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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.02.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-02-08
- Erscheinungsdatum
- 08.02.1936
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Nummer 33, 8. Februar 1636 Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel ist mit einem geringempfindlichen harten Reproduktionsmaterial zu arbeiten, wie es die Photoindustrie für diesen Zweck liefert. In jedem Fall wird man dabei für Reduzierungen ein möglichst fein körniges Aufnahmematerial wählen und dementsprechend auch einen kontrastreich arbeitenden Feinkorncntwickler"). Sind die Vor lagen selbst nicht tief genug gedeckt, grau oder verblaßt (Zeitungen, Handschriften), ist bei üblichem Material ein Blaufilter vorzu schalten. Trotzdem darf der Laie nicht glauben, daß man nun nach der ersten Aufnahme einer Buchseite l: 10 bei der nächsten und übernächsten in gleichem Tempo weitergehen kann, sodaß nach drei Aufnahmen bereits sti»»» erreicht wäre und damit der millionste Teil der vorherigen Bildfläche. Zwischcnaufnahmen und Verstärkungen, damit Veränderungen der Vorlage, Originalent fremdung sind unvermeidbar und ein winziges Staubkorn ver mag großes Unheil anzurichten. Projiziert man aber endlich das mühselige Produkt, kann das Bild an der Leinwand keinen An spruch auf Originaltreue erheben wie ebensowenig die nach ihm angefertigten Vergrößerungen. Diese absichtlich allgemein gehaltenen reproduktionstcchnischen Betrachtungen unterstreichen wohl zur Genüge, daß solche Arbei ten nicht mehr als experimentellen Wert haben können, weil sie kompliziert, von Zufällen abhängig und teuer sind. Während die zitierte Nachricht jüngsten Datums ist, liegen denn auch die Be richte über derartige »Bücher« wie über die nachfolgend erwähn ten amerikanischen Lesemaschinen bereits zwei Jahre zurück und die Bäume sind inzwischen mikroskopisch nichtin den Himmel gewachsen. Jedem Amatenrphotographen wie dem Betrachter von Ver größerungen überhaupt ist bekannt, daß bei starker Vergrößerung das Korn der photographischen Schicht »durchkommt». Dadurch erscheinen besonders die Grauslächcn (Mittcltöne) sleckig und unruhig. Kür Schriftrcproduktion mit hart arbeitendem Filmmaterial und Spezial entwickler (die Kinositmindustrie verwendet dafür sogenannte Tiiel- entwicklerl tritt das Korn an den Rändern der Schrift in Erschei nung, sofern die Vergrößerung nicht so stark ist, daß die Schrift selbst deformiert wird und die Korngröße als Rasterung nicht mehr in der Lage ist, die Schrift klar wiederzugeben. Erschwerend kommt hinzu, daß die entwickelte photographische Schicht nicht einen gleichmäßigen Kornraster darstellt, sondern aus verschiedenen Anhäufungen besteht, deren Einzelelcmente bei mikroskopischer Betrachtung von Normal material etwa um st»»»» mm liegen. Würde man hier nun aus 1 qmm IM Buchseitcn nnterbringen, kämen nur zwanzig Silberkörner auf die Schriftseite, die nicht entsernt in der Lage wären, eine Schristscetc aufzulösen, also darzustellen. Spezialmaterial hat natürlich ein weit feineres Kor». Dazu tritt bann bei Keinkornentwicktern folgende inter essante Erscheinung: Bei der Entwicklung wird nicht nur das Brom vom Bromsilber abgespalten, sondern es seht sich nach der Reduzie rung des Bromsilbers zu Silber bei dem belichteten Teil auch ein Teil des unbelichteten Bromsilbcrs, das in Lösung geht, an das belichtete an, vielleicht besser gesagt in dasselbe hinein, somit das Korn und damit den darstellenden Raster verdichtend. Das wird bewirkt durch das im Entwickler enthaltene Ratriumsulfit oder andere das Brom silber lösende Kräste. Mit Bezug auf den Tetcnal-Kcinkornen'wicklcr hat vr. W. Triepel, Berlin, in »Tie Linse» 3/1S8V seinerzeit auf schlußreiche Darstellungen gegeben und sic durch Mikroaufnahmen belegt. Die mikroskopischen Buchminiaturen lassen sich natürlich ohne Hilfsgeräte nicht entziffern. So sind zahlreiche Patente aus Lesemaschinen genommen und diese auch bereits für die Praxis ausgeführt worden. Bei uns noch teuer und nicht in Serienfabrikation, sollen sie in Amerika schon für einen Dollar käuflich sein. Mit der seinerzeit im -Zentralblatt für Bibliotheks wesen» beschriebenen Lesemaschine, enthaltend die Lupe Nr. 1 von Emil Busch, Rathenow, kann man jedoch nichts anfangen, wenn es etwa Buchseiten I : 10 oder Zeitungen 1:15 zu entziffern gilt; Fadenzähler und Kombinationslupe werden selten genügen und das Mikroskop muß heran. Dies hat aber wieder ein so kleines Blickfeld, daß ein »Lesen» mit ihm ausgeschlossen und die Entzifferung für den Betrachter anstrengend ist. Für die weiter oben genannten 24:36-Photos und Filme könnte man mit einem einfachen Lesegerät aus zwei plankonvexen Linsen zur Berzcichnungsvermcidung auskommen und wird zweckmäßig ein solches mit zweiäugigem Einblick verwenden. Wir erwähnten oben die Archivierung von Zeitungen durch Normalfilmausnahmen, eine an sich einleuchtende Sache. Wie es aber dann damit in der rauhen Wirklichkeit aussieht, zeigt am besten das Schicksal des von einem deutschen Techniker erfundenen und einer Großfirma der Photoindustrie gebauten Apparates. Der Erfinder hatte die Idee, sämtliche eingehenden Schriftstücke eines Handels- und Geschäftshauses fortlaufend zu numerieren und dann auf Kinonormalfilm zu photographieren. Die Photos wurden in ihrer Nummernfolge auf Filmstreifen für eine ent sprechende Apparateanzahl in den einzelnen Abteilungen der be treffenden Firma übertragen. Bei Rückfragen stellte man auf einer Ziffernscheibe des ingeniösen Apparates die gewünschte Nummer ein und das Schreiben wurde automatisch projiziert. Für solche Anlage müßte doch jede Großsirma Interesse haben? Nein! Ob wohl alles klavvtc, konnte wegen mangelnder Absatzaussicht keine Serienfabrikation ausgenommen werden, weder für Inland noch den beabsichtigten Export. Wir sind am Schluß: Es liest sich ganz schön und wird von einem Teil der Buchhersteller und noch mehr von einem Großteil der Buchhändler nicht ungern ausgenommen: »Neue Wege des Buches«, oder für den in Raumnot erstickenden Bibliothekar: »Mikroskopische Bücher». Dabei darf von den Wegbereitern, die das Buch heute in die dreidimensionale Breite und morgen in die Miniatur führen möchten, nicht vergessen werden, daß die Empfänger dieser Dinge dafür nicht ohne weiteres das Ver ständnis haben, wie es im Wnnschtraum der Neuerer voraus gesetzt wird. Und auch der Vertreiber darf nicht vom ersehnten Absatz ausgehen, sondern muß verantwortungsbewußt das Für und Wider über das Heute hinaus prü- f e n. Das Buch ist nicht nur ein Werkzeug des Geistigen, sondern auch ein Hort des Schönen und Besinnlichen: hat es zum ersten einfach und ökonomisch zu sein, so ist auch für das zweite der Inhalt die Hauptsache, dem die Form wohl ein Repräsentant sein mag, immer aber ein beschei dener und klarer Mittler bleiben muß! Internationale Statistik der Geistesarbeit im Jahre 19341) (Die entsprechende Statistik für das Jahr 1933 siehe Börsenblatt 1935, Nr. 8, 10, 38, 40, 46, 58, 62, 144.) Bulgarien Tic literarische Produktion Bulgariens ist von 1933 auf 1934 zurlickgegangen, sowohl was die Bücher als auch die periodischen Ver öffentlichungen betrifft. Die Zahl der Übersetzungen ist wiederum gesunken: von 223 im Jahre 1932 fiel sie auf 133 im Jahre 1933, und im Jahre 1934 betrug sie nur noch 85 (Verlust: 48 Einheiten). f) Nach »Do Droit ci'^uteur«, Bern, Nr. 12, vom 15. Dezember 1935 und Nr. 1 vom 15. Januar 1936. Übersetzung von Erich K o e r n e r. 124 Dadurch wird der Verlust der bodenständigen Produktion Bulgariens etwas kleiner, nämlich 128 Einheiten. Von 1925 bis 1934 waren die Zahlen der in Bulgarien veröffentlichten Bücher folgende: 1925: 2558 1926: 2760 1927: 2379 1928: 2775 1929: 2595 1930: 2606 1931: 2407 1932: 2488 1933: 2077 1931: 1901 Die Zahl von 1934 ist die schwächste des ganzen Zeitabschnitts, was sich aus der vorhandenen wirtschaftlichen Krisis hinlänglich er klärt.
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