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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.07.1928
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- 1928-07-14
- Erscheinungsdatum
- 14.07.1928
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X- 162, 14. Juli 1928. Redaktioneller Teil. Ta gab es zuerst »Hans Wundersam« (Leipzig, Alfred Hahn), mit den Bildern von Ernst Kutzer und Versen von Adolf Holst, der so recht in die weihnachtliche Stimmung paßte und dementsprechend auch geblthrende Bewunderung fand und immer wieder vernehm baren Beifall auslöste. Der »Kieck in die Welt« (Leipzig, Alfred Hahn), gleichfalls von Ernst Kutzer mit lustigen Bildern versehen und mit Versen von Adolf Holst, wurde mit großer Freude ausgenommen, zumal da die schönen klaren Bilder im Lichtbild ganz wunderschön aussahen. Das Interesse an Kieck in die Wells Abenteuern steigerte sich von Bild zu Bild uud der Vorleseude wußte es auch witzig zu steigern. Eine Geschichte aus dem »Wunderland am Murmelbach« (Dresden, Abshageu) von Margarete Thiele, Bilder von F. Schen kel, folgte, und zwar war cs »Der Waldbachkobold«, dessen frostiges Erlebnis die kleinen — und auch die großen — Herzen der Zuhörer in tiefstem Mitgefühl erregte, wie aus lauten und leisen Zurufen zu spüren war. Die Bilder wirkten ganz prächtig, und das Erschei nen des Christkindchens auf der Leinwand bildete den Höhepunkt des Entzückens. Schließlich führte Herr . . . seine kleinen Freunde noch auf die »Wunderwiese« (Köln, Schaffstein), Verse von Adolf Holst, Bilder von Mathilde Ritter, und hier kargten auch die Erwachsenen mit lauten Bewunderungsausdrücken nicht. Es herrschte allgemeines Bedauern, als das Wichtlein den Vorhang zuzog und damit auch Herr . . . seine Märchcnvorlesung beendete, — freilich nur, um einer sehr gewichtigen Persönlichkeit Platz zu machen, die in Gestalt des Weihnachtsmannes höchstselbst — Herr . . ., ebenfalls vom Stadt- theatcr — schwerbeladen daherkam und die Kinder mit reizenden, launigen Berschen begrüßte. Das ehrfürchtige Schweigen wich einer vertraulichen Aufgeschlossenheit, und schließlich er oberte sich der gefürchtete Mann mit vielen weißen Tüten, aus denen es süß nach Äpfeln, Nüssen und Backwerk duftete, in allen Herzen den Ehrenplatz. So fand der überaus gelungene Nachmittag, der sicher ein nachhaltiges Echo hervorgerusen hat, einen schönen Ab schluß.« Zur Frage der Bibliotheksetats. III. Die kommunalen Biichcrcimittcl. (Das Ergebnis einer Rundfrage bet den sächsischen Stadt gemeinden mitüber 10 000 Einwohnern.) Mitgeteilt aus dem Seminar für Buchhandelsbetriebslehre an der Handelshochschule in Leipzig. (Vgl. hierzu Bbl. Nr. 216 vom 1b. Sept. 1927 und Nr. 30 vom 4. Februar 1928.) Man kann einleitend die Frage aufwerfen: Welches Inter esse hat der Buchhandel an solchen Untersuchungen? Aus den zahlreichen Gründen seien hier nur die beiden wichtigsten an geführt. Zunächst bilden die Büchereien für den Buchhandel einen Teil seines Absatzmarktes. Rein wirtschaftlich ist der Buch handel an den hier herrschenden Kaufkraftverhältnissen stark interessiert. Er wird die Entwicklung und die Schwankungen aufmerksam verfolgen müssen, um rechtzeitig Maßnahmen gegen eine Einengung und für eine Erweiterung dieses Absatzgebietes treffen zu können. Damit dienen diese Untersuchungen der Er forschung der buchhändlerischen Absatzverhältnisse. — Die Bü chereien gehören aber auch zu den wichtigsten Faktoren der öffentlichen Bildungspflege in Staat und Gemeinden. Von dem Gedeihen dieser Einrichtungen ist das allgemeine Bildungs niveau wesentlich mit abhängig. Seine Hebung ist für den Buchhandel — gewissermaßen im Sinne einer Stärkung der geistigen Kaufkraft — von größter Bedeutung. Damit bilden diese Untersuchungen einen Beitrag zu der vom Buchhandel im allgemeinen und im eigenen Interesse zu vertretenden Kultur politik. Man kann nun statistischen Untersuchungen und besonders solchen der vergleichenden Finanzstatistik mißtrauisch gegenüber stehen.' Ohne hier auf die recht verwickelten Fragen gerade der vergleichenden Finanzstatistik näher eingehen zu können, muß doch ohne weiteres zugegeben werden, daß statistische Arbeiten weder ein erschöpfendes noch ein in allen Einzelheiten absolut genaues Abbild der Wirklichkeit geben können, und daß man ihnen immer mit kritischer Vorsicht gegenübertreten muß. Andrerseits sind sie immer noch das beste Mittel, Zustände und Entwicklungen im großen Zusammenhänge zu veranschaulichen. Bedingtheit und Wert finanzstatistischer Arbeit hat Or. Karl Seutemann, einer der besten Kenner dieses Gebietes, kürz lich') recht treffend gekennzeichnet: »Man kann aus ihr nur ein Gesamtbild in großen Umrissen gewinnen, hier und da mit ihrer Hilfe vielleicht ungefähre Vorstellungen über Einzelheiten bilden und ihr Andeutungen darüber ab lauschen, wo Besonderheiten zu suchen sind, worüber Rechen schaft zu fordern ist. Gleichwohl sind die unfertigen statisti schen Umrisse unendlich viel mehr als ein voreingenommenes und beschränktes Meinen. Mindestens ist, sobald eine solche Statistik vorliegt, ein bloßes Denken ins Blaue hinein nicht mehr möglich: man muß sich mit den — wenn auch unvoll kommen ergriffenen — Tatsachen abfinden, sich mit ihnen auseinandersetzcn.« Der folgenden Darstellung liegt eine Ende 1927 vom Seminar für Buchhandelsbetriebslehre an die 48 Gemeinden des Freistaates Sachsen mit über 10 000 Einwohnern (47 Stadt-, l Landgemeinde) gerichtete Rundfrage zugrunde. Es sind dies 4 Städte mit mehr als 100 000 Einwoh nern, 1 Stadt mit 50—100 000 Einwohnern, 13 Städte mit 20—50 000 Einwohnern und 30 Gemeinden mit 10—20 000 Einwohnern. Damit ist gekennzeichnet, daß die Untersuchung sich überwiegend mit den Mittel- und Klein st ädten be schäftigt. Das ist auch ihr besonderer Zweck, da das zerstreut anderweitig vorliegende bibliotheks- bzw. finanzstatistische Ma terial sich fast ausschließlich auf die Verhältnisse in den deut schen Großstädten und den Städten mit über 50000 Ein wohnern bezieht. So besonders die Angaben in den Finanz- Übersichten des »Statistischen Jahrbuchs deutscher Städte».") Aus technischen Gründen wurde die Erhebung vorläufig auf das Gebiet des Freistaates Sachsen beschränkt. Die bequeme Über sicht ist so gewährleistet, und es genügt, um bestimmte typische Erscheinungen aufzuzeigen. Auf die Befragung der übrigen 105 Stadtgemeinden des Freistaates Sachsen mit weniger als 10 000 Einwohnern wurde zunächst noch verzichtet, da es sich hier um eine Gruppe mit durchaus besonderen bildungswirt schaftlichen Verhältnissen handelt, die in keiner Weise entschei dend durch den S t a d t charakter dieser Gemeinden (viele mit weniger als 1000 Einwohnern!) bedingt erscheinen. Die Rundfrage soll zeigen, welche kommunalen Mittel ins gesamt für Büchereien jeder Art zur Verfügung standen, sei es unmittelbar für die kommunalen Büchereieinrichtungen selbst oder mittelbar in Form von Zuschüssen an Organisationen, Vereine oder nichtkommunale Büchereien. Gegenübcrgestellt werden die Vor- und Nachkricgsverhältnisse (1914 und 1926/27). Es soll gezeigt werden, wie sich diese Gesamtbeträge auf die ein zelnen Büchereigattungen verteilen und besonders, welche Anteile auf die Büchereien der städtischen Schulen entfallen, d. h. auf die Lehrer- und aus die Schülerbüchereien. Die Rundfrage ist von 47 der angefragten 48 Gemeinden***) ,n dankenswerter Weise bereitwillig und meist ausführlich be antwortet worden. Das eingegangene Material konnte teilweise an Hand der gedruckt vorliegenden Haushaltpläne nachgeprüft werden. Nur an wenigen Stellen sind Mittel für Bücherei zwecke nicht mit angegeben worden, nämlich dann, wenn es sich um Beträge handelt, die außerhalb der Gesamtgruppc: Schul- und Bildungswesen sich in ganz anderen Teilen der Haushalt pläne auffinden, z. B. für Krankenhausbüchereien in der Gruppe: Gesundheitswesen. ') In der kürzlich erschienenen Lieserung 1 des »Statistischen Jahrbuchs deutscher Städte«, Jg. LS <N. K. L. Jg.). Leipzig, Kr. Brandstetter, 1928. S. 294. ") Siehe »Jahrbuch« Jg. 18, 1908, Abschnitt 28 mit der ersten dieser Finanzübersichtcn: besonders aber die »Finanzübersicht für das Jahr 1911« von E. Kieseritzky im Jg. 29, 1914 und die beiden Arbeiten von K. Seutemann »Finanzübersicht nach den Voranschlägen sür 1928« im Jg. 22, 1928 und »Finanzübersicht »ach den Voran schlägen sür 1927» im Jg. 23, 1928. '*') Von einer Gemeinde lies der Fragebogen leider erst ein, als die Auswertung des Materials bereits beendigt war. Er konnte daher nicht mehr berücksichtigt werden. 795
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