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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.10.1934
- Strukturtyp
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- 1934-10-09
- Erscheinungsdatum
- 09.10.1934
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- Deutsch
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X- 236, 9. Oktober 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Saar-Abstimmungskalender Der Minister der Justiz in Oldenburg i. O. erläßt unterm 3. Oktober 1934 eine Verfügung, in der es heißt: »Wegen der wichtigen Ziele muß die Verbreitung des Abstim mungskalenders, soweit nur möglich, gefördert werden. Dazu muß wenigstens erreicht werden, daß sich in jedem Amtszimmer ein Kalender besindet. Ich mache den Bchördcnlcitcrn zur Pflicht, sich für die Ver breitung des Kalenders nach Kräften cinzusetzen. Es empfiehlt sich, eine Sammelliste für Bestellungen in Umlauf zu setzen.« Der Badische Minister des Kultus, des Unterrichts und der Justiz, Abteilung Justiz, Karlsruhe, hat uns am 4. Oktober mit geteilt: »Ich habe die Justizbeamten auf den Saarkalender und den Aufruf des Landesleiters der Deutschen Front im Saargebiet be sonders Hinweisen lassen.« -i- Ein weiteres Beispiel vorbildlicher Gemeinschaftsarbeit ist uns aus Ocls (Schles.) bekannt geworden. Es wird dort ein Auf ruf zur Saarhilse in sehr guter werbctechnischer Gestaltung szwei- farbig) verbreitet, der folgende Unterschriften trägt: Kreisleitung der NSDAP Oels-Groß-Wartenbcrg gez. Pabst. Der Landrat des Kreises Oels gez. vr. Matzkc. Der Kreisbauernführer der Kreise Oels, Groß-Wartenberg gez. Ponwitz. Deutsche Arbeitsfront für den Kreis Oels gez. Pannek. Deutsche Arbeitsfront für den Kreis Groß-Wartenberg gez. Stechemesser. Der Landrat des Kreises Groß-Wartenberg gez. v. Reinersdorfs. Der Kreiskulturwart gez. Schulz. Der Obmann der Abteilung Gemeinschaftsarbeit gez. Rösch. Amt für Beamte der Kreise Oels-Groß-Wartenbcrg gez. Frost. Es besteht Veranlassung, nochmals darauf hinzuweisen, daß die Auslieferung aller Kalenderbestellungen, auch der des Reise- buchhandels, über den Obmann geleitet wird. Der Obmann seiner seits liefert an seine Kollegen (Gemeinschaft) aus, die Kollegen wiederum an ihre Kunden. Arbeitsausschuß »Deutsche Buchwochc« i. A. vr. Faust. Buchhandel und Bibliothek*) Von vr. Carl Diesch, Direktor der Staats- und Universitätsbibliothek zu Königsberg i. Pr. Bibliotheken und Buchhandel stehen in einer oft betonten Schicksalsgemeinschaft, in der es nicht ohne Spannungen abgeht. Um diese zu überwinden und eine reibungslose Zusammenarbeit zu gewährleisten, ist es nötig, daß sich beide richtig kennen und von ihrem Wert und Wesen eine Ahnung haben. Diesem gegenseitigen Kcnnenlernen sollen die folgenden Ausführungen dienen. Es gibt zunächst — das ist das erste, was der Buchhändler bedenken muß — zwei Arten von Bibliotheken, die in ihrer Auf gabe und ihrer Wirkungsweise grundverschieden sind: die wissen schaftlichen Bibliotheken und die volkstümlichen Büchereien. Zwi schen beiden steht die sogenannte Einheitsbibliothck, die der haupt sächlichste Typus der mittelstädtischcn Stadtbibliothek ist. Sie dient wissenschaftlichen und volkstümlichen Zwecken zugleich, wobei jedoch naturgemäß der Schwerpunkt immer auf »Volkstümlich« liegen wird. Die volkserzieherischc Aufgabe, das Hauptkennzeichen der volkstümlichen Bücherei, fällt natürlich bei der rein wissenschaft lichen Bibliothek fort, denn diese steht eben im Dienste wissenschaft licher und ernster Berufsarbeit und kann somit auf die Gesamtheit des Volkes nur mittelbar wirken. Dafür ist aber ihr Gebiet sehr viel umfassender. Die Anforderungen, die an ihre Kataloge und an ihre Bestände gestellt werden, sind ganz andersartig, und dem gemäß muß auch die Vorbildung und die geistige und seelische Ein stellung der in diesen beiden Bibliothekstypen tätigen Menschen verschieden sein. Nichts ist verkehrter und geradezu unehrlicher, als von der wissenschaftlichen Bibliothek die Leistungen der Volks bücherei zu verlangen und ihr dann Borwürfe zu machen, wenn sie darauf nicht eingestellt ist. Vom verwaltungstechnischen Standpunkt aus ist der Betrieb einer volkstümlichen Bücherei im allgemeinen sehr viel einfacher als der einer wissenschaftlichen Bibliothek. Insbesondere spielt sich bei der Volksbücherei die Vermehrung und damit der Verkehr mit dem Buchhandel in einfacheren Formen ab, insofern, als er fast ausschließlich aus den Neukauf gestellt ist und dem Volksbibliothekar für die Neuanschaffungen im Hinblick auf seine volkserzieherischc Aufgabe im nationalsozialistischen Staat besondere feste Richt linien vorgeschrieben sind, sodaß er in viel höherem Maße als die wissenschaftliche Bibliothek mit festen Bestellungen arbeiten kann. Die wissenschaftliche Bibliothek ist demgegenüber zwar auch vor- Gekürzt« Wiedergabe eines Vortrags vor der Kachschaft Buch handel der DA. in Königsberg i. Pr. wiegend aus Neukauf gestellt, daneben aber spielt die Beschaffung älterer, nicht mehr gangbarer Literatur durch das Antiquariat eine große Rolle. Einen breiten Raum nimmt auch die wissen schaftliche Literatur des Auslandes ein und endlich das ganze aus gedehnte Schrifttum, das nicht oder nur ausnahmsweise durch den regulären Buchhandel geht. Als Erwerbungsweise steht neben dem Kauf in sehr beachtlichem Maße Schenkung, Tausch, Amtliche Liefe rung, Pflichtlieferung. Der Neukauf als wichtigste Bezugsart, sei es nun der Kauf von Einzelwerkcn, Fortsetzungen oder Zeitschriften, verweist die Bibliothek in ihrem Verhältnis zum Buchhandel auf ihre wich tigste Bezugsquelle, das Sortiment. Die drei Erscheinungs formen der Bücher als Einzclwcrke, Fortsetzungen und Zeitschriften bedürfen dabei noch einer Klärung. Was eine Einzelerscheinung ist, ist klar. Die Begriffe Zeitschrift und Fortsetzung dagegen sind durchaus fließend. Im technischen Betrieb der Bibliotheken ver stehen wir unter Zeitschrift sehr viel mehr als man sonst mit die- jem Ausdruck zu bezeichnen gewohnt ist. Der Unterschied zwischen Fortsetzung und Zeitschrift läßt sich auf die einfache Formel brin gen: Fortsetzung ist alles, was einem von vornherein abgesteckten Abschluß entgegcnsieht, Zeitschrift ist alles, was kein natürliches und in sich selbst gegebenes Ende hat. Demgemäß betrachten wir als Zeitschrift auch alle gezählten Serien, die aus bibliographisch selbständigen Einzelstücken mit Sondertitel bestehen. Sogar Einzel- werke, die alljährlich neu erscheinen, das Staatshandbuch, ein regel mäßig erscheinender Kalender, ein mit gewisser Regelmäßigkeit er scheinendes Adreßbuch werden in der Bibliothek als Zeitschrift ge führt. Es ist dies ein Brauch, der sich ganz einfach aus der Praxis des Dienstes ergibt. Hier erwächst nun dem Sortimenter eine mühevolle Aufgabe, die Kontrolle Mer dieser echten und unechten Zeitschriften und ihre lückenlose Weiterlieferung sofort nach Er scheinen; eine Kontrolle, die noch dadurch erschwert wird, daß ge wisse Serien eben nicht lückenlos bezogen, sondern nur in Aus wahl nach vorheriger Ansicht getauft werden. Der größte Fehler aber, der einem Sortimenter Passieren kann, ist das SteckenLleiben einer Zeitschrift oder Fortsetzung. Er muß nicht nur auf die lau sende Nummer achten, sondern auch auf Sonderhefte, die extra berechnet werden; er muß wissen, ob er die Sonderhefte automatisch zu liefern oder erst zur Ansicht vorzulegen hat, und was dergleichen Dinge mehr sind. Natürlich führt auch die Bibliothek ihre Kon trolle. Es wird hier eine Kartei unterhalten mit einem besonderen Zettel für jede Zeitschrift und Fortsetzung, aus dem Band und 883
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