5910 288, ll. Dezember lS34. Fertige Bücher. Börsenblatt s. d.DNchn.Bucht,-nd-I. Die ersten Besprechungen über Stieve: Geschichte des deutschen Volkes 5so Seilen. In Leinen M.6.50. R.Gldenbourg, München und Berlin —-^7-..-.— ... Das lebendige Leben unseres Volke« durch das vergangene zu befruchten, das ist die Aufgabe der Ge schichte, die der Leiter der Rulturabtcilung des Aus wärtigen Amtes, Gesandter vr. Friedrich Stieve, in seiner kürzlich erschienenen „Geschichte des deutschen Volkes" erkannt hat Die Nation ist als Einheit gefaßt, deren Wesen letzten Endes das eigene Werden bestimmt. Im Hinblick auf die ewigen Gesetze ihre» Seins treten die gewohnten Zeiteinteilungen, wie Altertum, Mittelalter und Neuzeit als unwichtig in den Hintergrund. Das Gewesene ist in enge Beziehung zum Jetzigen gesetzt. In einer formvollendeten plasti schen Sprache spricht Stieve zu seinen Lesern. Wir sagen ausdrücklich „spricht",denn bloßes Schreiben ist ein Mißbrauch der Sprache. Die Geschichte unseres Volkes soll vom Volksgenossen erlebt werden. Der verstand ist die subalternste Rrafk des Lebens. Der Mensch als Einheit, als denkendes, fühlendes und wollendes Wesen ist Träger der Geschichte seines Vol kes. ... Friedrich Stieve hat von diesen zwei Iahr- tausenden deutscher Geschichte ein anschauliches Bild gegeben. Die tiefsten Grundzüge deutschen Werdens und Wesens erscheinen vor unserem geistigen Auge. Wir empfinden so die Ereignisse der deutschen Ge schichte als die unsrigcn. Deutsche Allgemeine Leitung 14. Nov. I-Z4 General von Nasiow i;.nov. Berlin KV 87, Brückenallee Zl/II I-Z4 vr. Friedrich Stieve entwickelt in fesselnder, streng historischer Form den Werdegang der deutschen Ge schichte seit dem ersten Auftreten der Limbern und Teutonen — ein Rückwärtsschauen — als Vorbereitung für den einigen deutschen volksstaar der Gegenwart unter Führung Adolf Hitlers. Er hak es verstanden, sein Werk vom Ballast des für die Entwicklung unseres Volksrums unwesentlichen zu befreien und sich auf die wichtigsten inneren Zu sammenhänge, auf die völkische Verbindung der Ver gangenheit mit der Gegenwart zu beschränken. Ol. Friedrich Stieve macht sich frei von Geschichts werken früherer Epochen, die sich in einseitiger Be wertung weltlicher oder geistlicher Dynastien einzelner Länder verloren. Das Werk erscheint zu rechter Stunde. Oberbürgermeister i7.nov. Or.Goerdeler,Leipzig Das Buch Srievcs zeichnet sich durch straffe Zu- sammmenfaffung des Stoffes und klare Gliederung aus. Es hält Linie in der Beschränkung auf das Wesentliche und gibt so einen fesselnden und klaren Überblick über die Geschichte unseres Volkes, über sein Sehnen und werden, über sein wollen und Tun, über seine Schwächen und Tugenden. Die Darstellung ist lebendig, die Sprache vorzüglich. Das Buch ist mit dem Herzen geschrieben. ... ein Werk, das in dieser Form nur von einem Autor mir Doppelgesichr des Historiker« und Diplo maten geschrieben werden konnte. Da Stieve mit dem dramatischen Zug seiner Ge schichtsschreibung einen stark realistischen Zug ver bindet, wird die gewählte Form, die allein die litera rische Durchführung eine, auf breite Wirkung berech neten Werkes ermöglicht, im Interesse einer Ver breiterung der Renntniffe um die deutsche Geschichte nur begrüßt werden dürfen. preußische Lehrerzeitung ^7' ... Hier haben wir eine Geschichte unseres Volkes, deutsch gesehen, die stolz macht auf unsere geschicht- liche Vergangenheit und da» Herz stärkt im Glauben an unsere nationale Zukunft. Hamburger Tageblatt 1'^"' ... Es ist nicht nur der Zusammenhang, der dieses Werk zu einem besonders wertvollen und schönen macht, sondern auch die wundervolle Formung einzel ner Abschnitte; wir nennen da die Rapitel über den „Geist der Städte", in dem die Rultur des' 15. Iabr- hunderts als eine spezifisch städtische gekennzeichnet wird, und ein anderes, „Der Traum der Ferne" über- schriebenes, in dem der weg des wilhelminischen Deutschlands in die Welt mit tiefem, wissendem Ver ständnis nachgezeichnet wird. Unter den zahlreichen Darstellungen unserer deutschen Geschichte nimmt die hier gewürdigte eine besondere Stelle ein; sie ver dient eine besondere Empfehlung bei allen denen, die nach einem geschlossenen Bild verlangen.