzel-Sammlung, die in den Besitz der Nationalgallerie übergegangen, auch eine Anzahl kostbarer Manuscripte, Autographen und Drucke, die mit anderen vereint, am 8. Mai dieses Jahres bei Lepke in Berlin zur Ver steigerung gelangen. Wir führen als beachtenswerth an: Wachs tafeln mit Rechnungen aus dem 14. Jahrh.; eine Suite von den mit so reizenden Miniaturen geschmückten „Divrss ä'ksurss"; eine Sammlung von Predigten in der fast ganz verschwundenen Mechoacan-Sprache aus der 2. Hälfte des 16. Jahrh., von einem spanischen Mönch geschrieben; ein prachtvolles türkisches Costüm- werk in 68 Handzeichnungen aus dem 16. Jahrh.; auch mehrere der jetzt so seltenen Stammbücher befinden sich in der Sammlung; ferner ein Horaz vom Jahre 1524; Livius und Florus vom Jahre 1518, Melanchthon's Handexemplare mit vielen handschriftlichen Bemerkungen des Reformators (laut Bescheinigung des Biblio graphen Ebert). In der Collection der alten Spielkarten sind die aus dem 15. und 16. Jahrh. eine große Seltenheit; unter den Bibeln die schöne neunte deutsche, ein Prachtdruck der Koburger'schen Officin; unter den Reisen nach Jerusalem die erste deutsche Aus gabe von Breydenbach, Meyntz 1486. Eine der interessantesten Abtheilungen des Kataloges ist die der Jneunabeln, worunter ^.uAustious, äs vits Obristisns (kust st 8ovosllsr, 1459), genau übereinstimmend mit dem Exemplar in der ersten Sunderland'schen Auction vom Jahre 1881; verschiedene Schrotblätter, die sich in den alten Drucken befinden. Auch die Flugschriften, besonders die der Resormationszeit, die Zeitungen aus dem 16. Jahrh. enthalten Hervorragendes. Es folgen Einbände, darunter Ouillsrossu, 4'släss sustom., ?sris 1589, alter reich vergoldeter Einband mit der Chiffre von Marie de Medicis; alte und neue Kupfer- und Holzschnittwerke, dabei ein Exemplar der Osuvrss äs krsäsrio Is Orsnä, 33 Vols., die Quarto-Prachtausgabe mit den Illustrationen von Menzel, die nie in den Handel gekommen; Costümbücher, fran zösische Werke und viele Seltenheiten, besonders der slavischen Literatur. Der Nachtrag enthält mittelalterliche, medicinische, chirurgische und alchymistische Bücher, eine Specialität des ver storbenen Puhlmann. Die bevorstehende Allgemeine Deutsche Ausstellung auf dem Gebiete der Hygiene und des Rettungswesens in Berlin bietet den Herren Verlegern von Werken, welche sowohl allgemein als auch speciell das große Gebiet der Hygiene und des Rcttungswesens behandeln, eine bis jetzt noch nicht da gewesene Gelegenheit, ihren Verlag dem weitesten Interessenten kreise vorzuführen. Bei dieser Ausstellung findet das Interesse der Verleger noch besondere Berücksichtigung dadurch, daß im Ausstellungsgebäude selbst sich, in der Gestalt eines elegant ein gerichteten Bibliothekzimmers, eine Sortimentsbuchhandluug be finden wird, deren Assortirung der Stuhr'schen Buchhandlung übertragen wurde. Im beiderseitigen Interesse wäre also nicht nur eine zahlreiche, sondern auch in Anbetracht der kurzen Zeit, welche noch bis zur Eröffnung der Ausstellung verbleibt, be schleunigte Betheiligung durch Einsendung aller einschlägigen Er zeugnisse, größere Werke womöglich gebunden, sehr empfehlenswertst In Brüssel fand am 8. April die Constituirung eines „Dvrols äs Is, librsiris, äs I'impriwsris st äs toutss Iss proksssioos, gui s'^ rsttsobsut" statt. -Veue»' AnseiAS»' M' LibkroA-ap/rrs »Eck LrbiüMeLrak-sMLe/'a/k. il er- susKSFödsu voy I),.. .1. kst^bolät. ^.pril 1883. /ur LriuusrunA sn KsrI Witts. — Aar Driuvsruo-- so äsu Xsurlsisslrrstsir disSsI in Drssäsn. — Dsutsobs I?Urstsn sIs Diopter uoä Lodriktstsllsr. Dis LsrroL-iu -Vioslis ru Lsodssu. (Lobluss kolxt.) — dloob siuwsl äse Llonitsur äs» Dstss! Vor» Dr. Ubsmm. — Dittsrsturuu l ÄisosIIsu. — LOlKsmsms DiblioZrspkis. Personalnachrichten. Am 8. April feierte C. Muquardt's Hosbuchhandlung in Brüssel im Kreise ihrer Freunde und Mitarbeiter in solenner Weise das Fest ihres 50jährigen Bestehens. Die den Chefs, den Herren H. Merzbach und Th. Falk-Fabian bei der Feier dargebrachten Ovationen legten Zeugniß ab von der Anerkennung ihres mit Erfolg gekrönten Strebens, sowie von der Achtung und Liebe, die dieselben sich allseitig zu erwerben gewußt.
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