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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.10.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1934-10-26
- Erscheinungsdatum
- 26.10.1934
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- Deutsch
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- Jahr1934
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X- 251, 26. Oktober 1934. Fertige Bücher. Börsenblatt s. d.DIschn.Buchhandel. 4647 Iti i «Uv Völkischer Beobachter am iz. Oktober 1934: 6e1clnckte einerlZewegung 2u Will Vesper: „Deutsche Tugend" Uber die deutsche Jugendbewegung und ihre Entwicklung besteht ein umfang reiches Schrifttum. Doch erst heute, wo der neue deutsche Staat die Jugend und die Gestaltung ihres eigenständischen Lebens in sein Gefüge einbezogen hat, wo also die Jugendbewegung von einst eingemündet ist in ein sinngebendes Ganze, können wir rückblickend die Geschichte unserer Jugendbewegung erfassen. Für diese Bewertung durch anerkannte und im Kulturleben des neuen Staates vielfach führende Männer ist der von Will Vesper herausgegebene Sammelband „Deutsche Jugend, Dreißig Jahre Geschichte einer Bewegung" (Holle L Co. Verlag G. m. b. H., Berlin), dem diese Zeilen ihren Anlaß verdanken, ein schöner und gültiger Beweis. Will Vesper, der Dichter, von je ein treuer Hüter und Wahrer des deutschen Kulturerbes, schrieb nicht die Geschichte der Jugend bewegung. Er ließ vielmehr darstellende Aufsätze führender Männer der Be wegung in aller Gegensätzlichkeit und vielfältigen Buntheit, die ihr Wesen war, anschaulich erstehen. Das ernste Weck läßt uns, so wie es Will Vesper in seinen einführenden Worten und Hans Friedrich Blunck, der norddeutsche Dichter und Präsident derDeutschen Dichtecakademie, in seinem vorangestellten Aufsatz „Vom Wandervogel zur S.A." betonen, die Jugendbewegung verständlich werden als einen der Quellströme und ein wurzelkräftigcs Samenkorn der großen deutschen Erneuerung. Das Buch gliedert sich in drei Teile. Der erste stellt die Entwicklung der bedeuten- den Bündevon den Anfängen desSteglitzerWandervogels biszur Gestaltwerdung der heurigen Jugendorganisation dar, die den Namen des Führers trägt. Es ist nicht nationalsozialistisch gedacht, sondern ungerecht und überheblich, wollte man, wie man es gelegentlich hören kann, die Jugendbewegung herabsetzen durch die Gegenüberstellung der unvergleichlichen Opfer, die des Führers braune Armee gebracht hat: hat doch die Jugendbewegung ihren selbstverständlichen und bedin gungslosen Einsatz im Weltkrieg mit ungeheurem Blutsopfer besiegelt. Von 12 000 Mitgliedern des Vorkriegs-Wandervogel sind 7000 gefallen. An dieser Stelle darf, allen „Hundectzehnprozentigen" zur Belehrung, darauf hingewiesen werden, daß die hier vorgetragene Beurteilung der alten Jugend bewegung auch von der Reichsjugendführung selbst vertreten wird, wie aus der Rede von Obergcbietsführer Dr. Stellrecht, Abteilungsleiter der Rcichsjugend- fühcung, auf der Arbeitstagung der Schulungslciterinnen des BD.M. Ende August auf Burg Ludwigstein zu entnehmen war. Der zweite Teil des Buches zeigt die kulturellen Leistungen der Jugendbewegung auf. Die pädagogische Arbeit der Jugendbünde wird gewürdigt, die Leistungen auf dem Gebiete der Jugendmusik und des jugendlichen Laienspiels, die mit den Na men Fritz Jöde und Martin Luserke untrennbar verknüpft sind, werden dargcstellt. Wirerfahrenfernervon dergrenz-und auslandsdeutschen Arbeit der jungen Gene ration undvon den nachgewiesenermaßen aus den Reihen der bündischen Bewegung hervocgegangenen Anfängen des deutschen Arbeitsdienstes. Das erste Arbeitslager wurde iy2Z von ;o Studenten der akademischen Fceischar des Altwandervogel in Nordwestdeutschland abgchalten. Vielfach wurde die kulturelle Verbindung zu bis dahin fast unbekannten deutschen Sprachinseln aufftemdstaatlichem Gebiet erstmalig ausgenommen. Landdienst der bündischen Jugcndschaften wurde erstmalig iyzc> in den bedrohten Ostprovinzen ausgeübt. Durch ihre praktischen Leistungen auf den verschiedensten Arbeitsgebieten drang der Geist der Jugendbewegung mehr und mehr ins Volk. Schließlich wurden auch staatliche, kirchliche und sportliche Institutionen von ihr erfaßt, befruchtet und um gestaltet. Von dieser Wandlung berichtet der dritte Teil des Buches, der die Ent wicklung und Wandlung der deutschen Turn- und Sportjugend, der Pfadfinder bewegung, sowie der evangelischen, katholischen und speziell weiblichen Jugend verbände darstellt. Die große entscheidende Wandlung, die sich auf diesem Gebiet überall vollzog, ist die von der Jugendpflege zur lebendigen Jugendbewegung. Auch die Hitlerjugend hat viel davon übernommen, wenn auch ihre Entstehung andere Wurzeln hat als die der alten Jugendbewegung. Auch ihre Aufgaben sind andere: sie sind umfassender und dadurch mit höchster Verantwortlichkeit verbun den. Daß der Staat sich heute schützend vor das sigenständische Leben seiner Ju gend stellt, erfüllt mit tiefer Dankbarkeit. Um so mehr, als die alte Jugendbewegung so oft isoliert und verkannt gegen das mechanistische Zweckmäßigkeitsgefüge des liberalen Staatssystems stand. Der neuen Jugend und ihrer Führung gilt heute alle Hoffnung. Wir wissen, daß keineswegs alle Aufgaben, die die Verwirklichung dieser Hoffnung stellt, gelöst sind. Vielfach gilt es noch, die deutsche Jungenschaft zu größerer Verinnerlichung, zu ehrfürchtigerer Besinnung auf das Kulturerbe der Vergangenheit und zur Achtung der zarteren Regungen des deutschen Gemüts zu erziehen, auch gilt es, die Formen von äußerer Tracht und Gruppenbildung noch organischer zu gestalten. Wir hoffen und glauben, daß dieses Buch, aus dem so viel ernste und tiefe Liebe und Besinnung spricht, zum Herzen vieler, namentlich von Jugendführern selbst dringen wird. Martin Kießig S L »«HL L v« / »LLLIN Börsenblatt f. d. Deutschen Buchhandel. 101. Jahrgang. 642
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