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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.02.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-02-08
- Erscheinungsdatum
- 08.02.1936
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Börsenblatt sttr Len Deutschen Buchhandel Fachbuchausstellung im Hause des Deutschen Handwerks, Berlin Im Hause des Deutschen Handwerks, Berlin, Neustädtischc Kirchstraße 4—5, werden im monatlichen Wechsel inhalts- und aufschlußreiche Handwcrksausftellungen veranstaltet. Es sind zu nächst geplant für Februar 1936: S ch u h m ach e r h a n d w e r k, für März 1936: llhrmacherhandwcrk, usw. Durch das Entgegenkommen des Reichsstandes des Deutschen Handwerks wird dem Buchhandel in Gemeinschaftsarbeit die Gelegenheit geboten, jeweils die einschlägige Fachliteratur — ohne Verkauf — zu zeigen. Zunächst wäre das Schrifttum über die Schuhmacherei um geh e n d in je 1 Exemplar zu senden an die Bestellanstalt für den Berliner Buchhandel, Berlin W 8, Buchhändlerhof 2 (betrifft: Fachbuchausstellungen im Hause des Deutschen Handwerks), das Schrifttum über die Uhrmacherei in je 1 Exemplar zum 25. Februar an die gleiche Anschrift. Die Auswahl der Bücher bleibt den einzelnen Verlegern überlassen, dafür trägt jeder Verleger auch die Verantwortung, daß er nur Fachliteratur einsendet, die auf nationalsozialistischer Berussausfassung beruht und den heutigen Stand der Technik wicdcrgibt. Die Ausstellungsräume werden dauernd beaufsichtigt, jedoch kann eine Gewähr gegen Beschädigung oder Abhandenkommen nicht übernommen werden. Zur Abgeltung der geringen Unkosten ist wahlweise entweder das Ausstellungsgut kostenlos zu überlassen oder 10"/» des Laden preises in bar an die Bestellanstalt cinzuscnden, mindestens jedoch 50 Pfennig je Titel. Die Ausstellungen werden von Handwerkern und Berufs schulklassen gut besucht. Wir empfehlen deshalb allen Fachbuch- Verlegern, die gebotene Werbegelegenheit zu ergreifen und die Literatur einzusenden. Berlin/Leipzig, den 30. Januar 1936. Gau Groß-Berlin im Bund Arbeitsgemeinschast der gcwcrb- Rcichsdcutschcr Buchhändler c. B. lichcn u. Fachverleger Gustav Langenscheidt, in der Fachschast Verlag Gauobmann. Karlv. Wissell, Leiter. Mikroskopische Bücher? Von F. König, Berlin »Tie Gesundhcilspolizei sollte im Interesse der Auge» darüber wache», daß die Kleinheit des Druckes ein fest gestelltes Minimum habe, welches nicht überschritten werden dürste.« Schopenhauer. Vor gut einem Jahr wurden vom Verfasser an gleicher Stelle (Börsenblatt Nr. 298 vom 22. Dezember 1934) unter der Überschrift »Neue Wege für das Buch- technische Möglichkeit, Be rechtigung und Aussichten der Einführung eines tönenden Buches - erwogen und sein Für und Wider eingehender Betrachtung unter zogen. Den damaligen Ausführungen ist nach einem Jahr weiterer Entwicklung nichts Neues für die äußere Gestaltung tönender Bei gaben hinzuzufügen, die vorläufig noch bei der starren Schall platte beharren. Superlative der Buchform nach oben und unten hat es schon zu allen Zeiten gegeben, ob sie nun in die Breite oder die Minia tur gingen. Solche Deformierungen der Buchgestal tung sind immer Spielereien am untauglichen Objekt gewesen und geblieben, denn das Buch ist in allen seinen Formen und Inhalten kein Gegenstand für leichtfertige Experi mente und Spielereien. Wenn wir uns heute also mit mikrosko pischen Büchern befassen, so deshalb, weil die Tages- und Fach presse seit längerem Meldungen darüber bringt, die geeignet sind, Verwirrung anzurichten. Solange es sich um Nachrichten aus dem Lande der unbegrenzten Möglichkeiten handelte, konnte man sie als »Amerikana« beiseite legen; denn es hat sich mittlerweile herumgesprochen, daß die Zeitungen leider nur allzugern bereit sind, sie unbesehen weiter zu verbreiten. Nachdem hier aber auch deutsche Namen genannt werden, und sogar jene Fachpresse, die cs besser wissen oder doch Prüfen müßte, auf die Sensationslust des Publikums abgestimmte Nachrichten bringt, ist der verant wortungsbewußte Bücherfreund verpflichtet, sich mit diesen Dingen eingehender zu beschäftigen. Vom römischen Schreiber Soundso wird berichtet, er habe vor etwa zweitausend Jahren die Reden des Cicero in ein Büch lein geschrieben, das in einer Walnußschalc aufbewahrt wurde. Derartige Mikroschreiber gibt es bis in unsere Tage. So besitze ich Kopien von Postkarten, beginnend mit 3589 Wörtern, das ganze 1. Buch Mose in Kurrentschrift, dazu als Gegenstück das vollständige Textbuch der Operette »Das Land des Lächelns» auf derselben Fläche von 165 qcm in einer deutlichen Antiqua; es gibt auch ein ganzes Evangelium, die Schilderung der Boxkämpfe der letzten 122 Zeit (10111 Worte) geschrieben in 17 Stunden, sowie als Gipfel nach unten die Geschichte des Alten Testaments mit 33000 (!) Worten in Kurrentschrift auf je einer Postkarte. Dies alles in deutscher Sprache. Solche Rekorde nützen zu gar nichts und dienen lediglich dem Geltungsbedürfnis des Her stellers. Anders ist es schon mit eipem aus einen Pfennig handgravier ten Deutschlandlied, Bibelabschnitt usw. oder einem Buchdruck- geviert von Cicerogröße (4,5:4,5 mm), auf dem ein ganzes Vater unser und eine Firmenanschrift klar zu erkennen sind; hier wird handwerkliche Fertigkeit oder präzise Leistung von Stempel schneide- und Schristgußmaschine nachgewiesen. In dieser Beziehung sind auch Miniaturdrucke von einigem Interesse, ohne jedoch für die Allgemeinheit Wert zu haben. Um einige davon zu nennen wäre zunächst ein Buch mit dem Titel »Etrennes« zu nennen, das sogar ein bibliophiles »Werk» ist, denn es enthält Kunstdrucke und wurde im Format 10:15 mm 1812 in Paris gedruckt. Eine dazugehörige Metallhülse spricht für die Bestimmung, an der Uhrkette getragen zu werden. Eine andere Buchimitation ist ein 6 :10 mm kleines, 208 Seiten starkes Buch wissenschaftlichen Inhalts, 1897 in Padua gedruckt, während das «kleinste Buch der Welt» von 4,7 :7,9 mm mit einem Satzspiegel von 2,35 : 3,95 mm erst jüngst und natürlich in Amerika herauskam. Es ist ein Gedichtheftchen von 0,07 g (!?> Gewicht und von Kupserplatten gedruckt, nachdem der Satz mehr fach photographisch verkleinert war. Nach »Lritisk anck kolonial krinter» soll man an diesen Druckauftrag bei der Commonwealth Preß in Worcester, Mass., sieben Jahre gewerkelt haben. Bei all diesen Verkleinerungen handelt es sich aber noch nicht um mikroskopische Bücher. Diese wurden m. W. z u - erst von englischen und amerikanischen Biblio thekaren angeregt, also ganz ernsthaften Leuten, die aber die technischen Schwierigkeiten der Erzeugung und der Auswer tung und Benutzung nicht kannten, vielmehr von dem Wunsch traum ausgingen, das ganze Wissen der Welt und die Raritäten wissenschaftlicher Werke nun in mikroskopischen Nachbildungen irgendwo in ihrer Provinz- oder kleinen Universitätsbibliothek zur Hand zu haben. Von der utopischen Idee eines mikroskopischen Konversations lexikons in der Westentasche abgesehen, sind beim heutigen Stande der Kleinbildphotographie solche Gedanken naheliegend. Man
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