13. b. 32 „Sehr verehrter Herr Fallada I Sie werden gewiß von kom petenterer Seite viel Lobendes und Anerkennenswertes über Ihren neuen Roman .Kleiner Mann — was nun' gehört ha ben, aber trotzdem drängt es mich. Ihnen zu sagen, wie gut mir Ihr Roman gefallen hat. In einer Zeit, in der ein Gegenwartsroman den anderen an Sensationen zu überbieten sucht, ist es so schön, einmal von richtigen Menschen zu lesen, die einen von Anfang an inter essieren, und die man schließlich so lieb gewinnt, daß man sich am Schluß nur schwer von ihnen trennen kann. Ich habe alles mit Ihrem .Lämmchen' miterlebt, habe mich mit ihr ge freut und um ihr Schicksal gebangt; ich bin nämlich auch eine junge Ehefrau. Ich brauche nicht so zu kämpfen wie die beiden tapferen jungen Menschen, aber das ist gerade, was mir Ihren Roman so besonders wert macht, daß man bedingungslos vom Beginn bis zum Ende mitgehen kann, ohne auch nur ein ein ziges Mal eine Unwahrscheinlichkeit zu entdecken und eine Schranke zu fühlen, die so viele Romane vom wirklichen Leben trennt. Sie, sehr verehrter Herr Fallada, haben es so meisterhaft ver standen, das Leben so vieler Namenloser einzufangen in seiner ganzen Trost- und Hoffnungslosigkeit, und Sie haben auch wieder die Hellen und frohen Stunden erfaßt, so daß man am Ende nicht völlig mutlos und traurig ist. Ich bitte Sie, diese Zeilen als einen kleinen Ausdruck meines Dankes aufzufassen. Mit den besten Grüßen" (Frau K. Sch.) 24. Mai 32 Lieber Hans Fallada, heute hatte ich Tränen in den Augen, als ich in der „Bossischen Zeitung" Pinnebergs Begegnung mit Lämmchen, der jungen Mutter, las. Mensch, haben Sie Gefühl und verstehen Sie zu schreiben! Ich gratuliere Ihnen von ganzem Herzen. Allerherzlichst grüßt Sie Ihr" (H. St-, Berlin) 7. b. 32 Lieber Herr Fallada! Ich bin zwar auch nur ein Pinneberg, aber Ihr Buch wird gekauft, sowie es vorliegt bei Rowohlt. Am liebsten würde ich mit dem Exemplar dann zu Ihnen kom men, um mir eine Widmung zu erfechten. Ganz begeistert bin ich von dem Roman und wie mir geht es vielen Lesern der V. Z., mit denen ich über Ihren Roman sprach. Ich drücke den Daumen für eine hohe Auflage und Verbreitung. Was ich tun kann zu letzterer, geschieht. Ich rede mit Begeisterung dann von der letzten Neuerscheinung F.s, bis der — oder die jenige cS kauft. Freundlich grüßt Sie" (B. L, Berlin) - /./ a-— , ^ pH " . r.. —e. ^ . ^ c ^^ -- — 12. b. 32 „Sehr verehrter Herr Hans Fallada, ich muß Ihnen doch sa gen, daß wir eine ganz große Liebe zu Ihrem .Kleiner Mann — was nun?' hegen und sehr schwer von den Gestalten dieses Werkes Abschied nehmen. Einige Szenen werden uns unver gänglich im Gedächtnis bleiben wie die Weise eines alten Volks liedes. Mein Mann und ich danken Ihnen. Ich grüße Sie herzlich" (Frau A. D., Grand Lancy-Genf) Dies ist nur eine kleine Auswahl von Briefen, die gleich bei Erscheinen der ersten Fortsetzungen des Romans in der „Vofsischen Zeitung" an den Dichter gelangten.