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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.11.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-11-12
- Erscheinungsdatum
- 12.11.1934
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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X- 264, 12. November 1934. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. 5071 dem rätselhaften Bereiche alles dessen, was menschlich ist. Langsam, bedächtig und ohne Umweg schreitet das Buch auf ein Ziel zu, und die letzten Seiten treiben den Nagel richtig und im genau bemessenen Maße von Kraft und Notwendigkeit in das Holz hinein. So schön zu erzählen und dabei doch den Leser unentrinnbar mitzunehmen, so warm und gottesgerecht alles zu wissen und nichts zu ver urteilen, das ist über die Künste des bloßen Könnens hin- aue und liegt allein im Bereich der Gnade." LTation und Kchriktlum - Eisenach: „Eine Liebesgeschichte? Eine Bauernerzählung? Ein Ehe roman? Alles zusammen und noch viel mehr! Weiß Gott, wie viele Bücher dieser und jener aus diesen Hunderten von blühenden und saftschwcllenden Szenen gemacht hätte! Wer es sich leisten kann, daraus nur ein einziges zu bauen, muß so reich sein wie Hans Fallada. Aber wer wäre das unter den lebenden Dichtern? Wer kann es so sprudeln und spielen lassen wie dieser Tausendkerl? Wer kann so lachen und weinen, wer kann so derb und so zart sein, so mystisch, so hell, so treu im Kleinen, so wesenhaft und umfassend im Ganzen wie er? Jawohl, so sind wir und so ist das Leben! sagt man, noch vollkommen im Banne der Illusion, wenn man dieses einzigartige Buch zu Ende gebracht hat. Man kann es leider an einem Tag nicht bezwingen, so gerne man es auch möchte. Aber das ist sicher: man liest sich die Augen heiß, man vergißt sich und die ganze Welt dar über, läßt sich willenlos dahintreiben auf diesem breiten epischen Strom. Umstrudelt von den Kaskaden dieser be rückenden Sahbildungen. Umwuchert und umwirbelt von tausendfachem Geschehen. Gefangen von Bildern und Ge sichten. Umrieselt von gesundem Gelächter. Versenkt in Melancholie. Ergriffen von soviel Weisheit und Schön heit. Und ist schließlich beinahe ratlos: Wie macht er es nur, dieser magische Dichter? Daß alle« so idealistisch wirkt, obschon alles so realistisch gesehen ist? Es ist fast unmöglich, dahinterzukommen. Denn diese Dichtung wirkt ganz von innen heraus, wie es die Natur tut. Sie ist so geheimnis reich wie sie, so zwecklos, so unbekümmert, so sinnvoll und so ganz ohne Pathos. Sie ist durchaus zeitlos, diese Dich tung, obwohl sie mitten aus der Gegenwart emporquillt. Hinter der fast beklemmenden Fülle von Erscheinungen, welche sie uns vorgaukelt, steht unverrückbar und unver ändert das Wesen dieses Lebens und dieser Welt. Sie reicht mit ihren Wurzeln bis hinunter zum Urgrund aller Dinge. Das Buch von Fallada deutet den Punkt an, wo hin unsere Literatur, die deutsche und jene verwandter Völ ker, bis heute gelangt ist, und es ist ein Abbild, eine Ur kunde unserer mehr als seltsamen Zeit." Karl Burkert Berliner Montagspost: „Die Erzählungskunft Falladas hat eine wunderbare Reife bekommen. Die Sprache blüht; die Menschen reden: auf einander los und aneinander vorbei. Man weiß nicht, was man mehr preisen soll: die Dichte der Atmosphäre oder diese Gespräche, in denen diese Menschen sich offenbaren, oder den Humor oder die grausame Lebensweisheit, aus der der Dichter wie «in unberührter Schöpfer, seine Ge- stalten ihre schwerblütigen und schwermütigen Schicksale erleben läßt." Otto Ernst Hesse Berliner Tageblatt: „Ein pkantastisch lebensnahes Buch, trotz mancher roman- tischen Szene. Es wird seinen Weg machen. Später wird man vielleicht einmal sagen, um einen störrischen und in seiner inneren Kraft doch liebenswerten bäuerlich-bäuri schen Typ zu charakterisieren: .Das ist auch solch ein Kerl wie der - wie hieß er doch bloß, in Falladas Buch? - ja, also, wie der Hannes Gäntschow?" Erwin Topf Hamburger Fremdenblatt: „Um die Geschichte des Fiddichower Bauern und Sonder lings Johannes Gäntschow läßt Fallada ein üppiges Rankenwcrk aufsprießen. Cs ist echt deutsch, etwa in der Art des Jean Paul... Und Fallada ist zweifellos ein echtes Erzählertalent, bei dem der Strom sich in Ströme und Bäche teilt, wenn er einmal im Fließen ist. Eine Melodie ohne Ende, doch eine Melodie an innerem Reich tum, die schönste und reifste, die Fallada angeschlagen hat." Hannoverscher Anzeiger - Hannover: „Ein Gestalter, dem wie nur wenigen der Griff ins Leben ge- lingt, ein Erzähler, dem alles zuzuströmen scheint, ein Dich ter, dem Wahrhaftigkeit oberstes Gesetz ist. Und so wollen wir ruhig ein wenig von seinem neuen Buche schwärmen... Wie nahe einem übrigens das ganze Buch geht, merkt man daran, daß man immer wieder aus dem eigenen Gefühl Partei ergreift. Möchte man nicht oft den Hannes am liebsten umbringen, wenn er in wilder Verstocktheit gerade das Verkehrte, das Widersinnige und Böse tut? So wird man, immer aufs neue gepackt, von Kapitel zu Kapitel ge trieben, verstrickt man sich selbst immer tiefer in das wech- selvolle Auf-und-Ab dieses vielfältig verflochtenen Lebens. Auch diesmal hat Fallada die Wirklichkeit hinter sich, das Leben mit all seinen Widersprüchen, Hinterhältigkeiten und Anschlägen auf das menschliche Herz. Wie nur je bewun dert man wieder die.Redlichkeit der Anschauung^, wie Al- verdes es einmal ausgedrückt hat, die großartige Selbst verständlichkeit, mit der Füll« zu Fülle gefügt wird. Und so ist dafür gesorgt, daß wir für eine Weile auch den Teu felskerl Hannes Gäntschow nicht vergessen werden und nicht die herrliche Christiane, von deren Wesen und Ge- stalt soviel Helle und Schönheit ausstrahlt." Dr. Rasch ke Vorzugs-Angebot »uk dem Leltell HI Plakate kostenlos! Srnü Nowohlt Verlag»Berlin W 50 701»
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