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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.07.1928
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- 1928-07-14
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- 14.07.1928
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162, 14, Juli 1928, Redaktioneller Teil. anderen Städtegruppierung errechnet wurden. Die bisherige Städtegruppe 6 ist geteilt in Städte mit 75—100 009 und 50— 75 000 Einwohnern, Nachstehend die ordentlichen Gesamtaus gaben und Fehlbeträge für 1911 und 1925 für den Gesamthaus halt mit beigefügten Steigerungsziffern in Prozenten: Tabelle S. über 200 T. L: 100- -200T. 6: 75- -100 T, v: SO -75 T. Aus- Fehl- Aus- Fehl- Aus- Fehl- Aus- Fehl- gaben betrag gaben betrag gaben betrag gaben betrag 1911 71 42.27^ 70 42.98 61 35.04 60 35.00 1925 129 84.89 122 78.75 118 77.75 109 68.07 Zunahme: 32°/° 707°/° 74°/° 33°/° S3°/° 722°/° 32°/° S4°/° Für das Schul- und Bildungswesen sind die dazugehörigen Zahlen folgende: Tabelle 10. L:über 200 T, L:100- -200T. 6: 75- -106 T, v: 50- -75 T. Einwohner Einwohner Einwohner Aus- Fehl- Aus- Fehl- Aus- Fehl- Aus- Fehl- gaben betrag gaben betrag gaben betrag gaben betrag 1911 19.23 14.28 19.53 1391 17.88 13.04 16.28 11.02 1925 31 77 21.35 33,76 22.03 28.85 18.23 26.50 17.56 Zunahme 65°/° 50°/° 73°/-. SS 67°/° 40°/° 63°/° 5S°/° Aus Tabelle 9 ersehen wir, wie stark die Ausgaben der Kommunen zugenommcn haben und wie stärker noch die Summen der Fehlbeträge gestiegen sind. Diese Zahlen must man sich vor Augen halten, wenn man die seit Vorkriegszeiten vielfach erhöh ten Aufwendungen für Büchereiwesen objektiv würdigen will. Denn es ist nicht damit getan, daß man nur davon spricht, was alles noch sein könnte und müßte und nicht auch von dem, was in erfreulichem Maste schon geschehen ist. Die Zahlen der Tabelle 10 mit ihren spezielleren Angaben unterstreichen das Gesagte, Damit kommen wir noch einmal zu Tabelle 8, die in ihrer Gliederung einen Einblick in die Zusammensetzung der Ab teilung »Schul- und Bildungswesen- gewährt. Die Ausgaben für »Jugendpflege« sind z. Tl. schon höher als die für Biblio theken, Lesehallen und Archive zusammen; bei den Städten über 200 000 Einwohnern rund doppelt so hoch! Ein besonderes Kapitel im Thema: Kommunale Bildungspflege und Volks bildung überhaupt bilden die Zahlen für Theater, Orchester, Museum und j, mstpflege. Setzt man nämlich die letzteren einer seits und die Zahlen für die Bibliotheken andrerseits mit den jenigen fill Theaterwesen in Beziehung, so ergibt sich ein eigen artiges Mißverhältnis, Die für Theater auf den Kops der ge samten Bevölkerung entfallenden Beträge entsprechen in keiner Weise dem Verhältnis, das das Volk heute tatsächlich noch zu unserem Theater hat. Es unterliegt keinem Zweifel, daß hier die Kommunen, z, Tl, wohl aus Gründen geistiger Repräsen tation kulturelle Prestigewirtschast treiben, die andere Mittel geistig-kultureller Einwirkung auf das Volk, z. B. eben die Bi bliotheken, zu benachteiligen scheint. Gerade die Tatsache, die man hier einwerfen könnte, daß diese hohen Aufwendungen für Theater z. Tl, natürlich durch den großen Fundus') bedingt sind, beweist, wieviel billiger und bildungswirtschaftlich rentabler die Büchereien sind, Vergleichen wir die unter 5 für Bibliotheken, Archive und Lesehallen angegebenen Reichs-Durchschnittszahlen der 3 Städte gruppen mit den von uns festgestellten sächsischen Zahlen, so ergibt sich, daß <n a ch Ab z u g der Schulbibliotheken bei letzteren) die sächsischen Großstädte mit 58 Pfennigen über diesen Durch schnitten liegen. Was wir als sächsische Mittel- und Kleinstädte *) Hierher gehören auch die Aufwendungen sllr Zinsen und ordentliche Tilgung der die städtischen Theater bzw. Konzerthäuser be treffenden Schulden, Das sind mitunter recht beträchtliche Summen. Laut Preußische Statistik, Heft 217, entfielen nach dem Stand vom ZI. März IMS aus den Einwohner z, B. in Elberfeld 70, in Köln 59, in Dortmund 44, in Düsseldorf 35, in Frankfurt a. M. 32, in Magde burg 2V, in Stettin 15, in Breslau 5 Pfennige. 800 bezeichnet hatten, sind Städte mit 20—50 000 bzw, 10—20 000 Einwohnern. Sie lassen sich daher mit der Städtegruppe 6 (50—100 000 Einwohner) der Seutemannschen Finanzübersich ten schon nicht mehr vergleichen. Sie können vielmehr — mit entsprechender Einschränkung! — wenigstens für Sachsen als Fortsetzung zu dieser dienen. Es ergeben sich alsdann — wieder um nach Abzug der Schulbibliotheken — für diese beiden Grup pen die Durchschnittskopfzahlen 27 und 12,3 Pfennige, also ein ziemlich starker und ruckartiger Abfall! Rechnet man die bei Seutemann gegebenen Zahlen auf, so ergibt sich, daß die dort insgesamt untersuchten 21 Großstädte mit über 200 000 Einwohnern rund 7 120 000 RM, für Bibliotheken, Archive und Lösehallen 1927 als Gesamtausgaben einsctzten (davon Berlin allein 2 000 000 RM,); 19 Großstädte mit 100—200 000 Einwohnern rund 1210 000 RM, und 37 Städte mit' 50—100 000 Einwohnern rund 1 145 000 RM. — Aus den in den genannten Finanzübersichten aufgesührten Zahlen kann man nun auch noch die Verteilung der auf das Schul- und Bildungswesen entfallenden Mittel für die 5 sächsischen Groß städte für das Jahr 1927 darstellen, und zwar ähnlich dem Schema in Tabelle 8, Tabelle 11. Kopfzahlen 1927 in RM. Leipzig Dresden Chemnitz Plauen Zwickau Gesamtausgaben d. städt. Haushaltes 173.16 168.80 159.91 148.40 146.01 davon für Schul- und Bildungswesen . . . 26.16 22.27 27.86 27.90 30,04 das sind Prozente von den Ges.-Ausq. . . . 75,7°/° 73,2°/° 77,4°/° 73,3°/° 20,6°/° davonf.Bibliotheken, Arch. u. Lesehallen 0.77 o,so 0.20 0.34 V,S8 das sind Prozente von den Ges.'Ausg. . . . 0,45°/° 0,35°/° 0,73°/° 0,23°/° 0,46°/° oder von d. Ausg. für Schul- u.Bildungswes. 3°/° 2,7°/° 0,7°/° 7,2°/° 2,3°/° z. Vergleich: Jugendpfl. (Spiel, Sport usw.) . . . 0.26 0.49 0.22 0.40 0.13 Höh. Schulen Ausgaben 6.89 6.45 7.17 7*92 7.62 Fehlbetrag 5.18 s,oo 5.49 6.35 5.12 Volksschulen Ausgaben 6.27 9.97 8.36 6.81 sog Fehlbetrag 6.01 S,SZ 7.81 5.13 8,33 Berufsschulen Ausgaben 6.14 3.35 4.62 4.37 2.88 Fehlbetrag 4.00 2.70 3.92 2.79 2.88 Theater, Orchester, Licht spiele Ausgaben 5.68 1.15*) 6.97 9.31 8.85 Fehlbetrag 2.29 I,lS 2.20 2.20 2.16 Museen, Kunst, Zoolog. Gärten, Planetarien usw. Ausgaben 2.15 0.68 0.54 0.15 0.92 Einnahmen 54,6°/° 24,7°/° S,3°/° 5,S°/° 7,S°/° Nach den vorherigen Betrachtungen über Aufbau und Be lastung der kommunalen Haushalte ist diesen Zahlen nichts weiter hinzuzusügen. Bemerkenswert sind auch hier die Ausgaben für Theater, Orchester, Lichtspiel. Vergleiche demgegenüber wieder, welchen Anteil am Schul- und Bildungswesen oder gar an den Gesamtausgaben die Bibliotheken, Archive und Lese hallen bilden! Die geringen Abweichungen zwischen den aus der Rundfrage des Seminars festgestellten und den aus den Seute mannschen Finanzübersichten entnommenen Zahlen für Bücherei mittel erklären sich in erster Linie aus den verschiedenen Frage stellungen, Außer den oben in Tabelle 9 und 10 gegebenen Zahlen für 1911 gibt es über die Vorkriegszeit kaum noch zuverlässiges und zusammenhängendes Material, wenn man von einigen klei nen Übersichten über die Leistungen der deutschen Städte speziell für das Volksbüchereiwesen absieht. Eine dieser Übersichten *> Dresden hat den Vorteil staatlicher Theater.
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