Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.11.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-11-22
- Erscheinungsdatum
- 22.11.1934
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19341122
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193411229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19341122
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1934
- Monat1934-11
- Tag1934-11-22
- Monat1934-11
- Jahr1934
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 272 (N. 145). Leipzig, Donnerstag den 22, November 1834, 101. Jahrgang. Buchhandel und Arbeitsdienst Der im nationalsozialistischen Staat geschaffene Freiwillige Arbeitsdienst hat anläßlich des diesjährigen Nürnberger Parteikon- grcsscs die gesamte Öffentlichkeit eindringlich in feinen Bann ge zogen, Die aufmarschiercnden Kolonnen des Arbeitsdienstes haben einen tiefen Eindruck von dem Ernst hinterlaffen, der die Arbeits männer beseelt und mit dem sie dem neuen Deutschland zu dienen gewillt sind. Die richtunggebenden Reden des Führers und des Reichsarbeitsführers sind im ganzen deutschen Bolle verstanden worden. Der Arbeitsdienst ist nicht eine Einrichtung für arbeits lose junge Leute, als welche er leider immer noch in gewissen Volks kreisen angesehen wird, sondern er ist etwas ganz Neues, Er ist eine Schule für alle deutschen Jungmänner, die den Zweck hat, sie zur wahren Volksgemeinschaft zu erziehen, jeden Standesdünkel aus zurotten und in allen Herzen den Glauben an eine große deutsche Zukunft zu Wecken und zu festigen. Auch der Buchhandel in seiner Gesamtheit hat die Pflicht, zu dem großen nationalen Wollen des Freiwilligen Arbeitsdienstes eindeutig Stellung zu nehmen. Die verantwortlichen Führer des deutschen Buchhandels, die die Aufgabe haben, den buchhändlerischen Nachwuchs so vielseitig als möglich auszubildcn und in feinem Bor- wärtskommen zu fördern, müssen sich mit dem Gedanken vertraut machen, daß cs notwendig ist, daß auch der junge Buchhändler durch die Schule des Arbeitsdienstes geht. Er kommt im Arbeits lager mit Angehörigen aller Volksschichten zusammen und kann von hier, wenn er Augen und Ohren offen hält, vielseitige und wert volle Anregungen für seine fernere Berufsarbeit mit nach Hause nehmen. Nicht zu unterschätzen ist auch der gesundheitliche Wert des Arbeitsdienstes, Me tägliche Arbeit an der frischen reinen Luft ist für die vielfach auch heute noch in sonnenlosen Räumen und im Büchcrstaub tätig gewesenen jungen Leute (wer kennt nicht die Un zahl der Blaßgefichtcr!) von weitgehendem Vorteil für Lungen, Herz, Nerven und Muskeln, den kein Urlaub und keine Badekur aufwiegen kann, Jit Erkenntnis dieser Zusammenhänge bin ich selbst vor einem halben Jahre in den Freiwilligen Arbeitsdienst cingctreten. In der Tat freiwillig, denn ich habe freiwillig meine berufliche Stellung aufgegeben, um mich dem Dienst am Vaterland zu widmen. Ich wollte mich dabei nicht nur gesundheitlich kräftigen, sondern ich wollte auch die Arbeitsdienstzeit für mich zu einem Erlebnis ge stalten. Mein Wollen ging dahin, Volksgenossen aus den verschie denen Berufs- und Standeskreiscn nicht nur kennen, sondern auch verstehen zu lernen. Bei keiner anderen Gelegenheit ist es möglich, mit dem einfachsten Volksgenossen so in Kontakt und zum Gedanken austausch zu kommen wie beim Arbeitsdienst, Die praktische Schulung und die geistige Ausbildung des Ar- bcitsmanncs erfolgt in streng nationalsozialistischem Sinne, So mancher junge Mann scheint der neuen Weltanschauung zunächst noch gleichgültig gegenüberzustehen, macht sich aber doch bald eigene Gedanken; und wenn er wegen diesem und jenem zu fragen oder zu diskutieren ansängt, dann kann er bereits als für das neue Deutschland gewonnen betrachtet werden. Es ist schon so: je mehr man sich mit dem nationalsozialistischen Gedankengut vertraut macht, desto inehr begeistert man sich dafür. Es scheint mir, daß hier der Buchhandel durch Bereitstellung guter billiger Ausgaben von nationalsozialistischen Büchern und Schriften eine nationale Sen dung zu erfüllen hat. Die Verleger dürften dies verschiedentlich bereits erkannt haben, und ich hoffe, daß in naher Zeit in dieser Richtung viel Gutes geschaffen werden wird. Eine Anschaffung dieser billigen Ausgaben sollte allen Arbeitsmännern (die bekannt lich nur für wenige Pfennige Barentschädigung ihren Dienst am Vaterlande erfüllen) ermöglicht werden, wie auch diese Schriften in den Arbeitslagern die Unterrichtsgrundlage bilden könnten. Da der Arbeitsdienst eine Dauercinrichtung bleibt, werden auch die Unterrichtsstunden noch weiter ausgestaltct werden. Es erscheint mir wünschenswert, für den Unterricht ein nationalsozialistisches Lesebuch (nach Art der Schullesebücher) zu schaffen, das in sämt lichen Arbeitslägern die Grundlage für eine einheitliche Schulung der Arbeitsmänner bilden könnte. Wie ich schon andeutete, ist nach meinen Beobachtungen die politische Schulung der jungen Leute bitter notwendig. Es ist verständlich, daß die schwere körperliche Arbeit manchen jungen Mann besonders ermüdet, so daß er dem Unterricht, der meist erst nach getaner Arbeit erteilt wird, nicht immer die nötige Aufmerksamkeit entgegenzubringen vermag. Je lebendiger daher der Bortrag, desto größer dürfte die Aufmerksamkeit der jungen Leute sein. Das von mir in Vorschlag gebrachte Arbeitsdienst-Lesebuch dürfte dem Unterrichtsertcilcr sicher eine wertvolle Hilfe sein. Wahr scheinlich hat der Reichsarbeitsführer zur Vervollkommnung der Unterrichtsgestaltung in den Arbeitslägern bereits feste Pläne vor- licgen. Es muß das Ziel sein, daß der Arbeitspaß nicht nur eine Arbeitsdienstbescheinigung darstellt, sondern zugleich die national sozialistische Gesinnung des Paßinhabers bekundet. Wie andere Bcrufszweige dazu übcrgegangcn sind, so muß auch der Buchhandel von feinem Nachwuchs fordern, daß jeder Jung- buchhändlcr (und hoffentlich in absehbarer Zeit auch jede Jnngbuch- händlcrin) den Arbcitsdienstpaß erwirbt. Bei Neueiustellung von Junggehilscn müßte der Besitz des Passes zur Bedingung gemacht werden. Der Arbeitsdienst bildet nach meiner Erfahrung eine wert volle Ergänzung der beruflichen Ausbildung. Die Anregungen, die gerade der Jungbuchhändler im Arbeitslager erhält, bietet ihm keine Lehre, keine Fachschule und keine andere berufliche Arbeits stätte. Auf der anderen Seite ist jedem befähigten Jungbuchhändlcr im Arbeitslager Gelegenheit gegeben, seine Arbeitskameradcn, unter denen sich zumeist viele am Buch völlig uninteressierte Menschen be finden, zum Lüsen anzurcgen und ihnen geeignete Lektüre für die Freizeit in Vorschlag zu bringen. Der junge Buchhändler hat ferner die Möglichkeit, im Arbeitslager während der Freizeit aus guten Büchern vorzulüsen und in dieser Richtung, und wenn auch nur in bescheidenen Grenzen, am Unterricht mitzuwirken. Ich hatte zu solchen Betätigungen öfter Gelegenheit und habe dies immer gern getan. Man dient dadurch zugleich indirekt dem Buchhandel, Meine lieben jungen Berufskamcraden, zögert nicht länger, in den Freiwilligen Arbeitsdienst cinzutreten! Es kann sich dies nur zu Eurem Nutzen auswirkcn, und Ihr kommt damit dem Willen des Führers entgegen, der vor dem Arbeitsdienst beim Aufmarsch in Nürnberg erklärt hat: »Dnrch Eure Schule wird die ganze Nation gehen«. Heinz Nedon. Bekanntmachung der Neichsstelle zur Förderung des deutschen Schrift tums beim Beauftragten des Führers für die weltan schauliche Erziehung der NSDAP. Wir geben hiermit bekannt, daß mit dem 30. November 1934 Pg. Hans Höynck auf eigenes Ersuchen als Leiter des Amtes für öffentliche Buchwerbung in der Reichsstelle ausscheidet. Für die bisherige selbstlose Arbeit und Unermüdlichkeit im Dienste für das deutsche Schrifttum spricht die Reichsstelle Herrn Höynck hier mit ihren besten Dank aus. Das Amt für öffentliche Buchwerbung hat in Zukunft seinen Sitz in der Reichsstelle, Berlin N 24, Oranienburger Straße 79. Sprechstunden sind jeweils Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag zwischen ll—12 Uhr und IS—16 Uhr. 1021
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder