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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.12.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1934-12-18
- Erscheinungsdatum
- 18.12.1934
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- Deutsch
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Xr LS4, 18. Dezember 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchhandel. nationalen Büros auf die Prüfung neuer Erfindungen und die Be handlung der Tiefdruckfrage auszudehnen. Uder den Ort der nächsten Tagung liegen noch keine Entschließungen vor, doch möchte Italien den nächsten Kongreß in Nom veranstalten und Ungarn wünscht ihn im Jahve 1937 nach Budapest. Unseren Lesern, die sich über den Verlauf der Tagung ausführ lich unterrichten wollen, empfehlen wir das Studium der Zeit schrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 76, 80 und 81. Offsetdruck. Der Wiegendrucker des Offsetdruckes, Ingenieur Caspar Hermann, ist am 6. November nach einer schweren Krankheit im Alter von 63 Jahren in Leipzig gestorben. Wenn man ihn auch nicht als Erfinder des Offsetdruckes bezeichnen kann, weil das gleiche Prinzip schon im Blechdruck angewendet wurde, so sind aber seine Gedanken für die weitere Entwicklung dieser Trucktechnik bahn brechend gewesen. Seinen Anregungen ist es zu danken, daß der Offsetdruck erstmalig in Leipzig bei der Firma C. G. Roder zur Anwendung kam. Nach Beendigung seiner Lehrzeit trieb ihn die Wanderlust nach den Vereinigten Staaten von Amerika, wo er an verschiedenen Stellen als An- und Umdrucker und als Maschinen meister für Merkantil und Ehromo arbeitete. Während seiner Tätig keit als Faktor einer Großdruckerei probierte er die Verwendung eines Gummituches bei einer kleinen Buchüruckpresse aus und bereits im Jahre 1904 wurde auf seine Anregung durch die Harris Auto matic Preß Company in Niles im Staate Ohio die erste Offsetpresse gebaut. Aber trotz der bekannten Einstellung Amerikas für technische Neuerungen fand seine Erfindung wenig Verständnis. Zur Durch führung des inzwischen weiter ausgereiften Planes kehrte er 1907 nach Deutschland zurück und im gleichen Jahre konnte die erste von der Maschinenfabrik Zweibrücken gebaute Offsetmaschine für Bogen druck bei C. G. Nöder aufgestellt iverden. Sie genügte zwar den An forderungen nicht restlos, mußte aber schon damals als ein großer Erfolg bezeichnet werden. Wenig später ließ er sich eine Maschine für gleichzeitigen Schön- und Widerdruck patentamtlich schützen. Mit Unterstützung des Seniorchess der Buchdruckwalzenfabrik Felix Bött cher gelang es, die Vomag-Plauen zum Bau der ersten Offset-Nota tionsmaschine zu veranlassen, die im Juni 1912 in Leipzig vorge führt wurde. Di« letzten Lebensjahre widmete er dem Problem des Offsetdruckes ohne Feuchtung. Kurz vor Vollendung dieses Planes setzte das Schicksal seinem Leben ein Ende. Satz und Schrift. Auch die Jntertype Setzmaschinen-Gesellschaft zu Berlin hat durch den Tod ihres Direktors Sydney Ayre einen schweren Verlust erlitten. Der Genannte hat durch seine Kenntnis der deutschen und kontinental-europäischen Verhältnisse fiir die Einführung und Ver breitung dieser Setzmaschine in Deutschland und auf dem europäischen Kontinent außerordentlich viel geleistet. Als talentierter Organisator war er bemüht, den besonderen Anforderungen des deutschen Marktes gerecht zu werden. Nachdem er noch die Internationale Graphische Ausstellung »Grato« in Utrecht studiert hatte, starb er plötzlich an den Folgen einer Blinddarmoperation im blühenden Alter von 42 Jahren. An dem »Hundert-Tage-Kam pf gegen die Mate rialvergeudung« haben sich auch die Buchdruckereien beteiligt. Durch Anschläge und Rundschreiben sind die Betriebsangehörigen aufgcfordert worden, den Kampf zu unterstützen und Vorschläge über gangbare Wege bei den Geschäftsleitungen einzureichen. Diese Maß nahme soll nun nicht allein dazu dienen, bei Verwendung des Mate rials sparsam und weise vorzugehen, sondern sie soll speziell zu einem maßvollen Verbrauch der ausländischen Rohstoffe anregen. Es wäre ebenso verkehrt, sich in vorsorglicher Weife mit ausländischen Rohmaterialien einzudeckcn und eine Knappheit künstlich hervorzu rufen, wie durch übergroße Sparsamkeit einen ttmsatzrückgang herbei zuführen, der den groß angelegten Plan zur Wirtschaftsankurbelung zunichte machen könnte. Nun sind in den Druckereien die Möglich keiten zwar nicht allzugroß, aber die gegebenen Anregungen lassen erkennen, daß alle Abteilungen zur Durchführung des Planes bei tragen können. Nachweislich sind in sämtlichen Buchdruckereien, auch in den kleinsten, große Mengen von Altmetall vorhanden, die infolge Überalterung oder durch große Abnutzung ausgeschieden werden muß ten. Für diese ist es die beste Zeit, sie als Teilzahlung bei Neu anschaffungen zu verwenden und damit der Metallknapphett zu be gegnen. Zur Verbesserung und leichteren Verarbeitung des Setz maschinenmetalls werden dauernd Versuche angestellt, die mit großem Erfolg in dem unter Leitung des Professor Hannemann stehenden Metallographischen Institut der Technischen Hochschule zu Berlin burchgesllhrt worden lind. Es hat sich gezeigt, daß 1106 durch Zusatz von wenigen Prozent Wismut das Erstarrungsverhalten der Druckmetall-Legierungen ohne praktische Veränderung des Schwindmaßes außerordentlich günstig beeinflußt wird. Es wird da durch ein Metall erreicht, dessen Schmelzpunkt ganz in der Nähe des Zinns liegt. Man kann damit den Anforderungen der Praxis nach einer leicht schmelzenden Legierung Nachkommen und den immer auftretenden Zinnverlusten begegnen. Von den maschinentechnischen Verbesserungen darf die Uhertype-Lichtsetz Maschine nicht übersehen wer den. Sie sollte ursprünglich als eine vollautomatische Setzmaschine gebaut werden. Das hierfür in Aussicht genommene Modell ist aber von der Firma Uhertype wieder zurückgestellt worden, und dafür soll im nächsten Jahre ein vereinfachtes Modell herausgebracht iver den. Ter Grund dürfte wohl darin zu suchen sein, daß die Her stellungskosten viel zu hoch find und die Ausnützung dadurch ernst lich gefährdet wird. Ta die Handlichtsetzmaschine und die für den Lichtsatz erforderliche Metteurmaschine bisher nur als Ntodell gebaut wurden, fehlen begreiflicherweise alle Erfahrungen. Plattentiefdruck. Immer mehr zeigt sich, daß die Vorliebe für den Tiefdruck keine Modelaune ist, sondern einem zeitgefühlten Bedürfnis der Truck sachenverbraucher entspringt. Bei verschiedenen Bildbeilagen der Tageszeitungen und bei zahlreichen periodischen Blättern hat sich der Druck von Kupferzylindern bewährt und die Bilder in dem meist blauen oder grünen Ton finden durch ihr weiches und gefälliges Aussehen überall Freunde. Die Einführung des Tiefdruckverfahrens bei kleinen und mittleren Buchdruckereien scheiterte aber bisher an den hohen Anschafsungskosten der Tiefdruckmaschinen und der dazu erforderlichen Einrichtungen für Photographie, Atzung usw. Diese Schwierigkeiten wurden durch das neue Plattentiefdruck verfahren beseitigt. Die Tiesdruckplatte ist erheblich billiger als ein Tiefdruckzylinder und auch die Herstellung, der Transport, das Auswechseln in der Maschine dereiten weniger Schwierigkeiten. Abge sehen davon ist die Aufbewahrung für eventuelle Nachdrucke durch den niedrigeren Preis viel leichter möglich. Der größte Vorteil dürfte darin zu erblicken sein, daß sich die Anschaffung einer eigenen Atz- anstalt erübrigt, zumal einige Firmen sich schon auf die Anfertigung der Druckplatten umgestellt haben. Beim Zylindertiefdruck kann in folge der hohen Kosten für die Vorarbeiten eine günstige Preisgestal tung erst bei größeren Auflagen eintreten. Der Plattentiefdruck soll auch diesem Übel abhelfen und die Herstellung kleinerer Auflagen von Prospekten, Karten, Kunstblättern und ähnlichen Arbeiten wirt schaftlicher gestalten. Für den gern bevorzugten Mehrfarbentiefdruck eignet er sich besonders. Die Plattentiefdruckmaschinen lassen sich in zwei große Gruppen teilen. Zur ersten Gruppe gehören die Plattentiesdruckmaschine »Dürer« der Maschinenfabrik Billhöfer-Nürnberg, die »Platima« des Kempcwerkes-Nürnberg, die »Schwartzkopff«-Maschine der Berliner Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. L. Schwartzkopff und die »Ideal« der Schnellpressenfabrik I. G. Mailänder in Cannstatt- Stuttgart. Zur zweiten Gruppe gehören die »Liti«-Maschine der Ma schinenfabrik Johannisberg G. m. b. H., Geisenheim a. Rhein, die »Palatia OP« der Schnellpressenfabrik Frankenthal, Albert L Cie., A.-G., Frankenthal, und die »Olympia« der Vomag-Betriebs-AG., Plauen. Die beiden Gruppen unterscheiden sich hauptsächlich dadurch, daß bei der einen die Druckplatte den ganzen Druckzylinder ausfüllt, wogegen er bei der anderen nur etwa die Hälfte einnimmt. Das neue Verfahren, an das man große Erwartungen knüpft, findet auch im Auslande große Beachtung. Voraussichtlich werden auf der Maschinen-Bugramesse im Frühjahr nächsten Jahres alle diese Ma schinen gezeigt. Galvanoplastik und Stereotypie. Für die kleinen und mittleren Buchdruckereicn sind in letzter Zeit verschiedene Prägepressen erschienen, die in Bezug auf bas Arbeitsergebnis und die leichte Bedienung nicht hinter den automatischen Pressen zurückstehen. Sie unterscheiden sich zwar durch langsamere Arbeitsweise, sind aber dafür im Preise um etwa die Hälfte niedriger. Eine dieser Pressen, die Matrizenprägepresse »Manupreß« wird von der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg A.-G., Werk Augsburg, gebaut. Alle beanspruchten Teile, insbeson dere das Gestell und der Preßzylinder, werden in Stahlguß herge stellt. Als Preßmittel wirb Öl verwendet. Die Druckpumpe, eine Kolbenpumpe, wurde in den Ölbehälter eingebaut, der so angeordnet ist, daß das Ol nach dem Arbeitsgang von selbst in den Behälter zurückfließt. Ein Sicherheitsventil verhindert die Überschreitung des zulässigen Betriebsdruckes. Die Presse wird in zwei Ausführungen und Formaten geliefert, in denen Satzformate bis 44 X 56 bzw. 51 X 66 am verarbeitet werden können.
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