Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.12.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-12-06
- Erscheinungsdatum
- 06.12.1932
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19321206
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193212061
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19321206
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1932
- Monat1932-12
- Tag1932-12-06
- Monat1932-12
- Jahr1932
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 284 (R. 1S1). Leipzig, Dienstag den 6. Dezember 1932. 99. Jahrgang. RÄMLonMer TA Mitteilung der Geschäftsstelle Betr.: Umsatzsteuer. Das im Börsenblatt Nr. 278 vom 29. November 1932 bei gelegte grüne Merkblatt über die Steuerbefreiung nach Z 7 UStG, hat leider zu Jrrtümern Anlaß gegeben, weil den Mit gliedern offenbar die in dem Merkblatt erwähnten Börsenblatt aufsätze nicht mehr gegenwärtig find. Am jeden Irrtum aus zuschließen, haben wir deshalb das Merkblatt nochmals über arbeitet und mit einer Einleitung versehen. In dieser Form liegt es dem heutigen Börsenblatt bei. Durch dieses neue Merk blatt soll also das früher beigelegte Merkblatt ersetzt werden, welches dadurch gegenstandslos wird. Leipzig, den 6. Dezember 1932. vr. Heß. Laßt Läden locken! Das ist kein Hörfehler für die modische Devise »Laßt Locken lacken!« — nein, denn was Hütten Buchhändler mit Locken zu tu», nachdem selbst ihre lyrischsten Autoren keine mehr tragen — sondern cs handelt sich NM die sehr ernsthaste Frag« der Werbung des Buch händlers, die im Literaturblatt der -Frankfurter Zeitung« vom 27. November von Jan Thorbecke durch eine Glosse »Das Guck loch« berührt wird. Thorbecke, selbst Buchhändler, knüpst an eine Sprechsaalnotiz im Börsenblatt an. Dann ist von einem Einsall der Schaufenstergestaltung die Rede, von einem Scherz, durch den man die Passanten neugierig machte. Thorbecke meint, man solle überhaupt in der Schaufenstergestaltung nicht allzu zurückhaltend sein, andererseits aber doch auch nicht gar zu fremde Dinge aus Hunger »ach Aktualität hcranziehen (Zinnsoldaten, Gasmasken usw.), sondern aus der Bnchmaterie selbst zu neuen reizvollen Auslagen kommen und dabei denn doch auch gelegentlich an -höhere Instinkte« des Publikums appellieren. »Warum nicht einmal eine Abteilung .Ausstattung von Georg Salier', die den künstlerischen Ausdruck des Zeitstils deutlich ausdrllckt. — Oder: ein Fenster Micher für trii-be Stunden' und darin nicht nur .Deutscher Humor aus tausend Fahren' sondern alles, was als Stimmungsmedizin für den Anspruchsvollen blieb wie Morgenstern, Reumanns Parodien, Reimanns Sprachbuch — daneben Vil-lon, Klabund us-w. — Oder: ,-Di« Skandinavier', man sieht selten zusammen, wie wichtig ein srcmdes Teilgebiet innerhalb unserer Literatur ist, und warum es so wichtig ist. So ergeben sich immer Querschnitte, die nicht nur die Novitäten erfassen, sondern quer durch die verstaubten Regale laufen.« Thorbecke weist ferner (gewiß nicht alz erster) auf die Möglich keit hin, in den Auslagen aus die Prrfse Bezug zu nehmen: man solle Rezensionen aushängen und jeweils das Buch daneben aus stellen. Schön und gut: aber ich wette, daß so, wie die Dinge leider heute in Deutschland liegen, mancher Sortimenter vor dieser Maß nahme zurllckscheut, weil er befürchten muß, von einem Teil seiner Kunden bei solcher Verwendung einer bestimmten, politisch abge stempelten Zeitung mißverstanden zu werden. Eins hätte man dem Artikel Thorbeckes gewünscht, da er ja in einer Tageszeitung zum breiten Publikum, nicht zum Sortimenter sprach: einen Appell ans Publikum, den Sortimenter bet den vorgc- schlagenen Maßnahmen zu unterstützen. Solange die Herrschaften, die tu den Laden kommen, über ein Buch, das ein paar Monate alt ist, snobbistisch die Nase rümpfen, weil es nicht »neu« ist, kann der Sortimenter sich schwer dazu entschließen, ältere Bücher heran zuziehen. Hier muß auch die Unterstützung der Tagespreise gewünscht werden: man muß der Lesewelt immer wieder klar machen, daß die wertvollen Bücher nicht veralten und daß es eine wichtige Förderung des Autors im Schassen an künftigen Werken darstellt, wenn man seine älteren Schriften durch lebendige Teilnahme am Leben erhält. Nur bei solcher fruchtbaren Zusammenarbeit von Presse, Publikum und Buchhandel wird dieser mit Ersolg seine Werbearbeit im Sinn der Thorbeckeschen Glosse ausbauen können. F. Ml. - Zeitgemäße Werbung in einer Mittelstadt. Schon im vorigen Jahr berichtete an dieser Stelle die Wilhelm Kleinschmidt'sche Buchhandl-nng, Hof a. d. Saale von der von ihr erst malig veranstalteten »Bncherschau«. Da die Anteilnahme des Publi kums außerordentlich rege war, wurde die Ausstellung in zentral gelegenen Räumen bei freiem Eintritt in diesem Herbst wiederholt. Die Erfahrung hat gelehrt, daß eine derartige Veranstaltung soviel Positives für sich hat, daß man trotz der kritischen wirtschaftlichen Lage die an sich hohen Unkosten nicht scheuen darf. Zunächst ist dem Publikum, besonders den Schichten, die sonst weniger in einer Buchhandlung zu Hanse sind, die Möglichkeit gegeben, sich zu unter richten. Ja, gerade in diesen Schichten bietet sich die Gelegenheit, eine durchaus persönliche Werbung durchzusllhren. Ein Teil des »idealen Buchhändlers«, die Vermittlung, die Brücke zum Publikum tritt hier deutlich hervor. Sicherlich wird dem Besucher auf diese Weise ein tieferer, gründlicherer Einblick in die Welt -des Buches gewährt, als es sonst in einer Buchhandlung überhaupt möglich ist. Schon immer war der Herbst die regst« Zeit im Buchhandel, somit ist er auch gleichzeitig der geeignetste Termin für eine solche Veranstaltung: Weihnachten, das Fest der Gaben und Geschenke ist in Sicht und so wird jetzt mancher neue Wunsch wach. — Früh zeitig wurde durch Einladungen, Inserate -usw. für den Besuch unserer »Bllcherschau« -geworben. In dankenswerter Weise unter stützte uns die Presse durch Hinweis« und Besprechungen. Auf etwa 1ÜÜ Meter Biichertisch-en waren die neuen sowie die alten gut-bewähr ten Werke ansgebreitet. Der erste Raum zeigte zunächst eine Abtei lung Antiquariat. Hier hat mancher Gelegenheit genommen, seine Bücherei für ein paar Pfennige zu ergänzen. Dann folgten Volks ausgaben, die viel Anklang fanden und dem Publikum -manche buch- technische Höchstleistung zeigten. Die anderen Tische nahm der Ro man, das Kri-egsbuch und biographische Literatur in Anspruch. Der große Mttteltisch- gehörte ganz der Jugend. Der zweite Raum ent hielt Noten, ferner die Gclst-eSwisl-enschaften. Das Gebiet Politik zog besonders die Aufmerksamkeit aller Besucher aus sich: Parteischranken außer acht lassend, fand jeder seine Meinung vertreten und konnte sich gleichzeitig ein Bild von den ideellen Grundlagen seiner Gegner machen. Anschließend folgten Bücher über die Heimat und Reise schilderungen aus fremden Erdteilen. Auf den Mittclt-ischen lagen Werke für den täglichen Gebrauch, über Haus- und Gartcnwirtschast, Technik und Sport. Den Schluß in der Ausstellung bildete die Goethe-Ecke. Beide Räume schmückten Originale bedeutender Münchner Künstler, Blu-mendekor-ationen und Keramiken gaben dein Ganzen eine feierliche Stimmung. Der Ersolg war durchaus zufriedenstellend. Die Besucherzahl erreichte in diesen zehn Tagen ungesähr 4lM. Der gleichzeitig statt- sind-ende Verkauf brachte die entstandenen Unkosten wieder ein: viele Wünsche konnten wir schon für das kommende W-eihnachtssest vormerken. So hat auch vom finanziellen Standpunkt betrachtet die erhebliche Mehrarbeit ihren Lohn gesunden. Allen Verlegern, die uns durch Überlassung von Kommissionsgut so hilfreich unterstützten und somit einen wesentlichen Anteil am Zustandekommen der Aus stellung hatten, sei im Namen der Kleinsch-midt'schen Buchhandlung aufrichtig gedankt. K a rl G e r st i. H. Wilhelm Kleinschmidts Buchhd-lg., Hof. Das Zugendbuch. Über dieses Thema veranstaltete der Wlirttembergisch-e Buch- händlcrvcrein seine diesjährige Herbst-Fortbildnngsarbeit. I» einem Vortrag und daran anschließenden vier Arbeitsgemeinschastcn sollte das Wesen des Jugendbuches nach seiner pädagogischen, künstlerischen und buchhändleri-schen Seite untersucht und erarbeitet werden. »Was verlangen wir vom guten Jugendbuch?» Den einleitenden -Vortrag, der als geistige Grundlage für den ganzen Kurs gedacht war, hielt Wilhelm Fronemann, -der Leiter der Abteilung »Die Jugendliteratur der Kulturvölker« im Institut für 8ög
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder