Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.12.1934
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- 1934-12-11
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- 11.12.1934
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>6 288, 11. Dczembcr 1834. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn Buchhandel. Zum zweiten wird die Deutsche Studentenschaft in einer Buch au s st e l l u ng bemliht sein, ihre Stellung zum Buch allgemein und handgreiflich darzustellen und ihre Forderungen zu verkünden. Ter Dienst am Buche ist ein Dienst am Geiste. Nie wird die junge Gene ration in dem Buche etwas anderes sehen als eine sozialistische For derung und Aufgabe. Wie geheimnisvoll und ungeklärt sind die Beziehungen zwischen Buch und Landschaft, welche geheimnisvollen Ströme aller Art durch fluten ein neues Werk! Es ist hier jetzt nicht der Ort, die Welt des Buches und unseren Dienst in ihr weiter herauszustellen. Wir sprechen nicht gerne von Aufgaben; wir schauen, erkennen sie und packen sie an. Der Kampf um das geistige Reich beginnt. In ihm in der ersten Front zu stehen, ist unsere Pflicht. Gießner Iungbuchhändlertreffen Die Bezirksfachgruppe Hessen hatte in Verbindung mit der Gießener Fachgruppe und mit Unterstützung des Mitteldeutschen Buchhändlerverbandes zu einem Wochenendtreffen nach Gießen (20. und 21. Oktober) eingcladen. Uber 60 Berufskameraden und -kameradinnen und eine Anzahl selbständige Gießener Buchhändler hatten erfreulicherweise der Einladung Folge geleistet. Aus guten Gründen leitete der Gießener Fachgruppenobmann Jakob Steiger das Treffen am Sonnabend mit einem Kamerad schaftsabend im Hotel »Hiiidenburg« ein. Galt es doch, das Gefühl buchhändlerischen Gemeinschaftssinns und kameradschaftlicher Zu sammengehörigkeit neu zu stärken und zu festigen. Und das ist — man muß es den Gießener Kameraden neidlos zugestehen — in vollem Maße gelungen. Am Sonntag morgen wurde die Arbeitstagung im Haus der D.A. mit kurzen Begrüßungsmorten des Bezirksobmanns Karl Peterknecht eingeleitct. In einem großangelegten und tiefschürfen den Vortrag sprach sodann Hans Köster/Königstein über: »Buch und Buchhandel in unserer Zeit«. Nur einige Stichworte mögen den Inhalt dieses mit großem Beifall aufgcnommenen Referats andeuten. Hans Köster sprach einleitend von der Krise des deutschen Buchhandels und den Möglichkeiten zu ihrer Behebung, um den richtigen Weg zu einer planvollen Neuordnung zu suchen. Erst die nationalsozialistische Revolution habe die Möglichkeit zu einer Umgestaltung von Grund auf geschaffen, da sie die seelische Um wandlung der Menschen herbeigeführt habe. Es sei an der Zeit, daß der Buchhändler wieder mehr Rückgrat zeige, um sich durch ent schiedenes Wollen und Tun in dieser aufgewühlten Zeit mit als Führer und Wegbereiter zu echter deutscher Kultur zu erweisen. Der Buchhändler Palm sei auch heute wieder unser Vorbild. Nach die sen, die gegenwärtige Situation kennzeichnenden Ausführungen ging Hans Köster zu der Frage »Was ist das Buch, was der Buch handel« über. Er sprach von dem Unterschied zwischen gesprochenem und gedrucktem Wort, seinen Auswirkungen und den sich daraus er gebenden Aufgaben. Wir jungen Buchhändler haben eine harte Schule hinter uns und kennen die Probleme unseres Tuns. Jetzt gilt es, in das ewige Reich der deutschen Dichtung vorzustoßen. Ein Er folg aller dieser Bemühungen ist aber abhängig von den wirtschaft lichen und kaufmännischen Momenten unseres Standes, die ebenfalls einer gründlichen Neuordnung bedürfen. Denn nur ein innerlich ge sunder Buchhandel ist in der Lage, die ihm gestellten Aufgaben zu erfüllen. Jeder einzelne müsse sich daher durch stete innere Bereit schaft, Leistung und Können verpflichtet fühlen zum Dienst am großen Werk. Nachmittags sprach Herr vr. H u ch - Gießen, der auch der ganzen Tagung als Vertreter des Mitteldeutschen Kreisvereins beiwohnte, über »Gemeinschaftsarbeit«. Er erläuterte in knappen, trefflichen Formulierungen den Zweck und Sinn der Gemeinschafts arbeit und stellte Richtlinien auf, die bei aller Gemeinschaftsarbeit eingehalten werden sollten. — Anschließend wurde das Vormittags- Referat zur Aussprache gestellt. Dabei hatte Hans Köster, durch viele Fragen angeregt, Gelegenheit, seine Ausführungen besonders aus dem mehr praktischen letzten Teil seines Vortrages wesentlich zu ergänzen. Die Aussprache war recht lebendig und vielseitig, konnten doch hier praktische Erfahrungen aus einem großen Gebiet Ver wertung finden. Starkes Echo fanden die Ausführungen eines Jung buchhändlers, der von den Spannungen sprach, die sich bei der Gegenüberstellung der wirtschaftlichen mit der ideellen Seite unseres Berufsstandes ergeben. Einen breiten Raum in der Aussprache nahm die Frage der notwendigen Zusammenarbeit des Jungbuchhandels mit der Hitlerjugend ein. Hier konnte Herr Prof. Noedemeyer-Frank- furt, der als Gast unserer Tagung beiwohnte, wertvolle Hinweise aus seiner Zusammenarbeit mit der HI geben. Hans Köster berichtete von der in Frankfurt bereits angebahnten Verbindung und geplanten Zusammenarbeit mit der HI. Zum Abschluß der so fruchtbar ver laufenen Tagung konnte der Bezirksobmann noch Dank abstatten für einige Bücher, die von den Verlagen Töpelmann und Pfeiffer sowie von Herrn vr. Huch-Gießen liebenswürdigerweise gestiftet waren. Auch an dieser Stelle sei den Spendern nochmals herzlich gedankt. Zusammenfassend darf noch gesagt werden, daß die ganze Tagung Zeugnis ablegte für das starke Verantwortungsbewußtsein des Jungbuchhandels gegenüber Volk, Staat und Kultur im neuen Reich. K. P. Die „Schlesische Gesellschaft für Die »Schlesische Gesellschaft für buchhändlerische Fach bildung« Sitz Breslau, schließt ihre Tätigkeit ab. Wir sind in der Lage, aus der in Vorbereitung befindlichen Geschichte dieser rührigen Vereinigung eine kurze Zu sammenfassung der in Breslau geleisteten Arbeit zu bringen. D. Schriftl. Die »Schlesische Gesellschaft für buchhänölerische Fachbildung« ist ein Kriegskind. Sie wurde im November 1916 gegründet, als die besten und leistungsfähigsten Kräfte des Buchhandels im Felde stan den und die Ausbildung des fachlichen Nachwuchses sehr im Argen lag. Die Frage der Ausbildung des Nachwuchses war damals der Gegenstand langer Diskussionen in der buchhündlerischcn Fachpresse. Durch diese angeregt, hatte Herr Max Bernau im Hause Ferdinand Hirt nach sorgsamer Vorbereitung Chefs, Angestellte und Lehrlinge des Breslauer Buchhandels zusammengerufen. Ein anregendes Referat über die Ausbildungsfragen hatte einen beträchtlichen Teil der Zuhörer für eine bessere Organisation der Ausbildung begeistert. Es wurde eine Kommission gebildet, die sogleich an die Arbeit ging. Vom Unterricht in der Zwangsfortbildungsschnle wurde für die Lehrlinge des Buchhandels eine Fach stunde abgczweigt, in der der Expeditionsleiter Herr Schneider (i. H. W. G. Korn) zwei Jahre hindurch buchhändlerische Betriebslehre lehrte. — Eine kosten lose Berufsberatung hatte eine doppelte Aufgabe: sie sollte einerseits dem Buchhandel geeignete Kräfte zuführen, andererseits aber auch Ungeeignete fernhalten. Preisaufgaben dienten dem eigenen Nachdenken der Jugend über berufliche Fragen. Eine besondere Note entwickelte in Breslau die »Schlesische Ge sellschaft für buchhändlerische Fachbildung« durch ihre Werk- 1082 buchhändlerische Fachbildung" stättenvorträge. Hier haben Fachlehrer der Kunstgewerbe schule den jungen Buchhändlern die Herstellungsarbeiten praktisch vorgeführt. Schriftsatz, Druck, Buchbinden und später Chemigraphie konnten in ihren Grundtatsachen dargestellt werden. Für die weniger Eifrigen boten die Betriebsführungen durch Buch druckereien und Buchbindereien eine recht beachtliche Ergänzung des Berufswissens. Ein brieflicher Fernunterricht ließ auch auswärtige Lehr linge an den Breslauer Bildungsarbeiten teilnehmen. Eine umfang reiche Fachbücherei stand den Mitgliedern kostenlos zur Ver fügung. Die Mitgliederversammlungen stellten für ihre Zeit etwas Neues dar: Chefs, Gehilfen und Lehrlinge fanden sich zusammen, um durch fachliche Vorträge und freie gegenseitige Aussprache dem ge meinsamen Berufe zu dienen. Die Vorträge in den Mitgliederver sammlungen sollten nicht nur Lehr-, sondern auch Übungsvorträge sein. Der Gedanke der Berufsgemeinschaft, wie er im national sozialistischen Deutschland Form zu finden beginnt, ist hier bereits vorgelebt worden. Aber nicht nur das reine Fachwissen wurde gepflegt. Es fehlte ja allzusehr auch an Allgemeinbildung. Hier haben Litcraturkurse und Führungen durch Museen viel Anregendes geboten. Das »Börsenblatt« vom 27. März 1919 nennt die Breslauer Arbeit ein »Schulbeispiel«, das in jeder Hinsicht vorbildlich wäre. »Die zähe Tatkraft und die selbstlose Hingabe von Männern, die an sich schon durch ihren Beruf in Anspruch genommen waren, haben hier in Breslau dafür gesorgt, daß in der Entwicklung trotz der ständig wachsenden Kriegshemmnisse nie ein Stillstand, geschweige denn ein Rückgang eintrat«. Die Kriegshemmnisse haben tatsächlich den Aufbau der »Schlesischen Gesellschaft« nicht beeinträchtigt. Zu
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