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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.02.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-02-04
- Erscheinungsdatum
- 04.02.1936
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19360204
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193602041
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel daß Sie grundsätzlich leinen Fehler begehen. Wieviel Mark haben Sic 1935 insgesamt für Werbung ausgegeben? Welcher Prozentsatz ist das vom Umsatz? Welche Werbemittel haben Sie benutzt? Was wollen Sie im neuen Jahre tun? Haben Sie An zeigenvorlagen gesammelt? Sammeln Sie alle Ihre Anzeigen und machen Sie Vermerke dahinter, ob und welchen spürbaren Erfolg sie gebracht haben. Wie ist es mit Werbebricfen? An wen sollen sie versandt werden? Haben Sie Ihre Kunden in Gruppen aufgeteilt, sodaß Sie besondere Werbebriefe schreiben könnten, z. B. an die ein zelnen Lehrergruppen, an Ärzte, an Juristen, an Bücherfreunde .für Spezialgebiete, an Handwerker, an Schulleitungen, Biblio theken usw.? Sammeln Sie in diesem Jahre alle die Werbung be treffenden Artikel im »Börsenblatt« und beachten Sie die darin gegebenen Winke. Machen Sie von jeder Schausenstcrdekoration eine Aufnahme und sammeln Sie diese in einer besonderen Mappe, zugleich mit Angaben darüber, wie der Verkaufserfolg auf Grund der Dekoration war. Was haben Sic zur Förderung des Verkaufs getan? Halten Sie mit Ihren Verkäufern gelegentlich Besprechungsabende ab, in denen schwierige Berkaufsvorfälle besprochen werden? Be kommen Ihre Verkäufer das »Börsenblatt« zu lesen? Leiten Sie Ihre Verkäufer zum Studium verkaufskundlichcr Literatur an? »Wissen Sie,» meinte Herr Brückman, »ich hätte auch gerne einmal über einige andere Fragen Auskunft gehabt, z. B. darüber, ob die Bedienung meiner Kunden bei mir schlechter ist als bei meinen Kollegen!« »Das läßt sich doch leicht feststellen! Fahren Sie mal in einige Nachbarstädte und besuchen Sie dort Geschäfte Ihrer Kollegen und beobachten Sie dort das Bedienen und ver gleichen Sie das mit der Bedienung im eigenen Geschäft.« »Ja, und dann habe ich mir schon Gedanken darüber ge macht, ob ich nicht mal die Auslage der Bücher und vor allem der Schreibwaren ganz verändern soll. Ich habe manchmal das Gefühl, meine Auslage könnte übersichtlicher sein.« — »Das ist gar nicht so übel, — jedenfalls schenkt man dem Schaufenster Referenten Unter dieser Überschrift ist im Januar-Heft der »Deutschen Volkswirtschaft« <Heransgebsr Pros. Hunke. Berlin: Haude L Spenerj eine Betrachtung erschienen, die sicher im Buch handel Interesse begegnen wird. Wir geben sie deshalb aus zugsweise hier wieder. D. Schrift!. Die Zeiten find vorbei, in denen der normale Staatsbürger die Sprache des Gesetzgebers nur verstehen konnte, wenn er mehrere Semester juristischen Studiums hinter sich gebracht hatte. Wir brauchen heute nicht mehr den »Übersetzer», der das juristische Deutsch in die Umgangssprache überträgt, seit die nationalsozialistische Staatsfiih- rung mit eisernem Besen die Amtssprache gereinigt hat. Damit ist dem Kommentator eine Ausgabe entzogen, der er sich früher mit viel Aufwand an Papier und Tinte unterzogen hat. Aber die andere wichtigere Ausgabe, die Anwendung des Ge setzes und seine Auswirkung ans das praktische Leben aufznzeigen, ist ihm geblieben. Dabei ist es nur natürlich, daß gerade in dieser Beziehung eine Vielzahl von Kommentaren entstand, die auch ihren Weg zum Leser gesunden hat. Die Gesichtspunkte, unter denen ein Gesetzeswerk zu betrachten und auszuwerten ist, sind so mannigfaltig, die Bedürfnisse der Leser so verschieden, daß in Form und Inhalt sich unterscheidende Kommentare stets ihre Berechtigung haben. Daran ändert auch nichts die Tatsache, daß heute der Gesetz geber in den oft sehr weit gefaßten Aussührungsbestimmungen die Ausdeutung des Gesetzestextes maßgeblich beeinflußt. Das Be- dürsniszur Kommentierung ist geblieben. Aber die Gesetzes,naschine arbeitet schneller und präziser, seit der Ballast parla mentarischer Hemmungen über Bord geworfen wurde. Es ist fast zur Regel geworden, daß Gesetze mit sofortiger Wirkung i» Kraft treten. Zu diesem Zeitpunkt bereits den Kommentar zu liefern, dazu ist nur der imstande, in dessen Hand auch die Ausarbeitung des Gesetzes selbst liegt. Diese Entwicklung förderte den »R e f e r e n t e n - Kom me n t a r«, der — das lehrt der Erscheinungstermin — in den meisten Fällen schon bei der Ausarbeitung des Gesetzes selbst in Angriff ge nommen sein muß. Der Referenten-Kommentar hat den Vorzug, baß er mit dem Gesetzgeber Schritt hält und außerdem die amtliche Auslegung dokumentiert. Er setzt aber dadurch alle jene Kommenta toren matt, denen es aus zeitlichen Gründen einfach unmöglich ist, sofort mit dem Kommentar aufzuwarten. So vorteilhaft es sein mag, 112 meistens viel zu wenig Beachtung.« — »Und dann habe ich hier noch eine Reihe Fragen notiert. Lesen Sie doch mal!» Wie groß ist der Bestand an Büchern und sonstigen Artikeln, die nicht mehr zu regulären Preisen verkauft werden können? (Lager genau durchsehen und alles zusammenstellen, um einen Überblick zu ge winnen.) Welche Artikel — außer Büchern — wurden 1935 neu ausgenommen? Sind alle in Betracht kommenden Kunden dafür interessiert worden? Welche Artikel sollen in diesem Jahre weg fallen? Ist im Laden etwas neu anzulegen? Muß ein neuer Laden tisch oder ein neues Regal beschafft werden? Ist die Einrichtung zu streichen? Ist der Fußboden zu erneuern? Wie ist's mit der Beleuchtung? Ist die Ladentür sauber und ordentlich? Muß im Schaufenster etwas umgebaut werden, damit die Auslagen besser zur Geltung kommen? Wie sieht das Geschäft und das Haus von außen aus? Hebt es sich vorteilhaft von den Nachbarhäusern ab? Ist etwas zu reparieren? Das war die letzte der Fragen, die Herr Brückman aus geschrieben hatte. Es ist ein großes Bündel Fragen, was wir da zusammengestellt haben. Aber, — wenn sie alle beantwortet wer den, sorgfältig und ehrlich, dann wird Herrn Brückman vieles im Geschäft klarer sein als vorher. Ja, aber wann sollen alle die Fragen beantwortet werden? — Am besten machen wir das so: wir legen die Bogen mit den Fragen in eine Mappe und dann setzen wir uns in den nächsten Tagen täglich eine oder zwei Stun den hin und dann machen wir uns zu den einzelnen Fragen die notwendigen Notizen und Ausrechnungen. Wenn Sie, lieber Leser, das ebenso machen wollen, wie Herr Brückman, dann werden Sie nachher feststellen, daß die tägliche Stunde besinnlichen Nachdenkens sehr fruchtbar ist. Und wenn Sie im Laufe der nächsten Zeit jeweils nach Erledigung einer Sache eine Frage nach der anderen als erledigt abhaken können, dann werden Sie im stillen aufatmen, — denn es ist in viele Dinge Ordnung hineingekommen, die Sie sich schon lange wünschten. Heinz Leder. Kommentare über den Willen des Gesetzgebers aus berufenstem Munde noch mals und ausführlicher unterrichtet zu werden, zu begrüßen ist diese Entwicklung nicht. Die Kommentare werden notge drungen einseitig. Es fehlt die Vielgestaltigkeit der Erklä rungen, die den Bedürfnissen aller vom Gesetz Betroffenen gerecht wird. Erinnert sei nur an das reichhaltige Gesetzes- und Verord- nungswerk auf dem Gebiete der Sozialversicherung, das sehr ver schiedenen Darstellungen zugänglich ist, je nach den Lesern, an die sich der Kommentar richtet. Es ist auch nicht erwiesen, das; der Referent eines Gesetzentwurfs ohne weiteres auch am besten in der Lage ist, die vielen Fragen zu beantworten, die das Leben in seinen vielfältigen Schattierungen aufwirft. Der tüchtige Sach kenner, der zugleich mitten im praktischen Leben ste h t, i st hier immer noch d e r b e st e Dolmetscher. Ihm versperrt aber der mit minutiöser Pünktlichkeit erscheinende Nefe- renten-Kommentar den Weg. Eine sachlich nicht gerechtfertigte Verbreitung des Neferenten- Kommentars wird noch dadurch gefördert, daß untergeordnete Dienst stellen immer dazu neigen, dem Kommentar ihres Vorgesetzten den Vorzug zu geben, selbst wenn der Verfasser, was wohl selbstver ständlich ist, ablehnt, seine Dienststellung für den Absatz seines Werkes einzuspannen. Je höher die Dienststellung des Verfassers, um so geringer sind aber auch die Aussichten für Nachgeordnete Refe renten, sich auf diesen Gebiete zu betätigen. Kommentare erscheinen nicht nur in Buchform. Seit alters her haben sich viele angesehene Fachzeitschriften die Aufgabe ge stellt, ihren Lesern in den Verwaltungsstellen und Ämtern im Reich oder in der Wirtschaft als Ratgeber bei der Anwendung des Ge setzes zur Seite zu stehen. Wenn heute derartige Zeitschriften ihre Leser verlieren, weil diese sich für verpflichtet halten, amtliche oder halbamtliche Fachzeitschriften zu lesen, deren Mitarbeiter wieder aus schließlich in den Ministerien sitzen, so ist das sehr zu bedauern. Der Referenten-Kommentar verdankt seinen Aufstieg der Wandlung der Gesetzestechnik. Die Beseitigung dieses sicherlich ungewollten Monopols ist sehr dringlich. Sie kann erreicht werden durch behördliche Anordnungen und Einwirkungen oder durch die Verhängung einer Sperrfrist, die es den nichtbeamteten Sachkennern ermöglicht, ihre dankenswerte und unentbehrliche Mit arbeit mit Erfolg wieder aufzunehmen.
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