X- 238, 11. Oktober 1934. Künftig erscheinende Bücher. Bö-I-ntt-tl!. ». Dtschn Buchhanr-U 42S7 Die Leute von Burgstetten Ein Roman um Liebe und Not. 310 Seiten. Geheftet M.4.—, Leinen M.5.80 Ausgabe Ende Oktober Hermann Eris Buffe wurde am 9. März 1891 in Freiburg i. Br. geboren, besuchte Oberrealschule und Lehrer bildungsanstalt, fand Anstellung in verschiedenen Orten Badens, beschäftigte sich mit literarhistorischen, kunstwissenschaftlichen, Heimat- und volkskundlichen Studien, stand während des Kriege« an der Front, wurde ,922 Hauptlehrer und 19Z0 zum Professor ernannt und gibt seit 1922 namens de« L-nd-Sverein« Badische Heimat E. V. dessen Veröffentlichungen heraus, die sich erstrecken auf Heimat- und Naturschutz, Denkmalpflege, Heimat- und Volkskunde, Familienforschung und Kunst im ganzen Grenzland Baden. „Lin vicütor von Lllike llnck LiZsnart, unck Lei nen -cLSner-n niüFle icff non ibm ru ragen, air -ia/j er /reun-ffieff unck ckanLbar au//ens iiicLl, eiie vor iff-n am Brunnen gelrunLsn unck gerungen staben?^ 1iiel!.rte> > UtlnrL Das neue Buch des alemannischen Dichters ist wieder aus dem Schöpfungsraum der reichen Oberrheingebietes er wachsen. Das deutsche Wesen dicht an der westlichen Grenze spielt sich ab im Leben eines Landstädtchens am Strom, dessen Bewohner Weinbauern und Fischer sind. Der Gebirgsstock des Kaiserstuhls trägt die wunderbare Stätte deut- scher Schicksalegeschichte, die hochgebaute Stadt Breisach, „des heiligen deutschen Reiches Ruhekissen" oder der „Schlüssel des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation" in den tragischsten Zeiten deutscher Geschichte genannt. Diese Landschaft zwischen Schwarzwald und Vogesen, machtvoll erfüllt vom breiten Strömen des Rheines, einge spannt in die mythische Fülle jahrtausendalter Überlieferung, überkrönt von den Münstertürmen Freiburgs, Straß- burgs und Breisachs, blutgetränkt ihr Boden von unzähligen Kriege» und Fehden, irgendwie stets bot sie magischen Halt in ihrem Raum den feindlichen Heeren. Heute noch ist im Luftraum aufbewahrt all dieses Geschehen. Der Dichter kommt kaum darauf zu spreche», die Ge genwart hat das Wort; aber das unsichtbare Gesicht der alten Zeit leuchtet hinter den Erben. Sie sind leidenschaft lich und stolz. Sie haben Wein in Hülle und Fülle, Obst, Fruchtbarkeit am Strom. Sie haben heißes Blut, jähe Leidenschaft, zugleich auch klaren Verstand, ja List und Verschlagenheit, die sich zur einmaligen Kühnheit steigert, ist ihnen nicht fremd. Vulkanisch geboren, vermählt mit den Stoffen eines ferne» Erdteils, so atmete sich das Land in Blut und Seele der Menschen hinein, die dort Hausen. Busse ist kein lokaler Heimatdichter. Ihm geht «e im gesamten Schaffen um den deutschen Menschen in seinen stammeStümlichen, tief eingeerbten und ewig währenden Spielarten. Er erfaßt den Mythos in schöpferischem Instinkt, ohne ihn handgreiflich in seinen Büchern sichtbar zu machen. Und so ist dieses kühn geformte Werk nicht mit dem allgemeinen Begriff Roman zu bestimmen. Es ist tatsächlich jung«, lebendige Geschichte der Gegenwart vor dem mythischen Hintergrund steinalter Erbfolge von Blut und Seele. I^ISI VLKI.^6 587*